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5Lechtaler Höhenweg Ost

Drei-Hütten-Runde via Bitterscharte

Der Lechtaler Höhenweg hat bereits im Namen die Expertise, dass es sich um einen »echten« Höhenweg handelt. In seiner vollen Länge würde er mit etwa zehn Tagen den Rahmen der hier beschriebenen Touren sprengen. Aber man kann sich auch auf den besonders reizvollen östlichen Teil beschränken und in vier Tagen auf landschaftlich hervorragender Trasse durch die grünen Berge hoch über Imst wandern.

AusgangspunktParkplatz westlich des Gasthauses Pfafflar, ca. 1560 m. Bschlaber Landesstraße, A-6647 Pfafflar; 47.283400, 10.618480. Erreichbar von Norden aus dem Lechtal über Boden oder von Südosten aus Imst über das Hahntennjoch. Mit dem Bus 4266 von Imst nach Pfafflar.

EndpunktStarkenbach, 771 m. Von dort Busverbindung nach Imst.

AnforderungenMittel. Gewisse Trittsicherheit für die Schartenübergänge ist nötig und ausreichend Kondition für eine mehrtägige Tour.

Gehzeit3 bis 4 Tage

Höhenmeter2300 m

Beste ZeitJuli bis Oktober

Einkehr/ÜbernachtungHanauer Hütte, 1922 m, Mitte Juni bis Anfang Oktober, Tel. +43 (0)664 2669149, www.hanauer-huette.de; Württemberger Haus, 2220 m, Anfang Juli bis Mitte September, Tel. +43 (0)664 4401244, www.wuerttembergerhaus.co.at; Steinseehütte, 2061 m, Mitte Juni bis Ende September, Tel. +43 (0)664 2753770, www.steinseehuette.at

KarteAV-Karte Nr. 3/4 »Lechtaler Alpen, Heiterwand«, 1:25 000

EtappenpunktePfafflar – Fundaistal – Galtseitenjoch – Hanauer Hütte – Gufelseejoch – Bitterscharte – Württemberger Haus – Gebäudjöchl – Rosskarscharte – Steinseehütte – Starkenbach

Varianten

Hüttenaufstieg von Boden zur Hanauer Hütte, 2 Std. Busverbindung ab Imst

Übergang von der Muttekopfhütte zur Hanauer Hütte über die Muttekopfscharte, ca. 7 Std.; zur Muttekopfhütte ab Imst mit der Gondel zur Untermarkter Alm und in 1 ½ Std. zur Muttekopfhütte

Abstieg von der Steinseehütte über Verborgne Gratscharte und Larsenntal nach Mils (Bus nach Imst) oder nach Imst




Die Steinseehütte steht am Ende der vorgeschlagenen Durchquerung.

Im Zentrum der Höhenwegrunde stehen die drei Hütten Hanauer Hütte, Württemberger Haus und Steinseehütte. Auch wenn dies subjektiv ist, so scheint die Tour gegen den Uhrzeigersinn schöner. Vielleicht weil man dann am ersten Tag – mit eventuell etwas späterem Start – nach Westen der Abendsonne entgegenwandert, während man am dritten und vierten Tag mit zeitigem Beginn auf die Morgensonne zugeht.

Als erste Übernachtung steuern wir die Hanauer Hütte an. Die Anfahrt zum Ausgangspunkt wird ohnehin teils mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. So ist man flexibel, egal ob man den kürzesten, einen mittellangen oder einen langen Anstieg wählt. Am schnellsten steigt man von Boden in zwei Stunden durch das Angerletal an. Eine Welt in tausend Grüntönen ist das, nur ganz hinten als Talschluss steht dunkelgrau die Pyramide der Dremelspitze. War sie Vorbild für die ägyptischen Grabmäler? Oder sind sie die Vorgabe gewesen?


Paradiesisch schön ist die Almrosenblüte in den wenig erschlossenen östlichen Lechtaler Alpen.

Darf es etwas mehr sein?

Wenn es etwas mehr sein darf als die zwei Stunden von Boden (1560 m), dann bietet sich der Weg von Pfafflar durch das Fundaistal an, es ist landschaftlich noch reizvoller. Über Blumenwiesen geht der Steig hinauf zum Galtseitenjoch (2421 m). Oben im Kar unter dem Großen Schlenker mündet auch der Weg von der Muttekopfhütte ein, die Option Nr. 3 für den Anstieg. In diesem Fall spart man einige Höhenmeter, indem man von Imst mit der Gondel bis zur Untermarkter Alm fährt. Allerdings geht es anschließend über die Muttekopfhütte und hinauf in die Muttekopfscharte (2601 m), wo man den Felskamm überschreitet. Dabei kommen bis zur Hanauer Hütte (1922 m) gute 1400 Höhenmeter zusammen. Diese längste Option hat jedoch den Vorteil, dass Start- und Endpunkt dann fast identisch sind.


Kaffee? Kuchen? Übernachtung? Gibt’s an der Hanauer Hütte.

Von See zu See

Am zweiten Tag steht der Übergang von der Hanauer Hütte zum Württemberger Haus auf dem Programm. Ein erster Höhepunkt lässt nicht auf sich warten: Allein für den Blick auf Gufelsee und Vorderen Gufelkopf würde sich der Weg bereits lohnen! Grünblau liegt der See in grasgrüner Umgebung und die bizarr geformte Bergspitze ragt über ihm auf. So präsentiert sich der erste Blick vom Gufelseejoch (2373 m) auf den Weiterweg. Von der Hanauer Hütte steigt man in etwa eineinhalb Stunden auf. Steile Grasflanken geht es nun zum See hinab. Er kommt schnell näher und bald stellen wir fest, dass er auch vom Ufer aus reizvoll ist und man am liebsten gar nicht mehr von diesem schönen Fleck weg möchte. Noch ein zweiter See ist an diesem Tag auf dem Programm. Ein großes Kontrastprogramm stellt er dar, denn seine Lage oben im Bitterichkar sorgt dafür, dass er karg und wild wirkt. Der Weg dorthin? Blumenpracht, Gämsenpfiffe, ein paar Wölkchen am Himmel und viel Ruhe und frische Bergluft.

Nach etwa fünf Stunden läuft man am Württemberger Haus ein – theoretisch, denn in der Praxis braucht man viel länger. Das ist gut so, denn es gibt keinen Grund zur Eile – schließlich ist man im Urlaub. In der Bitterscharte (2535 m) haben wir den Höhenzug auf die Sonnenseite überschritten und die höchste Scharte der Tour passiert – es sei denn, man hat bereits an der Muttekopfscharte entsprechend Höhenluft geschnuppert. Das Württemberger Haus (2220 m) liegt dann bereits auf der Südseite der als langer, langer Kamm aufgebauten Lechtaler Alpen.

Hauptsache schön

Zwei Tage – notfalls auch nur ein Tag – bringen uns zurück Richtung Imst. Wer ganz schnell unterwegs ist, kann auf öffentliche Verkehrsmittel verzichten. Wichtiger ist aber, dass man beim Weg vom Württemberger Haus über das Gebäudjöchl (2452 m) zur Steinseehütte unter der Hinteren Gufelspitze, der Steinkarspitze, den Parzinntürmen, der Steinkarlespitz und der Dremelspitz hindurch nochmals besonders schöne Kare durchwandert. Je nach Jahreszeit blühen hier auf der Südseite gänzlich andere Blumen als die beiden Tage zuvor auf der Nordseite. Enzian, duftende Steinröschen, die gelben Sterne der Gämswurz und viele mehr wird man finden.

Wahlweise steigt man dann von der Steinseehütte (2061 m) am Starkenbach entlang in den gleichnamigen Ort (771 m) ab oder – länger – über die Verborgne Gratscharte und das Larsenntal nach Mils oder Imst.


Der Gufelsee mit dem interessant geformten Vorderen Gufelkopf

Hochgefühl Höhenweg

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