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4.2 Vom Nibelungenlied zur mittelhochdeutschenMittelhochdeutsch ValenzgrammatikValenzgrammatik

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Das NibelungenliedNibelungenlied (NL) in der Fassung der Handschrift B, die im 13. Jh. in St. Gallen (Codex sangallensis 857) geschrieben wurde, dient HUGH MAXWELL (1982b) als Korpus, aus dem heraus die theoretische Grundlage für ein ValenzwörterbuchValenzwörterbuch der mhd. Verben entstehen sollte. Maxwell betrachtet das Korpus aufgrund der Edition des NL durch Helmut de Boor (19. Auflage, 1967) als bereits in Sätze segmentiert. Der Ausarbeitung eines mhd. ValenzlexikonsValenzlexikon geht eine Grammatik voraus, deren Kategorien durch Beispielsätze belegt und verdeutlicht werden. An oberster Stelle steht eine Darstellung der Formen, die das PrädikatPrädikat als ValenzträgerValenzträger im Korpus annehmen kann. Der zweite Teil der Grammatik beschreibt die 12 ErgänzungsklassenErgänzungsklasse, die durch einfache Versalien (N = N[ominativ]ergänzung usw.) markiert sind. Die Auflistung aller Ergänzungsstellen, die zusammen in einem Satz bei dem Verbx vertreten sein können, ergeben den SatzbauplanSatzbauplan.

Beispiel: NL 1790, 4 ist ein Nebensatz mit dem PrädikatPrädikat schalt (Präteritum von schelten)

(daz) diu frouwe Kriemhilt die schœnen Prünhilden schalt

Kriemhilt ist NominativergänzungNominativergänzung, Prünhilden AkkusativergänzungAkkusativergänzung. Der SatzbauplanSatzbauplan wird jeweils über den unterstrichenen SatzgliedernSatzglied in Kurzform (N, A) markiert. In dieser Form wird der Satz als Beleg in den Artikel des ValenzwörterbuchsValenzwörterbuch unter dem LemmaLemma schelten eingetragen.

(Maxwell 1982b, 16, 44‒164)

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