Читать книгу Between the fronts - Alexandra Eck - Страница 14
Kapitel 10
Оглавление»Ich hasse dieses spanische Arschloch«, schimpfte Kevin nach der Stunde drauf los. Seit unserem ersten Date begleitete er mich fast überall hin. »Ich kann ihn auch nicht leiden«, stimmte ich in seine Tirade mit ein. »Er ist so ein Weiberheld, schlimmer noch als Matz«, ging es weiter. An der Tür zur Umkleide trennten wir uns. Eigentlich mochte ich Sport nicht besonders aber es war um einiges besser als Spanisch, schließlich hatten wir hier wenigstens eine Lehrerin. »So, zehn Runden um den Platz!«, begrüßte Mrs. Lammel uns, als wir auf den Sportplatz kamen. Sport hatten wir mit unserer Parallelklasse, in der ich zwei Freundinnen hatte. Doris und Claire. Doris war eine Afroamerikanerin mit langen schwarzen Haaren, in die sie meist lila Strähnen flocht. Claire war zierlich hatte einen Porzellanteint, blonde, gelockte Haare und tief dunkelblaue Augen. Wir liefen immer zusammen. »Was habt ihr bis jetzt schon gehabt?«, fragte ich die beiden, während wir langsam auf der Tartanbahn liefen. »Chemie und Englisch. Und du?« »Holla chikos«, äffte ich die Stimme von Honsales nach. »Du Arme«, bemitleideten sie mich. Sie hatten ihn selbst schon oft als Vertretung gehabt. »Schaut! Da kommen die Jungs!«, rief Doris entzückt. Kevins Blick wanderte über die Sportanlage und als er mich sah, winkte er mir zu. Überfordert mit dieser Situation winkte ich zurück. Claire stieß mich an: »Er scheint dich ja zu mögen.« »Ja, ich glaub auch.« »Seid ihr zusammen?«, bohrte sie weiter nach. »Keine Ahnung ….also irgendwas ist da schon zwischen uns aber was, das weiß ich leider auch nicht«, erklärte ich den beiden offen. »Ach, es ist so schrecklich! Warum haben wir nur einmal in der Woche Sport? Sonst wüssten mir viel mehr über dich und den Basketball Captain«, sagte Doris theatralisch. Ich schüttelte nur den Kopf. »Meine Damen, nur weil hier der männliche Teil trainiert, heißt das für sie nicht, dass sie sich nicht an meine Anweisungen halten«, stellte Mrs. Lammel in strengem Ton klar. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir langsamer geworden waren. Schnell nahmen wir unser ursprüngliches Tempo wieder auf. »Sitzt mein Make-up?«, hörte ich Vanessa hinter mir Stephanie fragen. Ich legte einen Sprint hin, um einen Abstand zwischen uns zu bringen. Meine Freundinnen folgten meinem Beispiel.
Nachdem wir uns warm gelaufen und uns gedehnt hatten, legten wir mit Volleyball los. Ich hasste es. Aber unsere Lehrerin pflegte immer zu sagen: Volleyball ist der einzige Sport, den Frauen und Männer gegeneinander spielen können, ohne das die Frau einen Nachteil hat. Wie dumm war das denn?
Ich war nicht gut in Volleyball. In meinem gesamt Notenbild hatte ich in Sport immer eine drei minus und auch nur, weil wir einmal gesprintet waren und eine Note auf Dauerlauf bekommen hatten. »Teilt euch in fünf Teams auf, dann spielt ihr gegeneinander. Ein Team setzt kurz aus«, befahl unsere Lehrerin. Wir gingen mit Nila, einer kleinen Chinesin und Julia in eine Mannschaft. Sie hatte kastanienbraunes Haar und braune Augen. Keiner von uns war ein großer Ballsport Fan. Mrs. Lammel verschwand kurzzeitig, um nur wenig später mit den Jungs wiederzukommen. »So Ladys, jetzt merkt ihr mal, dass es keine Diskriminierung im Volleyball gibt«, erklärte sie voller Überzeugung. Die meisten bei uns fingen an zu kichern. »So Jungs, ihr teilt euch auch in fünfer Gruppen auf. Dann sucht ihr euch bitte ein Mädchenteam als Gegner und spielt gleich los«, forderte sie auf. Natürlich gesellte sich Kevin mit seinen Kollegen zu uns. Bei ihm waren ein groß gewachsener, blonde Junge namens Collin, zwei Amerikaner mit afrikanischen Wurzeln und ein schwarzhaariger, den Claire James nannte. »Na Mädels, bereit zu verlieren?«, fragte Mike. »Wir werden euch fertig machen«, stellte Julia klar. Wir begaben uns auf die Positionen. Ich stand vorne rechts am Netz. Collin machte den Aufschlag. Claire nahm den Ball an, spielte ihn zu Nila, sie zu mir und ich unbeholfen übers Netz. Bei unseren Gegnern ging die erste Runde nicht so gut, James baggerte zu Mike und der pritschte zu Milo, doch der sah den Ball nicht kommen. »Leute, ihr könnt den Ball nicht zu mir werfen! Ich trage meine Brille doch nicht«, schimpfte der. Da wir rotierten machte Doris nun den Einwurf. Dieses Mal waren die Jungs besser. Sie schafften es sogar bis über das Netz, sie wussten bloß nicht, dass wir schon fast das halbe Jahr über Volleyball übten.