Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 116

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Glas splitterte. Ich hob den Blick, während ich verzweifelt nach Luft rang.

Eine Gestalt war mit einem tollkühnen Sprung durch das Fenster hereingekommen und hatte sich auf dem Boden geschickt abgerollt.

Überall waren Scherben.

Erikson schien einen Moment lang abgelenkt zu sein. Er blickte zu dem Mann hin, der durch das Fenster gekommen war und jetzt mit einer Automatik im Anschlag vor ihm stand.

"Hören Sie auf!", rief der Mann.

Ich erkannte das Gesicht mit den tiefbraunen Augen und den dunklen Haaren sofort.

Es war jemand, mit dem ich in dieser Sekunde am wenigsten gerechnet hatte.

Ashton Taylor.

Der Druck um meinen Hals lockerte sich. Ich richtete mich auf.

Erikson schien seine Kräfte nicht mehr konzentrieren zu können. Das plötzliche Erscheinen des Privatdetektivs hatte ihn wohl zu sehr aus der Fassung gebracht.

Ein Schuss krachte aus der Waffe des Butlers, aber ich fiel ihm in den Arm, so dass die Kugel in die Decke ging und dort irgendwo steckenblieb.

"Fallenlassen!", rief Ashton während seine Pistole auf Charles deutete.

Er gehorchte und ließ seine Pistole auf den Boden fallen. Ich hob sie auf.

"Alles in Ordnung, Patricia?", fragte Ashton. Ich nickte und rang etwas nach Luft. Noch konnte ich nichts sagen.

Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie Charles, der Butler, die Hände zu Fäusten ballte. Aber als Ashton die Pistole kurz in seine Richtung schwenkte, schien er jeden Gedanken an Widerstand aufzugeben.

"Bleiben Sie ruhig", befahl Ashton. Sein Blick ging zu Erikson.

Im nächsten Moment griff Ashton sich an den Hals. Der Lauf seiner Waffe senkte sich.

Ashton rang nach Luft. Sein Gesicht lief rot an, die Augen traten hervor. Er taumelte zurück. Er versuchte verzweifelt, die Waffe festzuhalten. Seine Hand begann zu zittern. Die Pistole fiel zu Boden, aus der Hand geschlagen von einer unsichtbaren Kraft... Die Waffe rutschte unkontrolliert über das Parkett, drehte sich zweimal und blieb dann ungefähr drei Schritte von Ashton entfernt liegen.

Ich fasste die Pistole des Butlers mit beiden Händen, trat ein paar Schritte auf Erikson zu und hielt ihm den Lauf der Waffe entgegen.

"Aufhören!", rief ich.

Ich lud die Waffe durch.

Eriksons Gesicht verzog sich. Ein Muskel zuckte. Er schien bis auf das Äußerste angestrengt zu sein. Dann verformten sich seine Lippen zur Parodie eines Lächelns. Im nächsten Moment spürte ich wieder jene unsichtbare Schlinge um meinen Hals, mit der Erikson mich vor wenigen

Augenblicken beinahe umgebracht hatte.

Ich röchelte.

Der Druck wurde immer stärker und ich konnte nur hoffen, dass es Erikson auf die Dauer nicht fertigbringen würde, sich auf uns beide gleichzeitig - Ashton und mich – zu konzentrieren.

Ich wollte die Pistole hochreißen und abdrücken, aber meine Hand gehorchte mir nicht mehr.

Erikson schnellte auf mich zu und riss mir die Waffe aus der Hand. Er stieß mich dabei grob zu Boden. Ich fiel und kam hart auf das Parkett. Die rätselhafte Lähmung, die wohl durch Eriksons übersinnliche Kräfte bewirkt wurde, verhinderte, dass ich den Sturz mit meinen Händen abfedern konnte.

Ich konnte nicht das geringste dagegen tun.

Erikson richtete den Lauf der Waffe auf Ashton und drückte zweimal kurz hintereinander ab. Er war ein schlechter Schütze, selbst auf diese Entfernung. Der erste Schuss ging daneben, aber der zweite traf und riss ihn rückwärts zu Boden.

"Nein!", hörte ich mich selbst schreien. Keine unsichtbare Schlinge drückte mir jetzt noch die Kehle zu. Erikson schien sich jetzt ganz auf die Pistole in seiner Hand zu konzentrieren. Er drückte ein weiteres Mal ab, aber Ashton hatte sich auf dem Boden herumgerollt. Der Schuss ließ das Parkett splittern, während Ashton nach seiner am Boden liegenden Pistole griff.

Ashton feuerte fast ohne zu zielen.

Eriksons Gestalt wurde starr. Getroffen sank er zu Boden.

Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer

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