Читать книгу Brillanter Abgang - Alexander Hoffmann - Страница 7

3. Kapitel

Оглавление

Frankfurt am Main

Früh um 9 Uhr war der Held in einem Kaufhaus an der Hauptwache gewesen. Auf Geheiß von Tonja hatte Hans auch für sich ein Prepaid-Handy gekauft. Sein schönes Smartphone hatte Tonja zertreten und der Mülltonne überantwortet. »Ab jetzt müssen wir schnell und gleichzeitig extrem vorsichtig sein«, hatte sie gesagt.

Ihr Tempo machte ihm Angst. Vor der Alten Oper hielt er kurz inne und spürte seinen beschleunigten Herzschlag, den er sofort mit dem Hitzetag kurzschloss, der angekündigt worden war. Er atmete tief ein. Es soll ja Frauen geben, die an einen bad guy gerieten. Er schien eindeutig einer bad woman verfallen zu sein.

Er ging die Bockenheimer Landstraße zurück Richtung Wohnung, musterte die Passanten und fragte sich, ob man ihm den Betrüger schon ansah. Seine heiß laufende Fantasie hielt Ausschau nach Männern in schwarzen Ledermänteln, die hinter ihm her waren.

Zuhause aktivierte Tonja seine neue SIM-Karte. Sie saß wieder vor dem Rechner, das Display seines Kontos hatte die Überweisungsaufträge vermerkt. Den 200 Millionen fehlten drei Nullen. Ein Anruf bei Drago. Sie lauschte kurz und beendete das Gespräch. Hans wagte nicht zu atmen. In ihren grünen Augen leuchtete der Triumph auf. »Es hat funktioniert. Das Geld ist bei der Zagorska Banka.«

Zögerlich fragte Hans: »Und bei der Zagorska heben wir das dann alles wieder ab?«

Sie schürzte die Lippen. »Schatz, so einfach geht das nicht, auch dort sollten sich die Millionen nur für sehr kurze Zeit aufhalten. Der Concom wird schon bald dämmern, dass ihr 200 Millionen fehlen.«

»Wozu dann das Ganze?«

Tonja nahm Hans bei der Hand und führte ihn in die Küche. Bei einem frischen Cappuccino sagte sie: »Exakt aus diesem Grund habe ich Drago aktiviert. Der sorgt in diesen Minuten dafür, dass die Millionen bei der Zagorska sofort verschwinden und in einem sicheren Hafen landen.«

»Darf der das so einfach?«

Sie antwortete fröhlich: »Drago tut gerne Dinge, die er nicht darf.«

»Das kommt doch raus, das wird ihn bei der Zagorska Banka den Kopf kosten. Macht der das alles aus reiner Freundschaft?«

Sie lächelte schief. »Drago macht nichts aus reiner Freundschaft. Er kriegt für seine Dienste fünf Millionen von uns. Erst wollte er zehn, aber ich habe ihn runtergehandelt. Auch mit fünf Millionen kann er sich leichten Herzens von der Zagorska Banka trennen.« Tonja sprang wieder auf, ihren Cappuccino hatte sie kaum angerührt. »Ich erklär dir das alles in Ruhe – später. Machen wir erst mal, dass wir wegkommen.«

Hans protestierte: »Aber ich kann Frankfurt nicht von jetzt auf gleich verlassen!«

Spott tanzte in Tonjas Augen. »Warum nicht? Willst du der Concom-Bank noch eine Nachsendeadresse vorbeibringen?«

Hans gab sich geschlagen. »Natürlich nicht. Aber irgendwie brauche ich ein gutes Gefühl bei der Sache.«

»Gefühle kriegst du von mir. Wir fahren um Mitternacht und wir fahren durch. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«

Brillanter Abgang

Подняться наверх