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Lucullus

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In Asien ging der dritte Krieg gegen Mithridates nun ins siebte Jahr. Geführt wurde er unter dem Oberkommando eines Mannes, der heute nur noch kulturgeschichtlich in Erinnerung ist, obzwar er zu den besten Feldherren gehörte, die das späte Rom aufzuweisen hatte. Licinius Lucullus war wie alle, die in den siebziger Jahren Amt und Würden hatten, als Anhänger Sullas nach oben gekommen. Im Unterschied zu den vielen anderen schloss er sich diesem aber nicht erst an, als die Zeichen auf Sieg standen. Er zählte gleichsam zum Revolutions- oder Restaurationsadel, denn er beteiligte sich bereits am ersten Marsch auf Rom im Jahre 88. Die Karriere nach Sulla verlief erwartungsgemäß: 74 erreichte Lucullus das Konsulat und erhielt Kilikien und Asia als Provinzen. Damit übernahm er den Oberbefehl gegen Mithridates und führte den Krieg überlegt und überlegen. Was ihm allerdings an seinen Siegen fehlte, war der abschließende. Zuletzt begannen die durch die Strapazen ermüdeten Truppen zu meutern, während sich in Rom Widerstand aus nicht-militärischen Gründen formierte. Lucullus versuchte, mit einer maßvollen Schuldenpolitik die katastrophale Situation der Gemeinden in der Provinz Asia zu verbessern. Diese zahlten immer noch an Tributionen, die Sulla einst verhängt hatte. Da sie dafür Kredite hatten aufnehmen müssen, war die ursprüngliche Summe von 20.000 Talenten auf 120.000 Talente geklettert. Lucullus senkte die monatlichen Zinsen auf ein Prozent, also zwölf Prozent jährlich, und annullierte rückständige Zinsen, die das geliehene Kapital überstiegen. Gläubiger durften nur noch den vierten Teil der jährlichen Einkünfte des Schuldners in Anspruch nehmen.16

Die publicani und die privaten Geschäftemacher in Rom, oft Senatorensöhne, sahen sich um den Gewinn aus ihren Kreditgeschäften betrogen und agitierten gegen Lucullus, ohne freilich den Nervus rerum beim Namen zu nennen. 69 wurde ihm die Provinz Asia entzogen, 68 auch Kilikien, 67 übernahm der Konsul Acilius Glabrio das Kommando von Bithynien und Pontos.17 Nun sah auch Pompeius seine Chance. Auch für ihn galt die dürre Wahrheit, dass nichts so erfolgreich ist wie der Erfolg. Als der Krieg gegen Mithridates Anfang 66 immer noch nicht beendet war, drängte sich Pompeius nach vorne. Der Sieg über die Seeräuber hatte die Versorgung Roms spürbar verbessert, das Volk war bereit ihm zu bewilligen, was immer er wollte. Wieder leisteten die Optimaten entschiedenen Widerstand, doch der Sieg über die Seeräuber war jung. Der Volkstribun Gaius Manilius beantragte Anfang 66, Pompeius mit dem Krieg gegen Mithridates zu betrauen. Das alte Kommando war noch nicht abgelaufen, als Pompeius schon ein neues erhalten sollte. Nun würden ihm einschließlich der dort kämpfenden Truppen auch die Provinzen unterstellt, in denen er noch nicht befehligte: Phrygien, Lykaonien, Galatien, Kappadokien, Kilikien, Bithynien, die obere Kolchis und Armenien.18

In der Volksversammlung stimmten 35 von 35 Tribus für den Antrag des Volkstribunen. Kein anderer Römer besaß in den Jahren zwischen Sullas und Caesars Diktatur so viel Macht wie Pompeius. Wieder hatte Caesar zu den streitbarsten Verfechtern des Gesetzes gehört. Wollte er nicht der Entwicklung hinterherlaufen, war es klüger, sich an deren Spitze zu setzen. Caesar unterstützte das Gesetz nicht Pompeius zu Liebe, er tat sich selbst einen Gefallen.19

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