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„Na, gewöhnst du dich langsam an den neuen Dienstwagen?“, fragte mich mein Kollege Rudi Meier, als ich ihn an diesem Morgen abholte. Wie üblich hatte Rudi an der bekannten Ecke gewartet. Es regnete Bindfäden, und er war ziemlich durchnässt. „Ein Dodge...“, sagte Rudi, um mich zu ärgern.

„Von welchem Dodge sprichst du?“, fragte ich.

„Na, von welchem wohl?“

„Das ist ein Porsche, kein Dodge.“

„Nur, wenn man nach der Karosserie geht. Aber Fahrgestell, Motor und der ganze Rest sind von einem Dodge, auch wenn du immer noch von ‚deinem Porsche’ sprichst!“

Rudi machte sich immer wieder darüber lustig.

Der Porsche, den ich die letzten Jahre über gefahren hatte, war mir gestohlen worden. Wir fanden ihn später in einer Schrottpresse als handliches Päckchen wieder, und es stellte sich im Laufe der Ermittlung heraus, dass die Diebe es auf den Inhalt des installierten Dienstrechners abgesehen hatten. Die darauf gespeicherten Daten waren für die Gangster ein Hilfsmittel gewesen, um eine groß angelegten Cyberangriff auf das BKA zu starten.

Inzwischen fuhr ich einen handgefertigten Hybriden aus einer Dodge Viper SRT-10, auf die man die Karosserie eines Porsche aufgesetzt hatte.

Die technische Innenausstattung mit integriertem TFT-Bildschirm und Computer entsprach dem Standard, den auch der alte Porsche gehabt hatte.

Seit einiger Zeit war der Zwitter aus Porsche und Dodge nun fertig gestellt, und ich hatte Gelegenheit, die Fahreigenschaften kennen zu lernen.

Bis jetzt war ich vollauf zufrieden, auch wenn ich dem alten Porsche immer noch etwas nachtrauerte. Aber das hatte wohl eher sentimentale Gründe, die wohl auch verantwortlich dafür waren, dass ich vom neuen Porsche sprach – und nicht etwa vom neuen Dodge.

Rudi schnallte sich an.

„Na, dann zeig mal, was der Neue kann!“, meinte er.

„Witzbold.“

„Wieso?“

„So lange wir uns im Großraum Berlin aufhalten, dürfte das wohl kaum praktikabel sein, wenn wir nicht eine unangenehme Begegnung mit unseren Kollegen in Uniform riskieren wollen. Schließlich gibt es ja auch für BKA-Beamten keine gesonderten Verkehrsregeln.“

„Zumindest, solange nicht irgendein gerechtfertigter Notfall vorliegt“, gestand ich zu.

Der Regen wurde so heftig, dass selbst die unermüdlich hin und her schwingenden Wischblätter es kaum schafften, einen klaren Durchblick zu gewährleisten.

„Wieso bist du ausgerechnet heute so spät dran, Harry?“, fragte Rudi, als wir wenig später an einer Ampel halten mussten. „Ich bin fast aufgeweicht bei der verdammten Nässe!“

„Ich war heute Morgen noch in der Werkstatt und hatte dort einen Sondertermin außerhalb der Geschäftszeiten.“

Rudi grinste.

„Ach, hat das gute Stück schon seine Mucken?“

Ich schüttelte den Kopf. „Keineswegs. Es waren nur noch ein paar Feineinstellungen vorzunehmen. Routinekram eben.“

„Wer es glaubt wird selig. Mal ehrlich, ich weiß nicht, ob ich diesem zusammengeschraubten Zwitter trauen soll!“

Sechs Krimis: Ferienkiller

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