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Altaussee

Der Ferienort im Salzkammergut an der Grenze zu Oberösterreich lockte seit jeher Schriftsteller und Intellektuelle an, die hier die Som­mer­monate verbrachten. Kein Wunder, denn der Altausseer See ist wunderschön gelegen, die Umgebung lädt zu ausgedehnten Bergtouren ein.

Spätestens am Ufer des Altausseer Sees stellen sich Urlaubs­gefühle ein: Ruhig und auch etwas geheimnisvoll liegt das Wasser zwischen grünem Schilf und den Ausläufern des Toten Gebirges. Einen Traumanblick bietet die steile Trisselwand im Hintergrund. Der von der Eiszeit geformte See im Zu­sam­men­spiel mit der naturschönen Umgebung ist der Hauptgrund, warum der Luft­kur­ort zu den namhaften Reise­zielen im Steirischen Salzkammergut zählt. Auch Pro­minente wie der aus Bad Aussee stammende Schauspieler Klaus Maria Bran­dauer fühlen sich hier wohl. Er steht in einer Tradition von Künst­lern, die in der Ver­gan­genheit den Leumund Altaussees als Sommerfrische ge­prägt ha­ben (→ Kasten). Ent­spre­chend versprüht die Örtlichkeit bis heute einen Hauch von Exklusivität: Wer hinsichtlich des Hotels ein Faible für Charme, Nos­tal­gie und Stil hat, liegt hier genau richtig, muss aber dafür ein we­nig tiefer in die Tasche greifen. Der erste Eindruck ist der eines beschau­lichen Dorfs. Auf der Durch­fahrt durch den Ort passiert man nacheinander den bescheide­nen Kur­park, die katholische Pfarr­kirche und gelangt schließlich zur Seeprome­nade. Im Zen­trum zweigt die weiter oben gebührenpflichtige Loser­straße von der Orts­durchfahrt ab. Sie steuert serpentinenreich den Loser an, der zu den schönsten Aus­sichtsbergen im Ausseerland gehört. Außerdem führt eine Abzwei­gung von der Maut­straße zu den Salzwelten. Das Schau­berg­werk weist darauf hin, dass sich in Altaussee vieles um das Salz dreht, das min­des­tens seit dem Mittelalter im Berg­stock des Sandling gewonnen wird. Heute zäh­len die Salzwelten zu den wich­tigen Attraktionen des Salz­kam­mer­guts. Alt­aussee ist im Som­mer ein exzellenter Aus­gangspunkt für Berg­touren ins Tote Gebirge oder für Spa­zier­gänge rund um den See. In der Schneesaison bietet der Loser gren­zenloses Ski­vergnügen.

Geschichte

Wann man in Altaussee mit dem Abbau von Salz begann, ist ungewiss. Erst­mals urkundlich verbürgt sind bergmännische Tätigkeiten im Jahr 1147. Römische Sied­lungsspuren am Sandling und die Nähe zur Kelten­metropole Hallstatt lassen je­doch ver­muten, dass Salz schon in früh­ge­schicht­licher Zeit von großer Bedeu­tung war. Die ersten Siedler ver­wen­de­ten Sole, um Essen zu würzen und Vieh zu tränken. Später erfand man das „Salz brenna“: Zunächst legte man einfach heiße Steine in die Sole, in der Folge ver­wen­dete man Holzfeuer und Metallpfanne. Ein The­men­wanderweg vermittelt Fakten zur Geschichte der Salz­ge­win­nung. Seit dem Mittelalter re­si­dier­ten wechselnde Herrschaften auf der Burg Pflindsberg. Die Fes­te schütz­te die Saline und die Trans­port­wege nach Norden. 1755 zog der letzte Vogt aus, die Anlage verfiel. Heute be­findet sich neben den spär­lichen Res­ten eine Aus­sichts­war­te. Das Salz war außerdem ein Grund, wa­rum Alt­aus­see zu Beginn des 19. Jh. mehr­fach hohen Be­such aus der Hauptstadt be­kam: Kai­ser Franz I. und beide Erz­her­zö­ge Johann und Karl inspizierten das Berg­werk. Bis heu­te un­vergessen geblieben sind die Besuche der Kaiserin Sisi, die zu Fuß von Bad Ischl hier­hergelangte und mehrfach den Loser und Tres­sen­stein bestieg. An die be­rühmte Natur­freun­din erinnern heu­te namentlich der Klettersteig am Loser und ein Aus­sichts­turm. Der spätere deutsche Reichs­kanzler Chlodwig zu Ho­hen­lohe Schillingsfürst mach­te Alt­aus­see zu sei­ner zweiten Heimat. Seine Fami­lie erwarb hier 1864 ein Haus und ließ die Promenade am See anlegen.


Sehenswertes


Romantische Seerundfahrt mit einer traditionellen Plätte aus Holz

Literaturmuseum: Im Zentrum des 1970 gegründeten Museums im Kur­haus steht die mit der Region ver­bun­de­ne künstlerische Prominenz. Ja­kob Wassermann, Klaus Maria Brandauer u. a. Maler, Schauspieler, Dichter und Denker geben sich die Ehre und kom­men teils ausführlich zu Wort. Weitere Abteilungen widmen sich der Orts­ge­schichte und dem regionalen Brauch­tum. Ein Schmuckstück der Sammlung ist eine Grafik von Horst C. Jandl. Sie zeigt die Literaten Hugo von Hof­manns­thal, Arthur Schnitzler, Jakob Was­sermann und Raoul Auernheimer. Die vier Granden rudern über den Alt­aus­seer See, von Letztgenanntem liebe­voll-ironisch als „Tintenfass“ ver­spottet.

♦ Juli bis Sept. tägl. außer So 10-12 und 14.30-18 Uhr, Okt. bis Juni tägl. außer So 14.30-17 Uhr. 3 €. Fischern­dorf 61, www.literaturmuseum.at.

Altausseer See: Der 2500 m lange und 1000 m breite See ist ein Naturreservoir und schließt sich un­mittelbar an den Kurort an. Eine dramatische Wirkung entfaltet die Trisselwand, die zum Toten Gebirge ge­hört und auf der Ostseite 600 m senk­recht zum Ufer ab­fällt. Ein ge­müt­licher Spaziergang um den See oder eine Rund­fahrt auf einer Plätte aus Holz und mit dem Solar­schiff zäh­len zu den Ur­laubs­höhepunkten im Salz­kam­mer­gut. Eine Rari­tät ist die Gra­dier­an­lage am West­ufer: Die Sole aus dem na­hen Salzberg­werk tropft über Tan­nen­reisig und setzt äthe­rische Öle frei - eine Wohltat für Asth­ma­tiker und Ent­spannungs­su­chen­de. Eben­falls am West­ufer be­fin­den sich mon­däne Vil­len, die an­spruchs­volle Ferien­gäste mit ei­nem ex­klusiven Am­bien­te ver­wöh­nen. Die Atmosphäre der kai­ser­li­chen Zei­ten ist hier noch immer spür­bar. Die übrigen Uferpartien sind an­sons­ten weit­gehend der Natur über­las­sen. Boots­fah­rer und Spa­zier­gänger steuern über kurz oder lang eine der drei Jausen­statio­nen in gött­licher La­ge am See an. Im Ge­gen­satz zu den teuren Luxus­hotels sind sie für jeden Geld­beutel eine Option. 2015 wurde am Ufer eine Szene des James-Bond-Films „Spectre“ gedreht; Haupt­darsteller Daniel Craig wohnte standes­gemäß im Hotel Seevilla.


Morgenstimmung am Altausseer See

Loser: An klaren Tagen ist der Ausblick vom Gipfelkreuz auf Dachstein, Totes Gebirge und Tauern berückend. Kein Wunder, dass der 1837 m hohe Haus­berg von Altaus­see zu den beliebtesten Alpinzielen im Steirischen Salz­kam­mer­gut zählt. Der Hoch­betrieb an Wo­chen­enden ist der Mautstraße geschul­det, die in Altaussee beginnt und nach 9 km auf 1600 m Höhe endet. Vom Park­platz und vom Ausflugs­res­tau­rant ist der kris­tallklare Augstsee zu Fuß binnen Kurzem erreichbar. Mühsamer ge­staltet sich der Aufstieg über das Loserfenster, ein mehrere Meter hohes Felsen­tor, zum karsti­gen Gipfelplateau. Gleich einem Kastell stemmt sich die Gipfelkrone aus Jurakalk in die Höhe und erhebt den Berg zum topo­gra­fi­schen Wahrzeichen der Region. Wäh­rend der letzten Eiszeit ragte der Gipfel frei über die Glet­scher­ober­kante; Gla­zi­o­lo­gen nennen dieses Phänomen Nuna­tak, benannt nach den noch heute aus dem Glet­schereis hervorragenden Berg­spitzen auf Grönland

Salzwelten: Zählt man alle Bergstollen zusammen, ergibt sich eine Gesamt­län­ge von 50 km. Somit sind die Salz­wel­ten von Altaussee das größte Salz­berg­werk Österreichs. Noch heute fördern die ca. 60 Bergarbeiter der Salinen Aus­tria AG in den Lagerstätten das „weiße Gold“. Eine Leitung transportiert die Sole, in Wasser gelöstes Salz, zur weite­ren Verarbeitung nach Ebensee in Ober­österreich. Im Zweiten Welt­krieg versteckten hier die National­sozialisten ge­wal­tige Kunst­schätze: 6577 Gemälde, 230 Zeich­nungen und Aquarelle, 954 Grafiken, 137 Plastiken, 122 Tapis­se­rien und etwa 2000 Kisten mit Bü­chern und sonstigen Schätzen. Wert­voll­stes Stück war der Genter Al­tar der Brüder van Eyck. Um zu verhindern, dass die Kunstwerke den Alli­ierten in die Hände fielen, plante die Wehrmacht die Spren­gung. Nur be­herztes Ein­grei­fen der Bergwerksleitung verhinderte den barbarischen Akt. Ein Teil der Salz-lagerstätte ist heute ein Schau­berg­werk und kann im Rahmen einer ein­stün­digen Führung besichtigt werden. Der Zugang erfolgt über den 1319 an­ge­leg­ten Stein­bergstollen.

♦ Führungen in der Saison beginnen zu jeder vollen Stunde. Mai bis Mitte Sept. tägl. 9-16 Uhr, Mitte bis Ende April und Mitte Sept. bis Ende Okt tägl. 9, 11, 13 und 15 Uhr. Be­schränktes Angebot in der Nebensaison, Mi um 19 Uhr Abendführung. Ende Okt. bis Mitte Dez. und in der Vorweihnachtszeit zu. 19 €, erm. ab 9,50 €. Lichtersberg 25, www.salzwelten.at.

Basis-Infos Altaussee und Umgebung

Information Das Infobüro befindet sich im Kurhaus in der Ortsmitte. Mo-Fr 8-18, Sa 9-16, So bis 12 Uhr. In der Nebensaison einge­schränk­te Öffnungszeiten. Fischern­dorf 61, Tel. 03622-71643, www.ausseerland.at.

Hin & weg Bus: Der Postbus verbindet das Zentrum mit Irdning-Stainach im Enns­tal und Bad Ischl in Oberösterreich. Mo-Fr re­gel­mäßige Ver­bin­dungen, Sa/So 1-mal tägl.

Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Aus­seer­land. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preis­wer­ter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.

Mautstraße: Eine 9 km lange Panorama­stra­ße verbindet das Ortszentrum mit dem Lo­ser. Mai bis Okt. Pkw 16 €, Motorrad 6 €, nach 18 Uhr preiswerter. Tel. 03622-71315, www.loser.at.

Einkaufen Buch & Boot. Gut sortierte Buch­handlung, der Inhaber ist Bootsbauer und ver­mietet Plätten am Grundl­see und Altausseer See. Ein selbst­ge­bautes Boot schmückt den Ver­kauf­s­raum. Mo-Fr 9-13 und 15-19 Uhr, Sa bis 14 Uhr. Alt­aussee 11, Tel. 03622-71400, www.buch-boot.at.

Veranstaltungen Altausseer Fasching. Am Faschingsmontag ziehen die Trommel­wei­ber - Frauen in blütenweißen Nachtge­wändern - durch den Ort. Dem Obertrom­melweib wer­den sogenannte Beugel’n, ein traditionelles Fas­tengebäck, an die Fahne ge­hängt. Die Ver­bindung zum Salz stellt das Knopferlflinserl mit seinen charakteristi­schen Salzknöpfen her.

Kirtag. Seit über 50 Jahren das größte Herbst­fest der Region. Bierzelt, Musik und Trachten satt. Ein Stelldichein zahlreicher Prominenter. Anfang Sept.

Sport und Aktivitäten in und um Altaussee

Baden/Bootstouren Badestellen am Alt­aus­seer See befinden sich neben der See­villa, an der Jausenstation Kahlseneck so­wie neben dem Strandcafé.

Auf dem See verkehrt das erste Solarschiff Ös­terreichs. Verschiedene Routen, u. a. mit Stopp am Jagdhaus Seewiese am hinteren See­ufer. Rundfahrt 13 €, erm. 6,50 €. Mai bis An­fang Okt. tägl. je nach Wetterlage 11-18 Uhr, ei­ni­ge Routen nur Sa/So. Tel. 03622-20501, www.altausseeschifffahrt.at.

Bootsverleih: Eine Fahrt auf den traditionel­len Holzbooten, den Plätten, ist ein Erleb­nis. Ca. 25 €/Std. Falls der Kiosk am Anleger ge­schlos­sen hat, am besten die Buchhandlung im Ort kontaktieren (→ Einkaufen). Auch Ver­leih von Tret-, Ruder- und Elektrobooten sowie Surf­brettern. Mai Sa/So 10-18 Uhr, Juni bis Aug. tägl. 9-20 Uhr, Sept. Sa/So 10-16 Uhr. Tel. 0664-5695293, www.boote-salzkammergut.at.

Gleitschirmfliegen Abflugrampen be­finden sich am oberen Ende der Loser-Maut­straße.

Klettern Hochseil-Kletterpark. Parcours in luftiger Höhe, individuell oder als ge­führ­te Tour, geeignet für Kinder ab 7 J. Indivi­duell mit Einführung und Ausrüstung 30 €, erm. ab 20 €. Mitte Mai bis Juni und Sept. bis Mitte Okt. Sa/So 10-17 Uhr, Juli/Aug. tägl. 10-18 Uhr. Zufahrt über die Straße zum Loser, Tel. 03622-71558, www.loser-outdoor.at.

Sisi-Klettersteig. Der 400 m lange, pano­ra­ma­reiche Aufstieg zum Loser wurde 2007 er­öffnet (Schwierigkeitsstufe D).

Radeln Sportlich Ambitionierte wagen sich mit dem Drahtesel die Loserstraße hin­auf - und freuen sich auf die anschlie­ßende Abfahrt. Einfacher ist der Ausseer Radweg (R61), der auf 19 km Länge Altaus­see mit der Blaa-Alm so­wie mit Kainisch im Hinterberger Tal ver­bindet.

Radverleih: Touren- und Mountainbikes für 20 €/Tag verleiht die Kfz-Werkstatt Günther Kohl schräg gegenüber der Kirche. Mo-Fr 9-12 und 15-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr, Mi nach­mit­tags zu. Fischerndorf 13, Tel. 03622-71980.

Wandern Klassiker ist der Rundweg um den See mit zahlreichen Einkehroptionen, leichtes Schuh­werk ist ausreichend (Geh­zeit: ca. 2 Std.).

Loser-Gipfelbesteigung: Eine klassische Auf­stiegsroute führt von der Loserhütte steil zum Gip­fel, der Abstieg geht dann über Loser­fen­ster und Augstsee zum Ende der Loser­straße. Tritt­sicherheit ist erforder­lich (Gehzeit: ca. 3 Std.).

Aussichtswarten: Kürzere Touren verbin­den Altaussee mit der Ruine Pfindsberg und mit dem Tressenstein. Aussichts­tür­me er­lau­ben je­weils einen wunder­baren Rund­blick.

Themenwege: Jeweils am Kurpark begin­nen die Via Salis zum Thema Salz (Gehzeit: ca. 2-3 Std.) sowie die Via Artis, die sich auf die Spuren der Künstler begibt (Gehzeit: ca. 2 Std.).

Wintersport Aufgrund hoher Schnee­sicher­heit ist das Skigebiet Loser-Sandling ein beliebtes Wintersportziel. Fast 30 km Pisten und Abfahrten für An­fän­ger und Fort­ge­schrit­tene, 4 Sessel- und 3 Schlepplifte (www.loser.at).

Übernachten/Essen & Trinken in und um Altaussee

Preiswerte Hotels sind in Altaussee die Aus­nah­me, wobei die Faust­regel lau­tet: je näher am Was­ser, desto teurer. Auch das Hüt­ten­la­ger kos­tet hier mehr als in anderen Orten. Ein gün­sti­ger Alter­na­tiv­tipp sind Ferien­apartments im Rei­terhof Schartner (Fischerndorf 28, Tel. 0676-7827917, www.ponyhofschartner.com).

****S Seevilla. Das beste Haus am Ort befin­det sich direkt an der Seepromenade. Gus­tav Mahler wohnte hier, Beethovens Kla­vier­trio C-Dur und Frühlingsquintett in F-Dur wur­den im Haus uraufgeführt. 45 ge­die­gene Zim­mer und 6 Apartments, Hallenbad mit Spa-Bereich, Res­taurant mit Ter­rasse und Seeblick. DZ ab 255 €. Fischern­dorf 60, Tel. 03622-71302, www.seevilla.at.

***S Villa Salis. Empfehlenswertes Mittel­klas­sequartier im Zentrum an der Orts­durchfahrt. Die Inhaberin Marianne Goertz ist bestens mit der Altausseer Ge­schichte vertraut. Gemütliche Zimmer, Sui­ten und Ferienwohnungen. Gutes Restau­rant mit Gastgarten, eine Spezialität des Hau­ses ist auf Buchenspänen geräucherter Saibling (Mo Ruhetag). DZ ab 145 €. Altaus­see 21, Tel. 03622-71227, www.villa-salis.at.

JUFA. Das Jugend- und Familiengästehaus be­fin­det sich 4 km außerhalb am Eingang zu den Salzwelten. Großzügig konzipierte An­lage mit Café, Restaurant, Sauna und WLAN. Die Ab­fahrts­piste vom Loser endet di­rekt hinterm Haus, daher ein exzellentes Winterquartier. DZ ab 81 €. Lichtersberg 67, Tel. 05708-3800, www.jufa.eu.

Camping Temel. Wunderschön gelegener Platz auf einer sonnigen Anhöhe zwi­schen Altaus­see und Grundlsee, kurzer Fuß­weg zur See­pro­me­nade. Familiäre At­mo­sphäre mit Bauern­hof-Ambiente. Mai bis Sept. geöffnet. 2 Pers. mit Zelt und Auto ab 23 €. Juli/Aug. Mindest­auf­ent­halt 4 Nächte. Puchen 137, Tel. 03622-71968, www.camping-altaussee.com.

Wirtschaft 2.0. Qualitativ hochwertige Ein­kehr an der Ortsdurchfahrt, unweit vom See. Diverse Jausenspezialitäten mit Stil und Niveau, wenige fein eingedeckte Tische drinnen, ge­müt­liches Sitzen auf der Terrasse. Etwas teurer, aber der Weg lohnt sich. Mi ab 18 Uhr, Do−Sa mit­tags und abends, So mittags geöffnet. Fischern­dorf 191, Tel. 0664-8268235.

Alpen-Stub’n. Urige Holzhütte mit kleiner Terrasse am Beginn der Mautstraße zum Loser. Fisch, Burger und landestypische Jausen, auch Frühstück. Am Abend besser reservieren. Juli/Aug. Di Ruhetag, sonst Mi zu, im Winter ohne Ruhe­tag. Im Juli/Aug. jeden Mi Hüttenabend mit Livemusik. Lichtersberg 94, Tel. 03622-72323410, www.alpenstubn.at.

Postillion’s Einkehr. Gut-bürgerliches Lokal im Ortszentrum mit Gastgarten nach hinten raus. Deftige Hausmannskost (Backhendl, Blunz’n Gröstl, Saiblinge, Salat vom Buffet) zum erschwinglichen Preis. Rustikales Flair. Tägl. außer So ab 17 Uhr. Puchen 157, Tel. 0664-4356472, www.postillion-altaussee.at.

Strandcafé. Restaurant und Jausenstation am Südufer des Altausseer Sees, hinrei­ßen­de Terrasse, gepflegtes Ambiente. Fisch­spe­zi­a­li­tä­ten und klassische öster­rei­chi­sche Küche zu ehr­lichen Preisen, auch Kaf­fee und Kuchen sowie ausge­suchte Wei­ne. Mai/Juni und Sept. Do-So, Juli/Aug. tägl. geöffnet. Puchen 197 (zu Fuß in 15 Mi­n. von der Seepromenade), Tel. 0664-2129309, www.strandcafe.at.

Blaa-Alm. Die Almwirtschaft ist eher ein Res­taurant als eine Jausenstation und mit­nichten ein Geheimtipp. Großzügige Ter­rasse, Spiel­platz, deftige steirische Kost zu kleinen Preisen, Kaffee und Kuchen. Auch Gästezimmer (DZ ab 100 €, Bettenlager ab 25 €). Mitte Mai bis Okt. und Mitte Dez. bis März geöffnet, So/Mo ab 17 Uhr zu. Lichtersberg 73 (ab Mautstraße zum Loser ausgeschildert), Tel. 03622-71102, www.blaa-alm.co.at.

Loserhütte. Die ÖAV-Hütte auf 1510 m ist nicht mit der Loser-Alm am Ende der Pa­no­ra­ma­straße zu verwechseln. Herrlicher Blick auf Dachstein und Ausseer Becken, der Wan­der­weg zum Loser-Gipfel beginnt di­rekt am Haus. Klassische Hüttenkost mit Ni­veau, auch Zimmer und Matratzenlager. Durchgehend warme Kü­che. Bei Regen Mo/Di geschlossen. Loser-Pano­ra­mastr., Tel. 03622-71202, www.loserhuette.at.

Eine Krankheit, die man nie mehr los wird: Sommerfrische in Altaussee

Seit der Mitte des 19. Jh. entwickelte sich Altaussee zur Som­mer­frische für Dich­ter, Denker, Musiker und Maler. Den Anstoß zu die­ser Entwicklung gab kein Geringerer als Adalbert Stifter, der seinen Künstlerkollegen Joseph Chris­tian von Zedlitz für die Idee be­geis­terte, sich auf einem Filetgrund­stück am See eine Som­mer­villa zu bauen. Die Familie Zedlitz pflegte seit je­her weitreichende Kon­takte, sodass es nicht lange dauerte, bis sich alljährlich im Som­mer illustre Gäste aus der Wiener Kunst- und Kaffee­haus­szene ein­stell­ten. Unter den prominenten Besuchern waren neben Stif­ter auch Joseph von Eichendorff und Franz Grillparzer. Auch das deutsche Ehepaar Binzer zog es im Sommer in ein eigenes Haus an den Altausseer See: Die ade­lige Schrift­stellerin Emilie von Binzer und ihr Gatte, der Dichter und Bur­schenschafter Au­gust Daniel von Binzer, waren mit der Familie Zedlitz und auch mit Stifter eng befreundet. Gegen Ende des 19. Jh. zog es auch die Pro­tagonisten der Gruppe Jung-Wien um Arthur Schnitzler und Hugo von Hof­mannsthal nach Altaussee. Hofmannsthal fasste seine Eindrücke vom Aus­seerland in der Geschichte „Ein Dorf im Geb­irge“ zusammen, die 1896 in der renommierten Zeitschrift „Simplicissimus“ erschien. Der Redakteur, der das Manuskript in die Hand bekam, war damals noch ein völlig Unbekannter und hieß Jakob Wassermann. Von der Lektüre höchst beeindruckt, schwang er sich kurz entschlossen in den Sattel und radelte von München ins Salz­kammergut. „Altaussee ist kein Dorf“, notierte er spä­ter, „sondern eine Krankheit, die man nie mehr los wird!“ 1919 erfolgte sein end­gültiger Umzug an den Altausseer See. Hier ver­fasste er einige seiner größ­ten Erfolge, u. a. die Romane „Laudin und die Seinen“ und „Der Fall Mauri­zius“. 1934 starb der Li­terat; zu dem Zeitpunkt waren Wassermanns Werke im na­tio­nal­sozialistischen Deutschland längst verboten. Sein Grab be­fin­det sich auf dem Altausseer Friedhof und ist heute eine Station des literarischen Themen­wegs Via Artis (→ Wandern).

Bad Aussee

Der mondäne Kurort ist das Herz des Steirischen Salzkammerguts und darüber hin­aus eine Flanier- und Einkaufsstadt. An jeder Ecke Trach­tengeschäfte, der gepflegte Kurpark ist eine Oase der Erholung.


Die Grundlseer Traun fließt mitten durch den Kurpark

Bad Aussee ist ein lebhaftes Städtchen mit üppigem Blumenschmuck an den Häu­sern und zahlreichen Trach­ten­ge­schäf­ten. Letztere belegen, dass im Aus­seerland das Brauchtum gepflegt wird. Auch Lebkuchen werden an allen Ecken und Enden verkauft. Die Aus­la­gen sind geschmackvoll de­ko­riert, das Ni­veau der Cafés und Restaurants ist hoch. Bad Aussee bietet außerdem eine Hand­voll sehenswerter Attraktionen, von denen der Kammerhof besonders hervor­zu­heben ist. Bis weit ins 20. Jh. prägten Sudhäuser zur Salzgewinnung mit ihren rau­chen­den Schlo­ten den Ort. Größter Arbeitgeber heute ist die Ri­gips­fabrik an der Stadtperipherie.

Lage und Verkehrsanbindung ma­chen Bad Aussee zu einem ex­zel­len­ten Aus­gangs­punkt zur Erkundung der näheren und weiteren Umgebung. Die Stadt liegt ge­nau in der geografischen Mitte von Österreich! Als Kurort bietet Bad Aussee darüber hinaus eine breite Palette an Quartieren an. Einziges Manko ist der Stadtverkehr: Zwar führt die vielbefahrene Salzkammergut­stra­ße in einem Bogen um den Ort, wer jedoch zum Grundlsee möchte, muss sich mit dem Auto durch das Zentrum quälen, das spürbar unter der Ver­kehrs­belastung leidet.

Geschichte

Seine Entstehung verdankt der Ort dem florierenden Salzgewerbe und der gün­sti­gen Lage am Zusammenfluss von Grundlseer und Altausseer Traun. Seit 1280 leitete man die Sole von Altaussee hierher, während auf den besagten Flüssen das Holz geflößt wurde, das die Sudhäuser zur Salzgewinnung benötig­ten. Erst 1983 wurde die Saline in Bad Aussee stillgelegt, das Sieden der Sole findet heute jenseits der Bundes­staa­ten­grenze in Oberösterreich statt. Die Bedeutung des Salz­ge­werbes für Bad Aussee unterstreicht das Stadtwappen: auf rotem Grund zwei gol­dene Per­kufen, konische Zuber aus Holz zur Aufbewahrung des gesottenen Sal­zes. Wäh­rend die Bedeutung des Salz­ge­wer­bes im 19. Jh. schwand, wurde Aus­see suk­zessive zur Kur­stadt ausgebaut. 1870-73 entstand der Kurpark; der Titel „Bad“ veredelt den Stadtnamen seit 1911; erst 2013 eröffnete das ultramoderne Nar­zis­sen­bad mit Vier-Sterne-Hotel außerhalb des Ortes an der Salzkammergutstraße. Be­rühm­tes­te Toch­ter der Stadt ist zwei­fel­los Anna Plochl, die 1819 am Toplitzsee dem Erzherzog Johann begegnete und ihn nach langem Tauziehen zehn Jahre spä­ter ehelichte (→ Geschichte, ). Anna Plochl, die aus einer Post­mei­ster­familie stammte, ist bei­nahe all­ge­gen­wärtig. Ihr Ge­burtshaus, in dem sie ihre letz­ten Jahre als Witwe ver­brachte, ent­puppt sich als statt­liches Palais am Meranplatz. Auch der Platz erinnert an sie, denn ihr wurde spä­ter der Titel Gräfin von Meran verliehen.

Sehenswertes

Kurhaus und Kurpark: Archi­tektonisch auffälligstes Ge­bäude im Kurpark-Areal ist das alte Kurmittelhaus aus dem Jahr 1870. Zumeist diente es als Bade­haus mit Wandelgängen und Wan­nen für die Sole- und Kohlen­säu­re­bäder. Nach jah­relangem Verfall wurde es anlässlich der Landesausstellung 2005 restauriert. Der multi­funktionale Komplex dient heute allerdings nicht mehr als Bad. Nicht zu verwechseln ist das Kurmittelhaus mit dem Kurhaus wenige Schritte entfernt am zen­tralen Ver­kehrs­drei­eck, das zur gleichen Zeit erbaut wurde und für Ver­an­staltungen genutzt wird. Im Kurpark befinden sich mehrere Denkmäler, u. a. über­lebens­groß und in Bronze der Erz­herzog Johann, zudem ein Ge­denkstein, der die Stadt Bad Aussee als geo­gra­fi­schen Mittelpunkt der Alpen­republik aus­weist. Eher ein Ku­riosum am Rande ist die Mercedes­brücke am Zu­sam­men­fluss von Alt­aus­seer und Grundl­seer Traun. Sie stellt einen der größ­ten Mer­ce­des­sterne weltweit dar.

Kammerhof (Museum): Der Kam­mer­hof gehört zu den bedeu­tends­ten Pro­fanbauten aus Gotik und Renaissance in der Steiermark. Früher re­sidierten hier die sog. Salzverweser: die Ver­walter des örtlichen Salzwesens und Vorstände der Salinen. Prächtigster In­nen­raum ist das freskengeschmückte Kai­serzimmer, das an Besuche Fried­richs III. 1442 und Maxi­mi­lians I. 1511 erinnert. Heute be­findet sich in den Räumen ein se­hens­wertes Museum zur Kulturgeschichte des Ausseerlands. The­men sind Salz­ge­winnung, Brauch­tum und natürlich die berühmte Liai­son zwischen Erz­herzog Johann und der Ausseerin Anna Plochl. Ein b­e­mer­kens­wertes Expo­nat ist ein 3200 Jahre alter Bronze­schlüs­sel aus der Ur­nen­fel­der­kultur, der 2003 ganz in der Nähe ge­funden wurde − zusammen mit zwei Beilen aus Bron­ze. Der Schlüssel in Fibel-Form ist aufwendig verziert und diente wohl kul­ti­schen Zwe­cken. Eine wei­te­re Abteilung des Museums be­schäf­tigt sich mit der touristischen Ent­wick­lung des Salz­kam­merguts.

♦ Mitte Juli bis Mitte Sept. tägl. 10-17 Uhr, Mitte April bis Mitte Juli und Mitte Sept. bis Okt. Di-Fr und So 10-13, Sa 11-17 Uhr. 7 €, erm. ab 3 €. Chlumeckyplatz 1, www.badaussee.at/kammerhofmuseum.

Spitalskirche: Auch wenn wegen ihrer Größe die gotische Pfarrkirche St. Paul auto­matisch die Bli­cke auf sich lenkt, gebührt der unscheinbareren Salinen­spitalskirche zum Heiligen Geist der erste Rang unter den Sakralbauten. Bis ins 20. Jh. sorgte das Spital für kranke und alte Salinenarbeiter und ihre An­ge­hö­ri­gen. Erhalten blieb die spät­go­ti­sche Kirche mit acht­eckigem Gie­bel­turm. Der 1449 erschaffene Gnaden­stuhlaltar ist das wertvollste Aus­stat­tungs­stück. Er geht auf eine Stiftung von Kaiser Friedrich III. zurück. Be­mer­kenswert ist auch der zur gleichen Zeit ent­standene Nothelferaltar in der Seiten­kapelle.

♦ Unregelmäßig geöffnet. Meranplatz 158.

Alpengarten: Das 3 km außerhalb an der Bundesstraße (B 145) in Richtung Pötschenpass gelegene Natur­erlebnis­zen­trum zeigt rund 2000 Pflanzen aus aller Welt. Es existiert seit 1913 und ist einer der ersten Schau­gärten dieser Art in der Steiermark. Der Schwerpunkt liegt auf der heimischen Gebirgsflora, die auf 800 m Höhe prächtig ge­deiht. Ein einstündiger, aussichtsreicher Weg verbindet die Naturoase mit dem in den Hochsommermonaten badetauglichen Sommersbergsee.

♦ Mai bis Okt. tägl. 8-18 Uhr. 5 €, erm. 2,50 €. Ischlbergstr. 67, www.badaussee.at/alpengarten.

Basis-Infos Bad Aussee


Das Kurhaus markiert das Zentrum von Bad Aussee

Information Das Infobüro be­findet sich im Gebäude der Post. Mo-Fr 9-18, Sa 9-12 Uhr, außerhalb der Saison eingeschränkt geöffnet. Ischler Str. 94, Tel. 03622-52323, www.badaussee.at.

Hin & weg Bahn: In Bad Aussee hält die Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning nach Obe­r­österreich. Der Bahnhof befindet sich außer­halb der Stadt.

Bus: zentrale Haltestelle vor dem Kurhaus, ÖBB-Postbusse nach Altaussee, Bad Ischl, Bad Mitterndorf und zum Grundlsee.

Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Aus­seer­land. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preis­wer­ter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.

Ärztliche Versorgung Das Landes­kran­ken­haus liegt an der B 145. Tel. 03622-525550, www.lkh-rottenmann.at.

Einkaufen Als Trachtenhauptstadt bietet Bad Aussee zahlreiche Kleidungsgeschäfte. Auch der traditionelle Stoffhanddruck wird noch in vielen Betrieben gepflegt.

Trachten-Rastl 4 Der Platzhirsch unter den Trachtenboutiquen in Bad Aussee mit ei­ner De­pendance im Hotel Erzherzog Johann (→ Über­nachten/Essen & Trinken). Edles, Styli­sches und Tra­ditionelles in allerlei Varianten, auch maß­ge­schnei­dertes Outfit. Profession­el­les Hand­ling, geschmackvolle Kreationen. Mo−Fr 8.30−12 und 14.30−18, Sa 8.30−13 Uhr. Meran­platz 39, Tel. 03622-532780, www.rastltracht.at.

Ausseer Hut 10 Der hiesige Trachtenhut ist ein Markenartikel und wird in dem Betrieb unter wechselnden Inha­bern seit 1523 von Hand gefertigt. Traditio­nell wie modern, für Männ­er und Frauen. Der Klas­siker ist der „Alt­stei­rer“ aus schwarzem Filz mit grünem Sei­den­band. Mo-Fr 8-12 und 14.30-18, Sa 8-12 Uhr. Bahn­hof­str. 129, Tel. 03622-528180, www.ausseer-hut.at.

Ausseer Handdrucke 5 Brauch­tums­mek­ka und Hort traditioneller Handwerkskunst für krea­tive Handdrucke jeglicher Couleur. Mo-Fr 9.30-18, Sa 9.30-13 Uhr. Meranplatz 157b, Tel. 03622-20376, www.ausseer-handdrucke.com.

Manufaktur 6 Regionaler Feinkostladen im Zentrum. Ausnehmend schöner Schmuck aus Kera­mik, dazu Honig, Öle, Schnäpse, Scho­ko­lade u. v. m. Auch Imbissteller mit Schinken vom Wollschwein für die leichte Mittags­mahl­zeit. Mo/Di und Do/Fr 9−18.30, Sa 10−14 Uhr. Haupt­str. 150, Tel. 0677-61184288.

Wochenmarkt. Auf dem Chlumeckyplatz. Do 7-12 Uhr.

Veranstaltungen Ausseer Fasching. Die Faschingstage sind der Höhe­punkt des Win­ter­brauchtums. Den größ­ten Zuspruch erntet am Fa­schings­dienstag der Flinser­l­umzug. Flinserl sind bereits seit dem 18. Jh. bezeugt − in bunte Patch­work-Kostüme gewandete Frühlingsge­stal­ten. Au­ßer­dem gehen die Pless um - mit einem Kor­b als Kopfschutz und mit Fet­zenstock bewehrt.

Narzissenfest. Österreichs größtes Blu­men­fest findet seit über 50 Jahren im Aus­seerland statt, auch Chinas Staats­fern­se­hen berichtete darüber. Im Mittel­punkt steht die weiß blüh­en­de und in der Region verbreitete Stern-Nar­zis­se. Allerorten üppi­ger Blu­men­schmuck, die Wahl der Nar­zissenkönigin, Höhepunkte sind der sonn­tägliche Autokorso und der an­schlie­ßen­de Bootskorso auf Grundl­see bzw. Alt­aus­seer See. Jährlich kom­men ca. 25.000 Be­su­cher. Mitte/Ende Mai (www.narzissenfest.at).

Sport und Aktivitäten in und um Bad Aussee

Baden/Wellness Narzissenbad. Ge­sund­heits- und Entspannungsoase am Rand der Stadt, im Zentrum der Anwendungen steht die Alt­ausseer Sole. Saunalandschaft, über 500 m2 Wasserfläche. Gut bei Erkrankungen der Atem­wege, des Ver­dau­ungs- und Be­we­gungs­appa­rats. Angeschlossen sind ein Hotel sowie ein Res­tau­rant mit ve­getarisch-veganer Küche. Tägl. 9-21 Uhr geöffnet. Ta­ges­karte 22 € (mit diversen Er­mä­ßigungen). Pötschenstr. 172, Tel. 03622-55300, www.narzissenbadaussee.at.

Radeln Der Salzkammergut-Radweg (R19) verbindet das Ennstal mit Oberöster­reich. Die Route verläuft parallel zur Bahnli­nie. Bad Aussee bietet auch einen günsti­gen Einstieg für die Mountainbike-Dach­stein­umrundung (Länge: 182 km).

Radverleih: Das „Radhaus“ befindet sich im modernen Anbau des Kurmittelhauses und ist vom Kurpark zugänglich. MTBs ab 26 €, E-Bikes ab 33 €. Auch Reparatur und geführte Rad­tou­ren. Mo−Fr 9-18, Sa 9-12 Uhr. Prater­gasse 388, Tel. 0660-54911, www.radhaus-shop.com.

Wandern Eine bequeme Tour führt vom Zentrum zum Grundlsee. Allerdings ver­läuft der Weg oft direkt neben bzw. parallel zur Straße (Gehzeit: ca. 1:30 Std.).

Koppentalweg: Eine charmante Route ver­bindet Bad Aussee mit Obertraun am Hall­stät­ter See in Oberösterreich. Die ro­man­tische Schlucht zwi­schen Zinken (1854 m) und Sar­stein (1975 m) bie­tet auch die eine oder an­de­re Einkehr­mög­lich­keit, zu­rück zum Aus­gangs­punkt geht es mit dem Zug (Gehzeit: ca. 2-3 Std.).

Ausseer Zinken: Etwa 1200 Höhenmeter lie­gen zwischen Bad Aussee und dem Zin­ken, die Be­stei­gung erfordert daher Kondi­tion und Trittsicherheit. Der Aussichtsberg ge­hört be­reits zum Dach­stein­plateau. Aus­gangs­punkt ist der Bahnhof (Gehzeit: ca. 7 Std.).

Übernachten/Essen & Trinken in und um Bad Aussee

Neben Mariazell und Seckau haben in Bad Aussee Lebkuchen Tradition. Die Geschäfte, die das anregend duftende Gebäck aus Roggen, Honig, Mandeln und Gewürzen ver­treiben, sind aus dem Stadtbild kaum wegzudenken. Ein er­ster hiesiger Leb­zelter ist bereits am Ende des 16. Jh. verbürgt.

Bio/Regional****S Die Wasnerin. Das moderne, gut ge­führte Wellnesshotel zeichnet sich durch eine ruhige Lage in Golfplatznähe aus. Blick auf Dach­stein und Loser, tadellose Zimmer mit viel Natur­holz, gutes Restaurant (nur für Hotel­gäs­te), Früh­stücksbuffet mit ve­ge­ta­ri­sch-ve­ganen Spei­sen. Hunde willkommen. DZ ab 300 €. Som­mers­bergseestr. 19, Tel. 03622-52108, www.diewasnerin.at.

*** Staud’nwirt 1 Bodenständiges Hotel im al­penländischen Stil zwischen Bad Aussee und Grundl­see. Angeschlossen ist ein hüb­scher Cam­pingplatz. 14 renovierte Zimmer, teils mit Bal­kon, gut­bür­ger­liches Restaurant mit Sitz­plätzen im Hof (Mi Ruhetag, in der Ne­ben­saison nur abends). Nüch­terner Ge­samt­ein­druck. DZ ab 90 €, 2 Pers. inkl. Zelt 22,60 €. Grundl­seer Str. 21, Tel. 03622-54565, www.staudnwirt.at.


Übernachten

1 Staud'nwirt 2 Aussee-Josefinum 7 JUFA 8 Erzherzog Johann

Essen & Trinken

1 Staud'nwirt 3 Das Gute Leben 8 Erzherzog Johann 9 Lewandowsky

Shopping

4 Trachten Rastl 5 Ausseer Handdrucke 6 Manufaktur 10 Ausseer Hut

Mein Tipp Pension Aussee-Josefinum 2 Fa­mi­liäres und sympathisch-bodenständiges Quar­tier im 1. OG eines modernen Stadt­hau­ses in der Nähe des Stadtzentrums. Der Park­platz P 4 liegt direkt vor der Tür, kein Res­tau­rant. DZ ab 95 €. Gartengasse 13, Tel. 03622-52124, www.pension-aussee.at.

JUFA 7 Das Jugend- und Familiengäste­haus liegt in Gehentfernung zum Zentrum. Doppel- und Mehrbettzimmer, Sauna, Fit­nessstudio, Café mit Terrasse. Günstige Lage für Ausflüge in die Umge­bung, auch der Bahnhof ist zu Fuß er­reichbar. DZ ab 86 €. Jugendher­bergsstr. 148, Tel. 05708-3800, www.jufa.eu.

Erzherzog Johann 8 Restaurant im gleich­namigen Hotel im Stadtzentrum. Die Kü­che hat Gourmetniveau, ausge­wähl­te Weine, verar­bei­tet wird Frisches aus der Region (Fisch und Fleisch). Holzgetäfelte Stube, romantischer Gar­ten. Standesgemäß etwas teurer. Tägl. mit­tags und abends geöffnet. Kur­haus­platz 62, Tel. 03622-52507, www.erzherzogjohann.at.

Lewandofsky 9 Das Café im Kurhaus ist eine ört­liche Institution. Wiener-Kaf­fee­haus-Char­me, leckere Mehlspeisen sowie Charly-Tem­mel-Eis . Auch Frühstückscafé. An­spre­chendes Sitzen auf der Piazza. Im Som­mer tägl. bis 22 Uhr, im Winter bis 19 Uhr ge­öff­net. Kur­hausplatz 144, Tel. 03622-53013, www.lewandofskytemmel.com.

Das Gute Leben 3 Freundliches, mit Stil ein­gerichtetes Café. Kaffee, Kuchen, Wein, kna­ckige Salate, Eis vom Bauernhof. Ange­schlos­sen ist ein Geschäft mit regionalen Pro­duk­ten. Net­tes Sitzen innen, Plätze auf dem Trottoir an der verkehrsreichen Grundlsee-Stra­ße. Di−Sa 10−14 und 17−22 Uhr, Juli/Aug. ohne Mittags­pause. Meranplatz 36, Tel. 03622-52419, www.dasguteleben-aussee.at.

Lebzelterei. Lebkuchen-Manufak­tur an der B 145, im Jahr werden hier rund 13 t Honig ver­ar­beitet. Lockere Lebkuchen vom Blech nach tra­di­tionellen Rezepten oder weiche Elisen-Leb­kuchen in gro­ßer Auswahl. Shop, Pano­rama­café und rustikale Pinte. Tägl. 8-18 Uhr, Wirts­haus Mo zu. Pötschenstr. 146, Tel. 03622-52943, www.lebkuchen.at.

Grundlsee und Toplitzsee

Der vom Toten Gebirge umgebene Grundlsee ist das beliebteste Frei­zeitrevier im steirischen Salzkammergut. Wesentlich beschau­li­cher geht es am Toplitzsee zu, der vom hinteren Ende des Grundl­sees über einen Fußweg erreichbar ist.


Morgenstimmung am Grundlsee

Mit einer Länge von fast 6 km ist der Grundlsee das größte Gewässer des steiri­schen Salzkammerguts. Majes­tätisch ragt im Hintergrund das Tote Ge­birge auf und trägt zum beein­dru­ckenden Landschaftserlebnis bei. Am besten lässt sich das Schau­spiel bei einer Bootsfahrt genießen. An warmen Sommertagen erreicht das Was­ser an­ge­nehme Temperaturen und lädt zum Baden auf 700 m Höhe ein. Das vielfäl­tige Freizeitangebot lockt in den Ferien und am Wochenende zahlreiche Er­ho­lungs­suchende an. Dennoch hat sich die Gegend ihren ursprünglichen Cha­rakter bewahrt und wer Ruhe und Ein­samkeit sucht, steuert auf schmalen Pfa­den ganz einfach höher gelegene Regionen an.

Agenten, Abenteurer und augenlose Würmer: der Toplitzsee

Ein Stoff wie aus Agentenromanen: In der Nacht vom 29. April 1945 luden Bau­ern am Toplitzsee von einem Laster schwere Kis­ten ab und ver­frach­te­ten sie auf Boote. Von unbekannter Hand ge­steu­ert, trieben die Boote da­nach auf den See hinaus und die Kis­ten verschwanden im nachtschwarzen Ge­wäs­ser. Hitlers Reich lag in den letzten Zügen, verantwortlich für die Aktion war die Waf­fen-SS. Was aber gelangte in jener Nacht tatsächlich auf den Grund des Toplitzsees? Bereits unmittelbar nach Kriegsende kur­sier­ten erste Ge­rüchte. Man raunte über einen wertvollen Schatz, im­merhin hatte das NS-Re­gime in den Altausseer Salzstollen mas­senhaft Kunstwerke ge­lagert. Bald pil­ger­ten Abenteurer mit Tau­cherausrüstung zum Toplitzsee, um den ver­meint­li­chen Schatz zu heben. Allerdings erfolglos. Sollten die Nazis bei ihrer Flucht je etwas zurückgelassen haben, dann haben sie es ver­gra­ben oder ver­steckt. Nachdem amerikanische Militärtaucher mit pro­fes­sio­nellem Equip­ment das Gewässer absuchten, sollte 1959 eine Tauch­expe­dition des Stern-Ma­gazins das Rätsel lösen: Gold wur­de zwar nicht entdeckt, wohl aber för­derte man mit britischen Pfund­noten gefüllte Kisten zutage. Es handelte sich um han­d­werk­lich hervorragende Fälschungen, die im Zuge der „Opera­tion Bern­hard“ 1942-45 im KZ Sachsenhausen durch jüdische Häft­lin­ge herge­stellt worden waren. Statt als Goldtresor hätten die Na­zis den See als Müll­eimer verwendet, spottete man danach. Die zu­wei­len bizarre Suche nach Reichtümern war mitnichten un­ge­fähr­lich. Nachdem im Oktober 1963 wieder einmal ein Frei­zeit­aben­teu­rer bei einem ungenehmigten Tauchgang zu Tode kam, ver­hängten die Be­hör­den ein Tauchverbot.

Bis heute förderten offizielle Expeditionen nur Kriegsgut zutage. Ei­ne Aus­nahme waren 1983-87 die wissenschaftlichen Un­ter­su­chun­gen des Bio­lo­gen und Tierfilmers Hans Fricke. Mit seinem For­schungsboot „Geo“ mach­te er eine Entdeckung, die weitgehend un­beachtet blieb: Fricke fand heraus, dass ein Egel ohne Augen aus der Familie der Erpob­delli­dae, der Toplitzseewurm, in den Tie­fen ohne Sauerstoff lebt. Eine biologische Sensation!

Von Bad Aussee kommend, erreicht man zunächst den gleichnamigen Ort Grundlsee, folgt danach dem Nordufer und gelangt nach Gößl, einer herrlich am östlichen Ende gelegenen Siedlung. Von hier geht es über einen Fußweg in ca. 20 Min. zum geheimnisumwitterten Toplitzsee. Im Vergleich zum Grundl­see ist dieser kaum größer als ein Teich. Ein Denkmal erinnert daran, dass sich hier Erzher­zog Johann und Anna Plochl erst­mals begegneten . Un­mit­tel­bar östlich an den Toplitzsee schließt sich der Kammersee an, der nicht zu Fuß, sondern nur per Boot erreichbar ist.

Im 19. Jh. lockte die traumhafte Land­schaft begüterte Adelige und In­dus­tri­elle in Scha­ren an. Bekannteste Hin­ter­las­sen­schaft jener Zeit ist die Villa Castig­lioni am Südufer des Grundl­sees.

Be­nannt ist das 1881 er­bau­te und in­zwi­schen sichtlich in die Jahre gekommene Anwesen nach dem Unternehmer, Spe­ku­lan­ten und Luft­fahrt­pionier Camillo Castiglioni, dessen Familie zeitweilig hier wohnte.

Praktische Infos

Information Das Infobüro der Gemeinde Grundlsee liegt an der Ortsdurch­fahrt. Mai bis Okt. Mo-Fr 9-13 und 14-18, Sa 15-18 Uhr, im Juli/Aug. auch So 15-19 Uhr. Im Winter ein­ge­schränk­te Öffnungszeiten. Mosern 25, Tel. 03622-8666, www.grundlsee.at.

Hin & weg Gebührenpflichtige Park­plät­ze am See sind ausgewiesen (ca. 5 €/Tag).

Bus: Der ÖBB-Postbus von Bad Aussee (Li­nie 956) hält u. a. vor dem Infobüro und in Gößl.

Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Aus­seer­land. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preis­wer­ter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.

Baden Der schönste Strand am Grundlsee be­fin­det sich in Gößl. FKK-Baden ist am Nord­ufer in der Nähe der Murbodenhütte gestattet.

Bootstouren Ein Klassiker ist die 3-Seen-Tour mit dem Motorschiff nach Gößl und dann zu Fuß zum Toplitzsee, um schließlich per Boot zum Kammersee weiterzufahren. 25 €, erm. 15 €. Mitte April bis Anfang Nov. tägl. je nach Saison 4−6 Abfahrten. Tel. 03622-86044333, www.schifffahrt-grundlsee.at.

Bootsverleih: Eine Fahrt mit einer Plätte aus Holz ist ein besonderes Erlebnis. Der Anleger be­findet sich am Wirtshaus zum Rostigen An­ker in Gößl. Auch Verleih von Elektro-, Ru­der- und Tret­boo­ten. 25 €/Std. für die Plätte. Tel. 0664-5695294, www.boote-salzkammergut.at.

Radeln Der Grundlsee ist ein hervorragen­der Aus­gangspunkt für Touren in die Um­ge­bung. Sport­lich Veranlagte schaffen es mit dem Moun­tainbike bis auf die Tauplitz. Leihräder gibt es bei den unten ge­nannten Hotels und Pensionen.

Veranstaltungen SEER Open Air. Die Kult­band aus dem Ausseerland wechselt seit Jahren erfolgreich zwischen Mundart und Popmusik. Open-Air-Event in der Na­tur­arena Zloam mit viel Pro­minenz, u. a. 2013 mit dem Liedermacher Wolf­gang Ambros. Ende Juli/Anfang Aug. (www.dieseer.at).

Wandern Ein Klassiker ist die Seeumrun­dung, wobei die schönsten Ab­schnitte am ge­ring bebauten Süd­ufer liegen. Wer mag, kann ab­kürzen und von Gößl mit dem Boot zurück­fah­ren (Gehzeit: ca. 4-5 Std.).

Von Gößl führen anspruchsvolle Wege ins Tote Gebirge, u. a. zu den Lahngangseen, zur Salzofenhöhle (es handelt sich um die höchst­ge­legene Alpenhöhle) oder zur Püh­ringer Hütte (Gehzeit: ca. 7 Std.). Die ÖAV-Schutzhütte ist eine Etappen­station am Nordalpenweg (Weit­wan­der­weg 01).

Übernachten/Essen **** Mondi-Holi­day. Traumhaft über dem Westufer des Grundl­sees gelegene Luxus-Ferienanlage mit Zimmern und Sui­ten im Haupthaus und Apart­ments in Bun­ga­lows aus Holz. Pool, Sauna, Rad­verleih, Res­tau­rant mit schöner Terrasse. Hier schwingt der bekannte Koch Stefan Haas das Szep­ter. DZ ab 130 €. Archkogl 31, Tel. 03622-84770, www.seeblickhotel-grundlsee.at.

JUFA. Gut geführtes, freundliches Ju­gend- und Familiengästehaus in Alleinlage über dem Süd­ufer des Grundlsees. 24 Doppel- und Mehr­bett­zimmer, teils mit getrenntem Schlaf­be­reich für die Kleinen. Restaurant, Fußballplatz und Rad­ver­leih. DZ ab 76,40 €. Gößl 149, Tel. 05708-3530, www.jufa.eu.

Camping Gößl. Von der kleinen, familiären Platz­anlage eröffnet sich ein Traumblick auf das Tote Ge­bir­ge. Von zahlreichen Auto­mo­bil­clubs em­pfoh­le­ne An­lage, guter Aus­gangs­punkt für Tou­ren in die Um­ge­bung. Nur wenig Schat­ten, kein Seeblick. Mai bis Okt. offen. 2 Pers. mit Zelt ab 18 €. Gößl 17, Tel. 03622-20155, www.campinggoessl.com.

Restaurant Seeplatz’l. Hochwertige Ein­kehr im Seehotel gegenüber dem Infobüro in Grundl­see. Modernes Ambiente drinnen, hin­rei­ßende Terrasse direkt am Seeufer, die ni­veau­volle Kü­che veredelt Steirisches mit krea­tiven Ak­zen­ten. Hauptgerichte ab 17 €. DZ im Seehotel ab 180 €. In der Saison tägl. mit­tags und abends offen. Mosern 22, Tel. 03622-860444, www.seehotelgrundlsee.at.

Max Schraml. Beliebter Alpengasthof mit schat­tigem Kastaniengarten in etwas er­höh­ter La­ge am Nordufer. Bester See­blick, auch Zimmer­ver­mie­tung (DZ ab 70 €). Gutbürgerli­che Kü­che, u. a. le­ckerer Zwiebelrostbraten mit Brat­kartoffeln und Salat. Bodenständige Preise. Do Ruhetag, im Win­ter auch Mi zu. Bräuhof 14, Tel. 03622-8642, www.grundlsee.at/alpengasthofschraml.html.

Mein Tipp Veit. Landgasthof in traum­haf­ter Lage am Wanderweg von Gößl zum Top­litzsee. Stu­be mit hoher Holzde­cke, Ter­rasse mit ein­fa­chem, ländlichem Charme. Zimmervermietung (DZ ab 80 €). Leckere, bo­den­ständige Küche mit Hauptgerichten um 12−15 €. Di Ruhe­tag. Gößl 13, Tel. 03622-8212, www.gasthof-veit.com.

Bio/Regional Fischerhütte. Die gastronomische Ins­ti­tu­tion am Toplitzsee wurde mit dem AMA-Sie­gel für Verwendung regionaler Pro­duk­te aus­ge­zeich­net. Kein Geheim­tipp mehr, hier wurden sogar meh­rere Filme gedreht. Die Haus­spe­zi­a­li­tät sind Forel­len und Saiblinge frisch aus dem Wasser. Sou­ve­nir­kiosk und hübscher Gastgar­ten. Kaffee und Kuchen, am Nach­mittag kleine Jausen. Mi Ruhetag, Nov./Dez. ge­schlossen. Gößl 172, Tel. 03622-8296, www.toplitzsee.at.

Bad Mitterndorf

Wintersportler wissen um den ausgezeichneten Ruf des Kur- und Fe­rienorts in der Skibranche. Auch im Sommer ist Bad Mitterndorf ein exzellenter Ausgangspunkt zur Erkundung des Hinterberger Tals.


Bad Mitterndorf, im Hintergrund der Grimming

Vom 800 m hoch gelegenen Kurort ist der Blick auf das Massiv des Grimming atemberaubend. Dass dieser Berg seine Umgebung nicht gänzlich erdrückt, ist der weiten und offenen Landschaft geschuldet, die Engegefühl überhaupt nicht entstehen lässt. Das Ortszentrum selbst gibt sich bei nähe­rem Hinsehen unspektakulär. Viel zu entdecken gibt es rund um Hauptplatz und Pfarr­kirche nicht, sieht man einmal vom kuriosen Sammel­surium im Museum Strick ab. Es befindet sich in einer Seitengasse et­was oberhalb der Ortsdurchfahrt, der Ein­tritt erfolgt gegen Spende (Okt. bis Mai Di 10−17 Uhr oder nach tele­fo­ni­scher Anmeldung; Bad Mittern­dorf 67, Tel. 0664-2217).

Dass Bad Mitterndorf dennoch über ein prallvolles Quartierverzeichnis ver­fügt, hat zwei Gründe: erstens die Ther­me, zweitens der Wintersport. Das Hin­ter­ber­ger Tal ist ein Loipenparadies, zu­dem sind die Wege zum Ski­gebiet auf der Tauplitz kurz . Hinzu kommt der Kulm, stei­risches Skiflieger-Mekka und sport­liches Aus­hänge­schild mit er­kleck­li­cher Strahl­kraft. Es verwundert daher kaum, dass hier bekannte Winters­port­gran­den zu Hause sind, u. a. Wolfgang Loitzl, mit beeindruckenden neun Gold­medaillen einer der erfolgreichsten öster­reichi­schen Athleten. Seit 1972 darf sich die Ort­schaft mit dem Prädikat „Bad“ schmü­cken, was ein wenig dar­über hin­weg­täuscht, dass bereits die Kel­ten die Heilquelle kannten und wohl zu kulti­schen Zwecken nutz­ten. Wäh­rend das ehrwürdige Vital­bad Heil­brunn am Ein­gang zur Salza­schlucht be­reits bes­sere Tage erlebt hat, erfreut sich die 2009 er­öff­nete Grim­mingTher­me regen


Alpenidyll im Hinterberger Tal

Zu­spruchs. Neun Jahre zuvor war man bei einer Tie­fen­boh­rung in 2413 m Tie­fe auf Ther­mal­wasser ge­sto­ßen. Der Mi­ne­ra­liengehalt wirkt wohl­tuend auf er­krank­te Mus­keln, Knochen und Ge­lenke und lin­dert Herz-Kreis­lauf-Be­schwer­den.

Rund um Bad Mitterndorf

Naturdorf Krungl: Der hübsche Bauern­weiler Krungl un­ter­halb des Grimming liegt 3 km von Bad Mittern­dorf entfernt im Hinter­berger Tal. Friedlich plät­schert der Brunnen in der Dorfmitte, ein Schild weist auf natür­lich-art­ge­rechte Hoch­land­rinder­zucht hin, die Loipe und der Salz­kam­mergut-Rad­weg sind bequem er­reichbar. Kurioserweise liegt die Ort­schaft auf einem bajuwari­schen Gräber­feld: Bislang identifizierte man über 250 Gräber aus dem 8.-10. Jh., die Fund­objekte geben Histo­ri­kern und Ar­chäo­lo­gen wertvolle Auf­schlüs­se über die Be­sie­delung der Ost­al­pen im frühen Mit­tel­alter. Das Ur­laubs­idyll ist von der Salzkammer­gut­straße (B 145) über eine eigene Aus­fahrt erreichbar.

Ödensee: Der friedliche Waldsee mit Badestegen, Picknickplätzen und einer zünftigen Hütte zur Einkehr liegt 10 km westlich von Bad Mitterndorf. In der 20 ha großen Wasserperle tummeln sich u. a. Hechte, Rotaugen, Regen­bo­gen­forellen, Barsche und See­saib­linge. Westlich des Sees schließt sich ein Hochmoor an, durch das Spazierwege führen. Bis 1975 wurde hier Torf als Heizmaterial für die Bevölkerung ge­sto­chen. Die Zufahrt von der B 145 ist ab Pichl-Kainisch aus­ge­schil­dert.

Basis-Infos Bad Mitterndorf

Information Das Infobüro befindet sich im Gemeindeamt. Mo-Fr 8-12 und 14-18, Sa 16-18 Uhr. Hauptstraße 58, Tel. 03623-2444, www.bad-mitterndorf.at.

Hin & weg Ein günstig gelegener Park­platz ist über die Ausfahrt Mitterndorf-Zent­rum von der B 145 erreichbar. Vom Pend­ler­park­platz sind es 10 Min. zu Fuß ins Zentrum.

Mautstraße: Im Ortsteil Zauchen zweigt die Straßenzufahrt zur Tauplitzalm von der Ortsdurchfahrt ab.

Bus: Mitterndorf ist Haltepunkt des ÖBB-Post­busses vom Ennstal nach Bad Aussee.

Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Aus­seer­land. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preis­wer­ter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.

Bahn: Der Bahnhof liegt 1,5 km östlich vom Haupt­platz auf der anderen Seite der B 145. Mit der Salzkammergutbahn nach Stinach-Ird­ning und in die Gegenrichtung nach Bad Aussee.

Baden/Wellness GrimmingTherme. Der Neu­bau im Grünen mit Luxushotel öffnet sich nach hinten mit einer Glasfassade zum Grim­ming. Innen- und Au­ßen­becken, großzügige Sau­na­land­schaft, Liegewiese, getrennter Kin­der­be­reich, Café und Bistro. Tägl. 8-21 Uhr. Ta­ges­karte 21 €, erm. 12 €, mit Sauna teurer, di­ver­se Ermäßigungen. Der Fußweg vom Kurpark im Ortszentrum ist ausgeschildert. Neu­ho­fen 182, Tel. 03623-21010, www.grimming-therme.com.


Blick ins Heimatmuseum Strick

Einkaufen Wochenmarkt. Mitte Mai bis Mitte Sept. auf dem Hauptmarkt, im Som­mer wöchentlich, sonst alle 2-3 Wochen. Sa 9-12 Uhr.

Radeln Der Salzkammergut-Radweg (R19) vom Ennstal nach Bad Aussee geht durch das Hinterberger Tal. Eine weitere Strecke ver­bin­det das Zentrum mit dem Grundlsee (Einstieg ist die Bäckerei Reisinger).

Mountainbiking: Die anspruchsvolle Tour um den Grimming (70 km) existiert auch als ab­ge­speckte Variante für Tou­ren­rä­der (48 km). Zudem bietet sich Bad Mitterndorf als Einstieg zur Dachsteinumrundung an (182 km).

Radverleih: Ein Verleihservice befindet sich in der GrimmingTherme. E-Bikes 40 €/Tag, MTBs 28 €. Auch ge­führte Radtouren. Mai bis Mitte Nov. tägl. 8.45−9.45 und 15−17 Uhr geöffnet. Neu­hofen 183, Tel. 03623-21000, www.aldiana-salzkammergut.com.

Veranstaltungen Nikolospiel. Seit über 100 Jahren führen Männer in geschnitzten Holz­masken mit Hör­nern ein bäuerliches Jeder­mannspiel vor, in dem sich christli­che Vor­stel­lun­gen mit heidnischen vermischen. Schwar­ze Dämonen, Krampen genannt, bil­den mit ihren weiß gewandeten Antagonis­ten eine heilig-un­heilige Allianz und wagen sich auch in Obers­dorf und Tauplitz auf die Stra­ße. Masken und Kostüme zeigt die hei­mat­kundliche Sammlung der Familie Strick. 5. Dez.

Wintersport Ein Loipennetz von 130 km Länge, ausgezeichnet mit dem steirischen Loi­pen-Gütesiegel, spricht für sich. 10 ver­schie­dene Loipen von leicht bis an­spruchs­voll.

Alpin: Das Skigebiet Tauplitz ist von Bad Mitterndorf bequem erreichbar. Im Win­ter fährt der Skibus von der Mautstelle in Bad Mit­tern­dorf-Zauchen auf die Tauplitzalm hinauf.

Übernachten/Essen & Trinken in und um Bad Mitterndorf

Als Kur- und Wintersportmekka ver­fügt Bad Mit­terndorf über große Hotel­kapa­zi­tä­ten. Im Ver­gleich zu Altaussee und Bad Aus­see ist das Preisniveau jedoch moderat. Wer größtmög­liche Nähe zur Therme wünscht, ist im ultra­modernen Clubhotel Aldiana bestens aufgeho­ben (www.aldiana-salzkammergut.at).

Schloss Grubegg. Exklusives und stil­volles Landpalais im ehemaligen Forsthaus nahe der GrimmingTher­me. Anti­quitäten und Möbel mit Stil satt, 8 Zimmer, jedes davon an­ders ein­ge­rich­tet und geschnitten. Himmlische Ruhe, kin­d­er­freundlich, Garten. Kein Res­tau­rant. DZ ab 200 €. Neuhofen 23, Tel. 0664-3413536, www.schlossgrubegg.at.

***S Kanzler. Das gediegene Nicht­raucher­ho­tel liegt im Naturdorf Krungl. 18 be­hag­liche und komfortable Zimmer, kom­pe­ten­te Bera­tung bei Wanderungen, groß­zü­gi­ge Sauna- und Well­nesslandschaft mit Teich und Aus­sichts­turm. Restau­rant mit an­spruchs­voller Regional­küche (Mo-Mi ab 15.30 Uhr, sonst mittags und abends). DZ ab 132 €. Krungl 2, Tel. 03623-2260, www.landhotel-kanzler.at.

*** Ausseerland. Mittelklassehotel an der Orts­durchfahrt im Zentrum, gut geführt und freundlich. 14 Zimmer teils mit Balkon, gut-bür­gerliches Restaurant „Kirchenwirt“ (So Ruhe­tag), Privatparkplatz. Mitte Nov. 3 Wochen ge­schlossen. DZ ab 78 €. Bad Mitterndorf 242, Tel. 03623-21150, www.hotel-ausseerland.at.

Camping Grimmingsicht. Familiäre Anlage mit nur 35 Stellplätzen mit fideler holländi­scher Inhaberin, die Loipe führt am Zelt­platz vorbei. Angeschlossen ist eine preis­werte Pension mit 5 einfachen Zimmern und Dusche/WC auf dem Gang. Ganzjährig geöffnet. 2 Pers. inkl. Zelt und Auto ab 19 €, DZ ab 50 €. Bad Mit­terndorf 338, Tel. 03623-2985, www.grimmingsicht.at.

Mein Tipp Steirerhütte. „Gourmet-Atelier“ mit Pfiff am Campingplatz. Neue Jau­sen­hütte, herrlich unaufgeräumter Garten, mehrere Grills, Tische drinnen und draußen. Täg­lich wechselnde Fixmenüs, kreative Rezep­te, Hausspezialität sind Fisch und Steaks. Alles andere als preiswert! Di−Sa ab 17 Uhr. Am Sonnenplatzerl 1 (vom Ortszentrum 10 Min. zu Fuß), Tel. 0664-4380730, www.gourmet-atelier.at.

Schupfer’s Dorfschmiede. Niveauvolle Ein­kehr an der Ortsdurchfahrt im Zentrum ne­ben dem Infobüro. Historisches Holz­haus, kleiner Außenbereich, die Küche kre­denzt Traditionelles mit inter­na­tio­nalen Akzenten, auf der Karte steh­en auch Fischgerichte. Hauptgerichte ab 15 €. Do−Mo 17−22 Uhr, So mittags nach telefonischer Vereinbarung. Hauptstr. 56, Tel. 03623-29717. www.schupfers-dorfschmiede.at.

Genuss am See. Feines Ausflugsrestaurant in der rustikalen Kohlröserlhütte am herrlich ge­legenen Ödensee. Speiseter­rasse mit See­blick. Österreichische Spezialitäten mit kre­ativem Ein­schlag und ausgewählten Zu­ta­ten. Auch ein­fache Jausen für den klei­neren Hunger. Mai bis Okt. tägl. ab 11 Uhr. Tel. 03624-213, www.genussamsee.com.

Bio/Regional Knödl-Alm. Von hier oben hat man das Hinterberger Tal und den Grimming fest im Blick. Zünftige Alm mit romantischer Ter­rasse. Biobauernhof mit einfacher Pension und ei­ge­ner Schnapsbrennerei (2013 wurde der Bio-Wacholder-Schnaps prämiert). Haus­spezialität sind Knödel, die in allen er­denk­lichen Va­ri­an­ten auf den Tisch kom­men. Hier herrscht stets beste Stimmung! Do-Sa ab 17, So ab 12 Uhr. Knop­pen 3 (von Pichl-Kainisch ausgeschildert), Tel. 03624-21132, www.urig.at.

Tauplitz und Tauplitzalm

Tauplitz ist der Ausgangspunkt für Abstecher zur Tauplitzalm. Letz­te­re liegt auf einer natürlichen Geländestufe am Rand des Toten Gebirges und ist im Winter ein populäres Skigebiet.

Das Plateau der Tau­plitzalm liegt auf 1600-1800 m. Bis in den Juni hin­ein liegt Schnee, der Ausblick auf den Grim­ming, die Tauern und auf den Dach­stein­gletscher ist berückend. Im Som­mer laden die zahlreichen Berg­seen zu Wanderungen und Sp­a­zier­gän­gen ein, im Winter ist die Tauplitz ein beliebtes Ski- und Langlaufgebiet. Eine zu jeder Jahreszeit befahrbare Maut­stra­ße führt von Bad Mitterndorf auf die Alm. Zusätzlich ist das Gebiet durch eine bereits 1954 errichtete Ses­sel­bahn mit dem Talort Tauplitz ver­bunden. Sie war mit einer Länge von 4 km lange Zeit die längste Ses­sel­liftanlage der Welt. Das Pla­teau verfügt über ein engmaschiges Netz von Wege­n,


Frühlingsbeginn auf der Tauplitzalm

zahlreiche Lifte, meh­rere Hotels sowie Almhütten. Der Talort Tauplitz wie­de­rum befindet sich auf einer kleinen, leicht zu­gäng­lichen Anhöhe oberhalb des Hinterberger Tals und ist nicht viel mehr als eine Ansammlung einiger Unterkünfte und Wohn­ge­bäu­de. Au­ßer­halb der Wander- und Ski­saison ha­ben zahlreiche Quartiere ge­schlossen und es herrscht eine beinah schon ge­spen­s­tische Stille.

Praktische Infos

Information Das Infobüro befindet sich in der Poststelle im unteren Ortsteil von Tauplitz an der Durchgangs­straße. Mo-Fr 8-12 und 14-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr. Tauplitz 70, Tel. 03688-2446, www.dietauplitz.com.

Hin & weg Bahn: Der Bahnhof der Salz­kam­mergutbahn liegt im Hinterberger Tal unter­halb von Tauplitz.

Bus: Zwischen Bad Mitterndorf und der Taup­litz­alm verkehrt ein öffentlicher Bus. Juni bis Sept. Mo-Sa 4-mal tägl., Ende Dez. bis Mitte April 5-mal. 8 €, erm. 4,50 €. Auch zur Skisaison bis 7-mal tägl. (teils von/nach Bad Mitterndorf Orts­zentrum). Tel. 03623-2264, www.alpenstrasse.at.

Mautstraße: Die 10 km lange Zufahrt von Bad Mitterndorf auf die Tauplitzalm ist ganz­jährig befahrbar. 12 €/Pkw bis 5 Pers. Tel. 03623-2264, www.alpenstrasse.at.

Bergbahn Der Vierer-Sessellift der Taup­litz­bahn von Tauplitz zur Tauplitzalm ist in der Skisaison ab Anfang Dez. tägl. 9-16 Uhr und im Sommer Mitte Juni bis An­fang/Mitte Sept. 8.30-12 und 13-16.30 Uhr in Be­trieb (nur bei Wan­der­wetter). Im Som­mer 16 €, erm. 9 €, im Winter ist die Fahrt im Skipass in­be­griffen. Tel. 03688-2252, www.dietauplitz.com.

Klettern Der Gamsblick-Klettersteig führt aus­sichts- und erlebnisreich vom Steirer­see­thörl auf den 1984 m hohen Traweng (Schwie­rigkeitsgrad C).

Wandern Wanderwege verbinden die Taup­litzalm mit Tauplitz und dem Grundl­see. Beliebt ist die Besteigung des 1965 m ho­hen Lawinen­stein (Gehzeit: ca. 2 Std.). Fa­miliengerecht wan­dern lässt es sich zu­dem auf der Gnanitz­alm (Zufahrt von Tau­plitz).

Wintersport Ob nordisch oder alpin, die Tauplitzalm erweist sich als Skigebiet mit hoher Schneesicherheit.

Nordisch: Die Spechtensee-Loipe ist 7 km lang (mittlerer Schwierigkeitsgrad) und 6 km von Tauplitz entfernt.

Alpin: Neben der Tauplitzbahn gibt es eine Ka­binenbahn, zwei Sessellifte und zwölf Schlepp-, Tel­ler- und Seillifte. 30 Pisten von leicht bis schwie­rig. Skischulen, Skiverleih und Kinderland.

Übernachten/Essen Mein Tipp ***s Der Hechl. Familiäres Komforthotel im Ortszen­trum von Tauplitz. 30 Gästezimmer und Suiten, die schönsten mit Süd­blick und Balkon. Kleiner Pool, Well­nessbe­reich, Sonnenterrasse und Res­tau­rant. Herzliche Gastfreundschaft, pro­fes­sio­nell geführt. Zum Hotel gehört eine Alm­wirt­schaft auf der Gnanitzalm. DZ ab 114 €. Taup­litz 64, Tel. 03688-2268, www.hotel-hechl.at.

*** Dachsteinblick. Bodenständiger Gasthof in erhöhter Al­lein­lage zwischen Taup­litztal, Pürgg und Spechtensee. Traum­blick auf Dach­stein und Grimming, vielfäl­tige Wan­der­optio­nen. 5 Zim­mer und 2 Apart­ments, einfach, aber or­dent­lich. Soli­des Restaurant mit stei­ri­scher Kü­che und le­cke­ren Mehl­spei­sen (Hauptge­rich­te um 12 €, Mi Ruhe­tag). DZ 68 € (Min­dest­auf­enthalt 2 Nächte). Wörschach­wald 87 (5 km vom Bhf. Tauplitz), Tel. 03688-2328, www.gasthof-dachsteinblick.at.

Hollhaus. Berggasthof des ÖAV oberhalb des Parkplatzes am Ende der Mautstraße zur Tauplitzalm. Ski- und Wanderhütte, an guten Tagen viel Betrieb mit bombiger Stimmung. Pro­fes­sioneller Service, Skiverleih, deftige ös­terr­ei­chi­sche Küche (Kasnocken, Kai­ser­schmarrn, Germ­knödel, Mohr im Hemd). 18 Dop­pel- und Mehr­bettzimmer mit Du­sche/WC auf dem Gang. DZ 78 €. Taup­litzalm 1, Tel. 03688-2302, www.hollhaus.at.

Grazer Hütte. Beliebte Einkehr auf der Taup­litzalm, nur zu Fuß erreichbar. Die Hütte liegt an der 6-Seen-Wanderung. Hein­rich Harrer („Sieben Jahre in Tibet“) wirkte hier 1933/34 als Hüttenwirt, Skilehrer und Berg­steigerpionier. Rustikales Ambiente, ge­kocht wird mit Herz, auf der Karte stehen die üblichen Klassiker. Doppelzimmer (74 €) und Bet­tenlager (29 €). In der Skisaison und Juni bis Mitte Okt. geöffnet, im Som­mer Di geschlossen. Tauplitzalm 34, Tel. 03688-29397, www.grazerhuette.at.

Johnsleitnerhütte. Unprätentiöse, freund­li­che Jauseneinkehr auf der Gnanitz. Zünftige Stu­be, Terrasse, kleine Jau­sen und Getränke so­wie haus­ge­brann­ter Schnaps. Auch uriges Bet­tenlager (bis 15 Pers.). Pfings­ten bis Okt. tägl. ab 12 Uhr. Les­sern 48 (Zu­fahrt von Taup­litz zum Parkplatz im Gna­nitztal, dann 45 Min. zu Fuß), Tel. 0664-5737759.

Wanderung 1: Tauplitzalm - die 6-Seen-Wanderung

Überwiegend leicht zu bewältigender Wanderklassikerim Toten Gebirge

Pürgg

Abseits der Durchgangsstraßen hat der kleine Weiler den Charakter eines Museumsdorfs. Hier ist die Welt noch in Ordnung! Wichtigste Attrak­tion ist die Johanneskapelle mit ihren sehenswerten roma­nischen Fresken.

Ein für Außenstehende unwichtiger Streit dreht sich um die Frage, ob der Weiler Pürgg zum Ausseerland gehört oder ob er bereits dem Ennstal zuge­schlagen werden muss. Für Ersteres spricht die Zugänglichkeit vom Hin­ter­ber­ger Tal, für Letzteres die geo­gra­fi­sche Lage auf einem natürlichen Ab­satz ober­halb der Enns. Wie auch im­mer, der Abstecher nach Pürgg lohnt sich. Mittelalterliche Häuser im alpen­län­di­schen Stil mit Sgraffi­to und höl­zer­nen Spei­chern gruppieren sich zu einem maleri­schen und beinahe schon museal anmutenden Flecken. Kein Wunder, dass der Schrift­stel­ler Peter Rosegger diesen Ort als „Kripperl der Steiermark“ bezeichnete. Se­hens­wert sind zwei Sakralbauten: Die Pfarr­kirche aus dem 12. Jh. im ro­ma­nisch-go­ti­schen Stil steht auf einem älte­ren Bein­haus und ist von einem wehr­haften Pfarr­hof umgeben. Be­mer­kens­wert sind die 1953 freigelegten Fres­ken im Turm, zugänglich von der Katha­ri­nen­kapelle, und das West­portal mit den schmie­de­eiser­nen Spi­ralen zur Abwehr böser Kräfte. Äußer­lich etwas unscheinbarer, jedoch fast noch be­mer­kenswerter ist die Johan­nes­ka­pelle auf einem abseits gelegenen Hü­gel. Die ro­ma­nischen Fres­ken im In­nern zählen zu den be­deu­tend­sten und ältesten im nörd­li­chen Alpen­raum. Einige Motive führen immer wieder zu Spekulationen: das selt­same Ge­plänkel zwischen Katz und Maus (die Allegorie gründet auf die Fabelwelt Äsops) oder die nicht minder merk­würdigen arabischen Zei­chen am Chor­bogen. Sogar Allah höchstselbst wird wortwörtlich genannt! Ver­mutlich ge­hörte die Kapelle einstmals zur heute nicht mehr existierenden Burg Grau­scharn, die Sitz einer Grafschaft war. Es handelt sich um eines der ältes­ten Herr­schafts­zentren der Steier­mark. Zur Zeit der letzten Recherche 2019 wurde die Kapelle restauriert und konnte nicht besichtigt werden. Ab wann sie wieder öffentlich zugänglich sein wird, stand noch nicht fest.


Das Zentrum von Pürgg vor dem Hintergrund des Grimming

Praktische Infos

Hin & weg Bahn: Der Bahnhof befindet sich im Tal und ist mit Pürgg durch einen Fußweg verbunden (ca. 20 Min. zu Fuß).

Baden Das Naturbad Pürgg mit Blick auf Grim­ming ist ein Kleinod. Das Wasser stammt aus einer eigenen Quelle und wird mit Solarzellen erhitzt. Liegewiese, Restau­rant und Café. Pfingsten bis Mitte Sept. tägl. 9-19 Uhr. 4 €, erm. 2.50 €. Pürgg 70, Tel. 03682-24800.

Bio/Regional Übernachten/Essen *** Mössner. Die bodenständige und familiäre Pension liegt im oberen Ortsteil von Pürgg. 8 einfa­che, aber or­dent­liche Zimmer mit kleinen Bädern. Die Kü­che verarbeitet Bio­produkte aus der eigenen Land­wirt­schaft. Mi zu, ab 14 Uhr Kaffee, Ku­chen und kleine Jausen. Die Eigentümer ver­mie­ten auch 2 Ferien­apartments. DZ ab 84 €. Pürgg 26, Tel. 03682-22472, www.landgasthof-moessner.at.

Mein Tipp Krenn. Vorzeigegasthaus der Re­gion mit hohem Kultfaktor, erstmals er­wähnt wird ein Gastbetrieb im alten Schuh­ma­cher­zunft­haus im 14. Jh. Urige Nos­tal­gie­stube, Gar­ten, steirische Schman­kerln in bes­ter Qualität, be­reitet nach alten Haus­re­zep­ten (Brun’schus­ter Schnitzel, Schaf­kasstrudel, Vogerlsalat mit Speck, Gam­mel­knödel). Hauptgerichte 10-20 €. Ein Spross der Familie, Natalie Krenn, ist seit 2007 mit Klaus Maria Brandauer ver­hei­ratet. Mit Gästehaus, Café und Feinkostladen. Mo/Di zu, Mi ab 16 Uhr, sonst mittags und abends geöffnet. Pürgg 11, Tel. 03682-22274, www.gasthauskrenn-puergg.at.

Ramsau am Dachstein

Das durchschnittlich 1150 m hoch gelegene Almplateau zwischen dem Ennstal und dem Dachstein ist im Sommer wie im Winter ein viel besuchtes Ferienziel. Die touristische Infrastruktur ist hervor­ra­gend, Skilanglauf- und Wandermöglichkeiten sind schier un­be­grenzt.

Es ist sehr erstaunlich, was sich auf dem Ramsauer Plateau ab­spielt. Die Sta­tistik ver­zeichnet pro Jahr ca. 650.000 Über­nachtungen, die Infra­struk­tur ist bis zur Perfektion ausge­reift, die Mög­lich­kei­ten für sportlich-aktive Er­ho­lung ha­ben ein fast schon be­äng­sti­gen­des Aus­maß er­reicht. Wan­dern, Ski­lang­laufen, Bo­gen­schießen, Moun­tain­biken, Gleit­schirm­fliegen, Klet­tern, Schwim­men - jeder klassi­sche Frei­zeit­sport und bei­nah alle Trend­sport­arten sind ver­tre­ten. Hotels und Pensionen, dazu Res­tau­rants, Alm- und Berg­hüt­ten küm­mern sich um das Wohl der Gäste und erreichen hier ein Niveau, das in der gesamten Steier­mark sei­nes­glei­chen sucht. Angesichts dieses Booms ver­wun­dert es, dass die Ramsau sich selbst treu blieb: ein wunderbarer Fle­cken Erde, über­ragt von der Traum­ku­lisse des Dach­stein und frei von land­schafts­fres­sen­den Bau­sün­den. Die Lage über dem Ennstal vermittelt ein Ge­fühl der Weite, der Blick schweift in die Fer­ne und verliert sich am Kamm der Zen­tralalpenkette.

Die Ramsau ist eine Streu­siedlung mit ei­nem erkennbaren Zentrum, Ram­sau-Ort, und abgelegenen Teil­orten. Den Namen erhielt die Aue von der Hohen Rams (2551 m), die zum Dach­stein­mas­siv gehört. In der Um­gangs­sprache hieß die Gegend früher „Ahorn­tal“. Hin und wieder tref­fen Spa­zier­gän­ger noch auf die ty­pi­schen Ahorn­rei­hen, die einst die Ge­mar­kungen zer­teilten und die Höfe gegen den West­wind schütz­ten. Auch Film- und Fern­seh­macher haben den Ort für sich ent­deckt: Seit Jahren wer­den hier die Staf­feln der TV-Serie „Die Berg­retter“ ge­dreht; wer mag, pilgert zu den Ori­ginal­dreh­orten und hält dabei nach den Lieb­lings­stars Aus­schau.

Geschichte

Das berühmte Lied „Die Gedanken sind frei“ steht symptomatisch für die wich­tig­ste Periode der Ortsgeschichte. Berg­leute aus Sachsen hatten im 16. Jh. neben ihrem beruf­lichen Know-how die lutherische Lehre in die Ostalpen ge­bracht. Im Zuge der Gegen­re­for­ma­tion wurde diese von den Habsburgern ve­r­boten, wo­raufhin man sich nach außen zum Katholizismus bekannte, in Wirk­lich­keit jedoch weiterhin protes­tan­tisch blieb. Dieser Geheim­protes­tan­tismus blieb bis zum Erlass des Toleranzpatents 1781 bestehen. Noch heute leben in der Ramsau 78 % Pro­tes­tanten und 18 % Katholiken. Und selbst­ver­ständ­lich handelt es sich beim Gotteshaus in Ramsau-Ort mit seinen hübschen Holzemporen um eine evan­ge­l­i­sche Kirche. Auch ein Kapitel der Al­pingeschichte wurde hier ge­schrie­ben: 1909 be­zwan­gen die Brüder Georg und Franz Steiner als Erste die Dach­stein-Südwand - mit einem Stock als einziges Hilfsmittel! Das Alpin­mu­seum in der Austria­hütte illustriert diese Episode. In die Win­tersporthistorie trug sich der Ort ein, als hier 1999 die nor­dische Ski­welt­meis­ter­schaft stattfand. Aus jener Zeit stammt auch die Sprung­schanze am Kulm. Die älte­s­ten Sied­lungsspuren stam­men übrigens aus rö­mi­scher Zeit. Sie befinden sich am Burg­stall ober­halb der Straße nach Wei­ßen­bach bei Haus. Ein Lehrpfad ver­mit­telt Wis­sens­wertes aus jener Epoche.

Sehenswertes

St. Rupert am Kulm: Wer auf direktem Weg von Schladming hoch zur Ramsau fährt, gelangt zunächst in den Ort­seil Kulm. Gegenüber dem 1610 erstmals urkundlich erwähnten Kulmwirt liegt die katholische Kirche St. Rupert. Es han­delt sich um den ältesten Sakralbau im Hochtal. Be­merkenswert im Innern sind spätromanisch-gotische Fresken im Chor und im Langhaus.


Museum Zeitroas: Das ansprechend gestaltete Heima­tmuseum in Ramsau-Ort illustriert verschiedene As­pekte der Orts­geschichte. Eine wichtige Stellung nimmt der Protestantismus ein, weitere Themeninseln beschäftigen sich mit der Jagd, mit dem Alpinismus und mit der touristischen Erschließung des Ram­sauer Plateaus. Sehenswert ist über­dies das dreidimensionale Land­schafts­re­lief der Dachstein-Salzkam­mer­gut-Region aus den 1960er-Jahren.

♦ Weihnachten bis Ostern und Mai bis Okt. Di/Mi 10-12.30, Mi−Fr 15-18 Uhr. 5 €, erm. ab 3 €. Ramsau 227, www.zeitroas.at.

Rittisberg

Der Kulmberg (1245 m) und der Rit­tis­berg (1565 m) trennen mit ihren be­wal­deten Kup­pen das Ram­sauer Plateau vom tie­fer gelegenen Oberen Enns­tal ab. Der Rit­tisberg präsentiert sich heute als Frei­zeit­park für Familien mit Kin­dern - mit Sessellift, Sommer­rodel­bahn, Wald­hochseilgarten, Barfuß- und E-Bike-Par­cours sowie einem Märchen­weg für die ganz Kleinen. Vom Aus­sichts­turm am Gip­fel­kreuz fällt der Blick auf Kalk- und Zentralalpen. Trotz Kommerz fin­den auch Natur­lieb­haber hier das eine oder andere ruhige Fleck­chen und an der Süd­seite des Bergs laden hinreißend gelegene Alm­hütten zur Mittagseinkehr und Kaf­fee­pause ein (Informationen im Internet: www.rittisberg.at).

Dachstein


Paradeblick von der Neustattalm auf den Dachstein

Die Ramsau liegt auf der südlichen Son­nenseite der Kalkalpen, die vom mäch­tigen Dachstein dominiert wer­den. Dabei unterscheidet man das ge­sam­te Bergmassiv vom eigentlichen „Hoh­en Dachstein“, der mit einer Gip­fel­höhe von exakt 2995 m zum Ver­druss vieler Einheimischen die 3000-Me­ter-Marke nur denkbar knapp ver­fehlt. Der Hohe Dachstein ist Teil eines Drei­gestirns von Gipfeln, die sich die Stei­ermark mit den Nach­bar­bun­des­län­dern Oberösterreich und Salz­burg tei­len muss. Ähnliches gilt auch für den Dach­steingletscher − den öst­lich­sten Glet­scher der Alpen! Alpine Pfa­de und Klettersteige verbinden die Ramsau mit dem Gletscherplateau und dem Haupt­gipfel. Die meisten Besucher wählen aller­dings die bequeme Va­riante und fah­ren mit der Gletscher­bahn nach oben. Diese katapultiert die Besucher in kür­zester Zeit nach oben und bewältigt ohne Stützstreben eine Höhendifferenz von ca. 1000 m. Rund­verglaste Gondeln − eine der beiden Gon­deln verfügt so­gar über einen durch­sichtigen Boden − und schwin­deln­de Abgründe sorgen für den Zu­satz-Thrill. Oben erwartet Gäste die Aussichtsplattform Skywalk, ein Bis­tro mit Selbst­bedienung, eine Hän­ge­brü­cke sowie der Eispalast, über des­sen Nut­zen und Schönheit man ge­teil­ter Meinung sein mag. Professionelle Eis­schnitzer aus China schufen den un­ter­irdischen Dom mit mystisch illu­mi­nier­ten Skulptu­ren in wochenlanger Ar­beit. Überdies kann man auf dem Glet­scher in einer Loipe in 45 Min. zur mo­dernen Seethalerhütte wandern und dort auf 2740 m Höhe am Rand des Gletschers einkehren. An der Fassade des fu­tu­ris­ti­schen ÖAV-Hauses klebt eine Foto­vol­tai­kanlage, im Keller be­fin­det sich ein Blockheizkraftwerk, das mit Rapsöl be­trieben wird. Neben dem Neu­bau steht die meist zur Hälfte unter Schnee- und Eismassen begrabene Dach­stein­war­te. Die 1929 erbaute Hüt­te drohte we­gen des Klimawandels ins Tal zu rut­schen, weshalb ein Neu­bau nötig wurde.

♦ Seethalerhütte: Juni bis Mitte Okt. und 25. Dez. bis Ende April geöffnet. Tel. 03687-81209, www.alpenverein.at/seethalerhuette.

Eispalast, Hängebrücke und „Treppe ins Nichts“: Ende Juni bis Anfang/Mitte Sept. tägl. 8.30−16.30 Uhr, Anfang/Mitte Sept. bis Nov. 8.30−16.15 Uhr. 10 €, erm. ab 5,50 €. Em­pfo­h­len werden gutes Schuhwerk und warme Klei­dung. Tel. 03687-22042810, www.derdachstein.at.

Gedenken, um zu vergessen: das Dachstein-Projekt von Ai Weiwei

In einem Interview sagte der chinesische Künstler Ai Weiwei ein­mal, dass wir in einem „Zeitalter der Verrücktheit“ lebten (fünf Ta­ge danach wurde er in Peking von der Polizei festgenommen). Ver­r­ückt klingt auch die Ge­schich­te, die sich mit seiner Beteiligung im Som­mer 2010 am Dachstein zu­trug. Beim Kunstfestival Re­gio­na­le X ließ Ai Weiwei einen 4 t schweren Fels­bro­cken auf dem Gipfel in­stallieren. Der Felsblock stammt aus der chinesi­schen Pro­vinz Sichuan und hatte sich bei einem schweren Erdbeben 2008 aus einer Wand gelöst. Bei dem Beben starben 70.000 Menschen. Ai Wei­wei gab an, er wolle mit dieser Aktion vor der men­schen­ver­ach­tenden Fort­schritts­gläubigkeit in einem autoritären, von Kor­rup­tion zerfressenen Schwel­len­land warnen sowie zum Nach­den­ken über das Verhältnis von Mensch und Natur anregen. Nach be­sag­tem Beben in tektonisch sensiblem Ge­biet zeigten sich nämlich ge­fähr­liche Risse an Staudämmen. Auch fielen ei­nige der liederlich zu­sam­men­ge­schus­terten Schulgebäude wie Kartenhäu­ser in sich zu­sammen und begruben chine­sischen Quellen zufolge 5000 Kin­der.

Doch das von Ai Weiwei geforderte Nachdenken erwies sich als Bu­merang für das Kunstprojekt am Dachstein: Beim ÖAV gingen mas­sive Beschwerden ge­gen das Projekt ein. Der Verband forderte da­raufhin die Gipfelinszenie­rung aus ökologischen Gründen zu ver­bieten, denn für den Transport des Fel­sens seien Schwer­last­trans­porter sowie Spezialhelikopter vonnöten, der CO2-Bilanz der Dach­steinregion sei beides nicht zuträglich. Die Beschwerde wen­dete sich auch grundsätzlich gegen den Trend alpiner Gipfel­ins­ze­nie­run­gen, die sich auf die natürlichen Ökosysteme auswirkten. Was letzteren Punkt betrifft, beruhigten sich die Gemüter im­mer­hin wieder. Denn das um­strit­tene Corpus Delicti, das natürlich trotz­dem auf den Dachstein­gipfel ge­bracht wurde, ist weder ge­kenn­zeichnet noch äußerlich von den aber­tau­send übrigen Kalk­steinen zu unterscheiden. Doch wie lässt sich eine solche Kunst dann noch wahrnehmen? Ai Weiweis Antwort ist verblüf­fend einfach: Man solle den Stein schlicht vergessen.

Basis-Infos Ramsau und Dachstein

Information Das Infobüro befindet sich in Ramsau-Kulm. Das Prospekt-Foyer ist rund um die Uhr offen. Mo-Fr 8-12 und 14-18, Sa 10-12 und 16-18 Uhr, in der Hauptsaison durch­geh­end und So vormittags geöffnet. Ram­sau 372, Tel. 03687-818338, www.ramsau.com, www.derdachstein.at.

Hin & weg Die meisten Gäste fah­ren auf der B 320 bis Schladming und fol­gen dann der Ausschilderung zur Ramsau. Al­ternativ über die Tauernautobahn bis zur Ausfahrt Eben im Pon­gau und danach über Filzmoos weiter. Land­schaft­lich reizvoll ist auch die Nebenstrecke von Weißenbach im Ennstal.

Mautstraße: Die Dachsteinstraße von Ram­sau zur Talstation der Dachstein-Gletscher­bahn ist ganzjährig befahrbar. Pkw 14 €, Motorrad 6 €, 3 €/Pers. im Linienbus (erm. 1,40 €), kos­ten­los im Winter bei Benutzung der Seilbahn bzw. mit der Gästekarte. Tel. 03687-81222, www.rvb.at.

Bus: effiziente Verbindung zwischen dem Bahn­hof Schlad­ming und der Talstation der Dach­stein­bahn via Ramsau-Kulm und Ram­sau-Ort (Linie 960). Seltener fahren Busse zur Sil­ber­karklamm, zum Wanderausgangs­punkt am Gasthaus Dachsteinruhe und zur Reiteralm in den Tauern. Gäste mit Winter- und Sommer­karte nutzen Busse kostenlos. Tel. 03687-81870, www.rvb.at.

Bergbahn Dachstein-Gletscherbahn. Ab­fahrt der Großraum-Kabinen alle 20 Min. von der Talstation Türlwandhütte. In der Haupt­saison u. U. lange Wartezeiten (bis zu 2 Std.). In Stoß­zeiten ist eine Reservierung dringend ge­ra­ten! Febr. bis Mitte April und Mitte Mai bis Nov. ca. 8-17 Uhr. Berg- und Talfahrt 39 €, erm. ab 19,50 €. Tel. 03687-22042810, www.derdachstein.at.

Rittisbergbahn. Der Sessellift an der Som­mer­rodelbahn verkehrt nur bei gutem Wet­ter. En­de Mai bis Mitte Sept. Mi−So 9-16.30 Uhr, Mitte Sept. bis Mitte Okt. Mi/Do und Sa/So 9-16.30 Uhr. Berg- und Tal­fahrt 13 €, erm. 9 €, mit Gästekarte frei. Tel. 03687-81776, www.rittisberg.at.

Einkaufen Verweilzeit. Feinkostge­schäft im Zentrum von Ramsau-Ort mit Café und Bistro. Salate, leckere Kuchen, guter Kaf­fee. Modernes Design. Zu kaufen gibt es steirische Spe­zi­a­li­tä­ten wie Wei­ne, Öle, Schokolade und Schinken. Yogakurse und Vermietung von Apartments. Tägl. außer Mi 10-19 Uhr. Ramsau 193, Tel. 0664-5011177, www.verweilzeit.at.

Mein Tipp Lodenwalker. Der be­reits 1434 er­wähnte Meisterbe­trieb gilt als eine der ältesten Ma­nu­fakturen der Steiermark. Nach dem Wal­ken wird hier die Schurwolle zu hoch­wer­ti­ger Klei­dung verarbeitet. Ein Betriebsrundgang bie­tet Einblicke in den Herstellungsprozess. Im Shop gibt es nicht nur traditionelle Walk­janker, son­dern auch Hosen und Jacken in zeit­ge­mä­ßem Chic. Mit Restau­rant und Café. Mo-Do 8-12 und 13-17 Uhr, Fr 8-11 Uhr (Betrieb), Mo-Fr 8-18, Sa 8-13 Uhr (Shop). Rössing 122 (3 km in Rich­tung Weißenbach/Enns), Tel. 03687-81930, www.lodenwalker.at.

Veranstaltungen Frühlingsfest der Pfer­de. Das wichtigste Jahresevent in der Ram­sau ist zugleich das größte Frühlings­fest der Re­gion. Seit über 25 Jahren mit viel Blumen­schmuck, der Wahl der Dach­stein­kö­nigin und als Höhepunkt eine große sonn­täg­liche Pfer­de­pa­rade mit Festwä­gen und Rahmenpro­gramm. Mitte Juni.

Sport und Aktivitäten in der Ramsau und am Dachstein

Urlauber im Besitz einer Gästekarte (Winter- und Sommerkarte) nutzen auch die vielen Ak­tivangebote rund um Schladming (Berg­bah­nen, Mautstraßen und Busse). Aller­dings stellt nicht jeder Übernachtungsbetrieb eine Gäste­karte aus (Sommerkarte: Juni bis Mitte Okt., www.sommercard.info).

Gleitschirmfliegen Verschiedene Ab­sprung­rampen von einfach bis schwierig, u. a. vom Rittisberg und vom Dachstein-Mas­siv.

Eine Flugschule vermittelt in mehrtägigen Kur­sen die Grundlagen des Gleitschirmflie­gens. Auch Schnupper- und Auffrischkurse sowie Tan­dem­sprünge. Der Basiskurs kos­tet 390 €, erm. 340 €. Ramsau 269, Tel. 03687-81880, www.aufwind.at.

Klettern Ramsau am Dachstein gilt als Wie­ge der Klettersteige, bereits 1843 ent­stand hier der erste Klettersteig der Alpen, benannt nach dem Geografen und „Dach­stein-Professor“ Frie­d­rich Simony. Heute gibt es 19 Kletter­stei­ge, darunter auch wel­che für Kinder. Kom­bi­niert man den Anna- mit dem Johann-Kletter­steig (Schwierig­keits­grad C/D) von der Dach­stein­süd­wand­hütte zum Gipfelgrat, be­geht man den längs­ten Klettersteig Öster­reichs!


Radeln Durch Ramsau-Ort führen zwei leicht zu bewältigende Mountainbike-Strecken: die Ramsau-Runde (38,7 km) und die Pano­ra­ma-Runde (56,6 km). Obendrein führt die an­spruchsvollere Dachsteinrunde durch das Ram­sauer Plateau (182 km).

Radverleih: Das Sporthaus Bacheler in Ram­sau-Ort vermietet MTBs (25 €/Tag) und E-Bikes (35 €). Mo-Fr 8.30-12 und 14.30-18, Sa 8.30-12 Uhr. Ramsau 167, Tel. 03687-81914, www.­intersport-bachler.at.

Reiten Ramsau wurde 2010 von der Platt­form PferdAustria der Titel „pferdefreund­lich­ste Gemeinde Österreichs“ verliehen. Ne­ben Aus­ritten und Kutschfahrten werden auch Spring-, Dressurreiten und Reitunter­richt mit Po­nys ange­boten. Eine emp­feh­lens­werte Adres­se für Reiter­ferien ist der Brandstätterhof (www.reiterlebnis.at).

Wandern Ramsau ist mit dem österreichi­schen Wandergütesiegel ausgezeichnet, 200 km um­fasst das markierte Wegenetz. Wandern kann man auf drei Ebenen: auf dem Ramsauer Pla­teau, in der Almenregion und im hoch­al­pi­nen Bereich der Kalkfelsen. Relativ einfache Übun­gen sind die Rund­wege am Kulm- und Rittisberg (Gehzeit: je­weils ca. 3:30 Std.).

Jungfrauensteig: anspruchsvoller Steilauf­stieg zur Austriahütte mit Alpinmuseum. Auf dem Weg trifft man auf die „Steinernen Jung­frau­en“ - bizarre Türme aus Konglo­me­rat­ge­stein (Gehzeit: 3-4 Std.).

5-Hütten-Weg: Der Klassiker unter den Rund­wegen verbindet alle drei Wanderebe­nen und führt, wie der Name schon sagt, an zahl­reichen Einkehrmöglichkeiten vorbei (Gehzeit: ca. 6 Std.).

Silberkarklamm: Das Wasser in der Schlucht stammt aus dem Silberkar- oder Höllsee auf dem Dachsteinplateau; über un­terirdische Karst­klüfte gelangt es ins Tal. Der Holzsteg zur Erschließung der Klamm wurde 1928 angelegt. Auf der anderen Seite liegt die Silberkarhütte mit Einkehrmöglich­keit. Eintritt 4,20 €, erm. 2,50 € (Gehzeit mit Rückweg über Wurzelsteig: ca. 2-2:30 Std.).

Königsetappe: Der Rundwanderweg für Ge­übte führt durch die Silberkarklamm hin­auf aufs Dachsteinplateau und zum Gutten­berg­haus. Hinunter geht’s dann über die Lärch­bo­den­alm zum Wanderparkplatz Feis­terer (Geh­zeit: ca. 6-8 Std.).

Gletscherwanderung: Von der Bergstation der Gletscherbahn führen gespurte Rou­ten zum Guttenberghaus, der höchst­ge­le­genen Al­pen­vereinshütte der Steiermark, und zur ul­tra­modernen See­thalerhütte (Geh­zeit zur See­thaler­hütte und zu­rück: ca. 1:30 Std.).

Dachstein-Rundwanderweg: In 7 Etappen rund um den Dachstein von Hütte zu Hütte. Bei einer Steigvariante fakultativ sogar mit Gepäck­trans­port! Länge: 126,1 km, Gehzeit: 46 Std., www.dachsteinrundwanderweg.at.

Wintersport Die Ramsau zählt zu den wich­tigsten nordischen Wintersportorten der Al­pen, das Loipennetz hat eine Ge­samt­länge von 220 km. Zentrum aller nordi­scher Akti­vitä­ten ist das Langlaufsta­dion bei Ramsau-Ort mit einer tägl. bis 21 Uhr aus­geleuchteten Nacht­loipe. In der Ram­sau gibt es 13 Loipen bis zu 30 km mit ver­schie­denen Schwie­rigkeits­graden und ei­nen Langlaufpark für Kinder.

Skitouren werden immer beliebter, ein Klassi­ker ist die - relativ einfach zu bewälti­gende - Dachstein-Überquerung von der Berg­station der Dachstein-Gletscherbahn zum Hallstätter See in Oberösterreich (Dauer: ca. 3-5 Std.).

Alpin: Die berühmteste Abfahrt am Dach­steinmassiv führt vom Dachsteinplateau über das Edelgrieß hinunter ins Ramsauer Tal. Wei­te­re Pisten befinden sich auf dem Dach­stein­glet­scher und können z. T. auch noch im Sommerhalbjahr befahren werden.

Übernachten/Essen & Trinken in der Ramsau und am Dachstein


Hinweis zu einer urigen Almhütte unterhalb des Dachstein

Eine Spezialität des Ortes sind Krapfen. Anders als im katholischen Ennstal wer­den sie tra­di­tio­nell aus Weizen statt Roggen gefertigt. Die Zu­be­reitung der „Heilig-Geist-Krapfen“, die zu Pfing­sten sehr beliebt sind, erfordert beson­de­re Sorgfalt: Der ausgerollte Mürbeteig wird mit Rum, Schmalz und Anis versetzt und dann so­lange gewendet, bis die typische Wellenform entsteht.

Mein Tipp **** Hotel Annelies. Die ge­pfleg­te, familiengeführte Komforther­berge liegt in Ram­sau-Kulm. Das einzige Manko, die Orts­durc­h­fahrt vor der Nase, wird durch die Bus­halte­stelle gleich um die Ecke wett­gemacht. Pro­fessionell geführt. Schmucker Wellness­be­reich, Pool, 50 Zimmer überwie­gend mit Bal­kon, ausgezeichnetes Restau­rant, das Früh­stücks­buffet lässt nur wenige Wünsche offen. DZ ab 140 €. Leiten 214, Tel. 03687-817750, www.hotel-annelies.at.

*** Peter Rosegger. Sympathisches und kul­ti­viertes Alpengasthaus in ruhiger Al­leinlage west­lich von Ramsau-Ort. Familiär und freund­lich, nostalgiegetränkte Stube, behagliche Son­nen­terrasse mit Dach­stein-Blick. Wenige Zim­mer im Ober­ge­schoss, ordentlicher Gesamtein­druck, kleine Bäder. Ausgezeichnetes Res­tau­rant, der Klassiker am Abend ist der Hirsch­bra­ten mit Rotkraut und Schupfnu­deln. Auch klei­ne Jausen mit Bio-Zu­taten. Di Ruhe­tag, in der Ne­bensaion Do−So (mittags). DZ ab 115 €. Ram­sau 233, Tel. 03687-812230, www.alpengasthof-peter-rosegger.at.

*** Haus am Bach. Das sympathische Quar­tier mit Bauernhofflair liegt einsam und ruhig unterhalb von Ramsau-Ort und etwa 15 Geh­mi­nu­ten von Ramsau-Beach ent­fernt. 25 Zim­mer und Apartments mit Bal­kon, teils mit Selbst­versorgerküche. Res­taurant, gro­ßer Gar­ten mit Teich, ideal für Familien mit Kindern. DZ ab 112 €. Vor­berg 6, Tel. 03687-81258, www.hausambach.at.

Bio/Regional ** Waldhof. Die rustikale und ur­ge­müt­li­che Pension entpuppt sich als Holz­block­haus mit hohem Romantikfaktor. Ruhi­ge Alleinlage, die Zimmer sind individu­ell mit Bauernmöbeln aus­gestattet, Du­sche/WC meist auf dem Gang. Na­tur­be­las­se­ner Gar­ten, Jausenstation. Die Zu­taten - auch fürs Früh­stück - kommen vom ei­ge­nen Bio­bauernhof. DZ ab 68 €. Leiten 49, Tel. 03687-81545, www.waldhof-ramsau.at.

Camping Dachstein. Die Anlage mit re­lax­ter Atmosphäre ist unter holländischer Lei­tung und liegt etwas ab vom Schuss Rich­tung Filz­moos. Wem dies zu einsam ist, sollte den an­de­ren Zeltplatz in Ramsau-Beach wählen. 25 Plät­ze, himmlische Ruhe, angeschlossen ist eine be­scheidene Früh­stückspension. Ganz­jäh­rig ge­öff­net. 2 Pers. inkl. Stellplatz ab 25 €. Hier­zegg 26, Tel. 0664-75038183, www.camping-dachstein.at.

Waldschenke. Bodenständiges Restaurant neben der Sprungschanze am Kulmberg in ei­ner rustikalen Holzhütte. Solide steirische Kü­che zu zivilen Preisen, hurtiger Service. Auch für Kaffee und Kuchen eine Option. Innen zünf­tig, Plätze auf der Veranda und auf der Wiese ne­benan. Großer Parkplatz. Mi Ruhetag, an­sonsten warme Küche ab 11.30 Uhr. Ramsau 91, Tel. 03687-81993, www.waldschenke-ramsau.at.

Gruberstube. Idyllisch gelegene Jausen­sta­tion oberhalb von Ramsau-Ort, be­reits im 15. Jh. erstmals erwähnt. Innen fast wie ein Museum, die Stube mit Kachel­ofen wur­de bis heute kaum verändert. Dreh­ort der Serie „Die Bergretter“, hier fan­den die Innen­aufnahmen statt. Süßes (Krap­fen) und Def­tiges (z. B. frische Ofenkar­toffeln mit Speck), ausgewählte öster­rei­chische Wei­ne und Schnäpse. Do Ruhetag. Ver­mietung von Apartments. Gruberhof 51, Tel. 03687-81759, www.gruberhof-ramsau.at.

Austriahütte. Die sympathische ÖAV-Berg­hütte auf 1638 m Höhe ist von der Talstation der Dachsteinbergbahn zu Fuß in 30 Min. er­reichbar. Einschlägige Jausenklassi­ker mit fri­schen Zutaten, Kaffee und Kuchen. DZ ab 60 €, Bett im Lager ab 20 €. (ohne Alpen­vereins­mitgliedschaft teurer). Im UG präsentiert das Alpinmuseum Szenen aus der Berg­steiger­szene und geologische As­pekte (tägl. 10-17 Uhr, 3,50 €, erm. 2,50 €). Juni bis Ende Okt. geöffnet. Schild­lehen 48, Tel. 0670-6019161, www.austriahuette.at.

Sonnenalm. Beliebte Almwirtschaft am aus­sichtsreichen Rittisberg-Südhang und zu Fuß über die Rittisberg-Runde erreich­bar. Der Hüt­ten­wirt erzählt zotige Witze oder greift zur Zieh­harmonika. Almklassiker vom Gröstl bis zum Kaiserschmarrn (jeweils um 8 €) in der Stube oder auf der Terrasse. Auch im Winter offen. Tel. 06454-72614, www.die-sonnenalm.at.

Mein Tipp Halseralm. Die rustikale Wirtschaft liegt nur einen Steinwurf von der Sonnenalm ent­fernt. Hier ist alles noch so wie früher: ein­faches Holzhaus, gemütliche Stube und frei umherlaufende Tiere. Herzli­che Gastlichkeit, im Sommer Liegestühle im Garten. Herzhafte Jau­senkarte zu klei­nen Preisen, eine Spezialität ist flam­bierter Kaiserschmarrn. Dez. bis Ostern und Mai bis Okt. (in der Nebensaison Mo ge­schlos­sen). Vorberg 101, Tel. 0664-3921441, www.waldesruh-halseralm.at.

Walcheralm. Ein Almidyll wie aus alten Zei­ten an der Mautstraße zur Gletscher­bahn. In der Käserei wird ab Ende Juni schmack­hafter Berg­käse produziert. Erd­äpfel­nudeln, Bratwurst mit Kraut und an­dere deftige Spezialitäten in einem 300 Jahre alten Holz­haus. Mai bis Okt., Alm­ab­trieb Mitte Sept. (großes Fest). Schild­lehen 10, Tel. 03687-81243, www.walcherhof.at.

Wanderung 2: Rundweg im Schatten der Dachstein-Südwand

Almen, Hütten und faszinierende Ausblicke auf schroffe Kalksteinwände

Schladming

Das renommierte Wintersportzentrum im Ennstal ist nicht zuletzt dank mehrerer sportlicher Großereignisse einer der bekanntesten Orte der Steiermark. Zwischen dem Dachstein im Norden und den Tau­ern im Süden gelegen, ist Schladming ein exzellenter Ausgangs­punkt für Bergtouren.


Morgenstimmung in den Tauern

Während oberhalb in der Ramsau die nordi­schen Diszi­plinen beheimatet sind, hat sich Schladming den alpinen Ab­fahrtsläufen verschrieben. Der erste Winter­sportverein wurde 1908 gegrün­det und 1973 fand hier das erste Welt­cup­rennen statt. Zweimal, 1982 und 2013, war Schladming Austragungsort der alpinen Skiweltmeisterschaft. Die Stadt ist Sitz einer Ski­handelsschule und hat im Lauf ihrer Geschichte meh­re­re Sportgrößen hervorgebracht. Sepp Walcher, Weltcupsieger und dreifacher öster­reichischer Meister, ist ebenso ein Schladminger wie der Skirennläufer Charly Kahr, der nach dem Ende seiner aktiven Karriere die österreichischen National­mannschaften betreute. Heute betreibt er ei­nen Skiverleih und zwei gastronomische Betriebe.

Das aufälligste Ge­bäude im Zentrum ist ausnahmsweise kein Gotteshaus, son­dern die Planai-Talstation, die vor der letzten Weltmeisterschaft 2013 fei­er­lich eröffnet wurde. Im Winter wie im Sommer bringt die Kabinen­seilbahn die Gäste direkt vom Stadtzentrum auf die 1906 m hohe Planai. Der Schlad­minger Haus­berg ist den Tauern vor­ge­la­gert und Teil der „Schladminger Ski­schau­kel“, einem Zu­sam­men­schluss vier be­nach­barter Skiberge zu einem Mega-Win­ter­sport­ge­biet. Zu den Vor­zügen Schlad­mings zählt zweifellos der Um­stand, dass sich auch außer­halb der Schnee­saison einiges abspielt. Der Haupt­platz strahlt reichlich At­mo­sph­ä­re aus, an son­nigen Tagen stellen die Ca­fés und Restaurants hier Tische und Stühle nach draußen. Viel gibt es hier an­sons­ten nicht zu tun, sieht man ein­mal vom Stadtmuseum in der be­schau­lichen west­lichen Vorstadt ab: Die Aus­stellung über Bergbau und Volks­kultur im Ennstal be­findet sich im denk­mal­ge­schützten Haus der „Bruderlade“. Das 1661 errichtete Haus dien­te ur­sprün­g­lich der Unterbringung erkrank­ter Bergleute und den Witwen in den Stollen (→ Geschichte) ver­un­glückter Knappen (Juni, Sept./Okt. Di-Do 9-12, Di/Do 14-16 Uhr; Juli/Aug. Di-Fr 9-12, Di/Do 13-16 Uhr. 3 €, erm. 2,50 €. Talbach­str. 110, museum.schladming.at).

Geschichte

Dass Schladming im 14. Jh. das Stadt­recht erhielt, hatte man dem Berg­bau zu verdanken. Abgebaut wurde hier so ziem­lich alles, was damals von Wert war, außer Gold. Eine über­regio­na­le Be­deutung erlangte 1408 der Schlad­min­ger Berg­brief, der die Rechte der Knappen schriftlich fixierte und sogar einige Spu­renelemente de­mokra­ti­scher Selbstverwaltung enthielt. Der Vertrag diente anderen Berg­bau­ge­mein­den in Eu­ropa als Vorbild. Nichts­desto­trotz wur­de der Abbau in Schlad­ming im Ver­lauf des 19. Jh. eingestellt.

1525 war das Jahr der Bauernkriege und wirkte sich auf Schladming ver­hee­rend aus: Um den Aufstand der Land­arbeiter und Bergleute zu unter­drü­cken, machte Erzherzog Ferdi­nand I. die Stadt dem Erdbo­den gleich. An­schließend entzog er den Bürgern noch das Stadtrecht, ein Denk­mal auf dem Hauptplatz verweist auf diese Epi­sode. Die Reste der Stadt­befestigung, v. a. das Salzburger Tor an der ka­tho­li­schen Kir­che, stammen aus dem 16. Jh., als Schladming wieder aus den Trüm­mern er­stan­den war.

Rund um Schladming

Viele übernachten nicht in Schladming, sondern in umliegenden Ort­schaften: in der Ramsau am Dachstein, in Haus an der Enns und in Pichl-Preunegg. Ein im Winter überaus beliebter Standort ist Rohrmoos, ein ehemaliges Bauern­dorf über dem Ennstal und inzwischen stark vom Tourismus überformt. Rohr­moos ist ein ausgezeichnetes Basislager für Touren in die Tauern. Nebenstraßen füh­ren ins Unter- und Obertal sowie hi­nauf zur Ursprungalm. Kür­zer ist der Weg mit der Gondelbahn auf die 1850 m hohe Hochwurzen. Wie von den anderen Gipfeln der Schladminger Ski­schau­kel, ist von hier der Blick auf Dach­stein und nördliche Kalkalpen fantastisch.

Preuneggtal und Reiteralm: Von Salz­burg bzw. von Radstadt kommend ist Pichl der erste Ort im Ennstal auf stei­ri­schem Gebiet. Pichl ist Ausgangspunkt für Ab­stecher zur Reiteralm und ins Preu­neggtal. Mächtig ragt am südli­chen Ende des Tals die 2459 m hohe Stei­rische Kalkspitze auf. Sie ist be­mer­kens­wert, weil der Kalk im Urgestein der Tauern eigentlich nichts zu suchen hat. Unterhalb liegt in einem roman­ti­schen Kessel die Ursprungalm, die 1988 Drehort für den Heimat- und Aben­teuer­film „Heidi auf der Flucht“ („Cou­rage Moun­tain“) war. In der Tat ent­puppt sich die Alm als echtes Idyll aus ver­gangenen Tagen und ist zu­dem Start- und Endpunkt für Wanderungen zu den Giglachseen in grandioser Land­schaft auf ca. 2000 m Höhe. Ein zweiter Abstecher führt, per Seil­bahn oder auf der Straße, zur Reiteralm hinauf. Meist steuern Besucher vom westlichen Ende der Schladminger Skischaukel sogleich den Spiegelsee an und genießen von dort den Paradeblick auf den Dach­stein. Im Spät­som­mer allerdings, wenn der Pegel sinkt, verschwindet mit dem Spie­gel­bild des Berges auch der gran­dio­se Effekt.

Obertal: Die Erzlager im Obertal waren für den wirtschaftlichen Aufstieg Schlad­mings im Mittel­alter und in der frühen Neuzeit verantwortlich. Bereits im 3. Jh. v. Chr. wur­den Kupfererze ge­för­dert, nach der Zeitenwende folgte der Ab­bau von Silber, Bleierz und Nickel. Die mit Abstand wichtigste Hin­ter­lassenschaft ist ein Nickel­schmelz­ofen. Bei dem Industrie­denk­mal aus dem Jahr 1840 handelt es sich um die ein­zi­ge erhaltene Schmelz­an­lage für Nich­t­ei­sen­metalle im Ost­al­pen­raum.

Überdies kann man im Rah­men einer geführ­ten Tour nach Vor­an­meldung über das Infobüro (→ S. 57) einen Silberstollen besichtigen (Juni bis Sept. jeweils Mi 13.45 und Fr 9.30 Uhr). Am hinteren Ende des Tals führen viel­versprechende Einstiege in die höh­eren Regionen der Tauern: zum Dui­sitz­kar­see, zu den Giglachseen oder via Kein­prechthütte zum Hochgolling.

Wanderung 3: Zum Duisitzkarsee in den Schladminger Tauern

Hinreißend gelegener Bergsee mit Blick auf den Hochgolling


Der Riesachsee in den Schladminger Tauern

Untertal: Während es im Obertal eher beschaulich zugeht, kann sich das Un­tertal an guten Tagen vor Besuchern kaum retten. Grund für den Auftrieb sind die Riesachfälle, die als höchste Was­serfälle der Steiermark gelten, so­fern man den klei­nen und großen Rie­sach­fall zusam­men­rechnet. Ziem­lich spek­takulär ist der Steig durch „die Höll“, ein gut ausgebauter Weg an den Was­serfällen entlang. Das Erlebnis kom­plettiert eine 50 m lange Stahlseil-Hän­gebrücke. Oben angekommen, wei­tet sich das Sichtfeld, bewirtschaftete Al­men rund um den Riesach­see laden zur Rast ein. Der See wiederum ist Aus­gang­s­punkt für Bergtou­ren zur Hoch­wild­stelle und ins Natur­schutz­gebiet Klaf­ferkessel. Der Kessel ist das ei­gentliche Herz der Schladminger Tau­ern, eine majestätische Ur­landschaft mit zahlreichen eiszeitlichen Seen und klei­nen Tümpeln auf 2000 m Höhe. Der Schladminger Höhenweg durchquert das Naturschutzgebiet - ein Abschnitt, der nicht ohne Grund als Königsetappe gilt.

Basis-Infos Schladming und UmgebungKarte

Information Das Infobüro befindet sich in der Nähe der B 320 im Haus des ÖAMTC. Mo−Fr 8−18, Sa 9−13, So 9−12 Uhr. Das Pro­spekt­foyer steht rund um die Uhr offen. Ram­sauer Str. 756, Tel. 03687-23310, www.schladming-dachstein.at.

Gleichwertige Alternative ist das Infobüro von Rohrmoos-Untertal in der Nähe der Schlad­min­ger Brauerei. Rohrmoosstr. 234, Tel. 03687-2277722, www.wildewasser.at.

Darüber hinaus gibt es einen Infopoint in der Planai-Talstation.

Hin & weg Der Parkplatz (P3) liegt güns­tig in Gehentfernung zur Planai-Talsta­tion. Ein Park­haus befindet sich in der Talstation.

Bahn: Der Bahnhof bietet Anschluss an den überregionalen Bahnverkehr und liegt 500 m westlich des Zentrums.

Bus: Wichtigste Umsteigeknoten sind der Lend­platz zwischen Zentrum und Bahnhof und die Planai-Talstation („Planet Planai“). Effi­ziente Verbindungen nach Ramsau am Dachstein (www.rvb.at). Seltener fährt der Bus ins Unter­tal, Obertal bzw. Preuneggtal (www.planaibus.at).

Mautstraße: Die Straßen zur Ursprung- und Reiteralm sowie auf die Planai sind maut­pflichtig.

Taxi/Mietwagen: Kuschargasse 170, Tel. 0664-88332750, www.hechl.at.

Bergbahn Planai. Die Gondelseilbahn mit moderner Talstation im Zentrum mit Sport­kauf­haus („Planet Planai“) eröffnete 2010 zur Ski-WM. Dez. bis Mitte April 8-16 Uhr, Anfang Juni bis An­fang Okt. 9-17 Uhr. Berg- und Tal­fahrt im Sommer 19 €, erm. 11 €. Tel. 03687-22042, www.planai.at.

Hochwurzen. Kabinen­bahn mit Talstation in Rohrmoos-Untertal. Dez. bis Ostern 8-16 Uhr, Juni bis Mitte Okt. 8.30-17 Uhr. Berg- und Talfahrt im Sommer 15 €, erm. 8,30 €. Tel. 03687-22042, www.planai.at.

Reiteralm. Zwei Seilbahnen verbinden Pichl im Ennstal mit der Reiteralm. Die Tal­sta­tion der Silver-Jet-Bahn liegt an der B 320, die der Preunegg-Jet-Bahn oberhalb von Pichl Richtung Preuneggtal. Letztere fährt auch im Sommer. Juni bis Mitte Okt. Di, Fr und So 8.45-17 Uhr, Juli bis Sept. Fr−Di 8.45-17 Uhr. Berg- und Tal­fahrt 17,50 €, erm. 11 €. Tel. 06454-73570, www.reiteralm.at.

Ärztliche Versorgung Das Krankenhaus liegt westlich des Zentrums. Salzburger Str. 777, Tel. 03687-20200, www.schladming.diakonissen.at.

Bio/Regional Einkaufen Biochi 9 Bioladen bei der evan­gelischen Kirche mit viel Gutem und Ge­sundem aus der Region. An­geschlossen ist ein Bistro mit preiswerten Mittags­ge­richten und le­cke­ren Ge­mü­se­säften. Auch Bio-Kochkurse. Mo-Fr 8-18, Sa 8-12 Uhr. Martin-Luther-Str. 32, Tel. 03687-23927, www.biochi.at.

Heimatgold 2 Modern ausgestattetes Spe­zi­a­li­tä­tengeschäft mit den Flaggschiffen steiri­scher Lebensmittelprodukte − Fink’s Deli­ka­tessen, Fel­ber-Schokolade, Vul­cano-Schinken, Fandler-Öle, Kernöle und Weine. In der Haupt­saison Mo−Fr 9−18, Sa 9−13 Uhr, sonst Mo−Fr 9−12 und 14.30−18, Sa 9−12 Uhr. Coburg­str. 49, Tel. 03687-22505350, www.heimatgold.at.

Bauernmarkt. Jeden Fr vormittags ab 8 Uhr am Hauptplatz.

Veranstaltungen Nightrace. Der tra­di­tions­reiche Nachtslalom an der Planai ist seit Jahren der Höhepunkt der Schlad­minger Win­ter­sportsaison, es kom­men bis zu 50.000 Be­sucher. Tickets ab 12 €, Kinder frei. Ende Jan. (www.thenightrace.at).

Mid Europe. Bedeutendes internationales Blasmusikfestival mit 2500 Künstlern. Kon­zer­tiert wird an unterschiedlichen Standor­ten. Mitte Juli (www.mideurope.at).

Sport und Aktivitäten in und um Schladming

Klettern/Canyoning/Rafting „Dachstein Tauern Adventure“ be­treibt u. a. einen Park im Großsölktal (Klettern, Canyoning) sowie eine Raf­tingstation in Pichl. Kletterpark 25 €, erm. 15 €; Rafting 35 €, erm. 29 €. Das Büro befindet sich neben dem Billa-Markt in der Rohr­moos­straße. Tel. 0676-6370970, www.dt-adventure.at.

Radeln Schladming liegt am Ennstal-Rad­weg (R7).

Bikepark: Ein Paradies für Moun­tain­biker sind die Downhillstrecken der Planai. Trails un­ter­schiedlicher Schwierigkeits­stufen, mit der Seil­bahn geht es zum Start auf 1830 m Höhe. Mai bis An­fang Okt. Coburg­str. 52, Tel. 03687-2410030, www.bikeparkplanai.at.

Weitere Mountainbikestrecken gibt es an der Reiteralm. Infos und Radverleih an der Preu­negg-Jet-Talstation in Pichl (→ oben).

Radverleih: Das Bike-Center vor der Planai-Talstation vermietet MTBs (ab 25 €/Tag) und E-Bikes (ab 35 €). Ende Mai bis Anfang Okt. tägl. 9-17 Uhr. Coburg­str. 52, Tel. 03687-2410030, www.bikeparkplanai.at.

Wandern Reiteralm: Stark fre­quen­tiert ist der Kurzabstecher von der Berg­station zum Spie­gelsee (Gehzeit: 1:30 Std.). Man kann die­sen Spaziergang zu einer Rundtour über die aus­sichtsreiche Gasselhöhe zurück zum Start erweitern (Geh­zeit: ca. 2:30-3 Std.).

Giglachseen: Die Ursprungalm am oberen Abschluss des Preuneggtals ist Ausgangs­punkt für Expeditionen in die Schladminger Tauern. Den Unteren und Oberen Giglach­see erreicht man bereits nach einer Stunde (zwei Hütten zur Einkehr mit Über­nach­tungs­möglichkeit).

Planai: Der bestens erschlossene „Aben­teuer­berg“ bietet mannigfaltige Mög­lich­keiten für jede Alterstufe. Kinderwagen­taug­lich ist die ca. ein­stündige Planai-Runde auf überwiegend eben verlaufenden Schot­terwegen. Anspruchs­vol­ler ist der Ab­stecher entlang dem Kamm zum 2134 m ho­hen Krahbergzinken (Gehzeit: ca. 2:30 Std.).

Riesachfälle: Vom Wanderausgangspunkt am Ende des Untertals (gebührenpflichtige Park­plätze!) führen ein bequemer Forstweg und ein aben­teuerlicher Alpinsteig (Letzterer ent­lang der „wilden Wasser“) zum Riesach­see (Gehzeit hin und zurück: ca. 2-2:30 Std.).

Schladminger Höhenweg: Für versierte Berggeher geht’s in 5 Etappen von Hütte zu Hüt­te durch die Schladminger Tauern, ein Höhe­punkt ist der Klafferkessel. An- und Ab­stieg: bis 1000 m/Tag, Gehzeit: 5−7 Std. Als Paket ist die Tour auch beim Infobüro buchbar (→ S. 57).

Wintersport Das Premium-Skigebiet mit Pla­nai, Hochwurzen und Reiteralm (hinzu kommt noch der Hauser Kaibling) bietet un­zählige Möglichkeiten. Mit den Ski­ge­bieten jen­seits der „Grenze“ im Bundesland Salz­burg bil­det das Schlad­ming-Dach­stein-Ge­biet einen grö­ße­ren Verbund mit ins­gesamt 760 km Skipisten und 270 Liften. Die längste Talabfahrt ist knapp 8 km lang und befindet sich an der Hoch­wur­zen (www.skiamade.com).

Nachtrodeln: An der Hochwurzen befindet sich die längste Nachtrodelstrecke der Alpen. Die 7 km lange Naturrodelbahn ist bis 23.30 Uhr beleuchtet; eine weitere, 3 km lange Piste ist dem Nachtskilauf vor­be­halten (www.nachtrodeln.at).

Übernachten/Essen & Trinken in und um Schladming

Seit Gründung der „Ersten Alpen­ländischen Volks­brauerei“ anno 1909 ist Schlad­minger Bier ein Markenartikel. Ein Klassiker ist der gold­gelbe Schlad­minger Märzen, jüngste Inno­va­tion das naturtrübe Bio-Zwickl. Seit 1994 exis­tiert im Zen­trum zudem eine Privat­brau­e­rei, in der Schwalben­bräu, ein natur­trübes Wei­zenbier, ausge­schenkt wird.

**** Schütterhof 10 Gut geführte Komfort­blei­be in einem gelb getünchten Haus im al­pen­ländischen Stil in Rohrmoos. Ruhige Lage, Pis­te und Loipe gleich vor der Türe. Freundlich möb­lierte, kom­for­table Doppel- und Fami­lien­zim­mer, groß­zügi­ger Sauna- und Wellness­be­reich, Restaurant mit guter Küche. Bus­halte­stelle nicht weit entfernt. DZ ab 200 €. Wie­sen­weg 140, Tel. 03687-61205, www.schuetterhof.com.

*** Tetter. Gemütlicher, exzellent geführter Alpengasthof im tra­di­tionellen Stil weit vom Schuss im Untertal. 14 behaglich möblierte Zim­mer, die meisten mit Balkon. Das gute Res­taurant serviert landestypische Ge­richte, der Saibling kommt frisch aus dem ei­genen Teich, z. B. mit Zitronenbutter und Bas­ma­ti­reis. Rind­fleisch aus der ei­ge­nen Biolandwirtschaft. Innen- und Außen­plätze. Mo Ruhetag. DZ ab 125 €. Un­ter­tal­str. 24, Tel. 03687-215991, www.tetter.com.

*** Zirngast 1 Das gute Mittelklassehotel in einem modernen Haus liegt ruhig an der Enns in Gehdistanz zum Schladminger Zen­trum. 30 modern ausgestattete Zim­mer, mit an­ge­schlos­se­nem Campingplatz. Das Restau­rant bietet stei­ri­sche Küche mit Zutaten aus der Region so­wie in­ter­natio­nale Gerichte (mitt­le­res Preis­ni­veau). DZ ab 120 €, 2 Pers. und Zelt ab 15 €. Lin­ke Ennsau 633, Tel. 03687-23195, www.zirngast.at.

Bio/Regional Bio-Pension Tiefenbach 8 Zentrale Lage in der Stadt und dennoch ruhig. Neubau im al­pen­ländischen Stil, 4 modern möblierte Zim­mer und 3 Apartments, nach vorne raus mit Holz­bal­kon. Sauna, gutes Frühstück mit Bio­pro­duk­ten, auf Wunsch am Abend Bio­voll­wert­küche (für Hausgäste). DZ ab 90 €. Vor­stadt­gasse 118, Tel. 0664-1022865, www.biohotel-tiefenbach.at.

Camping Reiteralm. Neben dem zentral in Schladming gelegenen Campingplatz (→ Hotel Zirngast) gibt es diesen weiteren Zelt­platz in Pichl, unweit der Reiteralm-Lifte. Rezeption im an­ge­schlossenen Hotelrestaurant, das für Cam­per ein Früh­stücks­buffet anbietet. Spiel­platz, Ski- und Schuh­raum. Sommer und Win­ter ge­öffnet. 2 Pers. mit Zelt ab 30 €. Glei­ming 1, Tel. 06454-7312, www.hotel-reiteralm.at.


Übernachten

1 Zirngast 5 Brunner 8 Tiefenbach 10 Schütterhof

Essen & Trinken

1 Zirngast 3 Tischlerei 4 Stadtbräu 5 Brunner 6 Schladminger Hütte 9 Biochi

Cafés

7 Niederl

Shopping

2 Heimatgold 9 Biochi

Die Tischlerei 3 Das vielleicht beste Res­tau­rant Schladmings erhielt zahlreiche Prä­di­kate, eine Reservierung ist emp­feh­lens­wert. Ge­di­e­ge­ne Ausstattung mit viel mo­der­nem De­sign, we­nige Innen­plätze. Krea­tive ös­ter­rei­chi­sche Küche mit inter­natio­nalen Ak­zen­ten. Haupt­ge­rich­te um 20 €, Mehrgang-Menüs 30−45 €, preis­werter mit­tags, auch Café und Bar. Tägl. au­ßer So ab 17 Uhr geöffnet, Mitte Mai bis Mitte Juli zu. Ros­eg­ger­str. 676, Tel. 03687-22192, www.dietischlerei.co.at.

Brunner 5 Stilvolles Gasthaus mit Freiplät­zen auf dem Hauptplatz und niveauvoller stei­ri­scher Küche. Gutes Preis-Leistungs-Ver­hältnis. Auch Kaffeehaus, Wein- und Bierbar draußen auf dem Trottoir oder im kühlen Gewölbe. Tägl. außer So 9-23 Uhr. Vermietung von schicken Gästezimmern im edlen Nussholzdesign und meditativer Zen-Atmosphäre (DZ ab 168 €). Hauptplatz 14, Tel. 03687-22513, www.stadthotel-brunner.at.

Stadtbräu 4 Das einstige Schwalbenbräu-Brau­haus (eine Privatbrauerei) wurde einem Face­lif­ting unterzogen und unter neuem In­haber wiedereröffnet. Edelschick im stim­mungs­vollen und hellen Gewölbe, die Küche kredenzt steirisch-österreichische Klassiker mit inter­na­tio­na­len Anklängen. Sehr gutes Preis-Leistungs-Ver­hältnis. Tägl. außer Mo ab 10 Uhr. Sie­der­gasse 89, Tel. 03687-24459, www.tennestadl-schladming.com.

Niederl 7 Gemütliches Café mit Freiplät­zen auf dem Hauptplatz unter schattigen Kas­ta­ni­en. Leckeres Speiseeis aus eigener Her­stel­lung, ver­schiedene Kaffee- und Tee­sor­ten, Ku­chen, Salate und andere Ge­richte. Mo−Sa 9-22, So ab 14 Uhr. Haupt­platz 42, Tel. 03678-23164.

Schladminger Hütte 6 Das Traditions­gast­haus des ÖAV auf der Planai ist bekannt für gute Küche. Steirerkasnockerl mit Kraut­salat u. a. steirische Hüttenklassiker (um 10 €). Gro­ße Sonnenterrasse, keine Über­nach­tungs­mög­lich­keit! Pla­nai­str. 35 (an der Bergstation der Planai-Bahn), Tel. 03687-22639, www.schladmingerhuette.com.

Gfölleralm. Ursprünglich gebliebene Jau­sen­station oberhalb der Riesachwasser­fälle, nur zu Fuß zu erreichen (1 Std. vom Park­platz am En­de des Untertals). Von der Ter­rasse fällt der Blick auf den Riesachsee. Freundlicher Em­p­fang, auf der Karte stehen u. a. Bio­milch­pr­o­duk­te sowie Enzian- und Lär­cherlschnaps. 3 Zim­mer bietet das Haus Alpenfrieden im Un­tertal. Mai bis Okt. ab 9 Uhr. Tel. 0676-5908068, www.gfoelleralm.at.

Waldhäuslalm. Familienfreundliches Alm­idyll im Untertal, Terrasse direkt am Forel­len­teich. Jausenkarte und exzellente Fisch­ge­richte, das Preisniveau ist ebenfalls familiengerecht. An­fang Mai bis Mitte Okt. tägl. ab 11 Uhr, Weih­nach­ten bis Ostern ab 11.30 Uhr. Unter­tal­str. 100 (Zufahrt ist maut­frei), Tel. 03687-61592, www.waldhaeuslalm.at.

Ursprungalm. Das beinah museal wir­kende Almparadies in den Niederen Tauern ist die Mutter der steirischen Almen. Stei­rer­käse, But­ter, Topfen und Kuchen sind alle haus­gemacht, eine Übernachtung in Privat- und Mehr­bett­zim­mern ab 4 Pers. ist möglich. Die Maut­straße en­det kurz vor der Alm auf 1610 m (in der Saison fährt 3-mal tägl. der Bus). Pfingsten bis Mitte Okt. geöffnet Tel. 0664-9038038, www.ursprungalm.at.

Haus im Ennstal

Der sympathische Wintersportort liegt in Sichtweite von Schlad­ming im Oberen Ennstal. Die wichtigsten Ausflugsziele sind der Hau­ser Kaibling und der Steirische Bodensee.

Das durch den Alpinsport überregional bekannte Dorf besticht durch sein hüb­sches und gepflegtes Zentrum. Häuser im alpenländischen Stil gruppieren sich um eine Barockkirche, die allein schon deshalb erwähnenswert ist, weil Haus äl­teste Pfarre im Ennstal ist. Das wichtigste sakrale Kleinod ist ein Kruzi­fix aus romanischer Zeit (um 1150). Es handelt sich angeblich um das älteste in der Steiermark und befin­det sich neben der Kirche in der Katharinenkapelle.

Die Anziehungskraft gewinnt Haus aber eher mit vielfälti­gen Freizeit­an­ge­bo­ten: Zwei Seilbahnen verbinden den Ort mit dem 2015 m hohen Hauser Kaib­ling in den Schladminger Tauern. 1914 führte hier oben die Wiener Alpin­gesellschaft Krummholz das erste Ab­fahrts­rennen durch und schuf die Grund­lage für eine Tradition, die bis heute ausstrahlt. Das Winter­sport­mu­seum im Orts­zentrum dokumentiert die Ent­wicklung des Alpinsports (Jan. bis Ostern und Juli bis Mitte Sept. Di 10-12 und Mi 16.30-18.30 Uhr; 2 €, erm. 1 €). Aufgrund der guten Infrastruktur so­wie fantastischer Fern­sicht ist der Kaibling aber auch im Sommer ein beliebtes Ziel. Ein zweites Ausflugsziel von Rang ist der Steiri­sche Bodensee in den Tauern östlich von Haus. Das fischreiche, ca. 1150 m hoch gelegene Gewässer ist von Hochgebirge um­ge­ben und über zwei Maut­straßen zu­gäng­lich. Der Ge­nuss einer frischen Forelle ist hier beinah schon ein Muss, derweil der Blick auf einen im­po­santen Wasserfall im Hintergrund fällt.

Basis-Infos Haus im Ennstal und Umgebung

Information Das Infobüro befindet sich im Gemeindeamt. Mo-Fr 9-12 und 14-18 Uhr, in der Hauptsaison zusätzlich Sa 9-12 Uhr. Schloss­platz 47, Tel. 03686-223434, www.haus.at.

Hin & weg Haus liegt 7 km östlich von Schlad­ming und ist über zwei Ausfahrten von der B 320 erreichbar. Vom Ortsteil Wei­ßen­bach bei Haus auf der anderen Tal­seite führt eine Nebenstrecke zum Dachstein.

Mautstraße: Eine 8 km lange und im obe­ren Abschnitt mautpflichtige Straße verbin­det den Ortsteil Ruperting mit dem Boden­see, die Ausfahrt von der B 320 ist beschil­dert. 4,20 €/Pers., Motorräder 3,20 €. Eine weitere Maut­straße verbindet den See mit Aich. Mitte Mai bis Mitte Okt. geöffnet.

Bergbahn Tauernseilbahn. Kabinenbahn auf den Kaibling mit der Talstation ober­halb des Ortszentrums. In der Ski­sai­son und Ende Mai bis Mitte Okt. tägl. 8-12 und 14-16.45 Uhr geöffnet. Sommerpreise: 19,50 €, erm. 12,30 € für die Berg- und Talfahrt. Tel. 03686-3030, www.hauser-kaibling.at.

Die Hauser-Kaibling-Bahn ist eine weitere Kabinenbahn mit der Talstation direkt an der B 320. Gondeln für 8 Per. Winterbetrieb und Ende Juni bis Sept. geöffnet. Preise im Som­mer: 19,50 €, erm. 12,30 € für die Berg- und Talfahrt. Tel. 03686-3030, www.hauser-kaibling.at.

Wandern Eine der leichtesten Übungen ist die Umrundung des Steirischen Boden­sees (Gehzeit: ca. 1 Std.).

3-Seen-Wanderung: ein klassischer Ein­stieg vom Bodensee in die Schladminger Tauern, vor­bei am Schleierwasserfall zum Hüt­ten- und zum Obersee mit tollen Ausbli­cken auf die Hochwildstelle (Gehzeit: ca. 3:30 Std.).

Hochwildstelle: Der zweithöchste Gipfel der Schladminger Tauern ist für geübte Berg­geher ebenfalls vom Bodensee er­reich­bar (Gehzeit zur Hans-Wödl-Hütte und zurück: ca. 7:30 Std.).

Hauser Kaibling: Von der Bergstation der Seilbahn sind es 30 Min. bis zum Gipfel. Von dort führt u. a. ein aussichtsreicher Hö­henweg zum idyllisch gelegenen Moaralm­see (Gehzeit: ca. 3 Std.).


Herbst am Steirischen Bodensee

Wintersport Der Kaibling bildet den östli­chen Abschluss der Schladminger Ski­schau­kel. Er ist gleichzeitig auch der höchs­te der vier Ski­berge rund um Schlad­ming und am Sen­de­turm erkenn­bar. Neben den zwei Kabinen­bah­nen aus dem Tal gibt es 7 Sesselbahnen und 2 Schlepp­lifte. Von den 16 Pisten sind die Hälfte leich­te Abfahr­ten, zwei Pisten sind schwierig, die übrigen sind mittelschwer (www.hauser-kaibling.at).

Übernachten/Essen & Trinken in und um Haus im Ennstal

****S Höflehner. Das luxuriöse Hotel im alpen­ländischen Stil befindet sich in erhöh­ter Warte über dem Ennstal auf 1117 m. Traum­blick auf die Kalkalpen, ausgezeich­net geführt, prä­mierter Spa- und Well­ness­be­reich mit Innen- und Außen­pool. Die Kü­che verarbeitet Na­turprodukte aus der Re­gion. Geeignet als Som­mer- und Win­ter­quar­tier. DZ ab 260 €. Gum­penberg 2, Tel. 03686-2548, www.hoeflehner.com.

Linharterhof. Der Bauernhof eignet sich für Fami­lienferien mit Kindern. Ruhige Lage im hüb­schen Teilort Weißenbach an der Enns. Milch­wirtschaft seit drei Familiengeneratio­nen. Ein Großereignis ist der Almabtrieb im Sep­tem­ber. 3 DZ ab 82 € sowie 4 großzügig ge­schnit­tene Ferienwohnungen ab 90 € (die Letzteren ohne Früh­stück). Weißenbach 35, Tel. 03686-5495, www.linharterhof.at.

Kirchenwirt. Das Traditionsgasthaus mit Ho­tel im Ortszentrum ist in Familienhand. Gut­bür­ger­liche Küche mit saisonal wech­seln­der Karte, Hauptgerichte um 10−15 €, Außen­plätze auf der Veranda. In den Über­gangszeiten zu, sonst tägl. mit­tags und abends geöffnet. Auch Gäste­zimmer ab 120 €. Kirchengasse 56, Tel. 03686-2228, www.familienhotel-kirchenwirt.at.

Krummholzhütte. Kultige Schutzhütte am Hau­ser Kaibling auf knapp 1900 m. Die Vor­gängerin aus dem Jahr 1909 brannte 1921 ab, wurde aber umgehend wieder aufge­baut. Schmack­hafte steirische Gerichte zu kleinen Preisen. Gästezimmer und Bettenla­ger, mit ei­ner Sauna. 2013 wurde das Haus als beste Al­pen­ski­hütte prämiert. Hauser Kaibling 76, Tel. 03686-2317, www.krummholzhuette.at.

Forellenhof. Renommieradresse für guten Fisch am Steirischen Bodensee. Winter­gar­ten und Terrasse zum Wasser, vom Park­platz in 10 Min. erreichbar. Steirische Kü­che, herzhafte Jausen, Kaffee und Ku­chen, Fischspezialitäten um 12−15 €. Auch Bootsverleih (im Sommer tägl. ab 8 Uhr). Auch Zimmervermietung. War­me Küche im Sommer tägl. 11-20 Uhr, im Win­ter Mi zu. See­wigtal 41, Tel. 03686-4697, www.forellenhof-bodensee.at.

Speckhütte. Uriges Lokal am Ortsausgang von Weißenbach in Rich­tung Dachstein mit zauberhafter Veranda über Forellenteichen. Herzliche Gast­lich­keit, zünftiges Ambiente mit viel Holz. Diverse steirische Klassiker zu den üblichen Hüttenpreisen, ansonsten ist die Hausspezialität fangfrischer Fisch. Mitte Juni bis Sept. tägl. außer Mi ab 17 Uhr, in der Ne­bensaison Do−Sa geöffnet. Weißen­bach 17, Tel. 03686-5517, www.abenteuerhof.at.

Gröbming

Der Kurort auf einer Anhöhe über der Enns ist ein Verwal­tungs­zen­trum mit hoher Lebens­qualität. Wichtigstes Ausflugsziel ist der Sto­der­zinken, auf dessen Gipfel eine Mautstraße führt.

Gröbming zählt zu den wenigen Orten in der Ober­steiermark, die stolz auf eine steigende Einwohnerzahl blicken. In der Schneesaison vom Skilanglaufen geprägt, sorgt in der warmen Jahreszeit u. a. ein Abenteuerpark für Zulauf. Der nach Selbstauskunft größte Kletterpark Österreichs liegt am Beginn der 13 km langen, mautpflichtigen Straße auf den Stoderzinken. Vom Parkplatz am Ende der Panoramastraße ist es nur noch ein kur­zes Stück zum 2048 m hohen Gip­fel, weshalb er immer stets gut besucht ist. Die meisten steuern indessen nicht das Gipfel­kreuz an, sondern wandern zum Friedenskircherl. Die Ka­pelle aus Holz wurde 1902 erbaut und blickt von einer Felsnase auf knapp 1900 m Höhe über das Ennstal auf die Tauern. Heute steht sie unter Denk­malschutz und ist zu Fuß in 20 Minuten erreichbar. Schnellster Weg hinunter ins Tal ist übrigens die Zipline: Mit dieser Gleit­fluganlage fliegt man mit vehementer Rasanz und einer Geschwindigkeit bis 115 km/h ins Tal.

Im Ortszentrum geht es ansonsten eher ruhig zu. Die Gradieranlage im Kur­park lädt, ähnlich wie in Altaussee, zu tiefen­ent­spann­tem Atmen ein. Vom Kur­park zugänglich ist auch das Hei­mat­museum, des­sen größter Star ein Elch namens Alex ist. Es handelt sich um ein 1000 Jahre altes Skelett, das in der Nähe der Neubergalm gefunden wurde (Mitte Juni bis Ende Okt. Do 16-19 und So 10-12 Uhr, Eintritt gegen Spende, www.museum-gb.at).


Stoderzinken: Prachtblick vom Gipfelkreuz auf die Tauernkette

Praktische Infos

Information Das Infobüro befindet sich in der Orts­mitte im ehemaligen Gasthaus zur Post. Mo-Fr 8.30-12 und 15-17 Uhr. Haupt­platz 57, Tel. 03687-2213122, www.groebmingerland.at.

Hin & weg Der Bahnhof liegt auf der ande­ren Seite der Enns in Moosheim. Bus­se fahren nach Schladming und Liezen. Zu­dem existieren we­nige Verbindungen in die Sölktäler (www.taelerbus.at).

Mautstraße: Die Nutzung der Straße vom Abenteuerpark auf den Stoderzinken kostet 13 € (Pkw und Motorräder). Die Maut wird bei der Rückfahrt entrichtet. Tel. 0676-6000202.

Einkaufen Bauernladen. Kleines Geschäft für Bauern­brot, Steirerkäse, Obst, Gemüse und andere re­gionale Erzeugnisse. Ein besonde­res Schmankerl sind die Produkte vom Kräu­ter­bauern­hof Precht. Di und Fr 9-12.30 und 15-18, Mi/Sa 9.30-12 Uhr. Haupt­str. 47, Tel. 03685-22751, www.bauernladen-groebming.at.

Klettern Abenteuerpark. 18 Parcours mit un­terschiedlichen Schwierigkeitsgraden er­ge­ben eine Gesamtkletterstrecke von 2 km. An­fang Mai/Juni und Mitte Sept. bis Okt. Mi-Fr 12-17, Sa/So 10-17 Uhr; Juli bis Mitte Sept. tägl. 10-18 Uhr. 25 €, erm. 17 € (keine Kar­ten­zahlung). Stoder­str. 114, Tel. 03685-22245, www.abenteuerpark.at.

Veranstaltungen Ennstal-Classic. Große Wett- und Schaufahrt nostalgischer Flitzer auf wenig befahrenen Alpenstraßen rund um Gröb­ming. Seit 1993, Niki Lauda und Walter Röhrl waren auch schon dabei. Eine der wich­tig­sten Automobilveranstaltungen in Öster­reich. 3 Tage Mitte Juli. (www.ennstal-classic.at).

Wandern Der klassische Rundweg zum Sto­der­zinken beginnt am oberen Ende der Stra­ße (Gehzeit mit Abstecher zum Frie­dens­kircherl: ca. 2:30 Std.).

Auf der Tauernseite ist das 1200 m hoch ge­le­ge­ne Michaelerberghaus oberhalb von Moos­heim (Bhf.) ein gu­ter Ausgangspunkt für Wan­de­run­gen. Durch das Satteltal zur Hoch­wild­stelle ist der Weg allerdings weit (Gehzeit ab Sattelalm: ca. 7 Std.).

Wintersport DerStoderzinken und der Galsterberg in den Schladminger Tauern zäh­len zu den familientauglichen Geheim­tipps für Skifans. Bekannter ist das Gröb­min­gerland aber für seine Loipen (www.galsterberg.at).

Zipline Die Anmeldung zum Seil-Gleitflug vom Stoderzinken er­folgt in der Saison im Aben­teuerpark oder im Internet. 39 €, erm. 25 €. Tel. 03685-22622, www.zipline.at.

Mein Tipp Übernachten/Essen **** ­Schloss ­Thann­egg. Das ro­man­tische Quar­tier mit Ritterflair liegt auf der an­deren Seite des Ennstals unweit des Bahn­hofs in ei­nem 1150 erstmals er­wähnten Schloss. 10 Zimmer und Apart­ments für Fam­i­lien mit Kindern. Café und Restaurant heißen auch auswärtige Gäste will­kom­men. Plätze im kühlen Gewölbe, nettes Sitzen im Hof und Garten. Di zu. Mit­te Mai bis Mitte Okt. geöffnet. DZ ab 136 €. Schloss 1 in Moosheim, Tel. 03685-23210, www.schloss-thannegg.at.

*** Steinerhaus. Der Berggasthof liegt am oberen Ende der Straße auf den Stoderzin­ken. 6 ordentliche Zimmer, Sauna, Pano­rama­blick von der Terrasse auf die Hoch­wildstelle in den Tauern. Gutbürgerliche Küche mit üppigen Por­tio­nen, nach­mittags hausgemachte Mehl­spei­sen. DZ ab 110 €. Stoderzinken 2 in Aich, Tel. 03686-2646, www.steinerhaus.at.

Angermaier (Winklwirt). Der gemütliche Gast­hof befindet sich in einem Bürgerhaus aus dem 18. Jh. im Ortszentrum. Einladen­der Hin­ter­hof, rustikales Flair, steirische Spe­zia­litäten und hausgemachte Kuchen, Haupt­gerichte um 10 €. Auch Vermietung ei­nes Ferienhauses. Di−Sa ab 16 Uhr, So 9−14 Uhr. Hauptstr. 99, Tel. 03685-23231.

Café am Kurpark. Die freundliche Einkehr ist eine Oase der Ruhe. Bauern­sa­late u. a. mit steirischen Käferbohnen. Verschiedene Mit­tags- und Abendgerichte, schmackhafte Filet­steaks sowie Kaffee und Kuchen. Tägl. außer Mo/Di ab 14 Uhr. Dr.-Franz-Xaver-Mayr-Str. 545, Tel. 03685-22743.

Naturpark Sölktäler

Stein an der Enns ist Ausgangspunkt für Abstecher in die Sölktäler. Die beiden Tauern-Täler sind das Herzstück des 288 Quadrat­kilo­meter großen Naturparks.

Im Gegensatz zum Trubel am Dach­stein geht es in den Sölktälern eher betulich zu. Wanderer sollten sich auf größere Höhenunterschiede einstellen, wenn sie die alpinen Sphären erreichen wollen. Der Naturpark ist obendrein für die ur­sprüng­lichen Almen bekannt. Ein exzel­len­tes Beispiel ist die 1356 m hoch gele­gene Putzentalalm am Abschluss des Kleinsölktals.

Durch das Großsölktal verläuft die bei Motor­radfahrern beliebte Erz­her­zog-Johann-Straße. Sie verbindet das Enns- mit dem Murtal und über­windet dabei den 1788 m hohen Sölk­pass. Es handelt sich um den höchsten Alpenübergang in der Steier­mark. Auf dem Pass ent­deck­te man jung­stein­zeitliche Pfeil­spitzen und einen Brand­opferplatz aus der Bronze­zeit. Die Funde belegen, dass durch das Groß­sölktal einst eine be­deu­ten­de Han­del­sroute verlief. Im unteren Groß­sölk­tal befindet sich das Schloss Großsölk. Bereits um die erste Jahr­tau­send­wende no­tier­te man an gleicher Stelle die Veste Selchstein. Die Flucht­burg wechselte in der Folge mehr­fach den Besitzer, bevor sich hier im 17./18. Jh. die Jesuiten nie­der­lie­ßen. Eine Hin­ter­lassenschaft der Mönche ist der Heilkräutergarten unter­halb der An­lage. Heute befindet sich im Schloss ein Naturerlebniszentrum für Kinder.

Der hintere Abschluss des Klei­n­sölk­tals ist ein Eldorado für Wanderer, die vom Ende der Mautstraße den Schwar­zen­see ansteuern. Am Talanfang pas­siert die Straße das Be­triebs­gelände der Söl­ker Marmor GmbH. Der Stein be­sticht durch seine nuancenreiche Farb­ge­bung, die von Weiß über Rosé bis Ja­de­grün chan­giert (www.soelker.at).

Praktische Infos

Information Das Infobüro be­fin­det sich in Stein an der Enns. Mo-Fr 8.30-12 und 13-15.30 Uhr. Stein a. d. Enns 107, Tel. 03685-20903, www.soelktaeler.at.

Veranstaltungen Säumerfest. Reiter aus dem Enns- und aus dem Murtal treffen am Sölkpass aufeinander und tauschen Salz gegen Wein („Säumer“ waren im Mittelalter und in der frühen Neuzeit einfache Bauern-Händler). 1. So im Juli.


In den Tauern oberhalb des Kleinsölktals

Kasfest. Der Steirerkäse steht im Zentrum des kulinarischen Spektakels im Schloss Großsölk und in den Naturpark-Almen − der traditionelle Abschluss der Sommersaison. Letzter Sa im Sept.

Wandern St. Nikolai im Sölktal. Forst- und Almwirtschaftswege füh­ren durch ein Sei­ten­tal u. a. zur Bräualm. Geh­zeit: ca. 2 Std. hin und zurück. Weiter geht es über einen 400 m hoh­en Absatz zu einem See und der nicht be­wirt­schafteten Hohenalm − oder optio­nal zum Dürrmooswasserfall.

Schwarzensee. Ebenfalls keine erheblichen Anforderungen stellt der breite Weg vom Park­platz am Ende der Mautstraße zum See­ufer dar. Einfache Gehzeit: 2 Std.

Großer Knallstein. Der Weg zum höchsten Gipfel des Naturparks (2599 m) ist geübten und v. a. konditionsstarken Bergwanderern vor­behalten. Gehzeit von St. Nikolai: 7 Std. hin und zurück.

Übernachten/Essen *** Zum Gams­jä­ger. Die bodenständige Wohlfühlpension be­findet sich am hinteren Ende des Groß­sölktals. 21 Gäste­zim­mer mit Kiefernholz, teils mit Bal­kon. Sauna, gutes Restaurant mit Innen­raum im alpenländischen Stil und durch­ge­hend war­mer Küche (Nebensaison Mi Ruhetag, Haupt­gerichte 8−12 €). DZ 92 €. St. Nikolai im Sölk­tal 127, Tel. 03689-210, www.zumgamsjaeger.at.

Breitlahnhütte. Familiengeführtes ÖAV-Logis am Ende der Kleinsölktal-Mautstraße. Start­punkt für Touren zum Schwarzensee und zur Putzentalalm. Mittags und abends steirische Spezialitäten, u. a. Forellen aus dem be­nach­barten Teich. 2 Familienzimmer und 1 ein­faches Bettenlager. Ende Mai bis Anfang Okt. geöffnet. Kleinsölk 124, Tel. 0720-517462, www.breitlahn-huette.net.

Putzentalalm. Nur zu Fuß zu er­reichendes Almidyll über dem Schwarzen­see (3 Std. Geh­zeit vom Ende der Mautstraße). Alt­her­gebracht wirtschaftender Alm­be­trieb, die Hausspezialität ist Kaiser­schmarrn mit Preiselbeeren, der am offe­nen Feuer zubereitet wird. Nach Vor­an­mel­dung auch Übernachtung möglich. Tel. 03685-22820.

Schloss Trautenfels

Trutzig bewachte das Schloss die Handelswege durch das Ennstal. Die Fassade vor dem Hintergrund des Grimming ist ein post­kar­ten­taug­liches Fotomotiv. In der Umgebung von Trautenfels befinden sich weitere interessante Attraktionen.

Obwohl die Fassade in ihrer spröden Schmuck­losigkeit ein wenig abweisend wirkt, kann man sich dem erhabenen Eindruck kaum entziehen. Die strate­gisch günstige Lage des Schlosses führte dazu, dass sich im Mittelalter Landesfürsten und Erzbischöfe um den Besitz zankten, der im 13. Jh. erst­mals als „Schloss Neuhaus“ in den Annalen auftauchte. Seine heutige Gestalt er­hielt es in der zweiten Hälfte des 17. Jh., als der Graf von Trauttmansdorff, der stei­rische Landes­haupt­mann, das An­wesen erwarb. Aus dieser Zeit stammt der de­kora­tive Mar­morsaal im Ober­ge­schoss mit den Barockfresken von Carpo­foro Tencalla. Heute be­findet sich in den Räumen ein Museum zur Natur- und Kultur­geschichte des Ennstals und des Salz­kammerguts. Die Exponate krei­sen um Themen wie Brauchtum, heimische Flora und Fauna, Mine­ra­lo­gie, Berg­bau, Kunst­handwerk und Tex­ti­lien sowie um di­verse Aspekte men­sch­lichen All­tags. Abschließend winkt der Aus­blick vom Turm auf Grim­ming und Ennstal. Der Stiegenlauf zur Platt­form ist mit Kla­vier­saiten be­spannt, ein klin­gen­des und be­schwin­gen­des Erleb­nis!

♦ Palmsonntag bis Okt. tägl. 10-17 Uhr. 9,50 €, erm. ab 3,50 €. Trautenfels 1, www.museum-joanneum.at.

Rund um Trautenfels

Wer nach dem Schlossbesuch von Kunst und Kultur nicht genug hat, kann die Rupertikirche in Niederhofen oder den Skulpturenpark Irdning auf­su­chen. Naturfreunde hingegen wan­dern in der Wörschachklamm oder er­fri­schen sich im Putterersee. Trau­ten­fels ist zudem ein guter Aus­gangs­punkt für Abstecher ins Donners­bach­tal in den Tauern und nach Pürgg.

Grimming: Das imposante, bis zu 2351 m hohe Gebirgsmassiv ist die öst­lich­ste Erhe­bung der Dachstein-Gruppe und galt lange Zeit als höchster stei­ri­scher Berg (Mons Styriae altissimus). Ganze 1700 Höhenmeter liegen zwi­schen Enns und Gip­fel, womit der grim­mige Grimming zu den höchsten freistehenden Gebirgsstöcken Europas zählt. Mit einer Länge von 9,3 km und einer Breite von 5,2 km ist er von allen Seiten eine beeindruckende Er­schei­nung und lange Zeit war er ein be­lieb­tes Vermes­sungszeichen. Die Er­schlie­ßung setzte im frühen 19. Jh. ein, au­ßer­dem inspirierte der Berg zahlreiche Künstler. Anselm Kiefer fertigte 2011 ein Patchwork mit dem Titel „Il mystero delle cathedrali“ und Paula Grogger publi­zierte 1926 ihren Roman „Das Grimmingtor“. Grundlage des Plots ist eine Volkssage, der zufolge in den Berg­tiefen märchenhafte Schätze ver­bor­gen lie­gen. Legt sich um den Gip­fel eine Nebelbank, kann man auf Wet­ter­wechsel rechnen: „Trägt der Grimming einen Hut“, lautet die Regel, „dann wird das Wetter gut“. Klassischer Ausgangspunkt für die anspruchsvolle Bergque­rung ist die Grim­ming-Hütte oberhalb von St. Martin am Grimming.


Schloss Trautenfels vor dem Hintergrund des Grimming

Öblarn: Der gepflegte Ortskern mit sorg­fältig in Schuss gehaltenen, denk­mal­ge­schützten Bürgerhäusern ist ein Etappenziel am Ennstal-Rad­weg. Einst war Öblarn ein bedeutender Berg­bau­ort, der Abbau von Kupfer im Walchen­tal ist bereits Mitte des 15. Jh. belegt. Außerdem ist Öblarn die Heimat von Paula Grogger: Die Schriftstellerin ist u. a. Verfasserin des Stücks „Die Hoch­zeit“, das 1936 uraufgeführt wurde und alle fünf Jahre das Dorf zum un­an­ge­foch­tenen Zen­trum des Laientheaters im Alpenraum macht.

Irdning: Abgesehen davon, dass sich im Schloss Pichlarn das luxuriöseste Hotel der ganzen Region verbirgt, erweist sich der Ort als ausgezeichnetes Basis­la­ger für Abstecher in die Niederen Tau­ern. Außerdem ha­ben hier im Rah­men des „Grimming-Symposiums“ re­nom­mierte Kunst­schaffende seit 1997 Skulpturen aus Holz und Stein ge­schaf­fen. Bester Ausgangspunkt für die Spuren­suche in Sachen Kunst ist der Freizeitpark am Orts­ausgang in Rich­tung Trautenfels.

Aigen im Ennstal: Der Kulm, ein be­wal­deter Kogel im Ennstal, trennt die hübsch ge­le­gene Ortschaft von der un­ge­mütlichen Ennstalstra­ße. Bei Unter­su­chun­gen auf dem Berg wur­den einige Gräber aus der Hall­statt­zeit entdeckt. Wis­senschaftler ver­mu­ten hier deshalb ein Herr­schaftszentrum aus der Früh­ge­schichte, das vom Handel mit Salz pro­fitierte. Im Ortszentrum setzt die Flo­riani­kirche einen mu­ti­gen Ak­zent in Sa­chen moderner Architektur. Meist­be­suchtes Ziel ist der Put­terer­see am west­li­chen Ortsrand. Das Gewässer gilt als wärm­ster steirischer Alpen­moor­see und wird von un­ter­ir­di­schen Quellen ge­speist.


Spätgotische Wandmalereien in der Rupertikirche

Wörschach: Die über dem Ort thro­nen­de Wolkenburg war eine der ältesten und stärksten Festungen im Ennstal. Bereits 1039 vermerkten die Annalen einen ge­wis­sen Ulrich von Wol­ken­stein. Die Blüte lag im 16. Jh., danach fiel die Fes­tung an das Stift Admont, bevor sie seit der Mitte des 18. Jh. ver­fiel. We­ni­ge Be­sucher finden den Weg hierher, was für die zweite Attraktion über­haupt nicht zutrifft: Die Wör­schach­klamm zählt zu den spek­ta­ku­lärs­ten Natur­denkmälern der Kalk­al­pen. Durch die Schlucht führt ein gut ausgebauter Holzplanken­steg. Wör­schach war im Übrigen früher ein an­er­kan­ntes Kurbad. Die Quellen gibt es noch immer, das Schwefel­bad wurde aber wegen Bau­fälligkeit abgerissen. Die un­schein­bare Ruine am Klamm­ein­gang und das Ortswappen, ein blauer Bade­zuber auf gol­denem Grund, erin­nern heute daran.

Rupertikirche: Ob der spätgotische Sa­kral­bau in Stainach-Niederhofen tat­säch­lich die „Urkirche des Enns­tals“ ist, wie zuweilen gern behauptet wird, mag dahin­gestellt sein. Sehenswert sind die präch­tigen und gut erhaltenen Fres­ken im Chor. Sie stammen aus dem Ende des 15. Jh. und zei­gen biblische Mo­tive. Stilistisch einzigartig, mar­kie­ren sie den kunsthistori­schen Über­gang vom Mit­tel­alter zur Renaissance. Au­ßerdem verdient die Netz­rippen­struk­tur des Gewölbes im Langhaus Beachtung.

Basis-Infos Trautenfels und Umgebung

Hin & weg In Trautenfels zweigt die Salz­kammergut- (B 145) von der Ennstalstraße (B 320) ab. Außerdem ist das Schloss Aus­gangspunkt für Abstecher ins Donners­bach­tal.

Bahn: Der wichtigste Bahnhof mit Umstieg in den Fernverkehr und ins Salzkammer­gut befin­det sich in Stai­nach. Weitere Haltepunkte sind St. Martin am Grimming und Wörschach.

Bus: Drehkreuz für öffentliche Busse in alle Richtungen ist der Busbahnhof Irdning.

Veranstaltungen Glöcklerlauf. Glöckler sind eigentlich eine oberösterreichische Tradi­tion, beim Stainacher Glöcklerlauf han­delt es sich jedoch um den ältesten Ritus die­ser Art in der Region. Weiß gewandete Fi­guren tanzen in der Winternacht, die Glöckler tragen Licht­ster­ne und bimmeln mit Kuhglocken - ein Neu­jahrs­brauch. Am Vorabend von Dreikönig, 5. Jan.

Öblarner Festspiele. Mit über 300 Dar­stellern ist dieses Ereignis das größ­te Laien­theater im Alpenraum. Bei der Zeit­reise ins 19. Jh. wird der gesamte Ort zur Bühne. Ge­spielt wird „Die Hochzeit“, ein Drama von Pau­la Grog­ger, das von der Be­geg­nung des Erz­herzogs Johann mit sei­ner späteren Frau Anna Plochl erzählt. Zumeist sind alle Vor­stellun­gen restlos ausverkauft. Die Festspiele finden nur alle 5 Jahre statt. Mitte Juli bis Mitte Aug., nächs­tes Spieljahr ist 2023 (www.festspiel.at).

Sport und Aktivitäten in und um Trautenfels

Baden Strandbad Putterersee. Mit Café, Beach­volleyball und Surfbrettverleih. Juni bis Mitte Sept. 9-19 Uhr. 4,50 €, erm. 2,50 €. Aigen im Ennstal, Tel. 03682-22520, www.putterersee.at.

Radeln Der Ennstal-Radweg (R7) führt durch Öblarn und am Schloss Trautenfels vor­bei.

Rundflüge Der Flugplatz Niederöblarn ist Sitz einer Schule, die u. a. Segelflugkurse an­bie­tet. Der 3-wöchige Kurs kostet 1950 €. Außer­dem gibt es die Möglichkeit, kürzere und län­ge­re Alpenrundflüge zu buchen. Ein Hotel mit Sport- und Wellnesszentrum und ein Café run­den das Angebot ab. Niede­röblarn 83, Tel. 03684-6066, www.sportsarea.at.


Der idyllische Puttererseeim Ennstal

Wandern Die Wör­schach­klamm ist ein Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte, der Weg von Wörschach ist aus­ge­schil­dert. 4,50 €, erm. 2,50 €. Mai bis Okt. tägl. 8−18 Uhr. Ein Rundweg führt von Wörschach zur Ruine Wolkenstein (Einkehr in der Jau­sen­sta­tion Eselranch) und danach zum hin­te­ren Ausgang der Schlucht (Geh­zeit: ca. 1:30-2 Std.).

Langpoltenalm: Die Almen oberhalb von Wörschach sind ein guter Ausgangs­punkt für Abstecher in das Tote Gebirge. Ein ver­sicherter Steig führt auf den Hochtausing (1823 m). Et­was weiter ist der Weg zur Hoch­mölbing­hütte, einem wichtigen Alpin­treffpunkt auf dem Karstplateau (mit Über­nachtung, Gehzeit von Wör­schach: ca. 4-5 Std.).

Stainach ist Ausgangspunkt für einfachere Wan­de­rungen zum Spechtensee (Ba­den, Ein­kehr in der Spechtenseehütte, Geh­zeit für den Rund­weg: ca. 3:30 Std.).

Grimming: Startpunkt für die an­spruchs­volle Gipfeltour ist die von Trautenfels oder Nieder­stuttern er­reich­bare Grimming-Hütte (ein­fa­ches Bettenlager). Von dort geht es über den Süd­ost­grat (schwierig) oder das Multereck (ver­sicherte Weg­ab­schnitte) zum Gipfel. Ein Biwak für Not­fälle ist vor­handen. Hinunter ins Hinter­berger Tal geht es durch den Striblinggraben.

Übernachten/Essen & Trinken in und um Trautenfels

Das Schloss Pichlarn zwischen Irdning und Ai­gen ist eine der nobelsten Adressen der Steier­mark. Der Golfplatz liegt gleich nebenan (www.pichlarn.at). Eine ausgezeichnete Einkehroption ist der Gast­hof Krenn in Pürgg.

Mein Tipp ***S Mayer. Der Gasthof unter­halb des Grimming ist ein Traditions­idyll wie aus alten Tagen (seit 1854), jedoch aus­gestattet mit zeitgemäßem Schick und mit Anspruch und Niveau. Restaurant mit romanti­schen Außen­plätzen auf dem Dorf­platz, heimeliges Stüberl, bodenstän­dige Küche. 18 modern ein­ge­rich­te­te Zimmer im Haupt­haus, 6 Apartments im ehe­ma­ligen Kuhstall, Sauna. DZ ab 114 €. St. Martin am Grim­ming 9, Tel. 03684-2203, www.mayer-grimming.at.

Im Dörfl. Das romantische Hüttendorf liegt an einem Badesee am nördlichen Ortsrand von Irdning. In den Holzblockhäusern befin­den sich Apartments für 2-6 Pers. Ange­schlossen sind ein Campingplatz und ein Restaurant. Schmack­hafte steirische Küche mit Haupt­ge­rich­ten um 12 €, nachmittags kleine Jau­sen­karte. Mo-Fr 8-12, Mi-Fr ab 17, Sa/So ab 8 Uhr mit Früh­stücks­buffet. 2 Pers. ab 80 € (mind. 2 Nächte), in der Hauptsaison wochen­weise. Falkenburg-Dörfl 273, Tel. 03682-22022, www.imdoerfl.at.

Camping Putterersee. Der wunderschöne Zeltplatz befindet sich in Aigen im Enns­tal. Ro­man­tische Stell­plätze am Seeufer, das Strand­bad auf der an­deren Seeseite ist zu Fuß er­reich­bar. Bistro. Mitte April bis Okt. geöffnet. 2 Pers. mit Zelt ab ca. 20 €, auch Vermietung von Zimmern und Apartments. Ho­henberg 2a in Aigen/Enns, Tel. 03682-22859, www.camping-putterersee.at.

Grabenwirt. Familiäres steirisches Wirts­haus am Ortsrand von Irdning mit ausge­zeich­neter öster­reichischer und unga­ri­scher Küche. Die Zu­ta­ten kommen teils aus eigener Landwirt­schaft, preis­werte Menüs. Innen- und Au­ßen­plätze sowie Zimmer im einfachen Drei-Sterne-Standard. Mi Ru­he­tag. Falkenburg 7 (in Rich­tung Don­ners­bachtal), Tel. 0664-9422166, grabenwirt.business.site.

Schlossteichstüberl. Urige Einkehr an einer Fischzuchtanlage zwischen dem Schlos­s Trau­ten­fels und der Enns­tal­straße (von dort zu­gäng­lich). Rustikales Holzhaus mit Tischen an den Teichen. Gute Fisch­küche, u. a. Zan­der­filet mit Mandelbutter und Gemüse. Haupt­gerichte um 15 €. Mi−So 11.30−20.30 Uhr. Neu­haus 27, Tel. 03682-24767.

Donnersbachtal

Das kleine Feriengebiet in den Niederen Tauern hat sich auf Fami­lien­urlaub mit Kindern spezialisiert. Wichtigste Ausflugsziele sind die Planner- und die Riesneralm.

Das von Irdning im Ennstal zu­gäng­liche Gebiet hat sich dem Aktivurlaub so­wie der Zielgruppe Familien mit Kin­dern verschrieben. Zu den fa­mi­lien­ge­rech­ten Angebo­ten zählt der Fußweg durch die Donnersbachklamm: Am En­de der letzten Eiszeit schufen ab­schmel­z­en­de Glet­scher die Schlucht, durch die einst Holz tal­wärts getriftet wurde. Der 1936 angelegte Triftsteig dien­te ur­sprüng­lich dazu, die Stämme, die in den Engstellen hängen geblieben wa­ren, zu lö­sen. Die letzte Trift fand 1961 statt, seit 1991 ist die Klamm ein Natur­denkmal.

Vom Ferienort Donnersbachwald bringt eine Kabi­nenseilbahn die Be­su­cher auf die Riesneralm: Im Sommer lo­cken oben ein Barfußpfad auf den Riesnerkrispen, begehbare Tierskulp­tu­ren aus Holz und ein Open-Air-Pool mit Panoramablick. Im Winter wird das Al­men­gebiet zum Kinderskiareal mit meh­reren Liften und Pisten. Ein Skige­biet mittlerer Größe ist auch die von Don­nersbach per Straße erreichbare Planner­alm. Sie gilt als höchst­gelege­nes Skidorf der Steier­mark (1600 m). Aus­nahmsweise stehen hier einmal nicht Kind und Kegel im Fokus, son­dern Aktivurlauber - Skifahrer im Win­ter, Wanderer im Som­mer. Ganz im Sü­den, am Glattjoch auf 1988 m Höhe, mar­kiert eine Kapelle den Übergang zwi­schen Rottenmanner und Wölzer Tau­ern. Über die Pass­route, die Mittel­eu­ro­pa mit dem Süden verband, trans­por­tierte man im Mittelalter Speik und Salz.

Praktische Infos

Information Das Infobüro befindet sich in Donnersbachwald. Mo/Di und Do/Fr 8.30-13.30 Uhr. Donnersbachwald 85, Tel. 03682-23999, www.grimming-donnersbachtal.at.

Hin & weg Donnersbach ist vom Schloss Trautenfels im Ennstal auf der B 75 er­reich­bar.

Bus: Von Stainach und Idning fährt der Bus nach Donnersbachwald und zur Planneralm (www.taelerbus.at).

Bergbahn Die Talstation der Kabinenbahn zur Riesneralm mit Winter- und Sommerbe­trieb liegt hinter Donners­bachwald. In der Mit­tel­station steigt man in einen Sessellift um (Kris­penbahn). Im Winter tägl., Juli bis Mitte Sept. Fr-Mo 9-16.30 Uhr. 19 €, erm. 11 €. Don­ners­bachwald 89, Tel. 03680-606, www.riesneralm.at.

Bogenschießen Beliebter, 3,5 km langer Parcours auf der Planneralm mit Scheiben und drei­dimensionalen Zielen. Außerdem kann man die Kunst des Bogenschie­ßens in Kursen ler­nen. Anfang Juni bis Mitte Okt. 14 €, erm. 10 € inkl. Ausrüstung, Tageskurse 25 €, erm. 17 €. Planneralm 26, Tel. 03683-8175, www.bogenschiessen.at.

Einkaufen Latschenbrennerei. Die Bren­ne­rei in der Ewis-Hütte verarbeitet das Lat­schen­kieferöl zu Salben, Tees sowie Bade- und Sau­na­zu­sät­zen. In der Skisaison (jeden Do) so­wie Anfang Juni bis Okt. geöffnet. Planner­alm 26, Tel. 03683-8175, www.latschenbrennerei.at.

Wandern Der Einstieg für den Weg durch die Donnersbachklamm befindet sich am Gast­hof Leitner in Donnersbach (Geh­zeit: ca. 2 Std.).


Wandersteg in der Donnersbachklamm

Planneralm: Die kurze Planneralmrunde steu­ert den Plannersee an (Gehzeit: ca. 1 Std.). Ein Klas­siker für geübte Berggeher ist der Kamm­wanderweg mit tollen Ausbli­cken (ca. 5 Std.).

Riesneralm: Eine kürzere Tour führt mit zahl­reichen Einkehroptionen von der Ries­ner- über die Mörsbachalm zurück nach Don­ners­bach­wald (Gehzeit: 2:30 Std.).

Wintersport Planneralm. Ein relativ schnee­siche­res Skigebiet mittlerer Größe mit fünf Lif­ten und einem Kinder­ski­ge­biet (www.planneralm.at).

Riesneralm. Ebenfalls recht schneesicheres Ski­ge­biet mit 30 km Piste, die längste Abfahrt ist 7 km lang. Mehrfach mit dem inter­na­tio­na­len Pis­ten­güte­siegel ausgezeich­net (www.riesneralm.at).

Übernachten/Essen **** Stegerhof. Gut ge­führtes Landhotel in Donnersbachwald. Kin­der­freundlicher Be­trieb, Naturbadeteich und Sauna. Hochwer­tige Komfortzimmer im mo­der­nen Hotelanbau, etwas einfa­cher ist der Stan­dard im älteren Stammhaus. Aus­ge­zeich­netes Restaurant, ein Klassiker ist der Buern­bratl mit Knödel. DZ ab 160 €. Donnersbachwald 46, Tel. 03680-287, www.stegerhof.at.

*** Grimmingblick. Bodenständiger Berg­gast­hof auf der Planneralm. Die Atmo­sphäre ist familiär, die frisch renovierten Zim­mer machen insgesamt einen etwas nüch­ternen Eindruck. Gu­te Küche, die Gäste fühlen sich sommers wie winters wohl. Bio­sauna, Dampfbad. Pisten und Wan­derwege gleich vor der Haustür. DZ ab 140 € inkl. Halbpension. Plan­neralm 18, Tel. 03683-8105, www.grimmingblick.at.

JUFA. Das Jugend- und Familiengästehaus liegt am Ortsrand von Donnersbach­wald. 3 Ein­zel­gebäude mit viel Holz in der Nähe der Riesner­alm, Wanderwege und Pis­ten sind bequem er­reich­bar. Außerdem betreibt der gleiche Be­trei­ber je eine Bergunterkunft auf der Planner- und auf der Riesneralm. DZ ab 80 €. Donners­bachwald 190, Tel. 05708-3400, www.jufa.eu.

Mörsbachwirt. Die Almenhütte mit Restau­rant ist beliebter Treff zum Abschluss der Berg­wan­de­rung. Der Saibling kommt frisch auf den Tisch, dazu gibt es die steirischen Hütten­klassi­ker (Hauptgerichte um 12 €). Die Inhaber ver­mie­ten 4 ta­dellose Zimmer mit viel Holz. Pfing­sten bis Okt. und in der Skisaison tägl. geöffnet. 1 Std. zu Fuß vom Parkplatz, Über­nach­tungs­gäste werden auf Wunsch abgeholt. Donners­bach­wald 184, Tel. 03680-211, www.moersbachwirt.at.

Schrabachalm. Zünftiges Hüttenparadies auf 1336 m Höhe an der Auffahrt zur Plan­neralm. Nur wenige Plätze innen, rusti­kale Holztische auf der Veranda. Butter­milch und Steirerkäse stam­men aus eige­ner Pro­duk­tion, leckere Krap­fen und authentische Gast­freundschaft. Mit­te Mai bis Mitte Sept. geöffnet. Erlsberg 14 in Don­nersbach, Tel. 0664-3889150, www.schrabachalm.at.

Burg Strechau

Die Wehranlage auf einem Sporn über dem Paltental ist die zweit­größ­te Festung der Steiermark. Einen Steinwurf von Liezen und vom Gesäuse-Nationalpark entfernt, gibt sie vor dem Hintergrund der Rot­ten­man­ner Tauern ein eindrucksvolles Bild ab.


Prächtige Deckenmalerei im Atelier

Im Kern ist die 1074 erstmals ur­kund­lich erwähnte Anlage romanisch und gotisch, jedoch mit bedeutenden Hin­zu­fü­gun­gen späterer Epochen: Aus der Zeit, als Strechau Hoch­burg des Pro­tes­tan­tismus war, stammt der gran­diose, italienisch anmutende Arkaden­hof mit dem gusseisernen Brunnen. Der im 16. Jh. erbaute Renaissance­trakt um den Hof kann im Rahmen einer Füh­rung besichtigt wer­den. Drinnen sind der Festsaal mit barocker Stuck­decke (und Motiven aus Ovids Metamor­phosen) und das Atelier des vor­ma­li­gen Schloss­herrn zu se­hen: Die 1579 ent­standenen Deckenmalereien wur­den nie erneuert und leuchten noch wie am ersten Tag − ein einzigartiges künst­le­risches Juwel! Zur 330 m langen und nur 40 m breiten Gesamt­anlage, die in Teilen noch heute be­wohnt ist, ge­hören ferner ein Bieder­meiergarten, ein alter Weinkeller und ein Oldtimer­museum. Herzstück der Sammlung sind eine Handvoll Steyr-Li­mou­sinen, z. B. aus den 1930er-Jahren ein Steyr 30. Alle Ausstellungsstücke sind fahr­tüch­tig und werden ab und an für Hoch­zeiten und andere Anlässe ver­mietet.

Geschichte: Eine häufig kolportierte Sage handelt von der Burgherrin, die einst auf ihren Geliebten wartete, der auf Kreuzzug im Heiligen Land weilte. Für den Fall, dass er nicht mehr zu­rück­kehre, gelobte sie, ins Kloster zu gehen. Indessen brach sie den Schwur und nahm sich bald einen anderen Mann, worauf beim Hoch­zeitsfest zum Schrecken aller Gäste ihr Kopf die Gestalt einer Totenkopffratze annahm. Teuflische Kräfte zerrten sie danach in die Hölle. Ein Gemälde aus dem 17. Jh. im Stift Admont porträtiert die Strech­auer Adelige mit Totenkopf. Histo­risch verbürgt ist die Bege­ben­heit natürlich nicht, ebenfalls nicht eine Burgfrau oder ein in Glau­bens­kämpfen ver­strick­ter Gatte. Der erste historisch no­tier­te Lehnsherr war der Salz­burger Erz­bischof. Seit dem 13. Jh. trat das Stift Admont als Verwalter in Er­schei­nung. In­te­res­sant wird es in der Re­for­ma­tion, als nach mehreren Be­sit­zer­wech­seln die Burg in Besitz Hanns Hof­manns von Grünbühel gelangte. Als be­kennender Protestant musste er in der Zeit der Glau­bens­kämpfe das Land verlassen, worauf die Admonter wieder das Ru­der ergriffen. Im 19. Jh. traf sich in Strechau Erzherzog Johann mehr­fach mit Anna Plochl. Ur­sprüng­lich be­ab­sichtigten die beiden in der Burg­ka­pel­le zu heiraten, muss­ten ihren Plan aber aus bekannten Gründen vers­chie­ben. Heutiger Eigentümer der Burg ist eine private Stiftung.

♦ Mai bis Okt. tägl. außer Mo 10−16 Uhr. Füh­run­gen zu jeder vollen Stunde (letzte Führung 15 Uhr). 10 €, erm. 5 €, mit Oldtimermuseum. Tel. 0650-2348461, www.burg-strechau.at.

Der Weg von der Pyhrn-Auto­bahn (A 9) ist ab Ausfahrt „Rottenmann“ aus­geschildert. Alter­na­tiv führen Nebenstraßen von Liezen und Aigen/Enns über Lassing zur Burg.

Das Wunder von Lassing: Ende einer Bergbautradition

Zugänglich ist die Burg Strechau über ein abgeschiedenes Hochtal am Rand der Rottenmanner Tauern. Der Hauptort Lassing geriet am 17. Juli 1998 in inter­nationale Schlagzeilen, als eine Sohle des Talk­bergwerks einbrach und zehn Menschen das Leben kostete. Es handelte sich seinerzeit um das größte Gru­benunglück in Öster­reich seit 1945. Dass nach zehn Tagen einer der elf Ver­schüt­te­ten un­ver­sehrt gerettet werden konnte, galt danach als „Wunder von Las­sing“. Das Unglück zeitigte Konsequenzen: Es bedeutete ers­tens das En­de der Talkförderung im Lassingtal, zweitens führte man in den öst­er­rei­chi­schen Bergwerken neue Sicher­heits­stan­dards ein.

Admont

Das Benediktinerstift mit dem grandiosen Bibliothekssaal setzt ei­nen kulturellen Paukenschlag vor dem malerischen Hintergrund der Gesäuseberge. In der Umgebung lockt die Kaiserau zu Wan­de­run­gen und Spaziergängen.

Bereits von Weitem sind die schlanken Türme der Stiftskirche von Admont zu erkennen. Der neugotische Sakralbau gehört zur Bene­dik­tiner­abtei, die mit dem barocken Bibliothekssaal ein kul­tur­historisches Kleinod birgt. In den Stifts­gebäuden befinden sich mehrere Mu­seen und Aus­stellungen, sodass man für den Besuch in Admont genug Zeit einplanen sollte. Überdies ver­die­nen die Klostergärten Beachtung: der ba­rocke Löschteich, der achteckige Pa­villon und der Kräutergarten mit 1000 Nutz-, Heil- und Zierpflanzen. Zudem be­finden sich auf dem Stiftsgelände eine Apotheke, ein Restaurant und die Gärt­nerei. Etwa 30 Mönche wohnen und arbeiten hier nach den Regeln des hl. Benedikts von Nursia. Während sich östlich die grü­nen Enns­auen an­schlie­ßen, blickt die Westfassade der Kirche zur Admonter Orts­durchfahrt. Das öffent­liche Leben spielt sich fast aus­nahms­los links und rechts der Straße mit einer Handvoll Hotels und Cafés ab. Erreichbar ist das Orts­zentrum von Nor­den über das enge Nadelöhr der Ennsbrücke.

Geschichte


Das Stift Admont, gesehen vom Klostergarten

Das älteste bestehende Kloster der Steier­mark wurde 1074 vom Salzburger Erz­bi­schof gegründet. Anlass war eine Stiftung der Kärntner Gräfin und Lan­despatronin Hemma von Gurk, die 1938 heilig­ge­spro­chen wurde. Das Ad­mon­ter Bene­diktinerkloster entwickelte sich in der Folge zum religiös-spiri­tu­el­len Zentrum der Obersteiermark und zu einem Mittel­punkt der Gelehrsamkeit und des künstlerischen Schaffens. Die Bib­lio­thek, die auch mittelalterliche Handschriften der Klosterschreib­schule ver­wahrt, ist dem Streben nach Wissen und Erkenntnis ge­schul­det. Über die viel­seitigen künstlerischen Tätigkeiten ge­ben die Stiftsmuseen Aus­kunft: Einen hohen Stellenwert genoss im 17./18. Jh. die Stickerei der Kunst­ge­wer­be­schule unter der Leitung des aus Ko­penhagen stammenden Bruders Ben­no Haan. Im gleichen Zeitraum profitierte auch die Bildhauerkunst von Um­bauten, die das mittelalterliche Klos­ter in eine Ba­rock­an­lage ver­wan­del­ten. Ein bedeutender Künstler war Josef Thaddäus Stam­mel, der von 1726 bis zu seinem Tod im Stift wirkte. Von ihm stam­men die Skulp­turen der Bib­lio­thek, in denen - typisch für sein Werk - alpen­län­di­sche und ita­lie­nische Ein­flüsse verschmelzen. Ein ver­hee­ren­des Feuer zerstörte 1865 das Kloster mit Ausnahme der Bib­li­o­thek. Mit dem Wie­der­auf­bau wurde um­geh­end begon­nen.

Sehenswertes

Stiftskirche: Der große Brand im Jahr 1865 verschonte auch die Kirche nicht, was ihr neugotisches Er­scheinungsbild erklärt. Sie wurde vier Jahre nach der Katastrophe geweiht und gehört zu den erhabensten steirischen Sakral­bauten. Le­diglich Teile des Fundaments und die Seitenportale der Westfassade stam­men aus romanischer Zeit. Be­mer­kens­wert ist die stilis­tische Ge­schlos­senheit des dreischiffigen Raums: Das Mittelschiff strebt dem Al­tar aus Carra­ra-Marmor zu, flankiert von Wand­tep­pi­chen aus der Stickerei­schu­le des Stifts. Zu den wertvollsten Aus­stat­tungs­stücken zählt das Kruzifix unter dem Chor­bogen aus dem Jahr 1518. Am Kreuz­altar be­findet sich eine Kopie der Admonter Madonna. In der Gro­ßen Depression in den 1930er-Jahren sollte das Original nach Nürn­berg verkauft werden. Die Lan­des­re­gierung schaltete sich darauf ein und erwarb das wert­volle Stück aus dem frühen 14. Jh., wes­halb es heute im Schloss Eggenberg in Graz zu sehen ist. Sehenswert sind überdies die Werke des Bildhauers Josef Thaddäus Stammel: am Marienaltar die hand­ge­schnitz­ten Rosenkranz-Medail­lons und die großar­tige Weihnachts­krippe in einer Seiten­kapelle.

Stiftsbibliothek: Der Büchersaal im Stil des Barocks gehört zu den be­deu­tend­sten Kunstschätzen in der Steiermark. Allein die Maße lassen staunen: Der Raum ist 70 m lang und 14 m breit, die Kuppel im Zentrum erreicht eine Höhe von ca. 13 m. Der weltweit größte klös­terliche Büchersaal beherbergt 70.000 Bände, die allerdings nur einen Teil des Gesamt­bücher­bestands aus­ma­chen. Die weiß-goldenen Bü­cher­schrän­ke an den Seitenwänden ver­schmel­zen mit den Deckenfresken und mit der üp­pi­gen Skulpturenausstattung zu einem Ge­samt­kunstwerk, das sei­nes­glei­chen sucht. 48 Fenster sorgen im Sinne des von der Aufklärung be­ein­flussten Ar­chitekten Josef Hueber für Licht, sodass die Dreigliederung des 1776 vollen­de­ten Saals mit seinen Kuppel­gewölben hervorragend zur Gel­tung kommt. Vom Geist der Aufklärung be­seelt sind auch die sieben Decken­fresken des Meisters Bartolomeo Alto­monte. Sie illustrieren die verschie­de­nen Stufen der menschli­chen Er­kennt­nis, die - folgerichtig für eine christ­liche Institution dieser Art - bei der göttlichen Offenbarung endet. Von den Skulpturen des Stifts­bild­hau­ers Josef Thad­däus Stammel sind die „Vier letzten Dinge“ unter der Zen­tral­kup­pel her­vorzuheben. Die Allegorien stellen den Tod, das Jüngste Gericht so­wie Himmel und Hölle dar. Um den vie­len Geheimnissen dieses Bücher­mekkas auf die Schliche zu kom­men, empfiehlt sich ein geführter Rundgang!

Die Museen im Stift


Der prunkvolle Bibliothekssaal

Das Naturmuseum präsentiert einige Raritäten, u. a. 200 Wachsfrüchte aus der Sammlung des 1864 verstorbenen Benediktiners Constantin Keller. Auch die Insektenpräparate lohnen näheres Hinsehen, wobei nur ein kleiner Teil der rund 250.000 Exemplare ausgestellt ist. Die Fliegensammlung gehört zu den größten in Europa. Darüber hinaus sind Präparate einheimischer und exotischer Tiere so­wie Mineralien und Gesteine zu sehen.

Das kunsthistorische Museum zeigt be­deutende Exponate aus dem Klos­ter­fundus: Skulp­tu­ren und Gemälde vom Mittelalter bis zum Barock, Altarbilder und Glasmalerei aus spätgotischer Zeit, ein Prunkstück der Sammlung sind die „Schönen Madonnen“ aus der einstigen Sammlung Kuno Mayer. Seit dem Ende des letzten Jahrtausends baut das Stift obendrein eine Samm­lung öster­reichi­scher Gegenwartskunst auf. Eine mul­ti­mediale Schau über die Ge­schichte der Benediktiner und Wechsel­aus­stel­lun­gen ergänzen das üppige Angebot. Für die vorbildliche Präsentation der na­tur- und kultur­historischen Samm­lun­gen erhielt das Stift den Öster­rei­chischen Mu­seumspreis.

♦ Mitte März bis Anfang Nov. tägl. 10-17 Uhr, Nov. bis Febr. Fr 10-12, Sa/So bis 14 Uhr. Be­triebs­pause Anfang/Mitte März. 11,50 €, erm. ab 5 € inkl. einer ca. 45-minütigen Führung durch die Bibliothek. Ad­mont 1, www.stiftadmont.at.

Rund um Admont

Stadt und Stift sind auf drei Seiten von schroffen Kalkalpengipfeln ein­ge­rahmt. Ein schöner Blick auf die Berge er­öffnet sich vom Stiftsteich aus: Der Admonter Reichenstein (2251 m) spie­gelt sich im Wasser, auf der anderen Seite grüßt aus der Ferne der schroffe Kamm der Haller Mauern. Kulissenhaft ragen östlich vom Admonter Becken die gezackten Gipfel der Hochtor- und Buchstein­grup­pe auf. Unmittelbar über dem Städtchen thront das Schloss Röthelstein auf einer Nase: Die barocke Som­mer­re­si­denz der Äbte von Admont aus dem 17. Jh. beher­bergt ein Ju­gend- und Familiengästehaus (→ Über­nach­ten/Essen & Trin­ken). Die recht­eckige Schlossanlage birgt einen Arkadenhof mit modernem Glasdach, eine Ka­pelle sowie den fres­ken­ge­schmückten Ritter­saal.

Frauenberg: 6 km westlich von Ad­mont ruht auf einem Hügel über dem Ennstal die Wallfahrtskirche Mariä Opfe­rung. Der Pilgerstrom setzte zu Be­ginn des 15. Jh. ein, nachdem das Enns­hochwasser eine Marienfigur aus Holz mit sich geführt hatte, die sich just am Hügel im Gesträuch verfing − und hän­gen blieb. Göttliche Fingerzeige im An­schluss an das wundersame Ereignis führ­ten zu dem Entschluss, auf dem Kulm eine Gnadenkapelle zu errichten. Während der Gegen­reformation wurde das Pilgerziel im zeitgemäßen Stil des Barock umgestaltet, wobei einmal mehr der Admonter Haus- und Hofbildhauer Josef Thaddäus Stam­mel einen Teil bei­trug, indem er für das Gnadenbild den Haupt­altar fertigte. Innen sind darüber hinaus der Stuckschmuck von Giovan­ni Battista Carlone und die Decke­n­fres­ken von Bedeutung. Überlebensgroß wacht eine Madonnenfigur aus dem früh­en 15. Jh. über das Langhaus. Die eben­falls gotische Schutzmantel­ma­don­na auf der gegenüberliegenden Sei­te ist je­doch nur eine Kopie, das Ori­gi­nal befindet sich in der Alten Galerie in Graz.

Kaiserau: Das 1100 m hoch gelegene Pla­teau zwischen Admont und dem Pal­ten­tal ist ein Eldorado für Win­ter­sportler und Wanderer. Mitten auf der Alm steht das Jagdschloss der Äbte von Admont, in dem einst kaiser­li­che Gäste zu Besuch weilten. Doch dies war für das Plateau nicht namens­gebend: Das Wort Kai­se­rau leitet sich von den Käse­reien der Alm­betriebe ab. Vom Park­platz an der Sport­alm fällt der Blick auf Rot­ten­man­ner Tauern und Dach­stein­glet­scher. Vom Parkplatz führt eine Maut­stra­ße zur Oberst-Klinke-Hütte - Start­punkt für Bergtouren zur Möd­linger Hüt­te oberhalb des Johns­bach­tals und auf den Admonter Kaibling (2196 m).

Hall und Weng im Gesäuse: 3 km nörd­lich von Admont entpuppt sich der Ort Hall als älteste urkundlich belegte Salz­quelle Österreichs. Die Sole wur­de vor 2000 Jahren auch als Salz­gla­sur für Ke­ra­mik verwendet. Im 15./16. Jh. nahm die Salzproduktion stetig ab und wurde schließlich ganz eingestellt. Ge­meinsam mit dem östlichen Nachbarort Weng ist Hall Ausgangspunkt zur Er­kun­dung der Haller Mauern. Das steile Grenz­ge­birge zu Oberösterreich ist ein Para­dies für Kletterer und Wan­de­rer. Höch­s­te Er­hebung ist der Große Pyhr­gas (2244 m). Einfacher zu er­rei­chen sind die Ad­mon­ter Warte oder der Mit­tags­kogel. Das Admonter Haus zu Fü­ßen der beiden letzt­genannten Aus­sichts­gipfel ist die höchst­ge­le­gene be­wirtschaf­tete Schutz­hütte im Gesäuse.

Basis-Infos Admont und Umgebung


Die Haller Mauern im Spiegel des Stiftsteichs

Information Das Infobüro für das ge­sam­te Gesäuse liegt an der Ortsdurchfahrt. Mo-Fr 9-17 Uhr, Mai bis Okt. auch Sa/So 10-16 Uhr. Hauptstr. 35, Tel. 03613-2116010, www.gesaeuse.at.

Hin & weg Bus: Die Postbuslinie 910 ver­bin­det Admont mit Liezen (seltener mit St. Gallen und Alten­markt), die Linie 912 fährt nach Hief­lau, die Linie 917 (Anrufbus) nach Johnsbach.

Sammeltaxi (Gseispur): Von Mai bis Okt. tägl. 8−20 Uhr. 1 Std. vorher anrufen. 9,50 € pro Pers., Bahnhofstransferpauschale 40 €. Tel. 03613-2100099, www.gesaeuse.at/mobil.

Mautstraße: Die Nutzung der Straße von der Kaiserau zur Oberst-Klinke-Hütte ist ge­büh­renpflichtig. Mai bis Nov. 7 € pro Pkw. Tel. 0664-60353550, www.kaiserau.at.

Klettern Admonter Reichenstein und Haller Mauern sind Kletter­pa­ra­diese. Der Jungfern­steig einfachen und mittleren Schwierig­keits­grads (A/B) führt vom Admonter Haus zum Grabnerstein (1847 m). Etwas län­ger ist der Zu­stieg vom Admonter Haus zum Hexen­steig (B/C). Letzterer ist nicht durchge­hend ver­sichert und steuert den Hexen­turm (2172 m) an.

Radeln Admont liegt am Ennstal-Rad­weg (R7).

Veranstaltungen Fotofestival. Zahlreiche Workshops, Ausstellungen und Fotokurse in Admont und im Nationalpark. Ende Juni bis Aug. (www.fotofestival-gesaeuse.at)

Klostermarkttage. An zwei Hochsommerta­gen belebt sich das Stiftsgelände mit Stän­den, re­gio­naler Kuli­narik, Musik und Kultur­ver­an­stal­tun­gen. Mitte Aug.

Adventmarkt. Weihnachtszauber rund ums Stift mit kulinarischen Schman­kerln und viel Kunsthandwerk. Fr-So Mitte Dez. (www.advent-admont.at).

Wandern Kaiserau: Die 1,5 km lange Pa­no­ramarunde ist kinderwagentauglich. Von der Oberst-Klinke-Hütte führt ein Alpinsteig auf den Kaibling (2196 m). Wer will, kann auf dem Kamm bis zum Sparafeld (2247 m) weiterwan­dern (Gehzeit zum Kaib­ling hin und zurück: ca. 4 Std.). Kürzer und ein­facher ist der Weg zur Möd­lin­ger Hütte, der identisch mit dem Nord­alpen­weg ist (einfache Gehzeit: ca. 2 Std.).

Haller Mauern: Die klassische Aufstiegs­route zum Admonter Haus via Grabneralm be­ginnt am Buchauer Sattel oberhalb von Weng an der B 117 nach St. Gallen. Von Hall dauert der Auf­stieg etwas länger. Am Admonter Haus gibt es diver­se Optionen, z. B. der Aufstieg zum Mit­tags­kogel (Geh­zeit vom Buchauer Sattel und zu­rück: ca. 5:30-6 Std.). We­gen der Narzissen von Mai bis Juli schön ist der Alm­lehrpfad, der an der Grab­neralm be­ginnt.

Wintersport Die Kaiserau ist ein kleines Skigebiet mit Liften, Beschneiungsanlagen und Abfahrtspisten für An­fänger und Fort­ge­schrit­te­ne. Außerdem gibt es eine gebührenpflichtige Loipe (www.kaiserau.at).

Übernachten/Essen & Trinken in und um Admont

**** Hotel Spirodom. Das Komforthotel in ei­nem Neubau unmittelbar nördlich des Stifts­gar­tens ist ein klostereigener Betrieb. Tadellose Zimmer mit Balkon, eingerichtet im modernen Stil, die bes­seren blicken nach hinten raus. Schickes Restaurant, Pool und Wellness­be­reich. DZ ab 190 €. Eichenweg 616, Tel. 03613-36600, www.spirodom.at.

*** Buchner. Gepflegte und familiäre Stadt­pension in zweiter Reihe, daher unbehelligt vom Verkehr der Hauptstraße. 10 freundlich ein­gerichtete Zimmer, empfehlenswertes Res­taurant mit gutbürgerlicher steirischer Kü­che, eine Spezialität ist das Xeis-Schnit­zel mit Schin­ken und Käse überbacken. Gerichte um 12 €. Terrasse vor dem Haus, Mo Ruhetag. DZ ab 78 €. Schmiedgasse 65, Tel. 03613-2801, www.landgasthof-buchner.at.

Mein Tipp Schloss Röthelstein (JUFA). Das Jugend- und Familiengäste­haus im schmucken Schloss oberhalb von Admont ist faktisch ein gutes Mittel­klas­se­ho­tel. 40 tadellose Zimmer, Sauna, gutes Café mit romantischen Außen­plät­zen im Hof, Restaurant, Seminar­räume, Spiel- und Ten­nisplatz. Ein Hingucker ist der ba­rocke Rittersaal. DZ ab 96 €. Aigen 32, Tel. 0570-83320, www.jufa.eu.

Villa Elisabeth. Die liebenswerte Privatvilla aus dem 19. Jh. befindet sich in einer ruhi­gen Seitenstraße südlich des Stifts. Die stil­voll und mit Geschmack möblierten Zim­mer sind alle unterschiedlich, teils mit Dach­schräge und teil­weise mit Balkon. Reichhaltiges Früh­stück, kein Restaurant. DZ ab 60 €. Paradiesstr. 86, Tel. 0664-4002703, www.villa-elisabeth.at.

Zur Ennsbrücke. Das gutbürgerliche Res­tau­rant auf der anderen Seite der Enns ser­viert stei­risch-österreichische Klassiker mit vielen Zu­taten aus der Gesäuseregion. Ein Klassiker sind die Schweinsmedaillons mit Kroketten, auf der saisonal wech­selnden Karte stehen u. a. auch Fischge­richte und Salate sowie Desserts. Klei­ner Gastgarten. Hauptgerichte 10−15 €. Di Ruhetag. Hall 300, Tel. 03613-2291, www.pirafelner.at.

Stockhammer. Straßencafé im Admonter Orts­zentrum. Leckeres hausge­machtes Eis, Ku­chen- und Leb­kuchen­spe­zia­li­täten. Auch Snacks für den kleinen Hunger, Bruschetta, u. v. m. Tägl. außer Di 7.30-18.30, Sa ab 9, So ab 10 Uhr. Hauptstr. 346, Tel. 03613-2425, www.konditorei-stockhammer.at.

Grabneralm. Typische Almhütte auf knapp 1400 m Seehöhe, in ca. 1:30 Std. von Weng im Gesäuse zu Fuß erreichbar. Von der Terrasse fällt der Blick auf Hochtor und Reichenstein. Die Alm ist logischer Start­punkt für Touren in die Haller Mauern. Zum Zeitpunkt der letzten Re­cherche 2019 war die Alm wegen Reno­vie­rung geschlossen. Ein Termin für die Wie­der­eröffnung stand noch nicht fest.

Nationalpark Gesäuse

Der 2002 gegründete Nationalpark erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 120 km² nördlich und südlich des Ennsdurchbruchs. Läster­lich kühn recken sich die Gipfel der Kalkalpen in die Höhe. Bis heute ist das Gesäuse eine Region für Alpinisten geblieben.


Fußgängersteg über die Enns im Schatten der Hochtor-Gruppe

Während das Ennstal von Schladming bis Admont von großer Weite ge­prägt ist, rücken östlich der Klostermetropole die Kalkwände zu­sammen. Sie bil­den ein enges Durch­bruchstal, durch das sich der Fluss mühsam den Weg nach Os­ten bahnt. Die Enns bildet dabei Strom­schnellen, der Fluss tost, schäumt und gur­gelt. Das „Säuseln“ ver­half ei­ner ganzen Region zu ihrem Namen. Streng genommen bezieht sich das „G’seis“, wie die Einheimischen sagen, le­diglich auf das 16 km lange West-Ost-Tal vom Gesäuseeingang bei Ad­mont bis zum Ge­säuseausgang bei Hief­lau. Den bes­ten Blick auf die Natio­nalpark-Szenerie am Gesäuse­ein­gang ge­nießt man vom Holz­steg, der am­ Gasthaus Bachbrücke die Enns über­quert. Das Hochtor ist mit 2369 m die höchste Gesäuse-Erhebung und lässt die Her­zen der Alpin­klet­terer an­ge­sichts fast sen­krecht in die Höhe ra­gen­der Felsen höh­erschla­gen. Jenseits des Flusses gibt der 2224 m hohe Große Buch­stein eine nicht minder imposante Er­schei­nung ab. Ein idealer Platz für ein Pick­nick ist das Naturerlebnis­zen­trum Wei­den­dom gegen­über dem er­wähn­ten Gast­haus. Ansonsten machen sich die Sied­lungsspuren in der steilen Schlucht rar, sieht man einmal von den wenigen Häusern um den National­park-Pavillon in Gstat­terboden ab. Lu­xu­riöse Hotels, Seilbahnen und die übrigen Er­run­gen­schaften des moder­nen Alpin­touris­mussucht man im Na­tio­nal­park vergebens. Ab­gesehen von der spek­ta­ku­lären Berg­landschaft macht genau das den Reiz der Region aus. Wer ins Gesäuse fährt, möchte aktiv sein und sich be­we­gen: auf hohe Gipfel steigen, sich an steilen Felsen im Klettern üben oder Ski­touren machen. Be­wirtschaf­tete Schutzhütten gibt es auch hier - klein, fami­liär und gast­freundlich. Ein Beliebter Treff­punkt der Kletterer und Bergwanderer ist die Hess­hütte zwischen Hochtor und Plan­spitze. Das ÖAV-Haus ist nach dem österreichischen Alpen­pionier und „Va­ter des Gesäu­ses“ Heinrich Hess be­nannt (→ Kasten).

Gstatterboden


Dorfkirche von Johnsbach

Die Siedlung entpuppt sich als kaum mehr als eine Handvoll alpen­län­di­scher Gehöfte auf halber Strecke zwi­schen Gesäuseeingang und -aus­gang. Die Lage im Zentrum des Na­ti­o­nal­parks macht andererseits Gstat­ter­bo­den zu ei­nem perfekten Aus­gangs­punkt für Tou­ren: vom Parkplatz Kum­mer­brücke auf dem Wasserfallweg zur Hesshütte; über das Buchsteinhaus zu den Kletter­stei­gen in der Buchstein-Grup­pe; über die Ennstaler Hütte - die älteste Gesäuse-Schutzhütte - auf den aussichtsreichen Ta­mischbachturm (2035 m). Außer­dem befindet sich der moderne Natio­nal­park-Pavillon in Gstat­terboden. Der Holz- und Glasbau be­her­bergt neben einem Café-Res­tau­rant ei­ne interaktive Wechsel­aus­stel­lung zur To­pografie und Geolo­gie der Ge­säuseregion.

♦ NP-Pavillon: Anfang Mai bis Ende Okt. tägl. 10-18 Uhr. Gstatterboden 10, www.nationalpark.co.at.

Johnsbach

Das Johnsbachtal ist der Prototyp eines paradiesisch-ursprünglichen Alpen­ta­les mit zwei unterschiedlichen Ge­sich­tern: Vom erwähnten Wirtshaus Bach­brücke am Gesäuse­eingang bis nach Johnsbach zwängen sich Bach sowie Straße durch eine enge, raue Schlucht, die zwischen Hochtor- und Reichen­stein-Gruppe im rechten Win­kel von der Enns südwärts führt. In Johnsbach, nur eine Handvoll Häuser um das Tra­di­tionsgasthaus zum Donner, lohnt ne­ben der Kirche eine Besichtigung des Bergsteiger­fried­hofs(→ Kasten). Hinter Johnsbach än­dert sich die land­schaftliche Szenerie: Das Tal knickt nach Osten ab, das Ge­birge zeigt sich von seiner sanften Seite. Die wald­reiche Gebirgskette südlich des Johns­bach­tals be­steht aus Grundgestein (Gra­nit und Gneis) und zählt daher be­reits zu den Zentralalpen, wohingegen der Ad­mon­ter Reichenstein im Westen aus Kalk be­steht. Die meisten Quartiere be­fin­den sich in diesem Talabschnitt auf ca. 850 m Höhe. Schlacken­funde aus der Bron­zezeit im Alm­gebiet am hin­teren Tal­schluss verweisen auf den Ab­bau von Kup­fer und Erz. Berg­männi­sche Spu­ren fin­den sich ebenfalls in der Odel­stein­höhle, die wegen ihrer grün­lich-blauen Aragonit­kristalle bei Mi­ne­ra­lien­freun­den bekannt ist und im Rah­men einer Füh­rung besichtigt werden kann.

♦ Odelsteinhöhle: Führungen Mai bis Okt. Mi/Sa 9.30-13 Uhr. Der Ausflug dauert 3 Std. 15 €, erm. 12 €. Nach Voranmeldung mind. 1 Tag vorher unter Tel. 03611-216, im Infobüro Admont oder beim Kölblwirt (→ Über­nachten/Essen & Trinken).

Die Erschließung des Gesäuses und der Johnsbacher Berg­stei­ger­friedhof

Trotz der Adelung zum Nationalpark ist das Gesäuse eine be­schau­liche Re­gion geblieben, die von den touristischen Massen ver­schont wird. Dies war früher anders, denn das Gesäuse ist eine Wie­ge des Alpinismus. Als „Uni­versität des Bergsteigens“ wird die stei­le Gebirgs­welt mit ihren man­nig­fal­ti­gen Herausforderungen für Alpin­kletterer häufig be­zeichnet. Grün­de für den Auf­schwung ge­gen Ende des 19. Jh. waren die ro­man­ti­sche Sehn­sucht der Städter nach un­ver­fälsch­ter Natur und die Er­öff­nung der Kron­prinz-Rudolfs-Bahn im Jahr 1872. Vor dem Zeitalter des Tourismus streif­ten hier le­dig­lich Alm­bau­ern, Mön­che aus Ad­mont oder Wil­de­rer um­her. Ein le­gen­därer Wil­de­rer war der „Schwar­ze Peter“, der seit 1850 im­mer wieder den Ross­kup­pen­grat am Hochtor durch­stieg, um er­folg­reich zu flie­hen. Vor seinem Tod soll er das Ge­hei­m­nis dem Forstmeister preis­ge­geben ha­ben, der wiederum 1877 den Berg­stei­ger­pionier Heinrich Hess auf diesen „Pfad“ hi­n­wies. Heinrich Hess führte erstmals eine touristische Be­gehung des „Peternpfads“ durch, wie die technisch an­spruchs­volle Stre­cke auf den Spuren des Wilderers heute heißt. Dem Wie­ner Alpi­nisten ge­lan­gen zu­dem zahlreiche Erst­be­ge­hun­gen, durch die er das Ge­birge für kom­m­ende Ge­ne­rationen er­schloss. Sein 1884 er­schie­ne­ner „Special-Füh­rer durch das Ge­säuse“ ist das erste deutsch­spra­chige Handbuch über eine Alpen­region! Trotz des zuverlässigen Gesäuse-Führers blieben Unglücke nicht aus: Den Pio­nie­ren mangelte es nicht nur an geeigneter Aus­rüs­tung, sondern auch an der Er­fah­rung, schwierige Passagen oder die Witterungs­ver­hält­nisse ver­nünftig ein­schät­zen zu können. Der erste tödliche Unfall geschah 1885, Auf­takt einer langen Serie weiterer Tra­gödien. Weil aber für den Trans­port der Toten in deren Hei­matstädte das Geld fehlte, wurden sie auf dem Johnsbacher Gottes­acker begraben. Alsbald musste der Friedhof ne­ben der Pfarr­kir­che zum hl. Ägidius erwei­tert wer­den. Die Einheimischen wur­den weiter auf dem südlichen Areal be­stat­tet, während die Fremden ihre Plätze hauptsächlich im östlichen und nörd­li­chen Teil des Friedhofs er­hielten. Bis 1958 waren es 300 namentlich be­kannte Verunglückte, etwa ein Drittel von ihnen fand auf dem Johns­bacher Berg­steigerfriedhof seine letz­te Ru­he. Der pro­mi­nen­tes­te Bergpio­nier, der hier bestattet liegt, ist der Ma­ler Gustav Jahn, der in Wien die Aka­de­mie der Künste absolviert hatte und mit pla­ka­ti­ven Alpenan­sichten im Auf­trag der Staatsbahnen einem wei­teren Kreis bekannt ge­worden war. Am 17. August 1919 stürzte er an der Ödsteinkante mit sei­nem Seil­ge­fährten ab und starb im Alter von 40 Jah­ren. Wie viele Al­pi­nisten damals war Gus­tav Jahn ohne Bergführer un­ter­wegs, eine Ab­si­che­rung erfolg­te nur, wenn sie un­um­gäng­lich war. Der Fried­hof ist heute ein na­tio­nales Kultur­gut mit einem Sammel­surium un­ter­schiedlicher Grab­kreuze und -steine. Die Gedenkstätte für die Berg­to­ten an der Mauer wurde 1958 von der Ge­sellschaft der Alpinen Ver­eine Österreichs errichtet.

Basis-Infos Gesäuse

Information Das Nationalpark-Infobüro ist in Admont. Als Infopoint fungiert ebenfalls der Nationalpark-Pavillon in Gstatter­boden. Tel. 03613-2116020, www.nationalpark.co.at.

Hin & weg Die Gesäuse­stra­ße (B 146) trifft hinter dem Gesäuse­aus­gang in Hieflau auf die Steiri­sche Eisen­straße.

Bahn: Die Bahn durch das Ennstal verkehrt Sa/So 1-mal in beide Richtungen mit Halt in Hief­lau, Gstatterboden, Johnsbach und Admont.

Bus: Die Linie 912 verbindet Admont mit Hief­lau, Linie 917 Admont mit Johnsbach. Letz­te­re ist ein „Rufbus“ und muss mind. 1 Std. vor­her bestellt werden (Tel. 03613-4170).

Sammeltaxi (Gseispur): Von Mai bis Okt. tägl. 8−20 Uhr. 1 Std. vorher anrufen. 9,50 € pro Pers., Bahnhofstransferpauschale 40 €. Tel. 03613-2100099, www.gesaeuse.at/mobil.

Veranstaltungen Advent im Weiden­dom. Stimmungsvoller Weihnachtszauber mit Basteln, Lagerfeuer, Wanderungen und Schlit­ten­fahrten. Kostenloser Busshuttle von Ad­mont und St. Gallen/Hieflau. Sa/So um den Krampustag am 5. Dez.

Sport und Aktivitäten im Gesäuse

Klettern Wasserfallweg. Der versicherte Steig ist bereits 1891 erbaut worden, Alpin­pio­nier Heinrich Hess vollbrachte (noch ohne Ver­siche­rungen) die Erstbege­hung. Für geübte Wan­derer machbar. Start ist an der Kummer­brücke im Ennstal, Ziel ist die Hesshütte.

Buchstein Südwandband. Vom Buchstein­haus erreicht man den Einstieg zum Kletter­steig in einer Stunde, das Buchsteinhaus ist von Gstatterboden oder vom Natur­er­leb­nis­zen­trum am Weidendom erreichbar (Schwie­rigkeitsstufe A/B).

Teufelsteig. Der Klettersteig ist nur für Ge­übte zu empfehlen (Schwierigkeitsgrad B/C), der Ein­stieg erfolgt in 30-45 Min. von der Ennstalerhütte oberhalb von Gstatter­bo­den.

Radeln Der Ennstal-Radweg (R7) führt durch die Ennsschlucht.

Hochscheibentour. Die ausgewiesene Moun­tainbikestrecke führt von Gstatterbo­den auf Forstwegen zur Hochscheibenalm un­ter­halb des Tamischbachturms und von dort hi­nun­ter nach Hieflau (15 km). Geöffnet Juni bis Aug. 7-20 Uhr, Mai und Sept./Okt. bis 18 Uhr.

Radverleih. MTBs (15 €/Tag) sowie E-Bikes (25 €) verleiht im Sommer der Nationalpark-Pavillon in Gstatterboden.

Rafting Rafting- und Kajaktouren auf der Enns bieten mehrere Agenturen von Mai bis Mitte Okt. an, u. a. Outdoor-Adventures für 55 € (Dauer: 4 Std.). Tel. 03612-25343, www.rafting.at.

Wandern Bergtouren sind hier ohne Zwei­fel lohnend, aber fast immer mit der Be­wäl­ti­gung großer Höhenunterschiede ver­bun­den. Neben Trittsicherheit ist eine gute Kon­dition daher unabdingbar.

Bachbrücke/Weidendom: Für Familien mit Kindern bietet sich der Au-Erlebnisweg und der Sagenweg an. Letzterer führt ins Johns­bach­tal, Schau­tafeln erzählen von Ge­schich­ten um den „Wilden John“. Eben­falls familientauglicher Wan­der­weg nach Gstat­te­rboden (Gehzeit: ca. 1:30 Std.).

Wanderung 4: Im Gesäuse - über die Gsengscharte ins Haindlkar

Rundwanderung für trittsichere Berggeher mit fantastischen Ausblicken

Gstatterboden: Der 2035 m hohe Tamisch­bachturm ist ein klassischer Aussichtsgip­fel (u. a. Hochschwab-Blick), der auch für Nor­mal­geübte problemlos erreichbar ist, wenn man von dem Höhenunterschied von 1500 m ein­mal absieht (Gehzeit via Ennsta­ler Hütte: ca. 7 Std.).

Johnsbach: Vom Donnerwirt sind es ca. 2:30 Std. zur Mödlinger Hütte auf dem Kamm des Johnsbacher Höhenwegs. Von der Einkehr gelangt man auf dem Nord­alpen­weg in 2 Std. zur Oberst-Klinke-Hütte in der Kaiserau. Ein em­pfehlenswer­ter Ab­stecher führt von der Möd­lingerhütte zum Aus­sichtspunkt Helden­kreuz (Gehzeit hin und zurück: ca. 1 Std.).

Kölblwirt/Oberes Johnsbachtal: Der Alm­rundweg verläuft großteils auf Forstwegen und ist auch mit mittlerer Kondition zu meis­tern. Zahl­rei­che Einkehrmöglichkeiten (Geh­zeit: ca. 3 Std.). Der Aufstieg zur Hess­hütte dauert ca. 3 Std. (www.hesshuette.at).

Übernachten/Essen & Trinken im Gesäuse

Kölblwirt. Traditioneller Familienbetrieb am Ende des Johnsbachtals. Viele Wander­wege be­gin­nen hier, u. a. der Aufstieg zur Hesshütte. Gemütliche Gästezimmer mit Bauern­stuben­flair, gutbürgerli­che Küche. Beliebt ist das Styria-Beef mit Fleisch aus hauseigener Bio­land­wirtschaft, z. B. ge­grillt mit Erdäpfeltascherl (Hauptgerichte um 15 €). DZ ab 78 €. Johnsbach 65, Tel. 03611-216, www.koelblwirt.at.

Gesäuse-Lodge. 4 modern ausgestattete Apartments für 2−6 Pers. mit Küchenzeile für Selbstversorger. Das Haus in Alleinlage liegt oberhalb von Gstatterboden, teils mit Balkon und Ausblick auf die Planspitze. Auf Wunsch Frühstücksbuffet. DZ ab 86 € inkl. Frühstück. Der NP-Pavillon mit Restaurant und Café ist 5 Geh­min. entfernt. Ganzjährig geöffnet. Gstatter­bo­den 3, Tel. 0664-4625956, www.gesaeuse-lodge.at.

Camping Forstgarten. Großzügige Anlage in naturschöner Waldlandschaft, Betreiber sind die Steiermärkischen Landesforste. Beach­volley­ball, Spielplatz, Lagerfeuer­stelle, einfache Sanitäreinrichtungen. Mai bis Okt. 2 Pers. mit Zelt 19 €. Johnsbach 105 (10 Gehmin. westlich von Gstatterboden am anderen Ufer des Flus­ses), Tel. 0664-8252323, www.landesforste.at.

Zum Donner. Das volkstümliche Dorfgast­haus im Johnsbacher Ortszentrum ist Aus­gangs- und Endpunkt für Touren zur Möd­linger Hütte. Gemütliche Stube, schatti­ger Gastgarten unter Kastanien, ein Klassiker ist das mit Zwie­beln, Schinken und Pilzen gefüllte Donner-Schnit­zel. Hauptgerichte ca. 10 €. Okt. bis Mai Mo/Di geschlossen. Auch Gäste­zimmer (DZ 76 €). Johnsbach 5, Tel. 03611-218, www.donnerwirt.at.

Zur Bachbrücke. Ausflugsgaststätte am Wei­dendom in der Nähe des Gesäuse-Ein­gangs, besonders Sa/So ein beliebter Biker­treff, mit Pension. Großer und schattiger Bier­garten mit zünf­tigen Holztischen und -bänken. Tradi­tio­nel­le Hausmannskost zu kleinen Preisen, auch Kaf­fee und Kuchen. Mai bis Okt. tägl. ab 9 Uhr. Kru­mau 97, Tel. 03611-50036, www.bachbruecke.at.

Bio/Regional Kölblalm. Ein Almidyll oberhalb des Johns­bachtals wie aus guten alten Zeiten auf 1100 m Höhe. Urig, gemütlich und bio-zerti­fiziert. Seh­ens­wert ist im Innern die Rauchküche mit ge­schwärz­tem Gewölbe. Kleine Jausen, leckerer haus­ge­machter Ku­chen, Almbuttermilch u. v. m. Mitte/Ende Mai bis Ende Sept., in der Vor- und Nach­sai­son nur am Wochenende. Herrliche Lage am Almrundweg, kurzer Aufstieg in 30 Min. vom Wanderparkplatz Ebnerhof am hin­ter­sten Ab­schluss des Johnsbachtals. Tel. 03611-216.

Haindlkarhütte. Herzlicher Empfang auf 1100 m Höhe nach schweißtreibendem An­stieg vom Parkplatz Haindlkar in der Enns­schlucht (Geh­zeit: ca. 1:30 Std.). Fantasti­scher Blick von der Terrasse auf die Hoch­tor­wand. Schmack­hafte Jausen mit einem Schuss Kreativität, z. B. Schafs­käse im Speckmantel mit Gemüse. Zim­mer und Bettenlager (DZ 68 €, Bett im Lager 20 €). Mai bis Mitte Okt. geöffnet. Tel. 0664-1140046, www.alpenverein.at/haindlkarhuette.

Mödlinger Hütte. ÖAV-Schutzhütte in aus­sichtsreicher Lage am Nordalpenweg bzw. am Johnsbacher Höhenweg, bekannt für gute Kü­che. Ge­müt­li­che Stube, die Küche verarbeitet vor­zugs­weise regionale Zutaten, eine Speziali­tät ist Xseis-Wildbrettl. Leckere Stru­del, Weine und Schnäpse. Das Haus ist die einzige um­welt­zer­tifizierte Berghütte im Gesäuse. Von Johns­bach in ca. 2:30 Std. zu Fuß erreichbar. Über­nach­tung im DZ (66 €) oder Bettenlager (ab 11 €). Mitte Mai bis Okt. und Silves­ter/Neujahr. Tel. 0676-7888825, www.moedlingerhuette.at.

Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag

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