Читать книгу Die besten 8 Urlaubskrimis im Januar 2022: Krimi Paket - Alfred Bekker - Страница 35
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"Habe ich meine Rolle gut gespielt?", fragte Teresa, wobei sie ein zweifelndes Gesicht machte.
Bount nickte. "Hervorragend."
"Ich habe Angst, mich mit ihm zu treffen", sagte sie.
"Das brauchen Sie nicht."
"Werden Sie in meiner Nähe sein, Bount?"
"Natürlich..."
Ihre Hände zitterten und Bount nahm sie in die Seinen, um sie etwas zu beruhigen.
"Heute Abend ist das Meiste vielleicht schon ausgestanden."
"Ich will's hoffen!"
Bount blickte auf die Uhr. "Es wird Zeit", meinte er.
"Aber bis acht ist es doch noch eine ganze Weile!"
"Wir müssen eher dort sein."
Bount holte die Automatic aus dem Schulterholster und überprüfte das Magazin.
"Glauben sie, dass Sie das Ding gebrauchen werden?", fragte Teresa.
"Ich hoffe nicht." Er wandte sich an June. "Ist mit deiner Waffe alles klar?"
"Alles okay!"
Sie fuhren zu dritt in Reinigers Mercedes.
"Was geschieht nun, Bount?", fragte Teresa.
"Als Erstes holen wir den Stoff."
"Reicht es nicht, wenn wir Dominguez den Schlüssel geben? Dann geht er es sich abholen und die Polizei braucht ihn nur einzusammeln."
Aber Bount schüttelte den Kopf.
"So funktioniert das nicht."
"Warum nicht?"
"Weil Harry Dominguez niemals selbst zum J.F.K.-Airport fahren würde, um sich das Zeug abzuholen. Dazu hat er seine Leute. Wir würden ihn nie erwischen, jedenfalls nicht so, dass er aus dem Verkehr gezogen wird. Und das ist die einzige Lebensversicherung für Sie, Teresa!"
"Sie wollen, dass man ihn mit dem ganzen Kilo in der Tasche erwischt?"
"Ja, wenn's geht! Ein Kilo ist Beweismaterial genug, um ihn als Großdealer festzunehmen."
"Und was ist, wenn man uns mit dem Stoff erwischt?", fragte June dazwischen.
Bount zuckte die Achseln. "Dann wird es schwer sein, zu beweisen, dass es nicht uns gehört..."
Teresa wurde unruhig, irgendetwas schien ihr nicht zu behagen.
"Dieser Rogers ist doch Ihr Freund, nicht wahr?"
"Ja, seit vielen Jahren", nickte Bount.
"Haben Sie ihn eingeweiht?"
"Nein, er weiß nur, dass unser Freund Dominguez den Treffpunkt mit einem Kilo Koks verlassen wird. Alles andere braucht er nicht wissen - er darf es sich nur denken, sonst kommt er in große Schwierigkeiten."
"Und Sie glauben, dass Ihr Plan klappt?"
"Sicher. Dominguez wird das Zeug persönlich abholen müssen, sonst bekommt er es nicht. Er wird es so schnell wie möglich wieder loszuwerden versuchen, aber diese kurze Zeitspanne reicht, um ihn festzunageln. Allerdings nur unter einer Voraussetzung. Und für die können nur Sie sorgen, Teresa!"
Sie sah ihn an, als wäre er ein exotisches Tier. Ihre Stirn zog sich zusammen, aber sie tat, als wäre sie sehr verwundert. In Wahrheit war sie überrascht darüber, dass jemand sie durchschaut hatte.
"Wovon sprechen Sie?", flüsterte sie, und versuchte zu überspielen, was jetzt in ihr vorging. Ihr Blick ging zur Beifahrertür des 500 SL. Aber der Wagen fuhr. Sie konnte nicht heraus.
Bount fingerte ein Briefchen mit weißem Pulver aus seiner Manteltasche heraus. Er warf es ihr auf den Schoß.
"Hier", sagte er. "Dieses Zeug war in dem Schließfach. Es kann alles mögliche sein, aber Kokain ist es mit Sicherheit nicht. Das merkt sogar ein Amateur-Chemiker wie ich!"
"Aber..."
"Sie haben versucht mich hereinzulegen. Und so etwas kann ich nicht leiden. Kein Wunder, dass Sie die Lösung mit dem Schlüssel bevorzugen würden... Aber das wäre keine wirkliche Lösung. Und mein Plan klappt nur mit dem echten Stoff."
"Bount, ich..."
"Zum Diskutieren ist es jetzt zu spät. Wenn die Sache noch Aussicht auf Erfolg haben soll, dann müssen wir sehr viel eher am Ort des Geschehens sein. Dominguez wird sicher einen seiner Leute vorschicken, der dann irgendwo lauert, um Sie abzuknallen, sobald er das Zeug hat. Und wenn es so ist, müssen wir seinen Handlanger möglichst vorher ausschalten."
Sie blickte schweigend geradeaus.
"Sie können mich zu nichts zwingen!", erklärte sie.
"Ich weiß. Aber wenn Sie denken, dass Sie mich wie ein Spielzeug benutzen können, dann sind Sie auch schief gewickelt, Teresa. Wenn Sie nicht den Mund aufmachen, werde ich Sie bei der Polizei absetzen. Sollen die Ihnen dann helfen."
Sie seufzte. Dann sagte sie kleinlaut: "Es ist im General Post Office von New York City Ich habe es als Postlagersendung dort hingeschickt. Der Schlüssel vom Schließfach war nur ein Täuschungsmanöver. Ich dachte, wenn jemand den Stoff will, kann ich ihn vielleicht eine Weile damit hinhalten."
"Dann wollen wir keine Zeit verlieren."