Читать книгу 5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker - Страница 38
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Оглавление"Dein Freund hat wieder angerufen!", begrüßte Charly seinen Chef, als der gerade aus dem Wagen gestiegen war. Martin Fellers Gesicht verfinsterte sich leicht.
"Was?", fragte er überflüssigerweise. Er wirkte ziemlich unwirsch.
"Na, du weißt schon, der eine da... Sag mal, was steckt da eigentlich hinter? Was will der Kerl von dir?
"Ich weiß es nicht", erklärte Feller. Er wollte an Charly vorbei, aber der fasste ihn leicht an der Schulter.
"Brauchst du irgendwie Hilfe, Chef?"
"Quatsch!"
"Ach komm schon! Ich kenn dich doch! Das sieht doch ein Blinder, dass mit dir was nicht in Ordnung ist!"
Feller versuchte ein milderes Gesicht aufzusetzen.
"Es ist alles okay", behauptete er und seufzte. "Jedenfalls gibt es keine Probleme, die ich nicht selber lösen könnte..."
In Charlys Gesicht stand der blanke Zweifel.
"Du weißt, ich bin dein Freund", sagte er dann gedämpft. "Du kannst auf mich zählen, woll!"
Feller nickte.
"Danke, Charly. Wirklich vielen Dank."
"Ich habe das nicht nur einfach so dahingesagt!"
Fellers Lächeln war noch dünner als der Kaffee, den seine Frau ihm morgens machte.
Er sagte noch einmal, fast so, als müsste er es sich selbst erst einreden: "Das weiß ich, aber ich komme gut klar. Es ist alles in Ordnung."
Charly schüttelte den Kopf und nahm die Hand von Feller Schulter.
"Entschuldigung, aber das glaube ich nicht!"
"Weißt du was? Kümmer dich um deine Sachen, ja?", fauchte Feller. Charly zuckte die Achseln und sah seinen Chef nachdenklich an.
"Wie du meinst!"
Feller ging auf das gläserne Büro zu. Das Motorengeräusch eines Wagens ließ ihn herumfahren. Ein rostiger Omega fuhr die steile Einfahrt hinauf.
"Der hat mir noch gefehlt", knurrte Feller vor sich hin, als er Moellers Gesicht sah. Dann zwang Feller sich zu einem Lächeln, das dementsprechend aussah.
Moeller stieg aus.
"Meinen Sie, nur weil Sie bei der Kripo sind, können Sie hier mitten im Weg stehen?", knurrte Feller.
"Es dauert nicht lange", sagte Moeller.
"Ach, was! Ich bin Unternehmer! Ich muss sehen, dass die Kunden hier freie Fahrt haben! Mein Gott, geht das nicht in Ihren Beamtenschädel hinein?"
Moeller trug eine Baseballmütze aus Kunstleder mit der Aufschrift SAN JOSE SHARKS. Darunter war ein Hai zu sehen, der einen Eishockeyschläger auffraß. Durch die hintere Öffnung der Mütze hatte Moeller sorgfältig seinen Zopf hindurchpraktiziert.
Und so einen bezahle ich von meinen Steuergeldern!, ging es Feller ärgerlich durch den Kopf.
"Sie sollten sich über ganz andere Dinge Sorgen machen", meinte Moeller. "Aber sollen wir nicht besser in Ihr Büro gehen? Ich würde das gerne in Ruhe mit Ihnen besprechen."
"Sagen Sie hier und jetzt, was Sie zu sagen haben. Ich habe keine Zeit für ein fruchtloses Kaffeekränzchen."
"Wie Sie meinen. Unsere Leute haben Ihren Wagen untersucht und ein Projektil gefunden. Das und die Patronenhülse, die ich vor ihrem Haus aufgesammelt habe, wurden vom Labor untersucht und - was soll ich Ihnen sagen? - es steht jetzt fest, dass gestern mit derselben Waffe auf Sie geschossen wurde, mit der Ihr Freund Norbert Wolf umgebracht worden ist!"
Fellers Gesicht blieb unbewegt.
"Tja, schön, dass Sie einen Schritt weiter sind", murmelte er.
"Das scheint Sie weder zu überraschen noch zu beunruhigen."
"Erwarten Sie, dass ich das kommentiere? Ich bin kein Kriminalist."
"Sagen Sie, weshalb haben Sie eigentlich Norbert Wolf so stark finanziell unterstützt?"
Ein Ruck ging durch Feller.
"Er war mein Freund."
"Finden Sie nicht, dass das über eine normale Freundschaft etwas hinausgeht?"
"Worauf wollen Sie hinaus?"
Moeller zuckte die Achseln. "Da Sie mir nicht besonders dabei behilflich sind, Ihr Leben zu retten, mache ich mir eben meine eigenen Gedanken, Herr Feller. Das können Sie mir nicht verübeln."
"Die Art und Weise, in der Sie mir hier kommen, gefällt mir nicht, Herr Moeller!", knurrte Feller. "Vielleicht sollte ich mich mal an Ihre Vorgesetzten wenden. Schließlich war ich fast zehn Jahre kommunalpolitisch tätig. Da hat man doch gewisse Drähte, die sich vielleicht reaktivieren lassen, woll?"
"Soll das eine Drohung sein?"
"Fassen Sie das auf, wie Sie wollen, Moeller!" Feller blickte auf die Uhr. "Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, ich habe zu tun. Und Sie sicher auch, wie ich annehme!"
Feller ging davon. Er lief auf das Glasbüro zu, riss die Tür auf und setzte sich auf den Drehstuhl. Das Telefon klingelte. Feller nahm ab. Moeller beobachtete ihn dabei. Das Gesicht des Gebrauchtwagenhändlers sah aus wie eine Totenmaske. Sein Mund war ein dünner Strich geworden.
Charly Wallmeyer stand mit einem Öllappen in der Hand herum und ließ Moeller nicht aus dem Blick.
Moeller machte ein paar Schritte auf ihn zu.
Er warf einen kurzen Blick auf das Namensschild, das Charly am Kittel trug.
"Ihr Chef hat zur Zeit ziemlich großen Stress, was?", meinte der Kommissar dann.
"Kann man wohl sagen. Seit diese komischen Anrufe kommen, ist er nicht mehr derselbe!"
"Was für Anrufe?"
"Hat er Ihnen das nicht gesagt? Sieht ihm ähnlich. Er will immer alles alleine regeln..."
Feller kam aus dem Büro heraus. Er hatte einen Wagenschlüssel in den Händen. "Halten Sie meine Leute nicht von der Arbeit ab!", rief er Moeller zu. Dann stieg er in einen Wagen mit rotem Nummernschild und brauste los. Einen halben Meter vor Moellers Omega stoppte er, so dass die Reifen quietschten. Das Seitenfenster glitt hinunter. Feller gestikulierte ausholend und zeigte auf Moellers Wagen.
"Wären Sie vielleicht so freundlich?", rief Feller dann.
"Bin ich", murmelte Moeller nachdenklich.