Читать книгу Tödliche Lektüre Berlin 1968 Kriminalroman Band 41 - A. F. Morland - Страница 11
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Die Leiche war verschwunden!
»Das ... das verstehe ich nicht«, stammelte Lydia. »Wieso ist der Tote nicht mehr da?«
»Sind Sie sicher, dass er wirklich tot war?«, fragte Bernd.
»Aber ja. Ich stach zu, und er fiel um, als hätte ihn der Blitz erschlagen. Er konnte nicht mehr aufstehen und fortgehen. Dies ist kein Horrorfilm.«
»Vielleicht wartete ein Komplize unten auf ihn. Als er Sie aus dem Haus stürzen sah, ging er nach oben und schaffte seinen toten Kumpan fort.«
Lydia nickte heftig.
»Ja, ja, so muss es gewesen sein, genauso, Herr Schuster.«
»Nennen Sie mich Bernd!« Er hob das Messer auf und legte es auf die Arbeitsplatte.
»Er hat mich wie einen Mann geschlagen«, flüsterte Lydia. »Noch nie wurde ich so brutal misshandelt.«
»Wie sah der Bursche aus?«, fragte Bernd Schuster.
»Langes, unsympathisches Gesicht - spitze Nase. Sie sprang ziemlich weit vor. Dunkles Haar, unregelmäßige Zähne. Ich fürchte, mehr kann ich Ihnen nicht anbieten.«
Bernd ließ sein Gedächtnis arbeiten, aber vergeblich. Auch er kannte den Mann, der Lydia überfallen hatte, sicher nicht. Zudem war die Beschreibung ziemlich dürftig. Sie passte auf jeden zehnten Mann in der Stadt. Er verließ mit ihr die Küche und ließ sich an Ort und Stelle noch einmal genau erzählen, was sich zugetragen hatte.
»Er war im Schrank versteckt, als Sie das Wohnzimmer betraten«, sagte Bernd angesichts der offenen Schranktür. »Als Sie zum Fenster gingen, kam er heraus ...«
»Ich werde das bis an mein Lebensende nicht vergessen«, flüsterte Lydia.
Bernd suchte nach Spuren, fand jedoch keine. Irgendwo in der Stadt würde demnächst eine Leiche auftauchen. Ein Toter mit einer Stichwunde - und niemand würde wissen, wer es getan hatte.
Warum bereitete man sich diese Mühe? Damit Lydia Genthin keine Scherereien mit der Polizei hatte, denn sie wurde noch gebraucht. Bernd befürchtete, dass bald ein anderer Mann bei ihr auftauchen würde.