Читать книгу Historische Valenz - Albrecht Greule, Peter Wiesinger - Страница 29
4.5.2.2.3 Technische Realisierung der maschinellen Datenverarbeitung
ОглавлениеFür die maschinelle Bearbeitung des Materials wurden die einzelnen Dateneinheiten zuerst auf Kodierungsbogen geschrieben, von denen sie dann auf Lochkarten übertragen wurden. Danach wurden die Daten auf einer weiteren externen Speichereinheit, und zwar auf einem Magnetband, gespeichert und dadurch in eine maschinenlesbare Form gebracht. Von dort wurden die Daten mit entsprechenden Programmen an die Zentraleinheit des Computers weitergegeben; nachdem hier die eigentliche Datenverarbeitung stattgefunden hatte, wurden die Ergebnisse durch einen Zeilendrucker in Klarschrift ausgegeben. Die maschinelle Verarbeitung erfolgte in der Zentraleinheit von zwei Rechenanlagen, Honeywell 1644 (im Rechenzentrum der Universität Oulu/Finnland) und Univac 1108 (im staatlichen Computerzentrum, Helsinki), und dazu wurden knapp 30 Programme geschrieben. Nachdem alle vorbereitenden Schritte durchlaufen worden waren, wurden die einzelnen Aufgabenformulierungen von zwei Spezialisten in eine der Maschine verständliche Sprache umgesetzt.
Die bei der Verarbeitung der Daten verwendeten Programme wurden in der FORTRAN-Sprache geschrieben. Ein bedeutender Teil der Programme wurde speziell für die Untersuchung in Korhonen (1978) hergestellt, daneben wurden aber auch einige Bibliotheksprogramme ‒ vor allem beim Sortierungsverfahren ‒ auf das Material angewendet. Außerdem wurden noch besonders für die statistische Auswertung drei Programme eines Programmkomplexes benutzt, der an der Universität Helsinki entworfen worden war. Angesichts des umfangreichen Beobachtungsmaterials erwies es sich als nötig, zunächst die einzelnen ‒ sowohl verbalen als auch adjektivischen ‒ ValenzträgerValenzträger nebst bestimmten anderen Daten (Nummer des Belegs; Stellenangabe; Präposition und Kasus des PräpositionalobjektsPräpositionalobjekt; valenzbedingtevalenzbedingt Umgebung; Unterordnungsgrad des Satzes; Genus, Modus, Tempus und Person des satzkonstituierenden Verbs; Aufbau nominaler ErgänzungenErgänzung) zu sortieren und aufzulisten. Diese Bearbeitungsphase kann anhand folgenden Beispiels (zwei Abschnitte aus dem Listenausdruck der PrädikatsverbenPrädikatsverb) illustriert werden1:
1. | 2. | 3. | 4. | 5. | 6. | 7. | 8. | 9. | 10. | 11. | 12. | 13. | 14. | 15. |
02366 | 0242 | ACHTEN | 0501 | 04 | 1 | 2 | 04 | 3 | 2 | 02 | 01 | |||
00601 | 0213 | ACHTEN | 0501 | 04 | 1 | 1 | 01 | 4 | 2 | 02 | 01 | |||
02863 | 0251 | ACHTEN | 0504 | 01 | 1 | 1 | 01 | 6 | 2 | 02 | 02 | |||
03154 | 0256 | ACHTEN | 0504 | 04 | 1 | 1 | 01 | 3 | 2 | 02 | 01 | |||
01510 | 0228 | ACHTEN | 0513 | 01 | 1 | 1 | 01 | 1 | 1 | 02 | ||||
00710 | 0215 | ACHTEN | 0513 | 04 | 1 | 1 | 01 | 6 | 1 | 02 | ||||
04311 | 0275 | FOLGEN | 0503 | 08 | 1 | 2 | 01 | 4 | 2 | 02 | 02 | |||
02126 | 0238 | FOLGEN | AUS | 3 | 0505 | 01 | 1 | 2 | 02 | 3 | 2 | 06 | 01 | |
00202 | 0207 | FOLGEN | AUS | 5 | 0525 | 01 | 1 | 1 | 01 | 3 | 1 | 04 | ||
02529 | 0245 | FOLGEN | NACH | 0503 | 01 | 1 | 1 | 01 | 6 | 2 | 01 | 02 |
Mit Hilfe eines Sortierungs- und Auflistungsverfahrens oben dargestellter Art ließ sich das Material in einheitliche Gruppen einteilen, sodass sich daraus zugleich eine systematisch angeordnete Belegsammlung ergab, was wiederum insbesondere im Hinblick auf ein konsequentes Anführen von Beispielen von praktischer Bedeutung war. Zur Vereinfachung des technischen Bearbeitungsprozesses wurden die einzelnen ValenzträgerValenzträger auch in alphabetischer Reihenfolge mit einer fortlaufenden Kodenummer versehen; dieses Kodierungssystem wurde z.B. dem obigen Listenausdruck zugrunde gelegt. Weitere Programme waren in erster Linie für die Sortierung, Klassifizierung und Tabellierung der morphofunktionellen SatzmodelleSatzbauplanmorphofunktioneller (AktivAktiv und PassivPassiv) und für die Ermittlung der prädikatsverbbezogenen Verteilung der einzelnen Modelle (Aktiv und Passiv) nötig. Ebenso wurden für die einzelnen Prädikatsverbbelege und für die Verteilung der PrädikatsverbenPrädikatsverb auf verschiedene morphosyntaktischemorphosyntaktisch Umgebungsklassen Sortierungs-, Klassifizierungs- und Tabellierungsprogramme benutzt. Da aber bei der Satzanalyse auch die infiniten Verbformen und prädikativenprädikativ Adjektive im Hinblick auf ihre Valenzbeziehungen beschrieben wurden, bedurfte es für diese Valenzträger der gleichen Programme wie für die Prädikatsverben. Außerdem wurden noch bestimmte Einzelprobleme der Valenz und einige nicht unmittelbar valenzspezifische Daten (z.B. das Vorkommen von ModalverbenModalverb als Prädikatsteilen) mittels Sortierungs-, Klassifizierungs- und Tabellierungsprogrammen bearbeitet. In den Tabellen, die als Ergebnis der verschiedenen technischen Bearbeitungsschritte ausgegeben wurden, erschienen folgende Informationen: die Variable nebst ihren jeweiligen Werten sowie die absolute und relative Häufigkeit der einzelnen Variablenwerte. Dieses Tabellierungsprinzip betraf die drei zentralen Problemkreise der statistischen Untersuchung, d.h. die Satzmodelle und die Valenzträger, die Einzelprobleme der Valenz sowie die nicht unmittelbar valenzbezogenen Daten.