Читать книгу Mission in ferner Raumzeit: 1000 Seiten Science Fiction Abenteuer Sammelband - Alfred Bekker - Страница 32
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„Und?“, fragte Captain Hackett. „Was hat die Auswertung ergeben?“
„Ich weiß nicht so recht, wie es erklären soll“, erwiderte der Techniker. „Die SEELENSPLITTER ist ... wie könnte man sagen ... sie ist auf dem höchstmöglichen technischen Entwicklungsstand. Vollautomatisiert, repariert sich selbst, ein Wunder der Technik. Das musste sie schließlich auch sein, denn sie sollte ihren Passagieren sämtliche Annehmlichkeiten bieten, ohne dafür allzu viel Personal einsetzen zu müssen.“
„Trotzdem verstehe ich die Zusammenhänge nicht.“
„Wie Sie wissen, wurde das Schiff in der Orbitalwerft von Subomar gebaut. Die Konstrukteure befinden sich auf einem nahezu perfekten technologischen Stand der Entwicklung. Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass man es nirgendwo anders fertiggebracht hätte, ein solches Schiff zu bauen.“
„Kommen Sie bitte zur Sache.“
„Sofort, Captain. Der springende Punkt ist sozusagen die zentrale Steuereinheit. Sie besteht nicht aus Prozessoren, sondern aus lebenden Gehirnzellen mit kaum vorstellbaren Möglichkeiten und Eigenschaften.“
„Wollen Sie etwa behaupten, dass die SEELENSPLITTER ein selbstständiges künstliches Wesen ist?“, fragte Hackett ungläubig.
„Nein“, erwiderte der Techniker. „Ich würde es nicht als Wesen bezeichnen. Aber so etwas Ähnliches. Da es offenbar unmöglich war, die benötigten Gehirnzellen in einer Nährlösung zu züchten, griff man auf bereits existierende zurück.“
„Das klingt ziemlich bizarr“, meinte Overdic.
„Nun ja“, fuhr Techniker fort. „Vielleicht hätte es sogar funktioniert, allerdings war man bei der Auswahl der Kandidaten nicht besonders sorgfältig, vielleicht aus Zeitgründen oder weil keine geeigneten Spender zur Verfügung standen. Auf jeden Fall wurde die zentrale Steuereinheit mit zu vielen unterschiedlichen Charakteren bestückt. Jede hatte ihre eigenen Erinnerungen, Wünsche, Launen, Sehnsüchte und Hassgefühle. Die Komplexität des Aufbaus übersteigt sogar mein Fassungsvermögen. Sicher ist zumindest, dass die Steuereinheit alles getan hat, um mögliche Gefahren von sich und dem Schiff fernzuhalten.“
„Das ist doch verrückt“, sagte Overdic. „Wer kommt bloß auf so eine dämliche Idee?“
„Jemand, der Geld sparen will“, erwiderte Hackett. „Alles soll heutzutage nur noch von Computern erledigt werden, weil ihre Entscheidungen nicht von Emotionen abhängig sind, aber niemand macht sich Gedanken über die möglichen Konsequenzen.“
„Die Denkprozesse des menschlichen Gehirns sind viel zu komplex, um sie mit ein paar Programmierbefehlen nachzuahmen“, meinte Overdic.
Hackett nickte. „Lassen Sie Sensormodule ausschleusen und den Bereich um die SEELENSPLITTER weiträumig absperren. Kein Schiff darf sich ihr nähern.“
„In Ordnung“, sagte Overdic.
„Und informieren Sie die Sicherheitsbehörde. Es liegt jetzt in deren Verantwortung, was mit dem Schiff geschieht.“