Читать книгу Stressberuf Schüler - Alexander Martin - Страница 5
Warum habe ich dieses Buch geschrieben?
ОглавлениеIch möchte dieses Buch mit einer Frage beginnen, die ich schon oft gehört habe und noch oft hören werde: Was bewegt einen Menschen wie mich, sich hinzusetzen und über das Thema Schule einige weiße Seiten Papier mit Buchstaben zu füllen? Die Antwort ist so einfach wie schwierig zugleich – denn sich über etwas zu beschweren oder darüber zu jammern, ist eine relativ einfache Sache; das aber dann auch nachhaltig so zu analysieren, um es für eine große Anzahl von Lesern verständlich zu machen, ist eine andere, viel schwierigere Sache. Das wurde mir während des Schreibens dieses Buches von Tag zu Tag immer bewusster. Ich habe mich mit einer Vielzahl an Meinungen aus allen Richtungen, die heute möglich sind, eingedeckt, die meine Erfahrungen ergänzt, bereichert oder infrage gestellt haben: persönliche Gespräche mit Eltern, Infoaustausch über diverse Foren und ein wenig Fachspezifisches, wobei nicht zu viel, um es eben nicht zu fachlich werden zu lassen.
Eine meiner Töchter ist in der Ausbildung zur Pädagogin und geht mit dem Vorsatz in diese Ausbildung, später vieles besser zu machen, als sie es erleben musste.
Ich möchte nicht antreten und mich engagieren, um auf die Lehrer loszugehen. Meine Motivation ist es, aus Sicht der Eltern aufzuzeigen, dass so ein Schulalltag für die heutige Jugend stressig und oft überfordernd ist.
Meine jahrelange Beobachtung zeigt eindeutig auf, dass die Kinder mit dem Stoff oft überfordert sind, weil die Lehrer es nicht schaffen, diesen richtig zu vermitteln. Die Schüler, welche die Schule ernst nehmen, haben einen durchschnittlichen Zeitaufwand von 60 Stunden pro Woche für Schulbesuch, Aufgaben, Lernen, Stundenwiederholungen etc.
Unsere Kinder sind alles Vorzugschüler/innen – also keine faulen, nicht lernwilligen Kids. ABER ohne meine liebe Frau, die mittlerweile sicher besser „unterrichtet“ als die meisten aktiven Lehrer, wären sie das nicht. Sie sitzt täglich mit den Kindern und macht den Job, den die Lehrer in der Schule machen sollten – und das seit Jahren und oft bis spät in die Nacht. Von vielen anderen Eltern wissen wir, dass es ähnlich abläuft oder sie sich teure Nachhilfen kaufen, witzigerweise wieder von Lehrern ...
Dieses Thema kann man nicht in wenigen Worten abhandeln und es ist auch zu wichtig, um es nur den Politikern, Gewerkschaften und jammernden Lehrern zu überlassen. Die Kinder sind die Betroffenen und für die setze ich mich ein.
Ziel ist es, dass die zukünftigen Pädagogen besser auf das Leben in der Klasse vorbereitet und durch Kontrollen des Unterrichts die aussortiert werden, die keine Leistung bringen. Verdienen sollen die Engagierten so viel, wie möglich ist, man sollte es ihnen nicht neiden, es ist ja ein herausfordernder Job, dem jedoch leider viele nicht gewachsen sind – trotzdem dürfen sie auf unsere Kinder losgelassen werden ...