Читать книгу Hochgefühl Höhenweg - Andrea Strauß - Страница 17

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6Auf den Tschirgant

Geheimtipp über dem Inntal

Der lange Höhenrücken zwischen Mieming und Imst fällt auf. Man sieht ihn schon von der Fernpassstraße, bei der Fahrt von Landeck innabwärts und genauso aus dem Ötztal oder vom Kühtai hinab. Umgekehrt sieht man auch all das vom Gipfel des Tschirgant. Grund genug, den Berg zu besuchen und den langen Kamm entlangzuwandern. Eine wunderbare Tour für einen Schönwettertag mit Fernsicht.

Ausgangs-/EndpunktParkplatz am Nordrand von Karrösten, 1053 m. Almweg 144, A-6460 Karrösten; 47.231464, 10.765434. Erreichbar von Imst Richtung Roppen und auf Bergstraße nach Nordosten. Mit dem Bus 4198 von Imst nach Karrösten-Siedlung.

AnforderungenMittel. Gewisse Trittsicherheit ist beim Anstieg zum Gipfel nötig, im Schrofengelände nach der Bergwachthütte finden sich kurz Versicherungen. Ausreichend Getränke mitnehmen!

Gehzeit7 bis 8 Std.

Höhenmeter1300 m

Beste ZeitJuni bis Oktober

Einkehr/ÜbernachtungKarröster Alm, 1468 m, Einkehr, Anfang Mai bis Ende Oktober, Tel. +43 (0)664 5084472, www.karroster-alm8.webnode.at

KarteKompass-Karte Nr. 35 »Imst, Telfs, Kühtai, Mieminger Kette«, 1:50000

EtappenpunkteKarrösten – Karröster Alm – Bergwachthütte – Tschirgant – Haiminger Kreuz – Karröster Alm – Karrösten



Die Streber vorne, die Störer hinten. Das ist schon in der Schule so. Und dann gibt es noch die Schlauen, die wissen, dass man oft in der ersten Reihe am ehesten übersehen wird. So ist es auch mit dem Tschirgant. Der Bergrücken zwischen Inn- und Gurgltal ist nun wirklich aus allen Richtungen bestens erreichbar, von nah und fern im Blick und trotzdem merken bei seinem Namen vor allem die Geologen auf und weniger die Wanderer. In einem gewaltigen Bergsturz ist einst seine komplette Südostseite abgebrochen und ins Inntal gedonnert.

Bis an die gegenüberliegende Talseite türmen sich die Gesteinsmassen auf. Lange ging man davon aus, dass das Ende der Eiszeiten und das Abschmelzen ihrer Gletscher Anlass für den Felssturz war. Mittlerweile kann man das Ereignis aufs 1. Jahrtausend v. Chr. datieren. Vom Gipfel sieht man die aufgeschütteten Wälle noch immer, ein Teil ist unter der Landschaftsbezeichnung Sautener Forchet bekannt und mit Föhren bewachsen. Sie kommen mit dem trockenen Felssturzgelände noch am besten zurecht. Vom Tschirgantgipfel werden wir später das Felssturzgelände einsehen können.


Der Blick vom Tschirgant auf Pitztal, Inntal und das Imster Becken

Vorbei an Bergwerksstollen

Die Tschirganttour beginnt im Ort Karrösten (1053 m), der auf einer Sonnenterrasse bei Imst liegt. Nach einem Forststraßenabschnitt zweigt ein Fußweg in der Waldflanke ab und führt in einer guten Stunde zum ersten Etappenziel, der Karröster Alm (1467 m), einer beliebten Einkehr. Auf dem Weg dort hinauf und auch später geht es immer wieder an alten Bergwerksstollen vorüber. Dass die düsteren Löcher früher Arbeitsstätten waren, mag man sich gar nicht vorstellen. Jeder einzelne Sonnenstrahl auf der Haut bekommt bei diesem Gedanken einen neuen Stellenwert. Oberhalb der Alm weicht der Wald bald den Latschen und der Steig windet sich durch die Nordflanke weiter himmelwärts. Wann kommt endlich der versprochene Rundumblick?


Ein paar Meter kann man in die alten Bergwerksstollen über Karrösten hineingehen.


Enzianblüte auf den Blumenwiesen an der Karröster Alm


Höhenwandern mit Ausblick – die verschneite Zugspitze spitzt über die Mieminger Kette.

Geduld! Mit jedem Höhenmeter wird es besser, auch der Latschenbewuchs wird lückig und zumindest die östlichen Lechtaler Alpen und das Inntal im Westen sind bereits gut zu sehen. Nächster Etappenpunkt ist die kleine Bergwachthütte (2158 m). Sie steht bereits im Felsgelände, über das es in der Folge auch zum Gipfel hinaufgeht.

Perfekter Panoramagipfel

Zu viel versprochen? 360° umfasst das Panorama auf dem Tschirgant (2372 m), kein Nachbargipfel versperrt die Sicht. Von den Lechtaler Alpen über die Mieminger Berge, das Wetterstein und das Karwendel schweift der Blick Richtung Stubaier Alpen und vor allem in die Ötztaler Alpen. Besonders markant stechen Zugspitze, Acherkogel und Hoher Riffler sowie die Parseierspitze ins Auge. Nicht minder interessant sind die Tallandschaften. Mäandert der Inn tatsächlich so schön Richtung Innsbruck?

Und die herrlichen Terrassenlandschaften über Inn und Ötz! Wie viel entgeht uns bei der oft monotonen Autobahnfahrt durchs Inntal! Wer am Tschirgantgipfel hinabblickt, bekommt einen völlig neuen Eindruck von dieser Gegend. Die meisten Tschirgantwanderer bleiben eine ganze Weile am Gipfel und sehen sich satt. Für den Weiterweg bietet sich der Kammverlauf nach Nordosten an. Bis zum gut fünf Kilometer entfernten Simmeringjoch könnte man wandern. Dann stellt sich allerdings die Frage nach der Rückkehr zum Ausgangspunkt und nach der restlichen Tageslänge.

Empfehlenswert und gut machbar ist der Höhenrücken über das Haiminger Kreuz (2232 m) hinweg. Ein Steig führt etwa einen Kilometer weiter ostwärts in die Nordflanke und zurück zur Karröster Alm. Hier kann man auf der Terrasse die Nachmittagssonne genießen. Die Runde schließt sich hier, den Rest des Abstiegs nach Karrösten kennt man bereits.

Hochgefühl Höhenweg

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