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VORWORT ZU DEN DEUTSCHEN AUSGABEN

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Das Buch „Anonyme Alkoholiker“ enthält die spirituellen Prinzipien und die praktischen Anleitungen, mit denen die Selbsthilfegemeinschaft alkoholkranker Männer und Frauen seit nunmehr fast fünf Jahrzehnten erfolgreich arbeitet. Die AA-Gemeinschaft ist 1935 in den Vereinigten Staaten von zwei hoffnungslosen Trinkern gegründet worden. Einer der beiden Gründer, der New Yorker Börsenmakler Bill W., hat die Erfahrungen der jungen Gemeinschaft und ihrer bis dahin etwa hundert Mitglieder 1939 aufgeschrieben und unter dem Titel „Alcoholics Anonymous“ veröffentlicht. Das Buch stieß auf Aufmerksamkeit und hat der Gemeinschaft den Namen gegeben, unter dem sie mittlerweile in mehr als hundert Ländern verbreitet ist.

Die ersten Gruppen der Anonymen Alkoholiker sind in Deutschland zu Anfang der Fünfzigerjahre entstanden. Die Männer und Frauen, die sich damals im Erfahrungsaustausch um Nüchternheit und Lebenserneuerung bemühten, hatten dafür als Anleitung und Hilfe zunächst nur, was Sprachkundige aus Besuchen amerikanischer AA-Meetings mitbrachten. Es gab noch keine Übersetzungen von AA-Literatur. Während kleinere Schriften bald übersetzt waren und als kopierte Handzettel in Umlauf kamen, wurde das AA-Standardwerk „Anonyme Alkoholiker“ lange Zeit vermisst.

Die amerikanischen Anonymen Alkoholiker hüten mit Respekt und Dankbarkeit dieses Buch in seiner ursprünglichen Form. „The Big Book“ – das große Buch, wie sie es nennen, ist in der Gemeinschaft weit verbreitet. Die Gruppen sorgen dafür, dass neue Mitglieder der Gemeinschaft recht bald mit dem Buch vertraut werden.

Nach dem Farbeinband der bisher erschienenen deutschsprachigen Ausgaben wird hierzulande vom „Blauen Buch“ gesprochen. Rund zehn Jahre hatten die ersten Gruppen in Deutschland auf das Buch warten müssen. Dann übersetzte Pfarrer Heinz Kappes, ein der AA-Gemeinschaft verbundener Geistlicher, das Buch. Heinz Kappes, der in einem Schlusskapitel dieses Buches zu Wort kommt, schickte damals sein Manuskript an die AA-Zentrale nach New York, von wo es in kleiner Auflage broschiert zurückkam. Es gab somit die erste bescheidene Ausgabe des „Blauen Buches“. In dieser Form wurde es später im eigenen Land noch einmal nachgedruckt.

Anfang der siebziger Jahre überarbeitete ein Team von AA-Mitgliedern aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich die erste Übersetzung. Es gab die dritte Auflage des Buches, von der insgesamt 18.000 Exemplare gedruckt worden sind. Diese Auflage enthielt erstmals auch, neben dem an den amerikanischen Text angelehnten Kernteil des Buches, Lebensgeschichten Anonymer Alkoholiker.

Ein Teil der Lebensgeschichten aus der dritten Auflage sind in diese vierte Auflage übernommen worden. Einige andere Lebensgeschichten sind neu hinzugekommen. Übersetzt aus dem amerikanischen Originalbuch sind die Lebensgeschichten der AA-Gründer Bill W. und Dr. Bob sowie die Aufzeichnungen des Mannes, der sich als dritter dem noch jungen Bündnis angeschlossen hatte.

Neu übersetzt ist der Kernteil des Buches, der bis Kapitel elf reicht. Dabei wurde dem Wunsch des AA-Weltdienstbüros in New York Rechnung getragen, bei der deutschen Übersetzung dem amerikanischen Originaltext möglichst eng zu folgen, damit durch die sprachliche Übertragung nichts von den AA-Grundgedanken verloren geht oder verändert wird.

Auf dieses Vorwort folgen Einleitungen und Vorreden zu den bisher erschienenen amerikanischen Auflagen des Buches. Weil diese Vorworte gleichzeitig ein Stück Aufzeichnung von AA-Geschichte darstellen, wurden sie mit in dieses Buch aufgenommen. Das gilt auch für die „Meinung des Arztes“, ein auf die Vorworte folgendes Kapitel, das Dr. Silkworth als einer der frühen Freunde der Gemeinschaft geschrieben hat.

In den Lebensgeschichten im mittleren Teil des Buches schildern Frauen und Männer aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten die Not ihrer Krankheit und den Weg, den sie mithilfe der Anonymen Alkoholiker danach gegangen sind.

Die Kapitel im Anhang zu diesem Buch sind wiederum weitgehend aus dem amerikanischen Original übernommen worden. Das gilt für die AA-Traditionen ebenso wie für die Abschnitte über „Die spirituelle Erfahrung“ und über die Ansichten, die Geistliche und Ärzte von den Anonymen Alkoholikern haben. Die im Anhang abgedruckten Anmerkungen zum Lasker-Preis stammen aus dem Originalbuch und sind ergänzt durch einen Hinweis auf den Hermann-Simon-Preis. Ergänzt um Hinweise auf die Gegebenheiten im deutschsprachigen Europa ist das Kapitel „Wie man mit den Anonymen Alkoholikern in Verbindung kommt.“ Die Gedanken in den Kapiteln „Die spirituelle Erfahrung“ und „Aus der Sicht von Geistlichen“ werden vertieft durch den Beitrag von Pfarrer Heinz Kappes „Gott, wie ich Ihn verstehe“.

Am Schluss dieser Vorrede ist allen zu danken, die an diesem Buch mitgearbeitet haben: den Übersetzern, dem mit der Überarbeitung beauftragten Literaturteam und den Schreibern der Lebensgeschichten. In den Dank einzubeziehen sind die Pioniere der AA-Gemeinschaft, auf die das Genesungsprogramm und die erstmalige Niederschrift dieses Buches zurückgeht – und diejenigen, die sorgsam über die Unverfälschtheit der AA-Botschaft wachen.

Das Erscheinen dieses Buches ist begleitet von dem Wunsch und von der Hoffnung, dass es in die Hände vieler kommt, die daraus Nutzen zu ziehen imstande sind.

Mai 1983

Anonyme Alkoholiker deutschsprachiger Länder

Nachtrag zur Neuausgabe 2009

Nachdem die Lebensgeschichten in der letzten amerikanischen Ausgabe 2001 angepasst wurden, entstand auch bei uns der Wunsch, neue Beiträge aufzunehmen. Ein Team zur Auswahl neuer Lebensgeschichten für das Blaue Buch bearbeitete die eingegangenen Beiträge. Die 23 alten Geschichten wurden durch 19 neue ersetzt. Zusätzlich wurden zwei bekannte amerikanische Lebensgeschichten bei den beiden vorhandenen „Pionieren der AA-Gemeinschaft“ eingefügt.

Nachtrag zur revidierten Auflage von 2016

Das Vorwort zur vierten Auflage des amerikanischen Originals und die Kurzfassung der Zwölf Konzepte wurden auch aufgenommen. Damit entspricht nun diese Auflage der aktuellen amerikanischen Ausgabe.

Euer Literaturteam

Anonyme Alkoholiker (Das Blaue Buch)

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