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Kapitel 7 Im Fahrstuhl
ОглавлениеHallo, der Fahrstuhl kommt gerade. Kommen Sie, dann brauchen Sie doch die Treppe nicht hoch laufen.
Würd’ ich gern, aber ich kann nicht Fahrstuhl fahren. Wenn die Tür zugeht, krieg ich Todesangst.
Wovor denn? Da passiert doch nichts.
Weiß ich, aber ich kann es nicht.
Haben Sie noch andere Ängste
Ja, ich fürchte mich davor, lebendig begraben zu werden.
Oh Gott! Das stelle ich mir aber auch furchtbar vor. Vor allem, wenn das niemand rechtzeitig merkt. Und was machen Sie dagegen?
Ich lasse mich verbrennen, nach meinem Tod.
Raffiniert.
Ja, oder? Bin auch nicht selbst drauf gekommen.
Sondern?
Meine Tochter!
Hat die auch irgendwelche Ängste?
Ja, aber ich mag’s gar nicht sagen. Klingt etwas merkwürdig.
Nun los. Raus damit!
Also gut. Sie fürchtet, dass die Erdanziehung plötzlich unter ihr aufhört.
Interessant.
Ja, und dann fliegt sie durchs All. Ganz alleine. Und alles ist dunkel und kalt.
Ach! Hört die Erdanziehung nur unter Ihrer Tochter auf? Wie ungerecht! Ich meine, sonst würden doch noch einige mitfliegen.
Sie finden das lächerlich. Seien Sie ehrlich.
Um Gottes Willen, nein! Ich stelle mir das grausam vor. Aber eher fällt ja so ein Fahrstuhl runter, als dass die Erdanziehung aufhört.
Sehen Sie, und deshalb gehe ich jetzt zu Fuß.
Warten Sie, ich komme mit.