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Das Restaurant hatte Atmosphäre. Die Portionen waren groß und wurden auf gutem Geschirr serviert. Horst schaufelte, als hätte er seit einer Woche keine feste Nahrung mehr zu sich genommen.

„Schmeckt‘s?“, fragte Bernd Schuster grinsend.

„O ja!“, sagte Südermann.

„Man hört‘s“, meinte Schuster schmunzelnd.

„Ich möchte bloß wissen, wo Sie das alles hinessen, Inspektor“, sagte Franziska Jahn, Bernds hübsche blonde Partnerin, bewundernd.

Sie trug ein pastellfarbenes Kleid und eine mehrfach um den Hals geschlungene Perlenkette. Auch an den kleinen Ohrläppchen baumelten schneeweiße Perlen, gefasst in Platin.

„Er ist ein Fass ohne Boden“, stichelte Bernd.

Horst fletschte die Zähne und sagte zu Franziska: „Einen verdammt reizenden Chef haben Sie. Vor allem seine Komplimente haben es gewaltig in sich. Man muss aber wissen, wie sie gemeint sind, sonst ist man versucht, ihm den Hals umzudrehen.“

Bernd erkundigte sich, welcher Fall den Inspektor gerade quäle.

„Da scheint eine neue Verbrechensserie anzulaufen“, sagte Südermann mit zusammengezogenen Brauen. „Die Masche, die die Brüder häkeln, ist ja nicht neu, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ein Coup jemals so verdammt brutal durchgezogen wurde.“

„Womit macht man dir denn das Leben sauer?“, erkundigte sich Bernd interessiert.

„Vor ein paar Tagen lebte ein Mann namens Ludwig Reiners noch. Er besaß eine Bar in Steglitz. Verdiente nicht schlecht. Das kriegten die Verbrecher heraus und beschlossen, ihn zur Kasse zu bitten.“

„Schutzzoll?“, fragte Bernd.

„Könnte man sagen“, nickte der Inspektor. „Die Kerle wollten von Reiners monatlich tausend Mark haben. Dafür versprachen sie, ihn in Ruhe zu lassen. Aber Reiners wollte von einem solchen einseitigen Geschäft nichts wissen. Er sagte den Kerlen, sie sollten sich zum Teufel scheren. Es kam noch mal eine Drohung per Telefon. Und als das auch nicht half, ertränkten ihn bisher unbekannte Täter in seiner Badewanne. Und heute Vormittag hat es einen Mann namens Hannes Ludwigsen erwischt. Haargenau dieselbe Vorgeschichte. Ludwigsen weigerte sich zu zahlen, da hefteten ihm die Verbrecher eine Sprengladung an den Wagen – und wumms, Ludwigsen wurde mitten in Berlin in Stücke gerissen.“

„Meinst du, dass die Brüder auf die Tour weitermachen werden?“, fragte Bernd.

„Ist anzunehmen. Jetzt beginnt ihr Geschäft ja erst so richtig zu laufen. Die beiden Toten sind die beste Reklame für die Verbrecher. Nenn mir einen Barbesitzer, der jetzt noch den Mut aufbringt, die Banditen rauszuwerfen und zur Polizei zu gehen. Sie werden alle zahlen. Alle, Bernd. Und versucht wider Erwarten doch einer über seinen Schatten zu springen, finden wir ihn garantiert mit durchschnittener Kehle oder sonst wie erledigt im Gully oder sonst wo.“

Geld schützt vor dem Tod Berlin 1968 Kriminalroman Band 44

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