Читать книгу Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung - A. F. Morland - Страница 81
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Milo und ich spurteten vorwärts. Die Stellwände brannten wie Zunder. Die Flammen krochen überall empor. Der beißende Qualm war furchtbar.
Ich kam mir vor, wie in einem Irrgarten.
Ein Irrgarten, der sich mit giftigen Dämpfen füllte, je mehr Plastik verbrannte. Die Handläufe von den Geländern schmolzen dahin und tropften als heißer Kunststoffschleim herab. Darunter kam das nackte Metall zum Vorschein.
Von den Treppen mussten wir uns fernhalten. Diese heißen Tropfen aus flüssigem Plastik würden sich innerhalb von Sekunden durch die Kleidung fressen.
Aber noch schlimmer waren die Gase, die bei diesen Verbrennungsprozessen entstanden.
Wieder gab es irgendwo über uns einen Knall und eine Scheibe regnete in Form von tausend Scherben herab. Eine nach der anderen platzten sie auseinander.
Milo hatte indessen den Handy herausgeholt. Er versuchte die Zentrale zu erreichen. Schließlich gelang es ihm auch.
Natürlich würden unsere Leute zu spät kommen, um die Attentäter noch zu fassen.
Milo und ich erreichten eine Tür.
Sie war verschlossen.
Vermutlich war Janet Carino dafür verantwortlich. Sie wollte nicht, dass wir ihr auf den Fersen waren.
Mit einem gezielten Schuss sprengte Milo das Schloss auf.
Die Tür ließ sich öffnen.
Wir traten in einen schmalen Flur. Durch die großen Fenster konnte man einen Blick hinaus auf einen Parkplatz und weitere umgebaute Industriegebäude werfen, die zu Wohneinheiten umgewandelt worden waren.
Am Ende des Flurs befand sich eine Tür. Wir rannten dort hin. Die Tür ließ sich leicht öffnen. Der kalte Blick einer elektronischen Überwachungskamera folgte jeder unserer Bewegungen. Eine Treppe führte hinab zum Parkplatz. Während wir hinunterliefen, ließ ich den Blick schweifen.
Mehrere Dutzend parkende Fahrzeuge standen da unten auf dem Platz.
Ich schaute sehr genau hin.
Und dann sah ich sie.
"Dort!", rief ich an Milo gewandt.
Sie stieg gerade in einen schwarzen Mitsubishi ein. Ihr Blick entdeckte mich. Sie erstarrte. Sie hatte augenscheinlich nicht damit gerechnet, dass wir uns so schnell wiedersahen.
Ich sah etwas metallisch Blinkendes in ihrer Rechten. Nur zu gut wusste ich, worum es dabei handelte. Ihre goldfarbene Pistole. Sie war eine exzellente Schützin, das hatte ich mit eigenen Augen gesehen. Und einer der unbekannten Attentäter hatte es mit dem Leben bezahlt.
Sie feuerte.
Ich duckte mich.
Die Kugel pfiff knapp über mich hinweg. Ich glaubte sogar, noch den Luftzug des Projektils zu spüren. In meinem Rücken ging eine Scheibe zu Bruch. Ich schoss zurück. Sie wurde nervös, ballerte wild drauflos. Dann saß sie am Steuer, ließ den Motor an. Ich tauchte aus der Deckung hervor, legte an.
Länger als sonst.
Es war ein sehr gezielter Schuss. Ich wusste, dass es die einzige Möglichkeit war, Janet Carino doch noch zu stoppen.
Der Reifen vorne links platzte mit einem lauten Knall auseinander.
Janet fuhr trotzdem weiter.
Sie schien das Gas voll durchzutreten. Der Motor heulte auf.
Eine Sekunde später zerbarst auch der Reifen hinten rechts. Ich erwischte ihn, nachdem der Wagen herumgeschleudert war. Es gab ein hässliches, beinahe ohrenbetäubendes Geräusch, als die nackten Felgen über den Beton kratzten.
Funken sprühten. Janet konnte den Mitsubishi nicht unter Kontrolle halten. Sie raste direkt in eine Reihe parkender Fahrzeuge. Die Seitenfront eines Lieferwagens knickte ein wie Pappe. Sie bildete einen relativ weichen Rammbock für die Amokfahrerin.
Milo hetzte bereits die Treppe hinunter.
Ich folgte ihm.
Wir rannten über den Parkplatz in Richtung des Mitsubishis.
Janet Carino stieg aus. Sie feuerte in unsere Richtung.
"Bleiben Sie stehen, Miss Carino!", rief Milo.
Sie spurtete los und feuerte dabei immer wieder ihre Waffe ab.
Ein Wagen bog um die Ecke. Es war ein schwerer Chevy. Janet stellte sich in den Weg, richtete die Waffe auf den Fahrer.
Der Chevy stoppte. Sie riss die Beifahrertür auf und schlüpfte ins Wageninnere.
Ihre Waffe war auf den Fahrer gerichtet. Wir hatten keine Chance, Janet zu stoppen, ohne mit dem Leben dieses Unbeteiligten zu spielen. Der Chevy setzte zurück, drehte und brauste mit quietschenden Reifen davon. Wir mussten tatenlos zusehen.
Milo nahm das Handy und gab die Wagennummer an die Zentrale durch.