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Vor dem Krieg

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Der Chef des Generalstabs, Franz Konrad, war ein ständiger Kriegstreiber und Verfechter eines Präventivkriegs, zunächst gegen Serbien, dann gegen Italien. Ende 1911 wurde er entlassen, jedoch weniger aufgrund seiner Einmischung in die Außenpolitik als vielmehr wegen einer Affäre mit einer verheirateten Frau, Gina Reininghaus. Dieser Vorgang beschämte die religiösen Befindlichkeiten des alten Kaisers. Ein Jahr nachdem er in Ungnade gefallen war, wurde Konrad zurückberufen. Aber schon bald darauf ernannte man Thronfolger Franz Ferdinand zum Generalinspekteur aller Streitkräfte.

Schrödinger zeigte kein ernsthaftes Interesse an der politischen Situation des Kaiserreichs. Seine Physik, die umfangreichen philosophischen Studien, das Theater und seine Affären ließen ihm keine Zeit für die Politik. Demgegenüber entwickelte sich sein Freund Hans Thirring zu einem überzeugten Sozialisten und Pazifisten. Glücklicherweise war er infolge seines Skiunfalls vom Militärdienst freigestellt.

Wie es zu dieser Zeit für unverheiratete Söhne und Töchter üblich war, wohnte Erwin bei seinen Eltern. Nach seiner Trennung von Felicie verliebte er sich schließlich in Irene Drexler. Erneut kam es zu einer Beziehung, die nie ihre Erfüllung fand. Die Tatsache, dass Erwin sich in der Mitte seiner Zwanziger in drei junge Mädchen verliebte, aber mit keiner von ihnen schlief, lassen annehmen, dass sich die Töchter aus gutbürgerlichen Familien keinen Affären hingaben und dass Erwin seine weiteren amourösen Abenteuer ohne Verwicklungen romantischer Art genießen konnte.

Erwin Schrödinger

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