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Selbstverwirklichung
ОглавлениеKommen wir jetzt zum höchsten Motiv, der Selbstverwirklichung. Wir wollen in unserem Tun und Handeln einen Sinn verwirklicht sehen. Jeder Mensch zieht ein unglaubliches Maß an Kraft aus dem Ziel, etwas Neues, etwas Besseres zu schaffen, das Aussterben von etwas Gutem zu verhindern oder etwas Schlechtes zu zerstören. In dieser Selbstverwirklichung liegt die größte Kraft. Sie steht gepaart mit Anerkennung auf der höchsten Stufe der Maslow’schen Bedürfnispyramide. Gerald Hüther stellt in seinem Buch „Was wir sind und was wir sein könnten“4 einen Vergleich mit dem Rattenfänger von Hameln an: Die deutsche Stadt Hameln litt der Legende nach am Ende des 13. Jahrhunderts unter einer Ratten- und Mäuseplage und beauftragte einen Mann, die Stadt von der Plage zu befreien. Mit seiner Flöte verzauberte der Rattenfänger die Tiere und lockte sie aus der Stadt in den nahe gelegenen Fluss, in dem sie alle ertranken. Als man ihm nicht den vereinbarten Lohn zahlen wollte, kam er in die Stadt zurück und spielte wieder auf seiner Flöte. In der Stadt lebten viele Kinder, die ihm begeistert zuhörten. Diese Kinder waren auf der Suche, hatten eine unbefriedigte Sehnsucht, und so folgten sie ihm aus der Stadt hinaus und wurden nie wieder gesehen. Die Geschichtsforschung spricht von „einem Versprechen, die Welt durch einen Kreuzzug der Kinder zu erlösen“. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie einer Hoffnung, einem Versprechen gefolgt sind, das ihnen die Stadt Hameln nicht geben konnte. Vielleicht lag dieses Versprechen in herausfordernden Aufgabenstellungen, die eine Zukunftsperspektive eröffneten, vielleicht lag es aber auch in Freundschaft und Gemeinschaft oder in einer willkommenen Gesinnung, die ihre Werte widerspiegelte. Gerald Hüther erklärt das Rattenfänger-Phänomen aus der modernen Hirnforschung und Psychologie. Menschen lassen sich von nichts mehr begeistern, als von der Gelegenheit, glücklich sein zu können. Die Wurzeln dieses Glücks liegen in dem Grundbedürfnis nach Wachstum, Autonomie und Freiheit und in dem Bestreben nach Beziehung und Achtung in der Gemeinschaft. Wenn diese beiden Faktoren erfüllt sind, gibt es kein Kind, keinen Menschen, der sich von einem Rattenfänger verführen lässt.
Also merken wir uns diese vier Motive:
Materialismus
sozial-karitative Tätigkeit
Sozialisierung
Selbstverwirklichung und Anerkennung