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Kapitel 5

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Wir fuhren zu einem naheliegenden Restaurant in Newport News. Es war ein kleiner Laden aber er war Rechtgemütlich. Es gab rote Lederbänke und grün, rot und gelbe Lichter. Wir wurden von einer kleinen dunklen Kellnerin in Empfang genommen und von ihr in eine ruhige Ecke gebracht: »Hi, ich bin Nanzi und bin heute für Sie da.« Ich bestellte mir ein Wasser, zudem ein Steak mit Kartoffelbrei und Gemüse. Kevin nahm auch ein Steak, allerdings mit Pommes. Zum Schluss teilten wir uns einen Eisbecher. »Wie schaffst du es eigentlich so viel zu essen und immer noch so schlank zu bleiben? Ich meine Vanessa ist auch schlank aber die ernährt sich quasi nur von Grünzeug?«, fragte er mich. Bei dieser Frage musste ich lächeln. Er hatte mir ein Kompliment gemacht, über mein Aussehen! Und das nicht nur wegen meines Wissens. »Na ja …ich geh halt laufen. Ich glaube Nessa würde sicher nichts Anstrengendes tun, bei dem sie großartig schwitzen müsste!«, antwortete ich. »Warum bist du keine Cheerleaderin?«, kam gleich die nächste Frage. »Weil ich es albern finde, wie sie sich so aufmotzen und tun als wären sie die Queens der Schule, allerdings so dumm sind und sich von der ganzen Footballmannschaft flach legen lassen!«, beantwortete ich. »Und du würdest dich von niemanden flach legen lassen?«, fragte er grinsend. »Ich würde halt nicht zu jedem ins Bett steigen, nur um Spaß zu haben«, stellte ich klar. »Die Basketballmannschaft würdest du nicht gerne anfeuern?........ Ich mein bei deinem Körperbau, wäre es ja Verschwendung«, sagte er verschmitzt und ich wurde rot. »Du machst Witze, oder?« »Nein. Falls du Interesse hast, die Basketball Cheerleaderinnen treffen sich immer mittwochs nach der Schule«, erklärte er mir verschmitzt. »Was machst du denn so in deiner Freizeit?«, versuchte ich ein weniger schweres Thema anzugreifen. »Ich spiele Basketball aber das weißt du ja bereits, ich würde dich gerne mal in den Zuschauerrängen sehen oder auf einer After Game Party. Nicht nur die Footballer haben gute Feiern«, sagte er, »Und ich gehe auch gerne schwimmen. Und du?« »Ich schwimme auch gerne, gehe laufen und spiele Schach und backe gerne Kuchen«, zählte ich auf. »Dein Geburtstag ist am?«, löcherte er weiter. »Am 21. Juli. Und deiner?« »Am 13. Januar. Hast du einen Freund?« »Nein! Wie kommst du da drauf?« »Bei deinem Aussehen und Wissen. Außerdem hat der Quaterback damit geprahlt, er hätte dich, na ja, um den Finger gewickelt, du weißt schon was ich meine? Und dich dann abserviert….« »WAS! Das stimmt auf jeden Fall nicht! Und ich hab sein Bett noch nie gesehen! So ein Arsch!!«, rief ich empört. »Das dachte ich mir schon… Du magst ihn auch nicht?«, stellte er erfreut fest. »Du etwa auch nicht? Ich dachte alle Sportler mögen sich.« »Gott bewahre. Nein. Er ist ein Angeber und ein Blender, außerdem ein Weiberheld. Ich versteh gar nicht, warum die Mädchen ihn so gernhaben. Er behandelt sie ja nicht einmal gut.« Und noch etwas, das wir gemeinsam hatten. »Ich find deine Einstellung total toll«, gestand ich ihm. So etwas gab es selten. »Hast du eine Freundin?« »Nein, bis jetzt ist mir die richtige noch nicht begegnet«, erklärte er.

»Entschuldigung, das wäre die Rechnung«, unterbrach uns Nanzi. Kevin nahm die Rechnung sofort in Empfang. »Ich lade dich natürlich ein«, stellte er fest. »Wirklich? Ich kann auch meinen Anteil bezahlen.« »Nein, nein, ich bin doch gut erzogen worden.« War das zu fassen? Er übernahm die Rechnung, das hatte noch niemand für mich getan. Er war ein richtiger Gentleman! Natürlich brachte er mich auch heim.



Beim Nachhauseweg waren wir recht still und hörten langsame Musik im Radio. Ich warf ihm immer wieder flüchtige Blicke zu. Er brachte mich sogar noch genau vor die Haustür. Dann starrte er mich an. »Hat dir eigentlich schon mal einer gesagt, dass du wunderschöne Lippen hast?«, fragte er mit sanfter Stimme, »Ich würde gerne wissen, wie sie sich anfühlen.« Schon wieder lief ich bei seinen Worten rot an und musste schlucken. »Probiers doch einfach aus«, riet ich ihm mit quietschender Stimme. Bevor mir bewusst wurde, was ich gesagt hatte, spürte ich seine Lippen auf meinen und schloss die Augen. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Seine Lippen fühlten sich weich an. Langsam löste er sich von mir und schaute mich lächelnd an. »Danke, für den schönen Abend. Das könnten wir ja mal wiederholen«, meinte er und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ich nickte: »Ich geh dann mal rein….. Wir sehen uns?« »Ja, wir sehen uns. Heb dir nächsten Freitag frei, da hab ich ein Spiel«, sagte er noch und stieg dann in seinen Wagen. Ich winkte ihm noch nach. Was für ein Abend. Es war schon dunkel aber schlafen gehen wollte ich noch nicht. Außerdem war mir trotz meines kurzen Outfits heiß. Ich musste mich erst beruhigen. Also zog ich mir die Heels aus und ging die Straße auf einem Grasstreifen hinunter. Vereinzelte Straßenlaternen leuchteten. Kein einziges Auto war zu sehen, somit war es eine ruhige Atmosphäre. Eine leichte Brise ließ mein Haar wehen. In Gedanken ging ich noch mal alles durch. Was war gerade passiert? Hatte Kevin mich wirklich geküsst? Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte ihn auch noch ermutigt. Allerdings war er ein guter Küsser, soweit ich beurteilen konnte, bis jetzt hatte ich keinen Vergleich. Er wollte mich sogar bei seinem Spiel dabei haben. Aber Cheerleaderin werden? Nein, das war unter meiner Würde. Es zog mich immer weiter, bis die Lichter weniger wurden und ich auf einmal in einer dunklen Gasse stand. Neben meinen beiden Seiten türmten sich große Häuser auf, die aus Beton bestanden. Sie waren mit Graffiti besprüht und an einer Seite befanden sich Mülltonnen. Ein dünner Nebel kroch am Boden entlang. Mein Puls, der sich gerade erst vom Kuss erholt hatte, schoss in die Höhe, als ich plötzlich ein tiefes Knurren hörte. Meine Nackenhaare stellten sich bei diesem Geräusch auf. Ich drehte mich langsam um. Hinter mir war eine Kreatur mit lederner Haut, sie hatte rot glühende Augen und ähnelte einem Wolf. Das Monster besaß schwarz blitzende Zähne, an denen blutiger Geifer herab lief. Schon im nächsten Moment bewegte es sich mit gekrümmter Haltung auf mich zu. Ich blieb wie erstarrt. Das war das Ungeheuer, von dem ich schon so oft geträumt hatte, nur das es jetzt in der Realität vor mir stand! Was sollte ich tun?! Das Monster schob sich immer weiter voran und drängte mich in eine Ecke, als wäre ich seine Beute. (Was ich ja auch irgendwie war.) Langsam regte sich mein Fluchtinstinkt. Ich hatte die High Heels als Waffen, die Absätze konnten hoffentlich tödlich sein. Aber es war zu spät, das Ungeheuer spannte seine Hinterläufe an und sprang, ehe ich überhaupt reagieren konnte. Plötzlich wurde ich zurück geschleudert, doch nicht von den Pranken der Wolfsmutation, sondern von menschlichen Händen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die Augen geschlossen hatte. Erst als ich sie aufschlug konnte ich einen Jungen sehen, der versuchte das Ungetier zu vertreiben. Während ich in einer der Ecken kauerte packte er es im Genick, wie einen Welpen und schleuderte es an die Wand. Dann nahm er in Sekundenschnelle eine Fackel und zündete sie an. (Hatte er die etwa bei sich getragen?). Die Kreatur wich vor den Flammen zurück. Der Junge näherte sich mir rückwärts, immer noch mit der Fackel fuchtelnd. Die Mutation bewegte sich nun raubtierhaft auf uns zu. Seine Augen funkelten mich an. Ich fing an zu zittern. Als das Vieh das erblickte, hätte ich schwören können, dass es sein Maul zu einem Fratzenlächeln verzog. Ohne eine Vorwarnung seines Muskelspiels warf es sich auf den Unbekannten. Doch statt vor dem Monster zu weichen, hob er einfach seine Fackel und bohrte sie in das Herz des Ungetüms. Dieses stieß daraufhin einen gruselig hohen Schrei aus und zerfiel zu Asche. Zurück blieb nur ein schwefelhaltiger Gestank. Und ich, mit dem Typen, der eindeutig kein Mensch war. Ich glaubte nicht, dass ein Normaler so ein etwas erledigen könnte. Mühsam versuchte ich mich aufzurappeln und spürte einen stechenden Schmerz in der Seite. Sofort sackte ich stöhnend zurück auf den Boden. Langsam kam der Junge auf mich zu. Er hatte schwarze Haare und stechend grüne Augen. Eindeutig kein Mensch. Vielleicht ein Alien, wegen dem grün? Ich hatte mir auf jeden Fall den Kopf gestoßen. Sein schwarzes T-Shirt schmiegte sich perfekt an seinen Oberkörper an, was seine Muskeln stark hervorhob. Irgendwie sah er selbst aus wie ein Schatten. Ich rückte noch weiter in die Ecke, verzog aber sogleich das Gesicht. Der Junge blieb auf Mitte des Weges stehen und sagte mit leiser Stimme: »Sssshhh. Ganz ruhig. Alles ist gut. Ich will dir nichts tun.« Er duckte sich zu mir runter und streckte mir die Hand aus, als wäre ich eine Katze, die er verschrecken könnte oder die weglaufen würde. »Ich bin Cayden und du musst Jessica sein«, fuhr er fort. Woher kannte er meinen Namen?! Ich war mir sicher, ihm noch nie zuvor begegnet zu sein. »Bist du verletzt?«, fragte er mich weiter. Ich schüttelte den Kopf, immer noch leicht geschockt von dem was gerade geschehen war. Dann verschwand er einfach. Keine Ahnung wohin, er war einfach weg. Ein zweites Mal versuchte ich aufzustehen, dieses Mal zog ich mich an den alten Mülltonnen hoch und es klappte. Ich schaute mich um. Müssten nicht andere Menschen etwas mitbekommen haben? Doch keine Seele war zu sehen. Ich war immer noch in der Gasse, doch kein Nebel, kein Junge, keine Bestie und auch der Geruch war verweht worden. Meine Schuhe konnte ich bei der Dunkelheit nicht mehr finden. Es waren zwar meine lieblings Heels aber ich wollte nicht länger als nötig hier verweilen. So schnell es eben ging, mit stechendem Schmerz in der Seite, eilte ich nach Hause. Meine Mum war nicht zu Hause. Ich ging straight ins Bad. Als ich in den Spiegel blickte, erkannte ich mich kaum wieder. Meine Augen waren vor Schreck geweitet und mein Gesicht war mit dem Dreck des Straßenbodens beschmutzt. Auch mein restlicher Körper war mit Schrammen übersät und meine Haare waren verwuschelt. Aus dem Schränkchen unter dem Waschbecken kramte ich nach einer Heilsalbe, die ich nach dem Duschen auftrug. Dann ging ich in mein Schlafzimmer. Im Bett kramte ich in meinem Gedächtnis, aber diesen Cayden hatte ich noch gesehen. Daran hätte ich mich erinnert. Wenn ich jedoch so darüber nachdachte, kam er mir bekannt vor. Vielleicht wegen den Augen? Doch bevor ich weiter grübeln konnte viel ich in einen unruhigen Schlaf.






























Between the fronts

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