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Wochenbett

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Nach der Geburt des Kindes ist in den ersten Tagen und Wochen ein gewisser Zauber im Haus. Die Zeit des Wochenbettes ist die Zeit, in der das Neugeborene in der Familie ankommt und die Bindung von allen Familienmitgliedern gestärkt wird. Viel Ruhe und Familienzeit darf man sich während der Wochenbettzeit gönnen. Wir genossen jeweils etwa drei Wochen das Wochenbett, bevor wir uns dann immer mehr nach draußen bewegten und die Zeit des Tragens begann. Ich denke, dass die ruhigen Geburten auch dazu beigetragen haben, dass beide Kinder von Anfang an sehr zufrieden wirkten und wenig schrien. So konnten wir die Wochenbettzeit sehr genießen.

Wir haben auch nur sehr wenig Besuch empfangen. Denn sobald sich Besuch ankündigt, kommt unweigerlich etwas Unruhe und Stress auf. Für den Besuch möchte man gerne etwas zu Essen bereitstellen oder wenigstens die Wohnung wieder auf Vordermann bringen. Wobei die Prioritäten sicher erstmal woanders liegen sollten. Die frisch gebackene Mama darf sich ausruhen, erholen und die Zeit mit dem Baby genießen. Wenn bereits Geschwisterkinder da sind, dann kommen diese natürlich auch mit dazu. Denn auch für Geschwister ist die Ankunft des neuen Babys etwas ganz Besonderes, aber auch mit Umstellungen der Familienkonstellation verbunden. Wenn kleine Geschwisterkinder in der Familie leben, ist es für die Mama gar nicht so leicht, in den ersten Tagen mit dem Baby im Bett zu bleiben und ein paar Wochen Ruhe zu erhalten. Der Körper braucht aber Erholung und viel Ruhe, um sich von der Schwangerschaft umzustellen. Hier ist es wichtig, dass jede Frau auf sich schaut und nur das macht, was möglich ist und guttut. Für alles andere kann natürlich der Partner einiges übernehmen und für die Frau und die Kinder da sein. Ein gutes Netzwerk mit Großeltern und Freunden kann weitere Entlastung bringen, wenn sie nicht nur zu Besuch kommen, um das Baby zu begrüßen, sondern auch, um mit den älteren Kindern zu spielen, vielleicht eine Mahlzeit zu kochen, oder, wenn die Eltern das möchten, beim Aufräumen zu helfen. Viele Mütter haben einfach das Bedürfnis nach einem sauberen Nest.

Auch der Papa braucht Zeit, um mit dem Baby vertraut zu werden, das geht am besten, wenn er auch ein paar Wochen daheimbleiben kann. Manchmal ist das nicht möglich und die Zeit mit dem Baby ist begrenzt. Doch auch nach der Arbeit oder nachts kann das Baby einfach mal bei Papa auf dem Bauch schlafen oder getragen werden.

Was passiert im Körper nach der Schwangerschaft

Nach der Geburt fühlen sich viele Mamas so stark, dass sie am liebsten gleich wieder voll ins Familienleben einsteigen möchten, doch der Körper ist garantiert nicht dafür bereit, große Putzaktionen zu starten oder wandern zu gehen. Das Gefühl der Stärke kommt durch die Hormone. In den ersten Tagen nach der Geburt ist die Mutter voll mit Hormonen, welche die Bindung zum Kind stärken und den wenigen Schlaf locker wegstecken lassen. Doch die Hormone lassen nach ein paar Tagen nach, denn der Körper stellt sich auf »nicht schwanger« ein und kann der Frau ein ganz schönes Auf und Ab der Gefühle bereiten. So kann es passieren, dass die gerade noch glückliche Mutter mit Tränen in den Augen besorgt ist, wie sie die Zukunft mit Baby nur schaffen soll. Hier hilft nur Ruhe bewahren, mit dem Baby kuscheln und Unterstützung beim Partner zu suchen. Diese Zeit geht normalerweise recht schnell vorbei, und wenn die Frau weiß, warum ihre Gefühle so schwanken, kann sie damit auch besser umgehen.

Der Körper hat in der Schwangerschaft und während der Geburt Höchstarbeit geleistet und braucht mehrere Wochen, um sich wieder zu regenerieren.

Während der Schwangerschaft wächst die Gebärmutter von etwa 50 auf 1.500 Gramm. In den acht Wochen nach der Geburt bildet sich die Gebärmutter langsam zurück und der Bauch wird allmählich wieder straffer. Auch die Bauchmuskeln müssen sich zurückbilden. Zwischen den Bauchmuskeln entsteht ein Spalt, weil die Gebärmutter sich während der Schwangerschaft ausdehnt und die Muskeln zur Seite schiebt. Das Zusammenwachsen der Muskeln nach der Geburt des Kindes kann mehrere Wochen dauern. Auch der Beckenboden wird bei der Geburt gedehnt und belastet.

Wenn eine Frau auf ihr Gefühl und den eigenen Körper hört, dann merkt sie in der Zeit des Wochenbettes schnell, welche Tätigkeiten ihr guttun und wann eher Nichtstun und Babykuscheln angesagt ist. Nach der Geburt muss man keine Stärke beweisen, man darf auch einfach mal genießen, was man geschafft hat, und Zeit zur Erholung für sich einfordern.

Natürliche Kindheit

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