Читать книгу Tödliche Lektüre Berlin 1968 Kriminalroman Band 41 - A. F. Morland - Страница 6
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Klaus Berger hörte Schritte auf dem Flur. Er blickte sich hastig um. Lydia kam nach Hause. Das Timing passte ihm großartig. Er hatte sich auf eine längere Wartezeit eingestellt, aber so war es ihm natürlich bedeutend lieber.
Eine Ruckzuck-Sache würde das werden. Er war davon überzeugt, dass es keine Schwierigkeiten geben würde. Sein Boss sah diesen Auftrag als Bewährungsprobe an.
In letzter Zeit war Berger nicht gerade vom Glück verwöhnt worden. Man konnte schon eher behaupten, dass ihn das Pech ziemlich hartnäckig verfolgt hatte. Was er anpackte, ging daneben. Kein Wunder, dass Samuel Varresco allmählich sauer auf ihn wurde. Es war nicht gut, wenn einem Mitglied der Varresco-Bande der schlechte Geruch des Versagers anhaftete. Den wurde man nämlich nicht so leicht wieder los, und Varresco trennte sich meist sehr rasch von solchen Leuten. Er stieß sie ab wie ausgebrannte Raketenstufen.
Wenn das hier klappte - woran Berger nicht zweifelte -, würde der Boss wieder versöhnt sein, deshalb war es gewissermaßen auch eine Überlebensfrage, dass er diesen Auftrag zu Varrescos Zufriedenheit ausführte.
Als Lydia Genthin die Wohnungstür aufschloss - dass kurz vorher jemand am Schloss herumgefummelt hatte, war nicht zu sehen -, stieg Klaus Berger in einen Schrank und schloss die Türen. Er drückte sich zwischen die Kleider und lauschte gespannt.
Lydia stellte ihre Handtasche ab, lächelte vor sich hin und schüttelte den Kopf.
Dieser Fred Manniger machte seine Sache wirklich nicht schlecht, aber bei ihr hatten solche erfolgsverwöhnten Typen keine Chance. Sie wollte schon erobert werden, aber nicht mit Trick Nummer 17 oder so.
Fred verfügte über zahlreiche Register, die er nacheinander zog, aber das war ihr zu nüchtern. So etwas durfte nicht vorprogrammiert sein, denn dabei blieben Gefühle und Spontanität auf der Strecke. An programmiertem Sex ohne Herz war sie nicht interessiert.
Sie begab sich im Wohnzimmer zum Fenster und schaute auf die Straße hinunter. Freds VW war verschwunden. Er würde ein anderes Mädchen finden, das ihn durch das Wochenende begleitete. Das interessierte sie nicht weiter. Es gab genug Frauen, die auf seine Masche ansprachen.
Lydia trat einen Schritt zurück und lachte in sich hinein. ‚Ich werde jetzt ein schönes Schultheiß auf dein Wohl trinken‘, dachte sie amüsiert.
Doch plötzlich fuhr ihr ein Eissplitter ins Herz.
Ein Mann stand hinter ihr!