Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 111

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"Miss Vanhelsing?"

Ich hatte nicht damit gerechnet, überhaupt noch einmal wieder die Augen zu öffnen. Als ich es dann doch tat, war es schmerzhaft.

Grelles Licht blendete mich und ich brauchte einige Augenblicke, um überhaupt wieder etwas sehen zu können.

"Wachen Sie auf, Miss Vanhelsing!"

Es war eine sonore, sympathisch klingende Stimme. Zuerst sah ich nur einen Umriss.

Dann blickte ich in die hellblauen Augen eines Mannes mit Halbglatze und weißem Kittel.

"Ich bin Dr. Howard. Wir haben uns einige Sorgen um Sie gemacht..."

Ich hatte inzwischen begriffen, dass ich mich in einer Klinik befand. Intensiv-Station, wie ich vermutete.

"Was..."

Mehr konnte ich nicht herausbringen. Meine Stimme klang kläglich und schwach. Dr. Howard sah mit besorgtem Gesicht auf die Anzeigen der Instrumente.

Dann sah er mich wieder an.

"Sie hatten einen Erstickungsanfall. Bei der Ursache sind wir uns noch nicht ganz schlüssig... Sie hatten Glück, dass diese Mrs. Vanhelsing, bei der Sie wohnen, Sie so schnell aufgefunden hat und in der Lage war, erste Hilfe zu leisten..."

"Oh..."

Ich erinnerte mich dunkel an grauenhafte Alptraumbilder. Mir war nicht ganz klar, was davon sich im Traum und was in der Realität abgespielt hatte.

Ich versuchte meinen Arm zu heben. Meine Hand bewegte sich ein Stück in Richtung Hals, dann bemerkte ich, dass im Arm eine Kanüle mit dem Tropf steckte.

"Das lassen Sie besser", meinte Dr. Howard. "Übrigens wartet draußen jemand auf Sie... "

"Tante Lizzy?"

"Ich werde ihr Bescheid geben und sie zu Ihnen lassen", versprach Dr. Howard. Damit wandte er sich um und ging. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ich bekam Luft. Nach dem, was ich hinter mir hatte, erschien mir das fast wie ein Wunder.

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich Elizabeth Vanhelsing an mein Bett kommen.

"Mein Kind, was machst du für Sachen..." Ich versuchte ein Lächeln.

"Tante Lizzy", flüsterte ich.

"Es wird alles gut, Patricia! Der Arzt hat gesagt, dass er die Ursache für deinen Erstickungsanfall noch nicht herausgefunden hat..."

"Er wird es auch vermutlich nie", erwiderte ich. "Genau wie bei den anderen Opfern dieser geheimnisvollen Todesserie..."

"Patricia!"

"Ich wette, in John Jennings' Atelier steht jetzt eine steinerne Büste, die mein Gesicht trägt - mit einer Kette um den Hals!"

Sie nahm meine Hand und ich war froh, dass Elizabeth da war. Etwas kribbelte auf meiner Wange und es dauerte einen Moment, bis ich begriff, was es war.

Eine Träne.

Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer

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