Читать книгу Sonnenwarm und Regensanft - Band 2 - Agnes M. Holdborg - Страница 4
Prolog
ОглавлениеDie Sonne stand hoch, die Luft schmeckte nach Sommer, duftete nach Jasmin und Gras und klarem Wasser.
Sie schwebten auf den Elfenpferden dahin. Anna auf dem rabenschwarzen Pan. Viktor auf der schneeweißen Ariella. Am Fluss hielt er die Pferde an, saß ab, um Anna in seine Arme zu ziehen.
Er drehte sich mit ihr, sah nur ihr Gesicht mit den hellblauen Augen, den rosèfarbenen Wangen, dem lieblichen Mund. Bei jeder Drehung blitzte die Sonne in ihren Augen und den Brillengläsern.
Er drehte sich weiter wie im Rausch, drehte und drehte sich. …
Solange, bis sich das Bild mit einem Mal dramatisch veränderte. …
Der Fluss war fort und mit ihm das Elfenreich samt mystischem Licht und lieblichen Farben. Stattdessen wuchsen blitzartig moderne, strenge Formen und Linien in Schwarz, Weiß und Rot vor ihm auf.
Anna lag auf einem mit weißem Satin bezogenen schwarzen Bett. Sie trug ihre Brille nicht, dafür aber einen Hauch aus flammendroter Spitze. Ihre Haut schimmerte im Kontrast dazu hell, kostbar und verführerisch.
Die leicht geöffneten Lippen leuchteten im selben Rot wie die Spitze. Mit ihren dunkel beschatteten Augen, den dichten, schwarz getuschten Wimpern und dem kräftigen Lidstrich hätte er sie beinahe nicht erkannt, wäre da nicht das helle Blau ihrer Iris zu sehen. Nur darauf richtete er seinen Blick, bis er atemlos registrierte, dass sie sich unter dem Körper eines Mannes bewegte.
Plötzlich schrie Anna gellend auf, sich verzweifelt gegen den Mann zur Wehr setzend, und schlug wild um sich. Dabei schrie sie immer weiter, schluchzte und schrie, während Viktor wie angewurzelt dastand. …