Читать книгу 11 fantastische Horror-Romane zum Fest - A. F. Morland - Страница 96

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»Ich schwöre dir, so wahr ich Vincent Walsh heiße, ich werde in meinem Haus wohnen! Keine zehn Pferde werden mich davon abhalten können, Carter.«

»Nimm doch Vernunft an, Vincent.«

Walsh grinste verzweifelt.

»Vernunft? Ich soll Vernunft annehmen? Warum tust du es denn nicht?«

»Ich habe dir gesagt, dass ich dir nicht helfen kann!«

»Du könntest, Carter. Du könntest. Aber du willst nicht. Ich bin für dich nicht interessant genug. Für jemand anders würdest du dich sicherlich zerreißen. Du würdest eine Möglichkeit finden, sein Haus zu retten. Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben.«

»Die gibt es leider nicht, Vincent.« Der Bürgermeister erhob sich. »Ich glaube, jedes weitere Wort ist überflüssig. Einig werden wir uns sowieso nicht. Du vertrittst hartnäckig deinen Standpunkt – den ich menschlich sogar verstehen kann, aber als Bürgermeister, der an Gesetze und Vorschriften gebunden ist, nicht befürworten kann –, und ich vertrete den Standpunkt der Baupolizei.«

»Ich werde in meinem Haus wohnen!«, fauchte Walsh kampflustig.

»Das bringt dir Schwierigkeiten mit der Polizei, Vincent.«

»Ist mir egal. Mir ist alles egal.«

Mir auch, dachte Carter Rayser.

Walsh hatte sich ebenfalls erhoben. Rayser kam um den Schreibtisch herum und legte dem Mann in einer jovialen Geste die Hand auf die Schulter.

»Geh jetzt nach Hause und überschlafe die Geschichte erst mal, Vincent. Du wirst sehen, morgen sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Ich werde sehen, ob ich nicht doch noch irgendetwas...«

»Wenn du das tust, Carter, würde ich mich natürlich erkenntlich zeigen. Ich meine, ich verdiene zwar nicht gerade sehr viel, aber ich würde mich... Verdammt noch mal, das würde ich mich etwas kosten lassen!«

Der fette Bürgermeister nickte grinsend. Es war ein offenes Geheimnis, dass man ihn bestechen konnte.

Er brachte Walsh zur Tür, wünschte ihm einen guten Heimweg und begab sich dann ins Wohnzimmer, wo seine Frau saß.

»Ein idiotischer Quengler ist das!«, knurrte er und nahm, sich einen Scotch.

»Ist es nicht ungerecht...«, begann seine Frau.

»Tu mir den Gefallen und halt die Klappe, ja? Misch dich nicht in meine Angelegenheiten. Schließlich bin ich der Bürgermeister dieses Dorfes. Nicht du, Dawn!«

Er trank den Scotch mit einem Schluck aus.

Dann setzte er sich.

»Was war mit Ross Kane? Jahrelang hört man nichts von diesem Dreckskerl. Und plötzlich ruft er an und hat die Frechheit, auch noch zu behaupten, dass die Sache dringend sei.«

»Er machte einen schrecklich verstörten Eindruck, Carter.«

»Ach was.«

»Ich mache mir Sorgen um ihn.«

Rayser schaute seine Frau kopfschüttelnd an.

»Sag mal, warum kümmerst du dich bloß immer so sehr um anderer Leute Angelegenheiten? Hast du mit dir selbst nicht genug zu tun? Was, zum Teufel, kümmern dich die anderen? Kane wird morgen wieder anrufen. Oder er wird hierher kommen. Oder in mein Büro. Und wenn nicht, dann war es eben gar nicht so dringend, wie er getan hat.«

»Du hast seine Stimme nicht gehört, Carter.«

»Na, Gott sei Dank, kann ich darauf nur sagen.«

»Er war fürchterlich verstört.«

»Quatsch. Weshalb sollte er schon verstört gewesen sein?«

»Er redete von Ratten.«

»Vielleicht war er besoffen.«

»Ich glaube, er sagte, sieben Ratten würden ihn angreifen. Sie wollten ihn töten.«

»Das hat er gesagt?«, fragte der Bürgermeister grinsend.

»Ja.«

»Dann war er ganz sicher besoffen.«

11 fantastische Horror-Romane zum Fest

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