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Acapulco

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Dieser Hafen, der schönste von allen an den Küsten des großen Weltmeeres befindlichen Häfen, liegt nach meinen im Hause des Contador Don Baltasar Alvarez Ordoño angestellten Beobachtungen unter 16° 50′ 29″ der Breite und 6h 48′ 24″ = 102° 6′ 0″ der Länge. Diese Ortsbestimmung wurde von Herrn Oltmanns aus 28 von mir gemessenen Entfernungen des Mondes von der Sonne abgeleitet. Die vom 27. März 1803 gaben nach Bürgs Tabellen berechnet 6h 48′ 32″; die vom 28. März 6h 48′ 21″.

Der Unterschied der Meridiane von Mexico und Acapulco beträgt nach meinem Chronometer 2′ 54″ an Zeit. Da nun für Mexico aus meinen Monddistanzen 6h 45′ 42″ der Länge gefunden wurde, so ergibt sich für Acapulco, wenn man von allen andern Beobachtungen abstrahiert, 6h 48′ 48″. Diese Ungewißheit von 19″ an Zeit ist für die Vergleichung zweier aus bloßen Monddistanzen abgeleiteten Längen auffallend gering. 1803 hatte ich selbst nach Masons Mondtafeln Acapulco unter 102° 8′ 9″ gefunden.

Diese Lage unterscheidet sich wenig von der, welche der Atlas darbietet, der der Reise der spanischen Seefahrer nach der vorgenannten Meerenge de Fuca angehängt ist. In diesem Atlas findet man nämlich Acapulco in 101° 57′ 30″ der Länge, und 16° 50′ 0″ der Breite, ein Resultat, welches sich auf Beobachtungen der Malaspinaschen Expedition gründet. Dagegen stellt Herr Antillon in einem bereits angeführten Aufsatz, wie es scheint nach denselben Beobachtungen, ein Resultat auf, welches beinahe um den dritten Teil eines Grades verschieden ausfällt. Er versichert, daß die 1791 auf den Korvetten Descubierta und Atrevida eingeschifften Astronomen Acapulco in 102° 21′ 0″ der Länge fanden. Diese Ortsbestimmung, so sehr sie auch mit den von diesen Seefahrern in Neu-Spanien zurückgelassenen Handschriften harmoniert, scheint mir dennoch minder genau zu sein. Jene Seefahrer schlossen aus acht Reihen von Mondentfernungen 102° 26′, aus einer Verfinsterung des ersten Trabanten 102° 20′ 40″ und aus dem Transport der Zeit22 von Guayaquil 102° 22′ 0″; eine wundersame, aber bei den sich kompensierenden Fehlern der alten Mondtafeln vielleicht nur scheinbare Übereinstimmung. Übrigens gaben die 1794 an Bord der Brigantine Activo angestellten Beobachtungen eine ebenso westliche Länge. Diese Brigantine, welche die Küsten von Sonsonate und Soconusco aufnahm, bestimmte die Länge von Acapulco auf 102° 25′ 30″. Ich habe nicht ausmitteln können, auf welche Art von Beobachtungen (ob auf Monddistanzen oder Zeittransport) sich diese Länge gründet.

Aus einer handschriftlichen Anmerkung, welche einer der Astronomen der Malaspinaschen Expedition in Mexico zurückließ, ersehe ich, daß man damals aus einigen in der Hauptstadt und zu Acapulco gleichzeitig beobachteten Verfinsterungen der Jupitertrabanten auf einen Zeitunterschied der Meridiane von 2′ 21″ schließen zu können glaubte. Setzen wir nun nach Angabe der neuen Karten des Depósito Hidrográfico Acapulco in 102° 0′, so finden wir Mexico in 101° 24′ 45″ Länge eine Ortsbestimmung, welche bis auf 1400 Meter sich der Mittelzahl aller meiner Beobachtungen nähert. Trotz dieser scheinbaren Übereinstimmung zweifle ich an der Genauigkeit, mit welcher die Satellitenverfinsterungen die Entfernung der Hauptstadt von Acapulco angaben: sie ist wahrscheinlich größer als 2′ 21″, obwohl vielleicht auch etwas geringer als 2′ 54″, wie sie mein Chronometer angab, ein Instrument, das, durch fünfjähriges Herumziehen ermüdet, den schnellen Übergang von der brennenden Hitze der Küste zu der Gebirgskälte von Guchilaque (d.h. von einer Temperatur von 36° des hundertgradigen Thermometers zu einer andern von 5°) erdulden mußte.

Vorzeiten setzte man Acapulco 4 Grade westlicher in die Südsee; so findet man es auf Johann Covens und Cornel Mortiers Karte der Antillen in 106° 10′ 0″, auf den alten Karten des Dépôt de la Marine in 104° 0′. Diese Länge wurde allmählich östlicher. Bonne bleibt in der geographischen, Raynals Werk angehängten Abhandlung bei 13° 0′, Arrowsmith im Jahr 1803 bei 102° 44′ stehen.

Die ›Connaissance des temps‹ für das Jahr 1808 kommt in der Längenangabe von Acapulco (102° 19′ 30″) der Wahrheit ziemlich nahe, aber die Breite gibt sie um 10′ zu weit südlich an. Dieser Irrtum ist um so auffallender, da man vor Malaspinas Reise diesen Hafen unter 17° 20′ oder 17° 30′ setzte, wie die Karten von d’Anville und die vom Depot der Marine beweisen. Covens bestimmt die Breite auf 16° 7′, während 1540 der Lotse Domingo de Castillo sie unter 17° 25′ angenommen hatte. Zur Zeit des Hernán Cortés herrschte die Meinung, die Hauptstadt Mexico liege drei Grade westlich von Acapulco, fast in einem Meridian mit dem Hafen de Los Angeles. Vielleicht daß die von den Mexicanern selbst verfertigten Karten ihrer Küsten, welche der Kaiser Moctezuma den Spaniern überreichte, Einfluß auf diese Lagebestimmung hatten. Ich selbst bemerkte unter den hieroglyphischen, im Palast des Vizekönigs von Mexico aufbewahrten Handschriften der botanischen Sammlung einen äußerst merkwürdigen Platz der Umgebungen der Hauptstadt, der aber nicht bis an die Südsee reichte. Auch muß ich bemerken, daß vor Malaspinas Expedition Gama, Velázquez und andere Personen, die sich zu Mexico mit Astronomie beschäftigten, annahmen, die Hauptstadt liege mit dem Hafen Acapulco unter einem und demselben Meridian.

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