Читать книгу WEHE… WENN - Andrea Lieder-Hein - Страница 8
Emma wird schwanger
ОглавлениеAls Emma erwachte, stieg eine unbekannte Übelkeit in ihr hoch. Ihr Mund füllte sich spontan mit einer Art Wasser und sie hatte nur noch wenig Zeit, um ins Bad zu stürzen und sich die Hand vor den Mund zu halten. Mehr schaffte sie nicht. Es sprudelte durch ihre Finger hindurch, auf die Fliesen und klebte dann an ihrer rechten Hand. Igitt. Was war das? Kleine graue Stückchen machte sich auf den Fliesen breit und saurer Geruch verbreitete sich im Bad.
Emma setzte sich auf den geschlossen WC-Deckel und zupfte sich einige Blätter Klopapier ab. Damit reinigte sie ihre klebrigen Finger. Boah, dachte sie, wie ekelig war DAS denn?
Langsam kam sie wieder zu sich und schüttelte die Übelkeit ab. Ob sie tatsächlich schwanger war? Aber sie hatte doch ihre Periode gehabt, bis jetzt, regelmäßig. Das hatte sie schon einigermaßen traurig gestimmt. Sie wollte ein Baby, jetzt, jetzt sofort. Von Meeno. Und wenn sie dann mit dickem Bauch vor Kaatje stehen könnte und sagen würde: „Komm, Kaatje, fühl mal, es strampelt schon“, DAS wär der Hammer.
Jetzt Kaffee? NEIN, sie brauchte Gewissheit. Kaffee hin, Kaffee her. Den konnte sie auch noch bei Tchibo trinken. Sie griff zum Hörer und telefonierte mit ihrem Gyn.
Sofort? Ja? Wunderbar. Bin in einer Stunde da.
Dr. Lasse Ambroser war mit Meeno befreundet. Lasse hatte sich ein Patent für eine besondere Schnittführung bei Kaiserschnitt-Geburten bei Meeno patentieren lassen und verdiente sich damit eine goldene Nase. Sonst hätte sie in Hamburg nie sofort einen Termin bei ihm bekommen. Er war DER Gynäkologe in Blankenese.
Knapp 70 Minuten später saß Emma dem Arzt gegenüber und wartete aufgeregt auf das Ergebnis. „Herzlichen Glückwunsch, Emma. Da wird sich Meeno aber freuen. Du bist schwanger, in der 9. Woche.“
Emma berichtete ihm, dass sie ihre Periode aber regelmäßig gehabt habe. „Emma, das gibt es wohl mal. Keine Sorge. Bei mir bist Du in den besten Händen. Und Du wirst sehen, alles geht gut.“
„Kann man schon sehen, was es wird?“
Dr. Ambroser lachte. „Emma, Emma, wie alle Frauen, diese Frage. Ist es wichtig? Willst Du ein Kind oder eine bestimmte Sorte Kind?“
Etwas verschämt antwortete Emma: „Es ist nur wegen des Namens.“
„Sei ehrlich, das ist eine Ausrede. Wie ich Dich kenne, wünscht Du Dir einen kleinen Meeno. Stimmt’s? Ich weiß doch, wie Du ihn vergötterst.
Aber in den ersten Wochen ist es nicht leicht, das Geschlecht mit Sicherheit zu bestimmen. Im frühen Entwicklungsstadium sehen alle Embryos gleich aus. Ungefähr ab der 11. Woche ist es möglich, einen Unterschied zwischen den Geschlechtern zu erkennen. Die beste Zeit dafür ist aber die 20. Woche. Dann machen wir einen erneuten Ultraschall und dann sage ich Dir, was Du bekommst. Vorher ist es auch nur Spekulation, denn Irrtümer sind nicht ausgeschlossen.“