Читать книгу MISTY DEW 3 - Agnete C. Greeley - Страница 15
7. Kapitel
ОглавлениеCedars – Downtown & Theater District
Das Gedränge vor dem Rosewood Theater war bereits ziemlich groß, als Matt die beiden Frauen beim Eingang ablieferte.
Sie sahen hinreißend sexy aus, in ihrer speziellen Rocky Horror – Bekleidung.
Melanie trug verspielte schwarze Hotpants mit Spitzen an den Rändern, Ihr Oberteil bestand aus einer geschnürten Korsage mit violetten Seidenbändern. Mit einem Lockeneisen hatte sie ihre rotblonde Haarpracht zu unzähligen winzig kleinen Löckchen gedreht, die ihr bis knapp über die Schultern fielen. Die Plateauschuhe mit den fünfzehn Zentimeter-Absätzen rundeten ihr Outfit ab und ließen Mel, im Gegensatz zu Irene klein und zierlich, buchstäblich über sich hinauswachsen.
»Ich kann tatsächlich noch damit laufen«, meinte Mel erleichtert.
»Erstaunlich. Du gehst damit wie ein Plateau–Profi«, fügte Irene neidlos hinzu.
»Jep, einmal im Jahr schaffe ich das schon, aber täglich brauch ich das nicht.«
Nun musterte sie Irene noch einmal kritisch, ehe sie ihren Kommentar dazu abgab.
»Du siehst auch umwerfend aus. Wie so ein schwedisches Supermodel.«
Irene lächelte ironisch.
»Ich sehe aus, wie ein Model auf Abwegen«, meinte sie augenverdrehend.
Sie trug ein schwarzes transparentes, asymmetrisches Spitzenkleid mit weiten Ärmeln. Darunter hatte sie ein zierliches seidiges Top angezogen. Dazu gab es halterlose Strümpfe mit hübschen, rötlichen Bändern und hohe, schwarze Schuhe. Ihre hellblonden Haare fielen ihr glatt und lang über ihre Schultern. Auf der rechten Seite hatte sie zusätzlich einen vorwitzigen Zopf gebunden, der von einem schwarzen Samtband zusammengehalten wurde.
Zwei Typen, die direkt hinter Irene und Melanie standen, inspizierten sie genauer. Der Eine davon, ein großer Weißer, pfiff anerkennend.
»Hey, hier wird nicht gepfiffen, okay?« Matt starrte ihn warnend an.
Der Typ hob beschwichtigend die Hände.
»Hey, schon gut, Mann, wir haben es nicht so gemeint.«
»Gut zu hören.« Matt schien milder gestimmt. Dennoch betrachtete er die beiden Frauen mit leichter Besorgnis.
»Ähm, kommt ihr klar, ich meine, ab jetzt?«
»Natürlich kommen wir klar. Geh du ruhig«, antwortete Melanie lächelnd.
Irene nickte zustimmend und hielt ihre neue schwarze Handtasche mit den roten Fransen hoch.
»Ja, wir schaffen das. Ich hab hier drinnen Pfefferspray, falls du dir Sorgen machst.« Sie lächelte ihm aufmunternd zu. »Na geh schon. Schau dich doch mal um. Die meisten sind noch ärger angezogen als wir, außerdem müssen wir nachher auch allein in die Bar gehen, also ...«
»Okay.« Matt musterte den Kerl, der zuvor gepfiffen hatte, noch einmal. Doch der war bereits mit der Karte am Eingang angelangt und hatte längst auf sie vergessen.
»Na gut.«
Dann kamen die Frauen auch schon an die Reihe. Sie winkten Matt noch zu, ehe sie reingelassen wurden.
Zögerlich ging Matt davon. Er hatte einen Tisch in einer Bluesbar ganz in der Nähe vom Rosewood Theater reserviert. Julian wusste bescheid, und er hoffte, dass er seinen Freund dort antreffen würde, damit sie endlich ihre Zwistigkeiten beseitigen konnten. Sie hatten sich kurz vor dem Aufbruch zum Theater gesehen, doch nicht viel miteinander gesprochen. Matt fühlte sich unwohl. Er hatte erneut die Chance verstreichen lassen, Irene zu erzählen, dass Julian hier war. Es war nicht gegangen. Immer war etwas dazwischen gekommen und jetzt stand er hier in Cedars und fühlte sich so alleine wie schon lange nicht mehr.
Während er die belebte Straße entlangschlenderte, kamen ihm die abenteuerlichsten Gestalten entgegen und er musste sich eingestehen, dass Irene recht hatte. Mehr als einmal musste er feststellen, dass selbst einige Männer extreme Verkleidungen trugen.
Kopfschüttelnd bog er in die kleine Seitengasse ein, in der die Bar lag.
Erleichtert erkannte er die bekannte Gestalt, die vor dem Eingang auf ihn wartete.
»Hey, Cowboy, da bist du ja endlich. Wurde auch schon höchste Zeit.«
Julian hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und musterte Matt stirnrunzelnd.
»Also dein Outfit hebt sich ein bisschen von denen ab, die sich heute hier so rumtreiben. Sag mir bitte, dass Irene und Mel nicht auch so – ähm seltsam angezogen sind.«
Matt lächelte matt.
»Doch, Jul, sind sie. Die heißesten Rocky Horror Bräute, die man sich vorstellen kann. Melanie hat sogar lilaglitzernde Plateauschuhe mit wolkenkratzerhohen Absätzen an.« Er wies auf den Eingang.
»Egal, ich könnte erstmal einen Drink gebrauchen, wie sieht es mit dir aus?«
Seufzend öffnete Julian die Tür zu der Bar.
»Tja, ein Bier schaffe ich schon.«
Matt nickte wissend.
»Die Medikamente?«
»Jep, starkes Zeug. Muss sie noch ein paar Tage nehmen.« Er verzog das Gesicht.
Eine hochgewachsene Blondine lächelte ihnen aufmunternd zu, als sie die Bar betraten.
»Okay, dann lass uns mal loslegen«, meinte Julian mit einem Mal sehr zufrieden, und zwinkerte der Frau zu.
»Und schon sind wir wieder im Rennen. Wie schön.« ächzend folgte Matt Julian ins Lokal.