Читать книгу Tödliche Lektüre Berlin 1968 Kriminalroman Band 41 - A. F. Morland - Страница 10

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Bernd warf die Tür seines silbergrauen Mercedes 450 SEL zu.

»In diesem Haus wohne ich«, sagte Lydia. »Dort oben.« Sie zeigte zu den Fenstern ihrer Wohnung hoch, ihr Gesicht war teigig. Kein Wunder, sie würde den Toten gleich wiedersehen.

Sie betrat mit Bernd das Gebäude und nagte nervös an der Unterlippe. Ihr Busen hob und senkte sich rasch, und ein dünner Schweißfilm glänzte auf ihrer Stirn.

»Haben Sie keine Angst«, sagte Bernd. »Ich werde die Angelegenheit für Sie regeln und alles Unangenehme von Ihnen fernhalten. Wichtig wäre zu wissen, wer Ihnen den Mann in die Wohnung geschickt hat.«

»Ich sah ihn wirklich zum ersten Mal, Herr Schuster.«

»Das glaube ich Ihnen. Vielleicht kenne ich ihn. Wäre immerhin möglich, schließlich habe ich ständig mit diesen Leuten zu tun. In meinem Beruf reicht der Bekanntenkreis von ganz oben bis weit nach unten.«

Sie erreichten die erste Etage, und Lydia drückte die Tür, die nicht ganz geschlossen war, vorsichtig auf.

»Bitte gehen Sie zuerst hinein«, sagte sie tonlos. »Ich ... ich schaff‘s nicht, es geht über meine Kräfte.«

Bernd legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.

»Morgen werden Sie sich besser fühlen.« Er ging an ihr vorbei. »Wo ist die Küche?«

»Gleich links.«

Bernd öffnete die Küchentür. Glas zerbrach knirschend unter seinen Schuhen, und er sah das blutige Messer, mit dem Lydia zugestoßen hatte.

»Kommen Sie bitte?« Bernd drehte sich um und winkte dem Mädchen zu.

Sie biss sich in die Faust und sah ihn mit großen, ängstlichen Augen an.

»Muss das sein?«

»Nur einen Augenblick«, erwiderte Bernd Schuster.

Ihre Schuhe schienen mit Bleiplatten besohlt zu sein. Jeder Schritt war für sie ungemein beschwerlich. Sie schaute nicht in die Küche, sondern starrte Bernd unentwegt in die Augen.

Erst als er den Kopf drehte, blickte sie in die gleiche Richtung wie er auf den Küchenboden.

Und da lag niemand!

Tödliche Lektüre Berlin 1968 Kriminalroman Band 41

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