Читать книгу 5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker - Страница 36
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ОглавлениеIrgendwer war auf die Idee gekommen, es wäre doch mal ganz lustig, im Knast ein Bier zu trinken. Vor allem für Polizisten. Und so waren sie schließlich nach Dienstschluss losgezogen. Moeller war dabei, nachdem man längere Zeit auf ihn eingeredet hatte.
Und so fuhren sie zum Biergarten am Buckesfeld.
Simitsch entschuldigte sich und später meinte einer der anderen: "Der muss sicher früh ins Bett, damit er morgen auch wieder hundertfünfzig Prozent Dienstbereitschaft zeigen kann."
Der Biergarten lag in einem ehemaligen belgischen Militärgefängnis, das nach Ende des kalten Krieges einer zivilen Nutzung zugeführt worden war. Lüdenscheids erste gastronomische Vollzugsanstalt. Die Betreiber hatten sich große Mühe gegeben, den groben Charme dieser Lokalität zu erhalten. Durch den Putz konnte man hier und da auf das kahle Mauerwerk sehen. Laufgänge und Zellentüren vermittelten einem ein pittoreskes Knast-Ambiente.
Da war nur ein unwesentlicher Unterschied.
Hier wurde niemand eingeschlossen.
Moeller langweilte sich. Es waren immer dieselben Witze, die bei solchen Gelegenheiten gemacht wurden. Und als Hauptkommissar Brinkhoff vom Einbruch dann auch noch lang und breit über den Überfall auf den Supermarkt an der Knapper Straße schwadronierte, der sich am heutigen Tag ereignet hatte, schaltete Moeller vollends ab. Er hörte Jazz-Melodien und begann im Rhythmus mit dem Kopf zu nicken.
"Ey, Moeller, hast du Zuckungen oder was?", fragte einer.
"Oder schlägt dir die Atmosphäre hier aufs Gemüt?"
Das allgemeine Gelächter ließ Moeller kalt.