Читать книгу Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung - A. F. Morland - Страница 71
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Mike Lebediov war ein großer, kahlköpfiger Mann mit breiten Schultern. Am Kinn hatte er eine Narbe, die besonders auffiel, wenn er lächelte.
In Begleitung seiner Bodyguards betrat Lebediov den kahlen, schmucklosen Raum, der im Keller einer Villa in Brooklyn lag.
Ursprünglich handelte es sich um einen atombombensicheren Bunker. In den Fünfzigern hatte man dafür günstige Bundesdarlehen bekommen können und einer der Vorbesitzer dieser Villa hatte das ausgenutzt.
Vor Atombomben hatten Lebediov und seine Leute keine Angst. Eher schon vor Richtmikrofonen. Dieser Keller war abhörsicher und deswegen ein idealer Treffpunkt.
Lebediov war der Letzte, der eintraf.
An einem schmucklosen Tisch saßen bereits ein halbes Dutzend Männer.
Lebediov setzte sich.
"Machen wir es kurz", sagte er. "Kommen wir zur Sache."
Ein semmelblonder Mann mit hohen Wangenknochen und blauen Augen meldete sich zu Wort. "Die ehemaligen Parisi-Leute laufen reihenweise zu uns über oder nehmen unser Ausstiegsangebot an", sagte er. "Unser Auftritt in Marquanteurs Restaurant hat wohl Wirkung gezeigt..."
"Was ist mit Loomis?", fragte Lebediov.
"Steigt aus, wenn wir ihm das Doppelte geben. Ich habe ihm zugesagt. Das ist für uns im Moment einfach mit weniger Risiko verbunden, als wenn wir ihn umlegen..."
Lebediov nickte.
"Vermutlich hast du recht, Basil!"
"Seit der Pleite mit Dimitrov knüpfen die beim FBI an unserer Schlinge", erklärte Basil dann. "Wir müssen für das Problem eine Lösung finden."
"Und wie sollte die aussehen?", meldete sich einer der anderen zu Wort. "Solange Dimitrov in FBI-Gewahrsam ist, können wir ihn nicht mundtot machen. Soweit reicht unser Arm nicht..."
Lebediov zuckte die Achseln.
"Ich kenne Dimitrov gut von unserer gemeinsamen Zeit beim KGB. Er wird dichthalten. So leicht kann man ihn nicht auspressen..."
"Da bist du aber sehr optimistisch!", meinte Basil.
Lebediov schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
"Mir wäre auch wohler, wenn wir dieses Problem nicht hätten, verdammt! Aber ich fürchte, wir können im Moment nichts tun!"
Ein Raunen ging durch die Anwesenden.
Sie wussten, dass Lebediov recht hatte. Im Moment waren ihnen in dieser Sache die Hände gebunden.
"Wer ist Dimitrovs Anwalt?", fragte Lebediov dann.
"Niemand von uns. Ein Pflichtverteidiger."
"Okay. Das ist gut so. Bis es wirklich zur Anklage kommt bleibt das auch so, damit wir nicht ins Kreuzfeuer geraten!"
"Wird Dimitrov nicht denken, dass wir ihn vergessen haben?", mischte sich ein Mann mit Halbglatze ein.
Lebediov schüttelte den Kopf. "Nein, er ist Profi. Er weiß das einzuschätzen!" Er atmete tief durch. "Was ist mit Arnold Kelly? Haben wir von dem schon eine Nachricht?"
Basil sagte: "Er versucht, die Parisi-Organisation mit Klauen und Zähnen zusammenzuhalten, aber es wird ihm nicht gelingen. Dazu sind das viel zu große Angsthasen, die nur Gewinn machen wollen, aber nicht bereit sind, mal was einzustecken."
"Wenn wir bis morgen keine Nachricht von ihm haben, legen wir ihn um", entschied Lebediov.
"Trotz der Sache mit Dimitrov?"
"Ja."
"Da ist noch eine andere Sache, Boss", meinte Basil. Die Blicke aller Anwesenden waren auf ihn gerichtet.
Lebediov hob die Augenbrauen. "Ach, ja?"
"Hinter Kelly muss noch jemand anderes stehen. Jemand, den wir bisher nicht kennen und der vielleicht die wahre graue Eminenz dieses Syndikats ist..."
"Wer sollte das sein? Wer, der noch nicht auf dem Friedhof oder im Leichenschauhaus liegt?"
"Eine Frau... Mehr wissen wir noch nicht!"