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Staunend betrachteten Zef Lythro und Kees Bando die Einrichtung der Luxuskabine. Sie war mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet und bot Platz für mindestens sechs Passagiere. Der Boden war mit einem flauschigen weißen Teppich bedeckt. Ein großes ovales Bett stand mitten im Raum, das alle nur möglichen Annehmlichkeiten bot. Es gab eine üppig bestückte Bar mit erlesenen Getränken und einen Whirlpool. Das runde Fenster an der gegenüberliegenden Wand gewährte einen Blick in den Weltraum.

„Hier könnte man es aushalten“, sagte Lythro.

„Vergiss es“, erwiderte Bando. „Von unserem Sold könnten wir uns das sowieso nicht leisten.“

„Man wird doch noch mal träumen dürfen.“

„Klar kannst du das, aber schau dir mal den Typen da drüben an. Für den ist dieser Flug zu einem Alptraum geworden.“

Lythro blickte zu dem Whirlpool hinüber. Er war mit einer hellgelben Flüssigkeit gefüllt. Darin schwamm ein zerschmetterter Körper. Der Arm und das Bein an der rechten Seite waren so schrecklich verrenkt, dass man die Knochen unter den zerfetzten Muskeln und der zerrissenen Haut deutlich erkennen konnte. Der Körper war geschrumpft wie eine verfaulte Frucht, und die ausfließenden Lebenssäfte färbten die gelbe Flüssigkeit wie rote Schleier. Nur der Kopf, eine Masse aus faltigem Fleisch, das sich an die Schädelknochen klammerte, schien unversehrt zu sein.

„Wer mag das getan haben?“, fragte Lythro mit brüchiger Stimme.

„Das möchte ich gar nicht so genau wissen“, erwiderte Bando. „Lass uns lieber weitergehen. Je eher wir fertig werden, desto schneller können wir von diesem Schiff verschwinden.“

„Hast du Angst?“

„Ach, Quatsch“, antwortete Bando gereizt. „Aber ich will endlich wieder zurück auf die STARFIRE. Dieses Schiff ist mir unheimlich.“

„Und was ist mit den Lebenszeichen, die von den Sensoren registriert wurden?“

Bando holte seinen Handcomputer aus der Beintasche seines Anzugs, schaltete ihn ein und führte eine Abtastung durch. Dann schüttelte er leicht den Kopf. „Auf dieser Ebene gibt es jedenfalls keine Lebenszeichen. Auch nicht in der darunterliegenden.“

„Na gut, dann lass uns weitersuchen.“

Die beiden Männer wandten sich um und wollten die Kabine wieder verlassen, doch in diesem Moment glitt die Eingangstür zu.

„Was ist denn jetzt los?“, fragte Lythro. „Hast du irgendetwas angefasst?“

„Nein, überhaupt nicht.“

Er betätigte die Taste neben dem Türrahmen, doch nichts geschah. Auch nach mehrmaligem Drücken blieb die Tür geschlossen. Bando schob eine Klappe beiseite, hinter der sich der manuelle Öffnungsmechanismus befand. Aber auch diesmal erfolgte keine Reaktion. Die Tür blieb geschlossen.

„Was ist denn bloß los?“, fragte er. „Spielt das Ding plötzlich verrückt?“

„Ist wahrscheinlich nur eine Fehlfunktion“, vermutete Lythro.

Hinter ihm ertönte ein Knistern. Es war sehr leise, aber immer noch laut genug, um vom Helmmikrofon aufgefangen zu werden. Lythro wandte sich um und blickte zum Fenster hinüber. In der Glasscheibe entstand ein Sprung, der sich sehr schnell ausbreitete. Der Leutnant erkannte die Gefahr sofort. Das Innere der Kabine stand unter Druck. Außerhalb des Fensters war er gleich Null. Wenn durch das Glas Luft ausströmte, würde sich die schlagartige Dekompression in eine gewaltige Explosion verwandeln.

Lythro riss seinen Blaster aus dem Holster und feuerte mehrere Schüsse auf die Tür ab. Die grellen Energiestrahlen fraßen sich in das Metall.

Bando sprang erschrocken zur Seite. „Was soll das?“

„Wir müssen hier raus, sonst ...“

Der ungeheure Druck innerhalb der Kabine vergrößerte sich zusehends. Mit einem lauten Klirren zersprang die Glasscheibe. Die Druckluft strömte durch die Öffnung und sog wie ein Strudel alles an, was sich im Raum befand. Lythro wurde nach draußen geschleudert. Die gezackten Ränder am Fensterrahmen rissen seinen Anzug auf. Binnen weniger Sekunden versagte das lebenserhaltende System.

Bando versuchte sich am Bett festzuhalten, doch der Sog war einfach zu stark. Er schlug hektisch um sich. Seine Bewegungen muteten an wie das Flügelschlagen eines überdimensionalen Vogels. Es war vollkommen grotesk. Schließlich gelang es ihm, die Tischkante zu greifen und sich daran festzuklammern. Er strampelte mit den Beinen. Immer stärker wurde der Sog. Seine Arme schmerzten. Er hatte das Gefühl, als würden sie in die Länge gezogen. Schließlich konnte er sich nicht mehr halten. Bando wurde durch das Fenster nach draußen geschleudert.

Mission in ferner Raumzeit: 1000 Seiten Science Fiction Abenteuer Sammelband

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