Читать книгу WEHE… WENN - Andrea Lieder-Hein - Страница 11

Kaatje bei facebook

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Als Kaatje die Augen öffnete, blickte sie auf einen knallblauen Himmel. Die Sonne schien, das Frühstück lockte. Ihr letztes in München.

Sie stieg vorsichtig aus dem Bett und ging zum Fenster. Die Isar floss wie schweres Blei dahin, grau und müde. Kaatje drehte sich um und schaute auf ihr Smartphone. Sollte sie eben doch mal....? Nein, noch nicht, nicht ungeduscht und nicht mit leerem Magen.

Duschen war eines der besten Dinge, die es in Kaatjes jetzigem Leben gab. Minutenlang unter dem heißen Strahl stehen, den Kopf völlig leer geduscht von all’ den hässlichen Gedanken, einfach nur Mensch sein, das waren Erlösung und Glück zugleich. Die harten Strahlen trommelten Kaatje durch die langen Haare hindurch direkt auf ihre Kopfhaut bis tief in die verwundete Seele hinein. Leergeduscht, alle Sorgen weggewaschen durch den Abfluss eines Hotels in München. Für immer weg. Für diesen Tag jedenfalls.

Geschminkt und angezogen stieg Kaatjes Laune bis ins Unermessliche. Fröhlich griff sie zu ihrem Handy, mit leerem Magen, aber was soll’s!?

Bei FB stieß sie dann auf die verdrängte Freundschaftsanfrage von Emma. EMMA, DU ALTE HEXE. Du Biest, DU TEUFEL!!! Ich hasse dich, du mieses Schwein! DU hast mein Leben zerstört....

Kaatjes Laune sank schneller als sie vorher angestiegen war. Mit weichen Knien wankte sie zum Bett und setzte sich hin.

Sollte sie dieser Frau antworten? Sie wollte sie NIE wieder sehen, NIE wieder mit ihr Kontakt aufnehmen... wenn da nicht Meeno gewesen wäre. Ihren Meeno würde sie gerne wiedersehen. Ihre Finger zitterten und kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Dann plötzlich, ohne es recht zu wollen, hatte sie den Button berührt. Freundschaft akzeptiert.

Kaatje war wie von Sinnen, taumelte ins Bad und erbrach grüne Flüssigkeit, bis sie krampfend und schluchzend zum Bett wankte, tränenüberströmt und ängstlich wie ein Kind.

WEHE… WENN

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