Читать книгу Von den Pflichten der Kirchendiener - Ambrosius von Mailand - Страница 19
XV. Kapitel
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Von der göttlichen Vorsehung: Die Leugner einer ausgleichenden Gerechtigkeit im Jenseits straft die Parabel vom armen Lazarus (57) und die Lehre des hl. Paulus Lügen. Gott straft und lohnt einstens nach Verdienst (58).
57. Zwei Punkte haben wir erledigt, und nicht ungelegen kam uns, wie wir glauben, diese Erörterung. Noch erübrigt eine dritte Frage dieser Art: Warum haben Sünder Überfluß an Schätzen und Reichtümern, zechen in einemfort sonder Kummer, sonder Trauer, während dagegen Gerechte Not leiden und den Verlust von Gatten und Kindern zu beklagen haben? Solchen sollte jene Parabel im Evangelium den Mund schließen. Der Reiche kleidete sich in Byssus und Purpur und hielt täglich üppige Gelage, der Arme aber sammelte, mit Geschwüren vollbedeckt, die Überbleibsel von dessen Tisch. Nach dem Tode beider aber befand sich der Arme, der Ruhe genießend, im Schoße Abrahams, der Reiche hingegen in Qualen91. Geht daraus nicht klar hervor, daß einen nach dem Tode je nach Verdienst entweder Lohn oder Strafe erwartet?
58. Und mit Recht harrt, weil Kampf Mühe erheischt, nach dem Kampfe des einen Sieg, des anderen Beschämung. Oder wird denn einem vor der Vollendung des Laufes die Palme gereicht, die Krone verliehen? Mit Recht versichert Paulus: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Im übrigen ist mir die Krone der Gerechtigkeit hinterlegt, die mir der Herr an jenem Tag geben wird, der gerechte Richter, nicht allein aber mir, sondern auch denen, die seine Ankunft lieben“92. „An jenem Tage“, heißt es, wird er sie geben, nicht schon hier. Hier aber kämpfte er als ein guter Streiter in Mühen, in Gefahren, in Schiffbrüchen; denn er wußte, daß wir durch viele Trübsale ins Reich Gottes eingehen müssen93. Keiner kann sonach den Preis empfangen, der nicht rechtmäßig gekämpft hat. Und es gibt keinen ruhmvollen Sieg ohne mühevollen Kampf.