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XVII. Kapitel
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Von den Pflichten der heranwachsenden Jugend (65). Biblische Vorbilder (66).
65. Da nun hinlänglich klar ist, daß einerseits der Ungerechtigkeit Strafe, andrerseits der Tugend Lohn harrt, wollen wir an die Besprechung jener Pflichten herantreten, auf die wir von Jugend auf unser Augenmerk richten sollen100, damit sie zugleich mit den fortschreitenden Jahren an Wachstum zunehmen. Braven Jünglingen nun geziemt Gottesfurcht, Ehrerbietung gegen die Eltern, Ehrfurcht vor dem Alter, Wahrung der Keuschheit, unverdrossene Übung der Demut, Liebe zur Sanftmut und zur Sittsamkeit, welche das jüngere Alter zieren. Wie nämlich für das Alter der Ernst und für die erwachsene Jugend der Frohsinn, so bildet für die heranwachsende Jugend die Sittsamkeit gleichsam die natürliche Mitgift, die sie empfiehlt.
66. Isaak war schon als Sprößling Abrahams gottesfürchtig und von solcher Ehrerbietung gegen den Vater, daß er sich wider des Vaters Willen nicht einmal dem Tod widersetzte101. Auch Joseph war, obgleich es ihm geträumt hatte, daß die Sonne und der Mond und die Sterne ihm huldigten, voll Dienstbeflissenheit gegen den Vater, ferner keusch, so daß er nur ehrbare Rede hören wollte, demütig bis zum Sklavendienst, sittsam bis zur Flucht, geduldig bis zur Kerkerhaft, zur Verzeihung des Unrechts bereit bis zur Belohnung desselben. So groß war seine Schamhaftigkeit, daß er, von einem Weibe ergriffen, lieber fliehend sein Kleid in deren Händen zurücklassen als seine Schamhaftigkeit preisgeben wollte102. Auch Moses und Jeremias, vom Herrn zur Verkündigung der göttlichen Aussprüche an das Volk erwählt, entschuldigten sich in heiliger Scheu über das Unterfangen, zu dem sie kraft der Gnade ermächtigt waren103.