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"Sie wollen mir doch nur was anhängen!", rief Arnold Kelly erregt. "Aber Sie werden nicht das geringste Haar in der Suppe finden! Ich bin Geschäftsmann, kein Gangster! Aber Sie scheinen nichts anderes zu tun zu haben, als schwer arbeitende Unternehmer daran zu hindern, ihren Geschäften nachzugehen!"

Kelly machte eine große Geste. Mit einer wütenden Handbewegung ließ er den Drehstuhl kreisen.

Eine Platz hatte uns der Immobilien-Hai gar nicht erst angeboten.

"Sie sind mit Lawton in DOLLY'S SEX BAR gesehen worden, das ist eine Tatsache", sagte ich. "Und Sie sind auch dabei gesehen worden, wie Sie ihm ein Kuvert übergaben..."

"Wer behauptet so etwas?"

"Tut das etwas zur Sache?"

"Das ist doch alles Hörensagen! Damit kommen Sie vor Gericht nicht durch!"

"Noch sind wir auch nicht vor Gericht, sondern in der Phase der Ermittlungen. Und es geht hier nicht darum, auf Geschworene einen guten Eindruck zu machen, sondern um Tatsachen. Sie haben sich mit Lawton getroffen... Streiten Sie es besser nicht ab!"

"Wenn es so wäre... Was ziehen Sie daraus für Schlüsse, Mister Trevellian?" Kelly vergrub die Hände in den Hosentaschen.

"John Parisi stirbt auf eine Weise, die nahelegt, dass seine Leibwächter nicht ganz unbeteiligt an der Sache sind. Er umklammert im Tod noch einen Zigarettenstummel der Marke Lucky Strike. Lawton war Lucky Strike-Raucher. Ob die Zigarette in Parisis Faust von Lawton geraucht wurde, wird ein Gen-Test erweisen - aber wenn Sie mich fragen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch."

"Schön, dann nehmen Sie den Kerl doch fest!", sagte Kelly.

Sein Gesicht bekam etwas Selbstzufriedenes.

"Das geht leider nicht mehr."

"Ach!"

"Er wurde umgebracht, nachdem er sich am Abend mit Ihnen in DOLLY'S SEX BAR getroffen hat."

"Und da sehen Sie einen Zusammenhang, G-man?" Kelly lachte heiser. "Wächst so ein absurder Gedanke auf Ihrem Mist, Trevellian?" Er drehte sich zu Robert Leslie herum. "Oder hat der da sich das ausgedacht?"

"Immerhin sind Sie zweifellos einer derjenigen, die Lawton als Letzte lebend gesehen haben", stellte Agent Leslie kühl fest.

Kelly zeigte bei seinem raubtierhaften Lächeln die Zähne.

Sie blitzten makellos und weiß.

"Sie können es einfach nicht verwinden, dass Sie damals Parisi nichts ans Zeug flicken konnten, was. Das wurmt Sie immer noch, Leslie. Und jetzt versuchen Sie mit aller Gewalt etwas anderes auszugraben. Jeder, der mal mit John Parisi Geschäfte gemacht hat ist für Sie verdächtig..."

Leslie blieb ruhig.

"Sie haben Lawton zwanzigtausend Dollar gegeben..."

"Was Sie nicht beweisen können!"

"Vermutlich der Lohn für seine Mithilfe bei der Beseitigung von John Parisi. Das pfeifen doch die Spatzen von den Dächern, dass Sie dadurch Vorteile haben."

"Auch das können Sie nicht beweisen, Mister Leslie."

"Sie wollten auf Nummer sicher gehen und die beiden Leibwächter ausschalten. Vielleicht wurden sie auch zu unverschämt, wollten mehr, als ihnen Ihrer Meinung nach zustand."

"Jetzt reicht's!"

Ich griff ein. Leslie war nahe daran, die Kontrolle zu verlieren. Leider musste ich Kelly in einigen Punkten Recht geben. Wir konnten ihm diese Geschichte wirklich nicht beweisen, wenn es hart auf hart kam. Ich blickte kurz auf die Uhr. Sein Anwalt musste hier bald eintreffen.

"Warum erklären Sie uns nicht einfach, weshalb Sie sich mit Lawton getroffen haben", forderte ich. "Dann können wir einen Aktendeckel schließen und Sie sind vielleicht aus der Schusslinie."

Er atmete tief durch, strich sich die Locken zurück und meinte dann: "Okay, ich habe mich mit Lawton getroffen."

"Gestern Abend?"

"Ja." Kelly zuckte die Achseln. "Er war ein guter Leibwächter, ich habe ihm ein Angebot gemacht. Zwanzigtausend Dollar waren ein Vorschuss."

"Warum nicht gleich so?", meinte Milo.

Ich musterte Kelly uund fragte mich dabei, wie viel Prozent seiner Aussage der Wahrheit entsprachen. Ich mochte mich da nicht festlegen.

"Wo waren Sie heute Nacht?", fragte ich.

"Hier, bei mir zu Hause. Wohnräume und Office liegen direkt nebeneinander..."

"Kann das jemand bestätigen?"

"Miss Janet Carino..."

"Sie war die ganze Nacht bei Ihnen?"

"Ja."

"Haben Sie eine Waffe?"

Er ging an den Schreibtisch und holte einen Revolver hervor. Ein zierliches Ding, Kaliber 22. Ganz gewiss nicht die Tatwaffe.

"Noch eine Frage...", sagte Milo schließlich. "Sie wissen nicht zufällig, wo sich Mister Loomis aufhält?"

"Edward Loomis?"

"Ja", bestätigte Milo.

"Ich habe keine Ahnung, aber wenn Sie ihn sehen sollten, richten Sie ihm doch bitte schöne Grüße von mir aus. Ich erwarte nämlich dringend seinen Anruf!"

Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung

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