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Vorsorge für Säuglinge und Babys

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Wenn das Kind dann auf die Welt kommt, geht es leider häufig direkt mit den Untersuchungen und der Gabe von Medikamenten für das Baby los. Aber das muss nicht so sein. Hier ist es besonders wichtig, dass die werdende Mutter schon vor der Geburt gut über die Vitamin-D- und Vitamin-K-Gaben informiert ist, um nach der Geburt nicht damit überrumpelt zu werden. Denn ein Angebot einer Hebamme oder eines Arztes abzulehnen, ist nur dann mit gutem Gewissen möglich, wenn die Frau über die Präparate auch Bescheid weiß. Schließlich möchten Mütter nur das Beste für ihr Baby. Das Beste müssen aber generell keine Präparate sein.

Vitamin K und D

Vitamin K ist ein lebensnotwendiges Vitamin für die Blutgerinnung. Das Vitamin wird in der Leber gespeichert, allerdings ist die Speicherkapazität besonders bei Babys gering. Wenn das Neugeborene zum ersten Mal gestillt wird, erhält es mit der sogenannten Kolostralmilch (Kolostrum) die vitamin-K-reichste Milch. So ist das Kind, welches von der Mutter gestillt wird, im Regelfall gut mit Vitamin K versorgt. Eine Überversorgung kann unter anderem auch zu Krebsvorkommen bei Kindern führen. Einer Studie zufolge kommen Blutungen, die auf einen Mangel an Vitamin K zurückgeführt werden können, bei 3 von 100.000 Kindern vor. Bei dieser geringen Anzahl der Gerinnungsblutungen ist die routinemäßige Gabe von Vitamin K nicht gerechtfertigt. Wenn eine schwangere Frau weiß, dass sie bei bester Gesundheit ist und die Schadstoffbelastung der Milch nicht übertrieben sein dürfte, dann kann sie unter gewissenhafter Abwägung die Vitamin-K-Gabe für ihr Baby ablehnen.

Weiter geht es mit der Gabe von Vitamin D und Fluorid. Auf dem Markt gibt es ein Kombinationspräparat, welches ab etwa der 2. Lebenswoche des Kindes empfohlen wird. Vitamin D wirkt wie das Parathormon der Nebenschilddrüse und sorgt somit für den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel. Vitamin D ist ein Vitamin, welches der Körper nicht aus der Nahrung entnimmt, sondern selbst herstellt. Jedoch werden Kinder generell von Natur aus mit genügend Vitamin D versorgt. Bei ungünstigen Bedingungen, wie zum Beispiel der Frühgeburt, kann eine vorübergehende Gabe von Vitamin D sinnvoll sein, um Rachitis vorzubeugen. Dennoch sollte die künstliche Vitamingabe nicht ohne Bedenken, wie häufig empfohlen, während der ersten zwei Lebensjahre des Kindes verabreicht werden. Denn die fettlöslichen Vitamine D und K sind schädlich, wenn dem Körper zu viel davon zugeführt wird. Die Vitamine D und K wirken sich auf das Zellwachstum aus. So kann eine Überdosis von Vitamin D und K das Krebsrisiko erhöhen, und die wachsenden Zellen werden negativ beeinflusst.

Bei Fluorid liegt die Sachlage noch eindeutiger, denn diese Substanz ist für den menschlichen Körper gar nicht notwendig, sondern schädlich. Fluorid wird auch häufig direkt in die Zahnpasta eingemischt und soll gegen Karies schützen, indem es den Zahnschmelz härtet. Sofern Fluorid härtende Eigenschaften durchsetzen kann, härtet es nicht nur den Zahnschmelz, sondern auch andere Knochen. Es ist nachgewiesen, dass Fluorid schon in geringen Mengen Schäden im Körper anrichten kann. Für ein Kleinkind bis zum dritten Lebensjahr wird ein Richtwert von 0,5 mg Fluorid pro Tag angegeben. Wenn die Tagesdosis, welche über die Zahnpasta aufgenommen wird, bei 1 mg oder bei älteren Kindern bei 2 mg liegt, dann wird der Zahnschmelz nicht mehr nur gehärtet, sondern der Zahn so stark angegriffen, dass sich weiße Flecken bilden und der Zahn allmählich zerbröckelt. Kinder schlucken gelegentlich auch die Zahnpasta herunter. Eine Tagesmenge von 10 mg und mehr verursacht Vergiftungserscheinungen und greift den Magen an.

Für den Schutz vor Karies, also die Gesunderhaltung der Kinderzähne, ist das beste Mittel die gesunde ausgewogene Ernährung, sobald das Kind nicht mehr gestillt wird. Während der Stillzeit ist die Ernährung der Mutter besonders wichtig, um das Kind mit genügend Nährstoffen zu versorgen, welche auch für die Gesunderhaltung der Zähne wichtig sind.

Im Allgemeinen muss auch unterschieden werden, ob ein einziges Präparat wegen eines akuten Bedarfs eingenommen wird oder gleich mehrere Präparate. Wenn mehrere Präparate gleichzeitig eingenommen werden, dann tritt hier der Potenzierungseffekt ein, sodass die Präparate in der Summe schädlicher sind als jedes einzelne Präparat für sich.

Augentropfen für Neugeborene

Direkt nach der Geburt bekommen neugeborene Babys routinemäßig antibiotische Augentropfen oder Augentropfen mit einer Silbernitratlösung. Die Augentropfen sind allerdings in der heutigen Zeit überflüssig, solange die gebärende Frau keine Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe oder Chlamydien hat. Durch die bakterielle Geschlechtserkrankung Gonorrhoe wurden Bakterien auf das Neugeborene übertragen, welche eine Augenentzündung mit Hornhautentzündung zur Folge hatten. Die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe ist in europäischen Ländern sehr selten. Die Chlamydien-Bakterien werden etwas häufiger nachgewiesen. Diese Kleinstbakterien können bei dem Baby allerdings weitaus mehr Symptome hervorrufen und können somit nicht allein mit Augentropfen behoben werden. Durch die antibiotischen Augentropfen kann die Krankheit allerdings zu Beginn soweit unterdrückt werden, dass diese dann nicht offensichtlich wird. Das Erkennen und eine umfangreichere Behandlung sind allerdings notwendig, um die Chlamydieninfektion zu beheben. Die Augentropfen mit der Silbernitratlösung brennen sehr stark, dies ist für das neugeborene Baby äußerst unangenehm und verstörend. Somit ist die Berechtigung zur routinemäßigen Gabe von antibiotischen Augentropfen nicht gegeben und kann abgelehnt werden, wenn klar ist, dass die genannten Erkrankungen bei der Schwangeren nicht vorliegen.

Eltern sollten sich genau überlegen, ob sie ihrem Baby wirklich Vitamintropfen oder Antibiotika verabreichen lassen möchten. Ich habe bei beiden Kindern die Erstuntersuchung durch eine Hebamme durchführen lassen, jedoch die Gabe von Medikamenten bewusst abgelehnt. Eine Kinderärztin kam für die U2 zu uns nach Hause. Nach dieser Untersuchung habe ich für beide Kinder bisher keine weiteren Untersuchungen machen lassen. Wenn die Kinder mal krank sind, dann würde ich natürlich fachkundigen Rat suchen. Solange beide gesund erscheinen, besteht für mich darin kein Sinn. Die Aufforderungen für die Untersuchungen, welche vom Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung gesendet werden, sind keine Verpflichtung. Auch wenn die Briefe so erscheinen mögen, dienen sie nur zur Steigerung der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen.

Die Regelungen, wie mit dem Fernbleiben von den Untersuchungen umgegangen wird, können je nach Bundesland variieren. Früherkennungsuntersuchungen für Kinder in Deutschland unterliegen landesrechtlichen Regelungen.

In einigen Bundesländern wird es so gehandhabt, dass die Daten an das zuständige Gesundheitsamt weitergeleitet werden, wenn die Untersuchung auch nach einem zweiten Erinnerungsbrief nicht durchgeführt wird. Gegebenenfalls meldet sich dann noch jemand vom Jugendamt, um sich der gesunden Versorgung des Kindes durch die Eltern zu vergewissern und um Unterstützung anzubieten. So hat die Abfolge beim ersten Kind auch bei uns stattgefunden. Nach etwa zehn Minuten war der Besuch des Jugendamtes erledigt, und seither haben wir damit Ruhe. Aber diesem anfänglichen Druck muss man erstmal standhalten können.

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