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Kapitel 3

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Agent X1 ging in dem alten verlassenen Lagerhaus umher und aus lauter Gewohnheit hielt er sich in den Schatten. Er lächelte, als er an sein Verhör der beiden alten Männer dachte und wie widerspenstig sie anfangs gewesen waren. Gegen Ende hatten sie ihn angefleht, sie zu töten. Er hatte den beiden ehemaligen Soldaten sehr zugesetzt und wusste, er hatte sich mit seinem Stemmeisen gehen lassen. Bevor er anfing, grob zu werden, hatte sein Gehirn jedoch einen Gedankenimpuls empfangen, die Männer in Ruhe zu lassen, zumindest für eine Zeitlang, und sie stattdessen zu befragen. Er hatte keine Ahnung, dass dieser Gedanke das Resultat eines Mikrochips war, der dicht unterhalb seines Handgelenks in seine Hand eingepflanzt worden war. Mit Hilfe dieses installierten Chips wurde jeder Gedanke von Agent X1 aufgezeichnet. Auch konnten neue Gedanken an sein Gehirn gesandt werden. In manchen Ländern der Dritten Welt hatten sich Christen geweigert, sich den Chip implantieren zu lassen. Für sie war er das Zeichen des Tieres. Sie waren in großer Zahl gestorben. Heute trugen viele Menschen, die einst Christen gewesen waren, den Chip. Sie hatten ihre Religion aufgekündigt, um ihr Leben zu retten. Er hatte nichts von den beiden Männern erfahren, außer dass sie ein paar alte Männer waren, die den gegenwärtigen Präsidenten nicht leiden konnten, ebenso wenig den zukünftigen. Sie waren beide überzeugte Republikaner, die genug hatten von der »freien« Gesellschaft, die die Liberalen in Amerika erschaffen hatten. Mehr Menschen lebten heute mit Sozialleistungen als ohne, und die Arbeitsbienen zahlten sich dumm für die kostenlose Unterstützung ihrer amerikanischen Mitbürger. Sie waren beide äußerst ungehalten darüber, dass amerikanische Steuergelder für Geschlechtsumwandlungen ausgegeben wurden, dass illegale Einwanderer Sozialleistungen erhielten. Auch empörte es sie, dass Flüchtlinge umgesiedelt wurden und dafür große Summen Geldes erhielten und dass kostenlose Antibaby-Pillen an Frauen ausgegeben wurden, während Veteranen starben, die auf einen Arzt in ihrem örtlichen Veteranenkrankenhaus warteten. Als er sie befragt hatte, hatte er sie beide übel zusammengeschlagen, um ihnen beizubringen, nicht mehr über die Neue Weltordnung zu reden, sonst würden sie das nächste Mal sterben.

Sein Handy klingelte, und er öffnete es. »Ja?«

Eine bekannte Stimme sagte nur vier Worte: »Beginnen Sie Phase Drei!«

»Ich verstehe. Beginnen Sie Phase Drei!«

»Korrekt«, erwiderte die Stimme. Dann war das Telefon still.

Agent X1 wusste, dass es nun seine Aufgabe war, eine große Anzahl unschuldiger Menschen zu töten, aber er verspürte nichts dabei.

Er kehrte in sein Büro zurück, öffnete seinen Safe und entnahm ihm einen Zylinder mit der Aufschrift »Polonium 210«. Heute Abend gab es ein Playoff-Spiel der NBA. X1 würde sich am Belüftungssystem zu schaffen machen müssen. Man sagte, ein Gramm Polonium 210 könne problemlos 10 Millionen Menschen töten, wenn man es schluckte oder einatmete. Ein weiterer Vorteil von Polonium 210 lag darin, dass man ein sicherer Kandidat für Krebs war, wenn einen die Strahlung nicht tötete, was selten vorkam. Manche Wissenschaftler behaupteten, es sei 250.000-mal tödlicher als Cyanwasserstoff bzw. Blausäure. All dies wusste Agent X1 nicht, aber es machte ihm auch nichts aus. Er war ausgebildet worden, zu wissen, dass eine hohe Dosierung des Giftes dazu führte, dass das Opfer Verwirrung und Krämpfe erleben und ins Koma fallen würde nur wenige Minuten, nachdem es das Gift eingeatmet hatte. Phase Drei ließ Agent X1 und all die anderen Agenten in den Vereinigten Staaten aktiv werden. Der Zweck von Phase Drei lag darin, die Weltbevölkerung auf ein Maß zu reduzieren, das leichter zu handhaben war. Zeitgleich mit X1s Basketballspiel sollten die Agenten in den gesamten Vereinigten Staaten ihre Gruppe aktiv werden lassen. Alle ethnischen Minderheiten würden anfangen, zu randalieren, zu plündern und Polizeibeamte zu töten. Und alles würde von Agenten der NWO initiiert werden. Agenten in den verschiedenen Bürgerwehren der Republikaner würden deren Mitglieder ans Tageslicht bringen, um der örtlichen Polizei und der Staatspolizei dabei zu helfen, die von den Plünderern verursachte Gewalt zu kontrollieren. Im Laufe der Zeit würden diese Agenten daran gehen, zu schießen und zu töten.

Selbst die illegalen Einwanderer und die Flüchtlinge waren im Laufe der Zeit infiltriert worden und würden ihrerseits protestieren. Viele der Flüchtlinge waren Muslime, und sie würden durch Selbstmordattentäter an belebten Orten, Bomben an Straßen und Anschläge auf sich aufmerksam machen. Die Muslime besaßen auch eine Anzahl schmutziger Bomben, und sie würden nicht zögern, alle von ihnen zu zünden. Sie hatten bereits die Zielorte ausgewählt, und nun würden sie sie auch benutzen. Man hoffte, dass sich in all dem Chaos ein schwerer Bürgerkrieg entwickeln würde.

X1 schaute auf seine Uhr und ging in die Garage. Er nahm einen weißen Transporter und befestigte ein großes magnetisches Schild auf beiden Seiten des Fahrzeugs mit der Aufschrift A-1 – Klimaanlagen und Heizungen. Er verstaute seinen Behälter mit Polonium 210 im Innern des Transporters und schlüpfte in einen Arbeitsanzug. Dann fuhr er zu der Veranstaltung. Jetzt durfte sie bereits angefangen haben, und er wusste, dass manche Menschen schon seit Stunden angestanden hatten, denn die Sender hatten in den 6.00-Uhr-Nachrichten ausführlich darüber berichtet. X1 schaute sich die Baupläne des Gebäudes an und wusste, wo sich das Lüftungs- und Heizungssystem befand. Er würde zum Eingangstor fahren, und jemand vom Wachpersonal würde ihn hineinlassen. Er hatte einen falschen Führerschein bei sich, einen gefälschten Werksausweis. Sogar der Zylinder mit dem Gas war markiert mit R-410 A. Man hatte ihm beigebracht, dass R-410 A, ein Ersatzstoff für Freon, kein Chlor enthielt und als umweltfreundlich galt. Daher würde der Behälter keinen Verdacht erregen. Selbst wenn man ihn aufmerksam kontrollierte, würde ihm der Einlass nicht verweigert werden. Sollte er auf Schwierigkeiten stoßen, würde er den Wachmann einfach töten.

Als er sich der Halle näherte, füllten sich die Straßen zusehends mit Menschen, die zu den Playoffs gingen. X1 lächelte. Keiner von ihnen hatte den Verdacht, dass die meisten von ihnen innerhalb von wenigen Minuten Polonium 210 einatmeten und daran starben. Er hielt vor einem Wachhäuschen an.

»Was wollen Sie?«, fragte der Wachmann. Auf seinem Namensschild stand Jones.

»Ich wurde geschickt, um das Freon für das Spiel heute Abend aufzufüllen.«

»Ich muss Ihren Führerschein sehen, Ihre Fahrzeugpapiere und Ihren Werksausweis.«

Während er dem Wachmann die Papiere gab, beobachtete ihn X1 genau. Der Wachmann studierte die Dokumente sorgfältig, gab seinen Namen und sein Nummernschild ein und überprüfte alles mit Hilfe des Computers. Die Suche ergab nichts Auffälliges, und X1 erhielt seine Papiere zurück.

»Ich weiß, dass das Heizungs- und Belüftungssystem in der südwestlichen Ecke des Geländes liegt, aber wie komme ich in das Gebäude?«

»Ein Wachmann wird Sie hereinlassen, der während der ganzen Zeit bei Ihnen bleiben wird. Wenn Sie mit Ihrer Arbeit fertig sind, wird er Sie wieder hinauslassen und abschließen. Nur keine Hektik! Hoffentlich können Sie einen Teil des Spiels nachher im Fernsehen sehen.«

»Danke, Jones!«, sagte X1 und lächelte breit. Er legte den Gang ein und fuhr zum südwestlichen Teil des Geländes.

Schließlich erblickte er einen Wachmann, der neben einem offenen Tor stand. Er stellte den Transporter ab und nahm seine Werkzeugtasche und den Zylinder. Er nickte dem Wachmann zu und sagte:

»So ein verdammter Mist! Ich muss die Klimaanlage überprüfen, während das Spiel läuft. Man hat uns benachrichtigt, die Temperatur drinnen sei nicht so niedrig, wie sie sein sollte.« Dann dachte er: Wenn er mit mir da drin ist, töte ich ihn und lasse noch eine Weile sein Funkgerät an! Der Wachmann rauchte. X1 nahm an, der Wachmann käme ihm nach, wenn er fertig war mit Rauchen. Aber dieser Raucher würde sich nie mehr Gedanken machen müssen über Lungenkrebs.

»Ich hab' keine Ahnung von Klimaanlagen, also tun Sie, was Sie tun müssen!«

»Das mache ich«, sagte X1 und nickte. »Und es wird auch nicht lange dauern.«

Er nahm seine Werkzeuge heraus und entfernte eine Platte. Er hatte keine Ahnung, was er da vor sich sah, und wartete, bis der Wachmann bei ihm war. Dann kletterte er auf eine Trittleiter, um einen Luftschacht zu inspizieren. X1 holte eine Blechschere aus seiner Tasche und schnitt ein Loch hinein, gerade groß genug, um den Zylinder hineinzustecken, und bog das Blech nach oben. Er war sich nicht sicher, ob der Wachmann noch zu ihm käme oder nicht. Er ging wieder an seine Werkzeugkiste und entnahm ihr eine Rolle Klebeband. X1 wollte gerade den Zylinder aufheben, als sich ihm der Wachmann näherte. X1 hatte seine .380 mit Schalldämpfer in einem großen weißen Eimer. Als der Wachmann nahe genug war, zog er seine Pistole und schoss ihm dreimal in die Brust. Mit einem überraschten Blick stand er da, als drei lange Finger aus Blut aus seinem Rücken spritzten. Dann fiel er reglos auf den Betonboden. X1 legte seine Pistole zurück in den Eimer und holte eine Gasmaske und ein Paar dicker Handschuhe. Als er beides angelegt hatte, ging er zu dem Loch, das er in den Luftschacht geschnitten hatte. Er öffnete den Verschluss des Zylinders, so weit es ging, und platzierte den Zylinder in den Luftschacht. Dann bog er das Metall wieder nach unten und verschloss den Schnitt mit dem Klebeband.

Er sammelte seine Werkzeuge wieder ein, nahm das Funkgerät des toten Wachmanns und winkte Jones zum Abschied zu. Dann machte er sich auf den Weg in Richtung Norden. Als er außerhalb der Stadt war, entfernte er die Firmenschilder vom Transporter, stopfte seine Werkzeuge, den Arbeitsanzug und die anderen Utensilien in grüne Plastiktüten und warf sie über einen Holzzaun an einer kleinen Landstraße. Ein anderer Agent würde ihn in einer Stunde erwarten, daher schaltete er das Funkgerät des Wachmanns ein. Er konnte Jones hören, der versuchte, ihn zu erreichen. Während er fuhr, wurde ihm klar, dass die Halle mittlerweile voll sein durfte mit dem Giftgas.

Wenige Minuten später hörte er eine Durchsage: »An alle Stationen, an alle Stationen. Wir haben eine unbekannte Anzahl von Basketballfans, die an Verwirrung und Krämpfen leiden. Manche fallen sogar ins Koma. Sogar... warten Sie einen Moment.«

Eine weitere Minute verging, bis eine weitere Meldung kam: »Jetzt liegt sogar die Hälfte der Spieler beider Mannschaften auf dem Boden. Jones, alarmieren Sie die Polizei und schicken Sie Krankenwagen...«

»Basis, hier ist Tor 1. Basis, hier ist Tor 1. Hier ist Tor 1 an alle Stationen. Bringen Sie alle Fans aus dem Gebäude! Sofort! Ich wiederhole: Evakuieren Sie das Gebäude! Sofort! Jemand soll sich um die Basis kümmern und nachsehen, ob dort alles in Ordnung ist«, verlangte Jones.

X1 schaltete auf andere Kanäle. »Krankenhaus, hier ist Tor 1 in der Sporthalle bei den Basketball-Playoffs. Ich brauche hier alle verfügbaren Krankenwagen. Wir haben eine unbekannte Anzahl von Menschen mit Krämpfen, und viele liegen im Koma. Ich wiederhole: Wir brauchen alle verfügbare medizinische Hilfe in der Sporthalle! Sofort!«

Er schaltete noch einmal auf einen anderen Kanal und sagte: »Zentrale, hier ist Tor 1! Ich brauche Hilfe in der Sporthalle. Ich habe eine unbekannte Anzahl von Menschen mit Verwirrungen, Krämpfen und die im Koma liegen.

X1 trug immer noch seine Handschuhe, als er ein paar Minuten später über eine Brücke fuhr und das Funkgerät aus dem Fenster in einen Fluss warf. Er lachte laut, wie im Wahnsinn. Später würde er in sein Büro zurückkehren und den Fernseher einschalten, um zu sehen, wie viel Schaden er bei den Fans und den Spielern angerichtet hatte. In diesem Moment sah er hinter sich ein rot-gelbes Licht flackern und fragte sich, wie die Polizei ihm so schnell auf die Spur hatte kommen können. Er fuhr auf den Parkplatz eines verlassenen Gemüseladens und hielt an. Schnell holte er seinen Führerschein, seine Zulassung und seine Versichertenkarte. Dann legte er seine Hände auf das Lenkrad. X1 war nicht übermäßig besorgt. Wenn dieser Polizist ihm Schwierigkeiten machte, würde er ihn einfach töten. Der Beamte kam auf sein geöffnetes Fenster zu und fragte: »Wissen Sie, warum ich Sie angehalten habe?«

»Nein, Sir, ich bin nicht zu schnell gefahren.«

»Ihre rechte Heckleuchte geht nicht.«

»Oh, das wusste ich nicht.«

»Zeigen Sie mir Ihren Führerschein, Ihre Zulassung und Ihre Versichertenkarte!«

Als X1 ihm die Papiere gegeben hatte, ging der Beamte zurück zu seinem Streifenwagen, um zu überprüfen, ob gegen diesen Fahrer irgendwas vorlag. X1 war entspannt, weil er Teil des Systems war und ebenso geschützt wurde.

Ein paar Minuten später kam der Beamte wieder zurück und sagte: »Äh, Mr Walker. Ich habe keine Ahnung, für wen Sie arbeiten. Aber man sagte mir, ich solle Sie nicht festhalten und auf der Stelle weiterfahren lassen.« Er gab X1 alle seine Papiere zurück.

»Ich bin bei der CIA und arbeite gerade an einem Fall. Kein Problem, Officer! Sehen Sie, hier habe ich mein Abzeichen!« Als sich der Beamte vornüber beugte, um sich das Abzeichen anzuschauen, feuerte X1 zweimal aus seiner .380. Die Kugeln trafen den Mann mitten ins Gesicht. Schädelsplitter, Gehirngewebe und Blut spritzten aus seinem Hinterkopf. Sofort fiel der Beamte zu Boden und war tot, noch bevor er den Asphalt berührte. Als er den Transporter wieder anließ, lachte er laut. Nachdem er sich gesäubert hatte, sagte er: »Das Töten hat jetzt wirklich begonnen. Jetzt beginnt der Spaß!«

*****


»DAS HAUS DER WILSONS. Hier spricht Frank.«

»Ich bin's, Liebling! Bei dem NBA-Spiel heute Abend hat jemand eine Art Giftgas freigesetzt, und die meisten Krankenhäuser der Stadt sind voll. Im Moment haben wir keine Ahnung, ob das ein Unfall war, oder ob jemand das Gas absichtlich freigesetzt hat. Wir haben viele Tote, aber ich weiß nicht, wie viele. Frank, ein kleines Mädchen, das nicht älter war als zehn, starb, als es meine Hand hielt und wir für seine Besserung gebetet haben. Welche Monster töten Kinder?« Sie brach in Tränen aus.

»Was? Mein Gott, das ist ja schrecklich. Liebling, geht es dir gut?«

»Nein, mir geht es nicht gut... und... vielleicht wird es mir nie mehr gutgehen. Ich möchte hierbleiben und eine doppelte Schicht arbeiten. Jede Sekunde zählt bei diesen Leuten.

»Nein, es ist in Ordnung! Du bleibst dort, solange du denkst, dass du helfen kannst. Sag mir, wenn du dich auf den Heimweg machst!«

»Tschüss, Schatz! Ich muss zurück! Wenn ich etwas Wichtiges erfahre, sage ich es dir. Es kommt alles im Fernsehen. Ich liebe dich! Bis später!«

Das Display des Telefons wurde schwarz. Frank ging ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher ein und rief James an.

»Hallo, Frank, wie geht es dir?«, sagte James an anderen Ende der Leitung.

»Besser als manchen anderen. Hast du die schon die Nachrichten gesehen?«

»Nein! Warum? Ich habe das Puppenhaus angemalt.«

»Schalt ein! Ich denke, das ist erst der Anfang! Sieht aus, als sei der Friede in Amerika tot. Ich war zwanzig Jahre als Militärpolizist in der Armee, dann zwanzig Jahre bei der Sitte in Houston. In vierzig Jahren habe ich noch nicht so viel Gewalt und Tod an einem einzigen Tag gesehen.«

»Ich komme mit Donna. Wir müssen reden.«

»Das Kriegsrecht ist in Kraft. Wenn du dich nicht beeilst, schaffst du es nicht mehr. Zum Teufel, das erinnert mich an die Kristallnacht und die Nazis. Ich mache mir Sorgen. Wir reden, wenn du da bist. Besser, du packst gleich! Heute Nacht ist es gefährlich, auf der Straße zu sein.«

»Okay! Wir sehen uns gleich!«, sagte James und legte auf.

Verdammt! Wahrscheinlich hatten sie Tausende von Toten bei diesem NBA-Spiel. Unruhen und Plünderungen in sechs oder sieben Großstädten. Die Rednecks haben Moscheen in Houston angegriffen, weil man sie verdächtigt hatte, zwei Selbstmordattentäter geschickt zu haben, die sich in Einkaufszentren in die Luft sprengen sollten.

Oh, da haben wir's! Im Einkaufszentrum in Memphis und in einem in New York hat es Explosionen gegeben mit einer unbekannten Zahl von Toten. Was zum Teufel geht da vor?, dachte Frank.

»Hier ist Burt Wilcox von WDBB Nachrichten. Wir unterbrechen das laufende Programm und berichten über die mögliche Explosion eines atomaren Sprengsatzes in der Nähe von Washington D.C. Ich wiederhole: Wir haben Berichte über die mögliche Detonation eines atomaren Sprengsatzes oder einer schmutzigen Bombe in der Nähe von Washington D.C. Erste Berichte gehen von vielen bestätigten Todesfällen aus. Die Explosion war so schlimm, dass Steingebäude im Umkreis von vier Meilen der Explosion zerstört wurden. Im Augenblick bittet die Polizei die Bürger, sich von der Gegend fernzuhalten. Es besteht auch das Risiko von radioaktivem Niederschlag, und der Wind weht in östliche Richtung. Ich schalte jetzt zu Tanya Brown, die vor Ort ist.«

»Burt, die Polizei hält mich von der Gefahrenzone fern. Aber ganze Gebäude sind verschwunden, einschließlich des Weißen Hauses. Man weiß, dass der Präsident im Laufe des Tages sich im Weißen Haus aufhielt. Die First Lady war in Houston, Texas, und hat sich dort um undokumentierte Einwanderer und Flüchtlinge gekümmert. Houston ist über Nacht quasi explodiert, seit der Präsident das Kriegsrecht ausgerufen hat, weil die Polizei der Stadt, des Bezirks und des Staates angekündigt hat, das Kriegsrecht nicht aufrechterhalten zu wollen und zu können. Aus diesem Grund gilt das Kriegsrecht heute Abend nicht in Texas. Und viele andere Staaten, hauptsächlich aus dem Süden, sind dem Lone Star Staat gefolgt. Der Gouverneur von Mississippi, Bill Spence, sagte, ich zitiere: »Was den Staat Mississippi angeht, kann das Weiße Haus zur Hölle fahren.« Von James Boxer, dem Gouverneur von Alabama, stammt der coolste Kommentar des Tages, als er sagte, ich zitiere erneut: »Ihr könnt meine Waffen haben, wenn ihr meinen erstarrten Finger vom Abzug fummelt.« Burt, meine erster Eindruck ist der, dass es das Weiße Haus nicht mehr gibt.«

Die Kamera zeigte eine Totale, und das Weiße Haus war in der Tat vollständig verschwunden, so dass es aussah, als hätte es nie existiert. Als die Kamera zur Reporterin zurückschwenkte, sagte sie: »Das war Tanya Brown von WDBB, live aus Washington. Zurück zu Ihnen, Burt.«

»Aus zuverlässigen Quellen war zu erfahren, dass das Militär sich heute geweigert hat, den Befehlen des Präsidenten zu folgen und das Kriegsrecht zu verhängen. Sie berufen sich darauf, dass der Zweite Zusatz der Verfassung der Zivilbevölkerung es erlaubt, Waffen zu besitzen. Sie betonen, dass sie durch ihren Eid verpflichtet sind, die Verfassung zu schützen. Sie haben auch darauf hingewiesen, dass die auf amerikanischem Boden stationierten UNO-Truppen 24 Stunden Zeit bekämen, abzurücken. Sonst würden wir ihre Anwesenheit als aggressiven und kriegerischen Akt gegen die Vereinigten Staaten werten. Die Truppen würden dann mit Gewalt entfernt werden. Dies sind wahrhaft schwierige Tage für die Vereinigten Staaten von Amerika.«

Die Kamera schwenkte plötzlich auf einen anderen Reporter, der sagte: »Hier ist John Steeples aus Houston, Texas, mit einem Sonderbericht. Unbestätigten Informationen zufolge wurde die First Lady getötet, enthauptet strenggenommen, als sie Flüchtlinge besuchte. Ich wiederhole: Diese Meldung ist noch nicht bestätigt worden. Wir haben noch keine Nachricht vom Weißen Haus oder dem Präsidenten. Aber Zeugen, die mit uns sprachen, schilderten uns, sie hätten gesehen, wie ihr enthaupteter Rumpf von zwei Männern auf einem Motorrad durch die Straßen geschleift wurde. Es gibt Gerüchte, wonach ihr Kopf fotografiert und auf verschiedenen sozialen Medien gepostet wurde.« Die Kamera schwenkte zu einem Bild, das aussah, wie der Kopf der First Lady in einer Blutlache auf einer Seite einer sozialen Plattform. Dabei standen die Worte: »Die Hexe ist tot.« Es war ein Farbfoto und hinterließ bei Frank keinerlei Zweifel, dass der Präsident nun Witwer war, sollte er den Anschlag auf das Weiße Haus überlebt haben. Die Kamera schwenkte wieder zurück auf den Reporter. »Ich wiederhole: All dies ist nicht bestätigt. Aber es scheint schwere Kämpfe zu geben mit der örtlichen Miliz, den Cowboys und anderen gegen die Muslime in der Stadt. Wenn Sie genau hinhören, können Sie im Hintergrund Schüsse hören. Hier spricht John Steeples. Zurück zu Ihnen, Burt!«

»Nach einer kurzen Pause kommen wieder. Also bleiben Sie bei WDBB, Houston. Wir werden Sie auch weiterhin informieren mit örtlichen, regionalen, nationalen und internationalen Nachrichten, sobald sie sich ereignen.«

Frank hörte seine Türklingel, zog seine Ruger .45 und ging zur Tür.

»Wer ist da?«, fragte er.

»Ich bin's. Ich habe Bier mitgebracht«, sagte James.

Frank entriegelte die Tür, ließ James herein und fragte: »Wo ist Donna?«

»Sie musste arbeiten. Sieht so aus, als hätte die Polizei von Houston den ganzen Tag Dienst.«

»Hast du... hast du die Nachrichten gesehen?«

»Nein, ich habe an meinem Puppenhaus gearbeitet.«

»Die Kacke ist jetzt am Dampfen, und ich meine, überall. Es sieht so aus, als sei der Präsident tot, seine Frau auch. Die Cowboys und die Rednecks greifen die Muslime an und... und noch viel mehr.«

James öffnete ein Bier und lächelte. »Du bringst mir jetzt aber keine schlechten Neuigkeiten?«

»Verdammt, James! Ich mache keine Witze. Einige Idioten haben in Washington D. C. einen Sprengkopf gezündet, die Südstaaten führen uns in einen neuen Bürgerkrieg, und die Streitkräfte haben dem Präsidenten mehr oder weniger deutlich gesagt, dass er sie am Arsch lecken kann.«

»Ich dachte, der Präsident sei tot«. James warf Frank ein Bier zu.

»Er soll tot sein. Wenn er es ist, dann hat jetzt dieser dumme Schwachkopf von Vizepräsident das Sagen.«

»Für mich sieht das so aus, als hätte niemand das Sagen. Brill ist nicht clever genug, einen Trupp Pfadfinder zu kommandieren, ganz zu schweigen von einem ganzen Land.«

James nahm einen großen Schluck aus seinem Bier.

»Ich mache mir Sorgen, Mann. Im ganzen Land randalieren die Schwarzen. Die Weißen, Schwarzen und die Mexikaner schießen alle aufeinander, und alle jagen gemeinsam die Muslime. Verdammt, ist das ein Chaos! In den Nachrichten hieß es vor ein paar Minuten, dass alleine bei dem NBA-Spiel mehr als 2.000 Menschen gestorben seien. Aber man erwartet, dass noch viel mehr sterben. Das ist ein verdammtes Chaos!«

»Was machen wir also?«, fragte James.

»In ungefähr 30 Minuten, hier bei mir, wenn wir unser Bier getrunken haben, nehmen wir meinen Jeep und holen unsere Frauen. Ich weiß, sie wollen nicht gehen. Aber wir müssen sie holen und machen, dass wir aus Dodge herauskommen, Mann. Wir gehen für ein paar Wochen in unser Jagdhaus.«

»Verdammt, wir müssen unser Bier nicht austrinken. Wir nehmen es mit. Ich glaube nicht, dass es heute Abend einen Polizisten in der Stadt gibt, der sich Gedanken macht über eine offene Bierdose oder über uns, wenn wir Bier trinken und Auto fahren. Beide Frauen verlieren vielleicht ihre Jobs. Aber das Leben zu verlieren, ist deutlich schlimmer, Frank.«

»Bist du bewaffnet?«

»Eine 9 mm im Schulterhalfter und vier Magazine. Und du?«

»Meine Ruger .45 und ebenfalls vier Magazine. Sie ist schwer zu tragen. Aber wenn ich dich damit treffe, bleibst du liegen. Komm mit mir ins Schlafzimmer! Wir holen auch meine anderen Waffen. Wahrscheinlich kommen wir eine Weile nicht hierher zurück. Nimm die Munition mit, wenn du das nächste Mal hierherkommst! Ich habe ungefähr 1.000 Schuss für jede Waffe, mit Ausnahme der 45er. Ich habe, oh, beinahe 5.000 Schuss. Laden wir das Zeug ein und verschwinden von hier!«

»Ich räume deine Schränke aus und packe deine Konserven ein.«

Apokalyptisch: 3 Zukunfts-Thriller in einem Sammelband

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