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Kurz nachdem Bount Madeleines Apartment verlassen hatte, und er wieder hinter dem Steuer seines champagnerfarbenen 500 SL saß, kam ein Anruf von June aus der Agentur.

"Was gibt's?", fragte Bount.

"Deine Klientin hat sich hier gemeldet. Sie war ganz aufgelöst und wollte dich unbedingt persönlich sprechen. Am besten, du fährst mal bei ihr vorbei."

"Wo ist sie denn?"

"Sie hat von der Boutique aus angerufen, in der sie Geschäftsführerin ist."

"Okay. Ach, wo ich dich schon mal an der Leitung habe..."

"Ja?"

"Versuch doch mal etwas über einen Mann namens Georges Hamid herauszufinden. Er nennt sich Import/Export-Kaufmann!"

"Ich werde sehen, was ich tun kann, Bount." Der Privatdetektiv legte auf.

Anschließend versuchte Bount die Nummer der Boutique, in der seine Klientin mit der Geschäftsführung betraut war. Und dann Charlene Hughes' Privatnummer. Die erste war besetzt, bei der zweiten nahm niemand ab. Bount trat aufs Gas und ging auf die Überholspur.

Die Boutique, die Charlene leitete, war ein kleiner aber zumindest den Preisen nach - recht feiner Laden. Etwas abseits gelegen, aber dafür mit eigenem Parkplatz.

Charlene schien ihn bereits zu erwarten.

Sie ging ihm entgegen und führte ihn gleich in ihr Büro, das durch eine Tür im hinteren Teil des Ladens erreichbar war.

"Kommen Sie, Bount. Ich muss Ihnen etwas zeigen!", Bount spürte sofort, dass Charlene Angst hatte. Ihre frische Gesichtsfarbe war verschwunden und da hätte auch kein Make-up mehr etwas retten können.

"Was ist geschehen, Charlene?"

"Ich hatte einen sehr merkwürdigen Anruf."

"Von wem?"

"Anonym. Es war niemand dessen Stimme ich kenne. Aber hören Sie selbst! Nach den ersten Sätzen habe ich die Stimme mit dem Anrufbeantworter aufgenommen. Es ist nicht viel, weil das Ganze sehr schnell vorbei war."

"Lassen Sie hören!"

Charlene spulte das Band zurück und ließ es dann laufen. Die Botschaft war zwar unvollständig, aber ziemlich eindeutig.

"...und Sie haben etwas, das Ihnen nicht gehört und das sich im Besitz Ihres Bruders befand", schnarrte eine stark verfremdete Stimme, von der noch nicht einmal zu sagen war, ob sie einer Frau oder einem Mann gehörte. "Kommen Sie morgen Mittag in Crawley's Café. Dort werden Sie neue Anweisungen bekommen", fuhr die Stimme in gleichförmigem Tonfall fort. Dann war das Band zu Ende.

"Das Schlimmste war zu Anfang", berichtete Charlene.

"Dieser Kerl - oder wer immer es auch sein mag - hat mich vor die Alternative gestellt. Entweder ich pariere oder es würde mir ähnlich gehen, wie meinem Bruder!"

"Haben Sie das, was diese Leute wollen?"

"Wie kommen Sie darauf?"

"Es ist nur eine Frage, Charlene. Und wenn Sie daran interessiert sind, noch ein Weilchen am, Leben zu bleiben, wäre es besser, sie mir wahrheitsgemäß zu beantworten."

"Gut." Sie verzog das Gesicht. "Dann hören Sie sich jetzt meine wahrheitsgemäße Antwort an: Ich weiß noch nicht einmal worum es eigentlich geht!"

"Um das, was Ihr Bruder aus der EDV von Jupiter Electronics herausgezogen hat natürlich."

"Ich sage doch, ich habe keine Ahnung! Ich..." Bount packte sie bei den Schultern, um sie etwas zu beruhigen. Charlene war mit den Nerven völlig am Ende und irgendwie war das ja auch zu verstehen. "Was soll ich tun?", flüsterte sie. "Diese Leute haben nicht davor zurückgeschreckt, Ted umzubringen und sie werden auch bei mir keinerlei Pardon kennen!"

"Das fürchte ich auch", sagte Bount, wohl wissend, dass sie das nicht gerade ermutigen konnte. Aber es hatte keinen Sinn, ihr etwas vorzumachen. Die Lage war ernst und es war besser, wenn sie das so schnell wie möglich in ihren Kopf hineinbekam.

"Oh, mein Gott..." Bount sah ein paar Tränen ihren Augen glitzern.

"Denken Sie noch einmal genau mach, Charlene!", forderte Bount. "Vielleicht hat Ihnen Ted einmal etwas zur Aufbewahrung gegeben. Eine Diskette vielleicht... Einen Briefumschlag, irgendetwas... Versuchen Sie, sich zu erinnern!"

Ihr dezentes Make-up war ein wenig verlaufen. Sie sah Bount nachdenklich an und schüttelte dann den Kopf.

"Da war nichts."

"Haben Sie zu Hause einen Computer?"

"Ja, sicher. Ted hat mir oft ein paar von den Spielen kopiert, die er besprechen musste."

"Könnte ja sein, dass auf den Spieldisketten auch noch andere Sachen waren! Ein perfektes Versteck!"

Sie nickte.

"Daran hätte ich nie gedacht!"

"Haben Sie etwas Zeit?"

"Ja, ich kann mir frei nehmen. Der Laden wird schon auch ohne mich laufen! Ich sage nur eben noch Bescheid."

"Gut. Und dann fahren wir zu Ihrer Wohnung."


Mörder im Sturm: 3 Top Krimis

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