Читать книгу Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller - Страница 11
ОглавлениеAltaussee
Der Ferienort im Salzkammergut an der Grenze zu Oberösterreich lockte seit jeher Schriftsteller und Intellektuelle an, die hier die Sommermonate verbrachten. Kein Wunder, denn der Altausseer See ist wunderschön gelegen, die Umgebung lädt zu ausgedehnten Bergtouren ein.
Spätestens am Ufer des Altausseer Sees stellen sich Urlaubsgefühle ein: Ruhig und auch etwas geheimnisvoll liegt das Wasser zwischen grünem Schilf und den Ausläufern des Toten Gebirges. Einen Traumanblick bietet die steile Trisselwand im Hintergrund. Der von der Eiszeit geformte See im Zusammenspiel mit der naturschönen Umgebung ist der Hauptgrund, warum der Luftkurort zu den namhaften Reisezielen im Steirischen Salzkammergut zählt. Auch Prominente wie der aus Bad Aussee stammende Schauspieler Klaus Maria Brandauer fühlen sich hier wohl. Er steht in einer Tradition von Künstlern, die in der Vergangenheit den Leumund Altaussees als Sommerfrische geprägt haben (→ Kasten). Entsprechend versprüht die Örtlichkeit bis heute einen Hauch von Exklusivität: Wer hinsichtlich des Hotels ein Faible für Charme, Nostalgie und Stil hat, liegt hier genau richtig, muss aber dafür ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Der erste Eindruck ist der eines beschaulichen Dorfs. Auf der Durchfahrt durch den Ort passiert man nacheinander den bescheidenen Kurpark, die katholische Pfarrkirche und gelangt schließlich zur Seepromenade. Im Zentrum zweigt die weiter oben gebührenpflichtige Loserstraße von der Ortsdurchfahrt ab. Sie steuert serpentinenreich den Loser an, der zu den schönsten Aussichtsbergen im Ausseerland gehört. Außerdem führt eine Abzweigung von der Mautstraße zu den Salzwelten. Das Schaubergwerk weist darauf hin, dass sich in Altaussee vieles um das Salz dreht, das mindestens seit dem Mittelalter im Bergstock des Sandling gewonnen wird. Heute zählen die Salzwelten zu den wichtigen Attraktionen des Salzkammerguts. Altaussee ist im Sommer ein exzellenter Ausgangspunkt für Bergtouren ins Tote Gebirge oder für Spaziergänge rund um den See. In der Schneesaison bietet der Loser grenzenloses Skivergnügen.
Geschichte
Wann man in Altaussee mit dem Abbau von Salz begann, ist ungewiss. Erstmals urkundlich verbürgt sind bergmännische Tätigkeiten im Jahr 1147. Römische Siedlungsspuren am Sandling und die Nähe zur Keltenmetropole Hallstatt lassen jedoch vermuten, dass Salz schon in frühgeschichtlicher Zeit von großer Bedeutung war. Die ersten Siedler verwendeten Sole, um Essen zu würzen und Vieh zu tränken. Später erfand man das „Salz brenna“: Zunächst legte man einfach heiße Steine in die Sole, in der Folge verwendete man Holzfeuer und Metallpfanne. Ein Themenwanderweg vermittelt Fakten zur Geschichte der Salzgewinnung. Seit dem Mittelalter residierten wechselnde Herrschaften auf der Burg Pflindsberg. Die Feste schützte die Saline und die Transportwege nach Norden. 1755 zog der letzte Vogt aus, die Anlage verfiel. Heute befindet sich neben den spärlichen Resten eine Aussichtswarte. Das Salz war außerdem ein Grund, warum Altaussee zu Beginn des 19. Jh. mehrfach hohen Besuch aus der Hauptstadt bekam: Kaiser Franz I. und beide Erzherzöge Johann und Karl inspizierten das Bergwerk. Bis heute unvergessen geblieben sind die Besuche der Kaiserin Sisi, die zu Fuß von Bad Ischl hierhergelangte und mehrfach den Loser und Tressenstein bestieg. An die berühmte Naturfreundin erinnern heute namentlich der Klettersteig am Loser und ein Aussichtsturm. Der spätere deutsche Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfürst machte Altaussee zu seiner zweiten Heimat. Seine Familie erwarb hier 1864 ein Haus und ließ die Promenade am See anlegen.
Sehenswertes
Romantische Seerundfahrt mit einer traditionellen Plätte aus Holz
Literaturmuseum: Im Zentrum des 1970 gegründeten Museums im Kurhaus steht die mit der Region verbundene künstlerische Prominenz. Jakob Wassermann, Klaus Maria Brandauer u. a. Maler, Schauspieler, Dichter und Denker geben sich die Ehre und kommen teils ausführlich zu Wort. Weitere Abteilungen widmen sich der Ortsgeschichte und dem regionalen Brauchtum. Ein Schmuckstück der Sammlung ist eine Grafik von Horst C. Jandl. Sie zeigt die Literaten Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Jakob Wassermann und Raoul Auernheimer. Die vier Granden rudern über den Altausseer See, von Letztgenanntem liebevoll-ironisch als „Tintenfass“ verspottet.
♦ Juli bis Sept. tägl. außer So 10-12 und 14.30-18 Uhr, Okt. bis Juni tägl. außer So 14.30-17 Uhr. 3 €. Fischerndorf 61, www.literaturmuseum.at.
Altausseer See: Der 2500 m lange und 1000 m breite See ist ein Naturreservoir und schließt sich unmittelbar an den Kurort an. Eine dramatische Wirkung entfaltet die Trisselwand, die zum Toten Gebirge gehört und auf der Ostseite 600 m senkrecht zum Ufer abfällt. Ein gemütlicher Spaziergang um den See oder eine Rundfahrt auf einer Plätte aus Holz und mit dem Solarschiff zählen zu den Urlaubshöhepunkten im Salzkammergut. Eine Rarität ist die Gradieranlage am Westufer: Die Sole aus dem nahen Salzbergwerk tropft über Tannenreisig und setzt ätherische Öle frei - eine Wohltat für Asthmatiker und Entspannungssuchende. Ebenfalls am Westufer befinden sich mondäne Villen, die anspruchsvolle Feriengäste mit einem exklusiven Ambiente verwöhnen. Die Atmosphäre der kaiserlichen Zeiten ist hier noch immer spürbar. Die übrigen Uferpartien sind ansonsten weitgehend der Natur überlassen. Bootsfahrer und Spaziergänger steuern über kurz oder lang eine der drei Jausenstationen in göttlicher Lage am See an. Im Gegensatz zu den teuren Luxushotels sind sie für jeden Geldbeutel eine Option. 2015 wurde am Ufer eine Szene des James-Bond-Films „Spectre“ gedreht; Hauptdarsteller Daniel Craig wohnte standesgemäß im Hotel Seevilla.
Morgenstimmung am Altausseer See
Loser: An klaren Tagen ist der Ausblick vom Gipfelkreuz auf Dachstein, Totes Gebirge und Tauern berückend. Kein Wunder, dass der 1837 m hohe Hausberg von Altaussee zu den beliebtesten Alpinzielen im Steirischen Salzkammergut zählt. Der Hochbetrieb an Wochenenden ist der Mautstraße geschuldet, die in Altaussee beginnt und nach 9 km auf 1600 m Höhe endet. Vom Parkplatz und vom Ausflugsrestaurant ist der kristallklare Augstsee zu Fuß binnen Kurzem erreichbar. Mühsamer gestaltet sich der Aufstieg über das Loserfenster, ein mehrere Meter hohes Felsentor, zum karstigen Gipfelplateau. Gleich einem Kastell stemmt sich die Gipfelkrone aus Jurakalk in die Höhe und erhebt den Berg zum topografischen Wahrzeichen der Region. Während der letzten Eiszeit ragte der Gipfel frei über die Gletscheroberkante; Glaziologen nennen dieses Phänomen Nunatak, benannt nach den noch heute aus dem Gletschereis hervorragenden Bergspitzen auf Grönland
Salzwelten: Zählt man alle Bergstollen zusammen, ergibt sich eine Gesamtlänge von 50 km. Somit sind die Salzwelten von Altaussee das größte Salzbergwerk Österreichs. Noch heute fördern die ca. 60 Bergarbeiter der Salinen Austria AG in den Lagerstätten das „weiße Gold“. Eine Leitung transportiert die Sole, in Wasser gelöstes Salz, zur weiteren Verarbeitung nach Ebensee in Oberösterreich. Im Zweiten Weltkrieg versteckten hier die Nationalsozialisten gewaltige Kunstschätze: 6577 Gemälde, 230 Zeichnungen und Aquarelle, 954 Grafiken, 137 Plastiken, 122 Tapisserien und etwa 2000 Kisten mit Büchern und sonstigen Schätzen. Wertvollstes Stück war der Genter Altar der Brüder van Eyck. Um zu verhindern, dass die Kunstwerke den Alliierten in die Hände fielen, plante die Wehrmacht die Sprengung. Nur beherztes Eingreifen der Bergwerksleitung verhinderte den barbarischen Akt. Ein Teil der Salz-lagerstätte ist heute ein Schaubergwerk und kann im Rahmen einer einstündigen Führung besichtigt werden. Der Zugang erfolgt über den 1319 angelegten Steinbergstollen.
♦ Führungen in der Saison beginnen zu jeder vollen Stunde. Mai bis Mitte Sept. tägl. 9-16 Uhr, Mitte bis Ende April und Mitte Sept. bis Ende Okt tägl. 9, 11, 13 und 15 Uhr. Beschränktes Angebot in der Nebensaison, Mi um 19 Uhr Abendführung. Ende Okt. bis Mitte Dez. und in der Vorweihnachtszeit zu. 19 €, erm. ab 9,50 €. Lichtersberg 25, www.salzwelten.at.
Basis-Infos Altaussee und Umgebung
Information Das Infobüro befindet sich im Kurhaus in der Ortsmitte. Mo-Fr 8-18, Sa 9-16, So bis 12 Uhr. In der Nebensaison eingeschränkte Öffnungszeiten. Fischerndorf 61, Tel. 03622-71643, www.ausseerland.at.
Hin & weg Bus: Der Postbus verbindet das Zentrum mit Irdning-Stainach im Ennstal und Bad Ischl in Oberösterreich. Mo-Fr regelmäßige Verbindungen, Sa/So 1-mal tägl.
Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Ausseerland. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preiswerter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.
Mautstraße: Eine 9 km lange Panoramastraße verbindet das Ortszentrum mit dem Loser. Mai bis Okt. Pkw 16 €, Motorrad 6 €, nach 18 Uhr preiswerter. Tel. 03622-71315, www.loser.at.
Einkaufen Buch & Boot. Gut sortierte Buchhandlung, der Inhaber ist Bootsbauer und vermietet Plätten am Grundlsee und Altausseer See. Ein selbstgebautes Boot schmückt den Verkaufsraum. Mo-Fr 9-13 und 15-19 Uhr, Sa bis 14 Uhr. Altaussee 11, Tel. 03622-71400, www.buch-boot.at.
Veranstaltungen Altausseer Fasching. Am Faschingsmontag ziehen die Trommelweiber - Frauen in blütenweißen Nachtgewändern - durch den Ort. Dem Obertrommelweib werden sogenannte Beugel’n, ein traditionelles Fastengebäck, an die Fahne gehängt. Die Verbindung zum Salz stellt das Knopferlflinserl mit seinen charakteristischen Salzknöpfen her.
Kirtag. Seit über 50 Jahren das größte Herbstfest der Region. Bierzelt, Musik und Trachten satt. Ein Stelldichein zahlreicher Prominenter. Anfang Sept.
Sport und Aktivitäten in und um Altaussee
Baden/Bootstouren Badestellen am Altausseer See befinden sich neben der Seevilla, an der Jausenstation Kahlseneck sowie neben dem Strandcafé.
Auf dem See verkehrt das erste Solarschiff Österreichs. Verschiedene Routen, u. a. mit Stopp am Jagdhaus Seewiese am hinteren Seeufer. Rundfahrt 13 €, erm. 6,50 €. Mai bis Anfang Okt. tägl. je nach Wetterlage 11-18 Uhr, einige Routen nur Sa/So. Tel. 03622-20501, www.altausseeschifffahrt.at.
Bootsverleih: Eine Fahrt auf den traditionellen Holzbooten, den Plätten, ist ein Erlebnis. Ca. 25 €/Std. Falls der Kiosk am Anleger geschlossen hat, am besten die Buchhandlung im Ort kontaktieren (→ Einkaufen). Auch Verleih von Tret-, Ruder- und Elektrobooten sowie Surfbrettern. Mai Sa/So 10-18 Uhr, Juni bis Aug. tägl. 9-20 Uhr, Sept. Sa/So 10-16 Uhr. Tel. 0664-5695293, www.boote-salzkammergut.at.
Gleitschirmfliegen Abflugrampen befinden sich am oberen Ende der Loser-Mautstraße.
Klettern Hochseil-Kletterpark. Parcours in luftiger Höhe, individuell oder als geführte Tour, geeignet für Kinder ab 7 J. Individuell mit Einführung und Ausrüstung 30 €, erm. ab 20 €. Mitte Mai bis Juni und Sept. bis Mitte Okt. Sa/So 10-17 Uhr, Juli/Aug. tägl. 10-18 Uhr. Zufahrt über die Straße zum Loser, Tel. 03622-71558, www.loser-outdoor.at.
Sisi-Klettersteig. Der 400 m lange, panoramareiche Aufstieg zum Loser wurde 2007 eröffnet (Schwierigkeitsstufe D).
Radeln Sportlich Ambitionierte wagen sich mit dem Drahtesel die Loserstraße hinauf - und freuen sich auf die anschließende Abfahrt. Einfacher ist der Ausseer Radweg (R61), der auf 19 km Länge Altaussee mit der Blaa-Alm sowie mit Kainisch im Hinterberger Tal verbindet.
Radverleih: Touren- und Mountainbikes für 20 €/Tag verleiht die Kfz-Werkstatt Günther Kohl schräg gegenüber der Kirche. Mo-Fr 9-12 und 15-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr, Mi nachmittags zu. Fischerndorf 13, Tel. 03622-71980.
Wandern Klassiker ist der Rundweg um den See mit zahlreichen Einkehroptionen, leichtes Schuhwerk ist ausreichend (Gehzeit: ca. 2 Std.).
Loser-Gipfelbesteigung: Eine klassische Aufstiegsroute führt von der Loserhütte steil zum Gipfel, der Abstieg geht dann über Loserfenster und Augstsee zum Ende der Loserstraße. Trittsicherheit ist erforderlich (Gehzeit: ca. 3 Std.).
Aussichtswarten: Kürzere Touren verbinden Altaussee mit der Ruine Pfindsberg und mit dem Tressenstein. Aussichtstürme erlauben jeweils einen wunderbaren Rundblick.
Themenwege: Jeweils am Kurpark beginnen die Via Salis zum Thema Salz (Gehzeit: ca. 2-3 Std.) sowie die Via Artis, die sich auf die Spuren der Künstler begibt (Gehzeit: ca. 2 Std.).
Wintersport Aufgrund hoher Schneesicherheit ist das Skigebiet Loser-Sandling ein beliebtes Wintersportziel. Fast 30 km Pisten und Abfahrten für Anfänger und Fortgeschrittene, 4 Sessel- und 3 Schlepplifte (www.loser.at).
Übernachten/Essen & Trinken in und um Altaussee
Preiswerte Hotels sind in Altaussee die Ausnahme, wobei die Faustregel lautet: je näher am Wasser, desto teurer. Auch das Hüttenlager kostet hier mehr als in anderen Orten. Ein günstiger Alternativtipp sind Ferienapartments im Reiterhof Schartner (Fischerndorf 28, Tel. 0676-7827917, www.ponyhofschartner.com).
****S Seevilla. Das beste Haus am Ort befindet sich direkt an der Seepromenade. Gustav Mahler wohnte hier, Beethovens Klaviertrio C-Dur und Frühlingsquintett in F-Dur wurden im Haus uraufgeführt. 45 gediegene Zimmer und 6 Apartments, Hallenbad mit Spa-Bereich, Restaurant mit Terrasse und Seeblick. DZ ab 255 €. Fischerndorf 60, Tel. 03622-71302, www.seevilla.at.
***S Villa Salis. Empfehlenswertes Mittelklassequartier im Zentrum an der Ortsdurchfahrt. Die Inhaberin Marianne Goertz ist bestens mit der Altausseer Geschichte vertraut. Gemütliche Zimmer, Suiten und Ferienwohnungen. Gutes Restaurant mit Gastgarten, eine Spezialität des Hauses ist auf Buchenspänen geräucherter Saibling (Mo Ruhetag). DZ ab 145 €. Altaussee 21, Tel. 03622-71227, www.villa-salis.at.
JUFA. Das Jugend- und Familiengästehaus befindet sich 4 km außerhalb am Eingang zu den Salzwelten. Großzügig konzipierte Anlage mit Café, Restaurant, Sauna und WLAN. Die Abfahrtspiste vom Loser endet direkt hinterm Haus, daher ein exzellentes Winterquartier. DZ ab 81 €. Lichtersberg 67, Tel. 05708-3800, www.jufa.eu.
Camping Temel. Wunderschön gelegener Platz auf einer sonnigen Anhöhe zwischen Altaussee und Grundlsee, kurzer Fußweg zur Seepromenade. Familiäre Atmosphäre mit Bauernhof-Ambiente. Mai bis Sept. geöffnet. 2 Pers. mit Zelt und Auto ab 23 €. Juli/Aug. Mindestaufenthalt 4 Nächte. Puchen 137, Tel. 03622-71968, www.camping-altaussee.com.
Wirtschaft 2.0. Qualitativ hochwertige Einkehr an der Ortsdurchfahrt, unweit vom See. Diverse Jausenspezialitäten mit Stil und Niveau, wenige fein eingedeckte Tische drinnen, gemütliches Sitzen auf der Terrasse. Etwas teurer, aber der Weg lohnt sich. Mi ab 18 Uhr, Do−Sa mittags und abends, So mittags geöffnet. Fischerndorf 191, Tel. 0664-8268235.
Alpen-Stub’n. Urige Holzhütte mit kleiner Terrasse am Beginn der Mautstraße zum Loser. Fisch, Burger und landestypische Jausen, auch Frühstück. Am Abend besser reservieren. Juli/Aug. Di Ruhetag, sonst Mi zu, im Winter ohne Ruhetag. Im Juli/Aug. jeden Mi Hüttenabend mit Livemusik. Lichtersberg 94, Tel. 03622-72323410, www.alpenstubn.at.
Postillion’s Einkehr. Gut-bürgerliches Lokal im Ortszentrum mit Gastgarten nach hinten raus. Deftige Hausmannskost (Backhendl, Blunz’n Gröstl, Saiblinge, Salat vom Buffet) zum erschwinglichen Preis. Rustikales Flair. Tägl. außer So ab 17 Uhr. Puchen 157, Tel. 0664-4356472, www.postillion-altaussee.at.
Strandcafé. Restaurant und Jausenstation am Südufer des Altausseer Sees, hinreißende Terrasse, gepflegtes Ambiente. Fischspezialitäten und klassische österreichische Küche zu ehrlichen Preisen, auch Kaffee und Kuchen sowie ausgesuchte Weine. Mai/Juni und Sept. Do-So, Juli/Aug. tägl. geöffnet. Puchen 197 (zu Fuß in 15 Min. von der Seepromenade), Tel. 0664-2129309, www.strandcafe.at.
Blaa-Alm. Die Almwirtschaft ist eher ein Restaurant als eine Jausenstation und mitnichten ein Geheimtipp. Großzügige Terrasse, Spielplatz, deftige steirische Kost zu kleinen Preisen, Kaffee und Kuchen. Auch Gästezimmer (DZ ab 100 €, Bettenlager ab 25 €). Mitte Mai bis Okt. und Mitte Dez. bis März geöffnet, So/Mo ab 17 Uhr zu. Lichtersberg 73 (ab Mautstraße zum Loser ausgeschildert), Tel. 03622-71102, www.blaa-alm.co.at.
Loserhütte. Die ÖAV-Hütte auf 1510 m ist nicht mit der Loser-Alm am Ende der Panoramastraße zu verwechseln. Herrlicher Blick auf Dachstein und Ausseer Becken, der Wanderweg zum Loser-Gipfel beginnt direkt am Haus. Klassische Hüttenkost mit Niveau, auch Zimmer und Matratzenlager. Durchgehend warme Küche. Bei Regen Mo/Di geschlossen. Loser-Panoramastr., Tel. 03622-71202, www.loserhuette.at.
Eine Krankheit, die man nie mehr los wird: Sommerfrische in Altaussee
Seit der Mitte des 19. Jh. entwickelte sich Altaussee zur Sommerfrische für Dichter, Denker, Musiker und Maler. Den Anstoß zu dieser Entwicklung gab kein Geringerer als Adalbert Stifter, der seinen Künstlerkollegen Joseph Christian von Zedlitz für die Idee begeisterte, sich auf einem Filetgrundstück am See eine Sommervilla zu bauen. Die Familie Zedlitz pflegte seit jeher weitreichende Kontakte, sodass es nicht lange dauerte, bis sich alljährlich im Sommer illustre Gäste aus der Wiener Kunst- und Kaffeehausszene einstellten. Unter den prominenten Besuchern waren neben Stifter auch Joseph von Eichendorff und Franz Grillparzer. Auch das deutsche Ehepaar Binzer zog es im Sommer in ein eigenes Haus an den Altausseer See: Die adelige Schriftstellerin Emilie von Binzer und ihr Gatte, der Dichter und Burschenschafter August Daniel von Binzer, waren mit der Familie Zedlitz und auch mit Stifter eng befreundet. Gegen Ende des 19. Jh. zog es auch die Protagonisten der Gruppe Jung-Wien um Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal nach Altaussee. Hofmannsthal fasste seine Eindrücke vom Ausseerland in der Geschichte „Ein Dorf im Gebirge“ zusammen, die 1896 in der renommierten Zeitschrift „Simplicissimus“ erschien. Der Redakteur, der das Manuskript in die Hand bekam, war damals noch ein völlig Unbekannter und hieß Jakob Wassermann. Von der Lektüre höchst beeindruckt, schwang er sich kurz entschlossen in den Sattel und radelte von München ins Salzkammergut. „Altaussee ist kein Dorf“, notierte er später, „sondern eine Krankheit, die man nie mehr los wird!“ 1919 erfolgte sein endgültiger Umzug an den Altausseer See. Hier verfasste er einige seiner größten Erfolge, u. a. die Romane „Laudin und die Seinen“ und „Der Fall Maurizius“. 1934 starb der Literat; zu dem Zeitpunkt waren Wassermanns Werke im nationalsozialistischen Deutschland längst verboten. Sein Grab befindet sich auf dem Altausseer Friedhof und ist heute eine Station des literarischen Themenwegs Via Artis (→ Wandern).
Bad Aussee
Der mondäne Kurort ist das Herz des Steirischen Salzkammerguts und darüber hinaus eine Flanier- und Einkaufsstadt. An jeder Ecke Trachtengeschäfte, der gepflegte Kurpark ist eine Oase der Erholung.
Die Grundlseer Traun fließt mitten durch den Kurpark
Bad Aussee ist ein lebhaftes Städtchen mit üppigem Blumenschmuck an den Häusern und zahlreichen Trachtengeschäften. Letztere belegen, dass im Ausseerland das Brauchtum gepflegt wird. Auch Lebkuchen werden an allen Ecken und Enden verkauft. Die Auslagen sind geschmackvoll dekoriert, das Niveau der Cafés und Restaurants ist hoch. Bad Aussee bietet außerdem eine Handvoll sehenswerter Attraktionen, von denen der Kammerhof besonders hervorzuheben ist. Bis weit ins 20. Jh. prägten Sudhäuser zur Salzgewinnung mit ihren rauchenden Schloten den Ort. Größter Arbeitgeber heute ist die Rigipsfabrik an der Stadtperipherie.
Lage und Verkehrsanbindung machen Bad Aussee zu einem exzellenten Ausgangspunkt zur Erkundung der näheren und weiteren Umgebung. Die Stadt liegt genau in der geografischen Mitte von Österreich! Als Kurort bietet Bad Aussee darüber hinaus eine breite Palette an Quartieren an. Einziges Manko ist der Stadtverkehr: Zwar führt die vielbefahrene Salzkammergutstraße in einem Bogen um den Ort, wer jedoch zum Grundlsee möchte, muss sich mit dem Auto durch das Zentrum quälen, das spürbar unter der Verkehrsbelastung leidet.
Geschichte
Seine Entstehung verdankt der Ort dem florierenden Salzgewerbe und der günstigen Lage am Zusammenfluss von Grundlseer und Altausseer Traun. Seit 1280 leitete man die Sole von Altaussee hierher, während auf den besagten Flüssen das Holz geflößt wurde, das die Sudhäuser zur Salzgewinnung benötigten. Erst 1983 wurde die Saline in Bad Aussee stillgelegt, das Sieden der Sole findet heute jenseits der Bundesstaatengrenze in Oberösterreich statt. Die Bedeutung des Salzgewerbes für Bad Aussee unterstreicht das Stadtwappen: auf rotem Grund zwei goldene Perkufen, konische Zuber aus Holz zur Aufbewahrung des gesottenen Salzes. Während die Bedeutung des Salzgewerbes im 19. Jh. schwand, wurde Aussee sukzessive zur Kurstadt ausgebaut. 1870-73 entstand der Kurpark; der Titel „Bad“ veredelt den Stadtnamen seit 1911; erst 2013 eröffnete das ultramoderne Narzissenbad mit Vier-Sterne-Hotel außerhalb des Ortes an der Salzkammergutstraße. Berühmteste Tochter der Stadt ist zweifellos Anna Plochl, die 1819 am Toplitzsee dem Erzherzog Johann begegnete und ihn nach langem Tauziehen zehn Jahre später ehelichte (→ Geschichte, ). Anna Plochl, die aus einer Postmeisterfamilie stammte, ist beinahe allgegenwärtig. Ihr Geburtshaus, in dem sie ihre letzten Jahre als Witwe verbrachte, entpuppt sich als stattliches Palais am Meranplatz. Auch der Platz erinnert an sie, denn ihr wurde später der Titel Gräfin von Meran verliehen.
Sehenswertes
Kurhaus und Kurpark: Architektonisch auffälligstes Gebäude im Kurpark-Areal ist das alte Kurmittelhaus aus dem Jahr 1870. Zumeist diente es als Badehaus mit Wandelgängen und Wannen für die Sole- und Kohlensäurebäder. Nach jahrelangem Verfall wurde es anlässlich der Landesausstellung 2005 restauriert. Der multifunktionale Komplex dient heute allerdings nicht mehr als Bad. Nicht zu verwechseln ist das Kurmittelhaus mit dem Kurhaus wenige Schritte entfernt am zentralen Verkehrsdreieck, das zur gleichen Zeit erbaut wurde und für Veranstaltungen genutzt wird. Im Kurpark befinden sich mehrere Denkmäler, u. a. überlebensgroß und in Bronze der Erzherzog Johann, zudem ein Gedenkstein, der die Stadt Bad Aussee als geografischen Mittelpunkt der Alpenrepublik ausweist. Eher ein Kuriosum am Rande ist die Mercedesbrücke am Zusammenfluss von Altausseer und Grundlseer Traun. Sie stellt einen der größten Mercedessterne weltweit dar.
Kammerhof (Museum): Der Kammerhof gehört zu den bedeutendsten Profanbauten aus Gotik und Renaissance in der Steiermark. Früher residierten hier die sog. Salzverweser: die Verwalter des örtlichen Salzwesens und Vorstände der Salinen. Prächtigster Innenraum ist das freskengeschmückte Kaiserzimmer, das an Besuche Friedrichs III. 1442 und Maximilians I. 1511 erinnert. Heute befindet sich in den Räumen ein sehenswertes Museum zur Kulturgeschichte des Ausseerlands. Themen sind Salzgewinnung, Brauchtum und natürlich die berühmte Liaison zwischen Erzherzog Johann und der Ausseerin Anna Plochl. Ein bemerkenswertes Exponat ist ein 3200 Jahre alter Bronzeschlüssel aus der Urnenfelderkultur, der 2003 ganz in der Nähe gefunden wurde − zusammen mit zwei Beilen aus Bronze. Der Schlüssel in Fibel-Form ist aufwendig verziert und diente wohl kultischen Zwecken. Eine weitere Abteilung des Museums beschäftigt sich mit der touristischen Entwicklung des Salzkammerguts.
♦ Mitte Juli bis Mitte Sept. tägl. 10-17 Uhr, Mitte April bis Mitte Juli und Mitte Sept. bis Okt. Di-Fr und So 10-13, Sa 11-17 Uhr. 7 €, erm. ab 3 €. Chlumeckyplatz 1, www.badaussee.at/kammerhofmuseum.
Spitalskirche: Auch wenn wegen ihrer Größe die gotische Pfarrkirche St. Paul automatisch die Blicke auf sich lenkt, gebührt der unscheinbareren Salinenspitalskirche zum Heiligen Geist der erste Rang unter den Sakralbauten. Bis ins 20. Jh. sorgte das Spital für kranke und alte Salinenarbeiter und ihre Angehörigen. Erhalten blieb die spätgotische Kirche mit achteckigem Giebelturm. Der 1449 erschaffene Gnadenstuhlaltar ist das wertvollste Ausstattungsstück. Er geht auf eine Stiftung von Kaiser Friedrich III. zurück. Bemerkenswert ist auch der zur gleichen Zeit entstandene Nothelferaltar in der Seitenkapelle.
♦ Unregelmäßig geöffnet. Meranplatz 158.
Alpengarten: Das 3 km außerhalb an der Bundesstraße (B 145) in Richtung Pötschenpass gelegene Naturerlebniszentrum zeigt rund 2000 Pflanzen aus aller Welt. Es existiert seit 1913 und ist einer der ersten Schaugärten dieser Art in der Steiermark. Der Schwerpunkt liegt auf der heimischen Gebirgsflora, die auf 800 m Höhe prächtig gedeiht. Ein einstündiger, aussichtsreicher Weg verbindet die Naturoase mit dem in den Hochsommermonaten badetauglichen Sommersbergsee.
♦ Mai bis Okt. tägl. 8-18 Uhr. 5 €, erm. 2,50 €. Ischlbergstr. 67, www.badaussee.at/alpengarten.
Basis-Infos Bad Aussee
Das Kurhaus markiert das Zentrum von Bad Aussee
Information Das Infobüro befindet sich im Gebäude der Post. Mo-Fr 9-18, Sa 9-12 Uhr, außerhalb der Saison eingeschränkt geöffnet. Ischler Str. 94, Tel. 03622-52323, www.badaussee.at.
Hin & weg Bahn: In Bad Aussee hält die Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning nach Oberösterreich. Der Bahnhof befindet sich außerhalb der Stadt.
Bus: zentrale Haltestelle vor dem Kurhaus, ÖBB-Postbusse nach Altaussee, Bad Ischl, Bad Mitterndorf und zum Grundlsee.
Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Ausseerland. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preiswerter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.
Ärztliche Versorgung Das Landeskrankenhaus liegt an der B 145. Tel. 03622-525550, www.lkh-rottenmann.at.
Einkaufen Als Trachtenhauptstadt bietet Bad Aussee zahlreiche Kleidungsgeschäfte. Auch der traditionelle Stoffhanddruck wird noch in vielen Betrieben gepflegt.
Trachten-Rastl 4 Der Platzhirsch unter den Trachtenboutiquen in Bad Aussee mit einer Dependance im Hotel Erzherzog Johann (→ Übernachten/Essen & Trinken). Edles, Stylisches und Traditionelles in allerlei Varianten, auch maßgeschneidertes Outfit. Professionelles Handling, geschmackvolle Kreationen. Mo−Fr 8.30−12 und 14.30−18, Sa 8.30−13 Uhr. Meranplatz 39, Tel. 03622-532780, www.rastltracht.at.
Ausseer Hut 10 Der hiesige Trachtenhut ist ein Markenartikel und wird in dem Betrieb unter wechselnden Inhabern seit 1523 von Hand gefertigt. Traditionell wie modern, für Männer und Frauen. Der Klassiker ist der „Altsteirer“ aus schwarzem Filz mit grünem Seidenband. Mo-Fr 8-12 und 14.30-18, Sa 8-12 Uhr. Bahnhofstr. 129, Tel. 03622-528180, www.ausseer-hut.at.
Ausseer Handdrucke 5 Brauchtumsmekka und Hort traditioneller Handwerkskunst für kreative Handdrucke jeglicher Couleur. Mo-Fr 9.30-18, Sa 9.30-13 Uhr. Meranplatz 157b, Tel. 03622-20376, www.ausseer-handdrucke.com.
Manufaktur 6 Regionaler Feinkostladen im Zentrum. Ausnehmend schöner Schmuck aus Keramik, dazu Honig, Öle, Schnäpse, Schokolade u. v. m. Auch Imbissteller mit Schinken vom Wollschwein für die leichte Mittagsmahlzeit. Mo/Di und Do/Fr 9−18.30, Sa 10−14 Uhr. Hauptstr. 150, Tel. 0677-61184288.
Wochenmarkt. Auf dem Chlumeckyplatz. Do 7-12 Uhr.
Veranstaltungen Ausseer Fasching. Die Faschingstage sind der Höhepunkt des Winterbrauchtums. Den größten Zuspruch erntet am Faschingsdienstag der Flinserlumzug. Flinserl sind bereits seit dem 18. Jh. bezeugt − in bunte Patchwork-Kostüme gewandete Frühlingsgestalten. Außerdem gehen die Pless um - mit einem Korb als Kopfschutz und mit Fetzenstock bewehrt.
Narzissenfest. Österreichs größtes Blumenfest findet seit über 50 Jahren im Ausseerland statt, auch Chinas Staatsfernsehen berichtete darüber. Im Mittelpunkt steht die weiß blühende und in der Region verbreitete Stern-Narzisse. Allerorten üppiger Blumenschmuck, die Wahl der Narzissenkönigin, Höhepunkte sind der sonntägliche Autokorso und der anschließende Bootskorso auf Grundlsee bzw. Altausseer See. Jährlich kommen ca. 25.000 Besucher. Mitte/Ende Mai (www.narzissenfest.at).
Sport und Aktivitäten in und um Bad Aussee
Baden/Wellness Narzissenbad. Gesundheits- und Entspannungsoase am Rand der Stadt, im Zentrum der Anwendungen steht die Altausseer Sole. Saunalandschaft, über 500 m2 Wasserfläche. Gut bei Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungs- und Bewegungsapparats. Angeschlossen sind ein Hotel sowie ein Restaurant mit vegetarisch-veganer Küche. Tägl. 9-21 Uhr geöffnet. Tageskarte 22 € (mit diversen Ermäßigungen). Pötschenstr. 172, Tel. 03622-55300, www.narzissenbadaussee.at.
Radeln Der Salzkammergut-Radweg (R19) verbindet das Ennstal mit Oberösterreich. Die Route verläuft parallel zur Bahnlinie. Bad Aussee bietet auch einen günstigen Einstieg für die Mountainbike-Dachsteinumrundung (Länge: 182 km).
Radverleih: Das „Radhaus“ befindet sich im modernen Anbau des Kurmittelhauses und ist vom Kurpark zugänglich. MTBs ab 26 €, E-Bikes ab 33 €. Auch Reparatur und geführte Radtouren. Mo−Fr 9-18, Sa 9-12 Uhr. Pratergasse 388, Tel. 0660-54911, www.radhaus-shop.com.
Wandern Eine bequeme Tour führt vom Zentrum zum Grundlsee. Allerdings verläuft der Weg oft direkt neben bzw. parallel zur Straße (Gehzeit: ca. 1:30 Std.).
Koppentalweg: Eine charmante Route verbindet Bad Aussee mit Obertraun am Hallstätter See in Oberösterreich. Die romantische Schlucht zwischen Zinken (1854 m) und Sarstein (1975 m) bietet auch die eine oder andere Einkehrmöglichkeit, zurück zum Ausgangspunkt geht es mit dem Zug (Gehzeit: ca. 2-3 Std.).
Ausseer Zinken: Etwa 1200 Höhenmeter liegen zwischen Bad Aussee und dem Zinken, die Besteigung erfordert daher Kondition und Trittsicherheit. Der Aussichtsberg gehört bereits zum Dachsteinplateau. Ausgangspunkt ist der Bahnhof (Gehzeit: ca. 7 Std.).
Übernachten/Essen & Trinken in und um Bad Aussee
Neben Mariazell und Seckau haben in Bad Aussee Lebkuchen Tradition. Die Geschäfte, die das anregend duftende Gebäck aus Roggen, Honig, Mandeln und Gewürzen vertreiben, sind aus dem Stadtbild kaum wegzudenken. Ein erster hiesiger Lebzelter ist bereits am Ende des 16. Jh. verbürgt.
Bio/Regional****S Die Wasnerin. Das moderne, gut geführte Wellnesshotel zeichnet sich durch eine ruhige Lage in Golfplatznähe aus. Blick auf Dachstein und Loser, tadellose Zimmer mit viel Naturholz, gutes Restaurant (nur für Hotelgäste), Frühstücksbuffet mit vegetarisch-veganen Speisen. Hunde willkommen. DZ ab 300 €. Sommersbergseestr. 19, Tel. 03622-52108, www.diewasnerin.at.
*** Staud’nwirt 1 Bodenständiges Hotel im alpenländischen Stil zwischen Bad Aussee und Grundlsee. Angeschlossen ist ein hübscher Campingplatz. 14 renovierte Zimmer, teils mit Balkon, gutbürgerliches Restaurant mit Sitzplätzen im Hof (Mi Ruhetag, in der Nebensaison nur abends). Nüchterner Gesamteindruck. DZ ab 90 €, 2 Pers. inkl. Zelt 22,60 €. Grundlseer Str. 21, Tel. 03622-54565, www.staudnwirt.at.
Übernachten
1 Staud'nwirt 2 Aussee-Josefinum 7 JUFA 8 Erzherzog Johann
Essen & Trinken
1 Staud'nwirt 3 Das Gute Leben 8 Erzherzog Johann 9 Lewandowsky
Shopping
4 Trachten Rastl 5 Ausseer Handdrucke 6 Manufaktur 10 Ausseer Hut
Mein Tipp Pension Aussee-Josefinum 2 Familiäres und sympathisch-bodenständiges Quartier im 1. OG eines modernen Stadthauses in der Nähe des Stadtzentrums. Der Parkplatz P 4 liegt direkt vor der Tür, kein Restaurant. DZ ab 95 €. Gartengasse 13, Tel. 03622-52124, www.pension-aussee.at.
JUFA 7 Das Jugend- und Familiengästehaus liegt in Gehentfernung zum Zentrum. Doppel- und Mehrbettzimmer, Sauna, Fitnessstudio, Café mit Terrasse. Günstige Lage für Ausflüge in die Umgebung, auch der Bahnhof ist zu Fuß erreichbar. DZ ab 86 €. Jugendherbergsstr. 148, Tel. 05708-3800, www.jufa.eu.
Erzherzog Johann 8 Restaurant im gleichnamigen Hotel im Stadtzentrum. Die Küche hat Gourmetniveau, ausgewählte Weine, verarbeitet wird Frisches aus der Region (Fisch und Fleisch). Holzgetäfelte Stube, romantischer Garten. Standesgemäß etwas teurer. Tägl. mittags und abends geöffnet. Kurhausplatz 62, Tel. 03622-52507, www.erzherzogjohann.at.
Lewandofsky 9 Das Café im Kurhaus ist eine örtliche Institution. Wiener-Kaffeehaus-Charme, leckere Mehlspeisen sowie Charly-Temmel-Eis . Auch Frühstückscafé. Ansprechendes Sitzen auf der Piazza. Im Sommer tägl. bis 22 Uhr, im Winter bis 19 Uhr geöffnet. Kurhausplatz 144, Tel. 03622-53013, www.lewandofskytemmel.com.
Das Gute Leben 3 Freundliches, mit Stil eingerichtetes Café. Kaffee, Kuchen, Wein, knackige Salate, Eis vom Bauernhof. Angeschlossen ist ein Geschäft mit regionalen Produkten. Nettes Sitzen innen, Plätze auf dem Trottoir an der verkehrsreichen Grundlsee-Straße. Di−Sa 10−14 und 17−22 Uhr, Juli/Aug. ohne Mittagspause. Meranplatz 36, Tel. 03622-52419, www.dasguteleben-aussee.at.
Lebzelterei. Lebkuchen-Manufaktur an der B 145, im Jahr werden hier rund 13 t Honig verarbeitet. Lockere Lebkuchen vom Blech nach traditionellen Rezepten oder weiche Elisen-Lebkuchen in großer Auswahl. Shop, Panoramacafé und rustikale Pinte. Tägl. 8-18 Uhr, Wirtshaus Mo zu. Pötschenstr. 146, Tel. 03622-52943, www.lebkuchen.at.
Grundlsee und Toplitzsee
Der vom Toten Gebirge umgebene Grundlsee ist das beliebteste Freizeitrevier im steirischen Salzkammergut. Wesentlich beschaulicher geht es am Toplitzsee zu, der vom hinteren Ende des Grundlsees über einen Fußweg erreichbar ist.
Morgenstimmung am Grundlsee
Mit einer Länge von fast 6 km ist der Grundlsee das größte Gewässer des steirischen Salzkammerguts. Majestätisch ragt im Hintergrund das Tote Gebirge auf und trägt zum beeindruckenden Landschaftserlebnis bei. Am besten lässt sich das Schauspiel bei einer Bootsfahrt genießen. An warmen Sommertagen erreicht das Wasser angenehme Temperaturen und lädt zum Baden auf 700 m Höhe ein. Das vielfältige Freizeitangebot lockt in den Ferien und am Wochenende zahlreiche Erholungssuchende an. Dennoch hat sich die Gegend ihren ursprünglichen Charakter bewahrt und wer Ruhe und Einsamkeit sucht, steuert auf schmalen Pfaden ganz einfach höher gelegene Regionen an.
Agenten, Abenteurer und augenlose Würmer: der Toplitzsee
Ein Stoff wie aus Agentenromanen: In der Nacht vom 29. April 1945 luden Bauern am Toplitzsee von einem Laster schwere Kisten ab und verfrachteten sie auf Boote. Von unbekannter Hand gesteuert, trieben die Boote danach auf den See hinaus und die Kisten verschwanden im nachtschwarzen Gewässer. Hitlers Reich lag in den letzten Zügen, verantwortlich für die Aktion war die Waffen-SS. Was aber gelangte in jener Nacht tatsächlich auf den Grund des Toplitzsees? Bereits unmittelbar nach Kriegsende kursierten erste Gerüchte. Man raunte über einen wertvollen Schatz, immerhin hatte das NS-Regime in den Altausseer Salzstollen massenhaft Kunstwerke gelagert. Bald pilgerten Abenteurer mit Taucherausrüstung zum Toplitzsee, um den vermeintlichen Schatz zu heben. Allerdings erfolglos. Sollten die Nazis bei ihrer Flucht je etwas zurückgelassen haben, dann haben sie es vergraben oder versteckt. Nachdem amerikanische Militärtaucher mit professionellem Equipment das Gewässer absuchten, sollte 1959 eine Tauchexpedition des Stern-Magazins das Rätsel lösen: Gold wurde zwar nicht entdeckt, wohl aber förderte man mit britischen Pfundnoten gefüllte Kisten zutage. Es handelte sich um handwerklich hervorragende Fälschungen, die im Zuge der „Operation Bernhard“ 1942-45 im KZ Sachsenhausen durch jüdische Häftlinge hergestellt worden waren. Statt als Goldtresor hätten die Nazis den See als Mülleimer verwendet, spottete man danach. Die zuweilen bizarre Suche nach Reichtümern war mitnichten ungefährlich. Nachdem im Oktober 1963 wieder einmal ein Freizeitabenteurer bei einem ungenehmigten Tauchgang zu Tode kam, verhängten die Behörden ein Tauchverbot.
Bis heute förderten offizielle Expeditionen nur Kriegsgut zutage. Eine Ausnahme waren 1983-87 die wissenschaftlichen Untersuchungen des Biologen und Tierfilmers Hans Fricke. Mit seinem Forschungsboot „Geo“ machte er eine Entdeckung, die weitgehend unbeachtet blieb: Fricke fand heraus, dass ein Egel ohne Augen aus der Familie der Erpobdellidae, der Toplitzseewurm, in den Tiefen ohne Sauerstoff lebt. Eine biologische Sensation!
Von Bad Aussee kommend, erreicht man zunächst den gleichnamigen Ort Grundlsee, folgt danach dem Nordufer und gelangt nach Gößl, einer herrlich am östlichen Ende gelegenen Siedlung. Von hier geht es über einen Fußweg in ca. 20 Min. zum geheimnisumwitterten Toplitzsee. Im Vergleich zum Grundlsee ist dieser kaum größer als ein Teich. Ein Denkmal erinnert daran, dass sich hier Erzherzog Johann und Anna Plochl erstmals begegneten . Unmittelbar östlich an den Toplitzsee schließt sich der Kammersee an, der nicht zu Fuß, sondern nur per Boot erreichbar ist.
Im 19. Jh. lockte die traumhafte Landschaft begüterte Adelige und Industrielle in Scharen an. Bekannteste Hinterlassenschaft jener Zeit ist die Villa Castiglioni am Südufer des Grundlsees.
Benannt ist das 1881 erbaute und inzwischen sichtlich in die Jahre gekommene Anwesen nach dem Unternehmer, Spekulanten und Luftfahrtpionier Camillo Castiglioni, dessen Familie zeitweilig hier wohnte.
Praktische Infos
Information Das Infobüro der Gemeinde Grundlsee liegt an der Ortsdurchfahrt. Mai bis Okt. Mo-Fr 9-13 und 14-18, Sa 15-18 Uhr, im Juli/Aug. auch So 15-19 Uhr. Im Winter eingeschränkte Öffnungszeiten. Mosern 25, Tel. 03622-8666, www.grundlsee.at.
Hin & weg Gebührenpflichtige Parkplätze am See sind ausgewiesen (ca. 5 €/Tag).
Bus: Der ÖBB-Postbus von Bad Aussee (Linie 956) hält u. a. vor dem Infobüro und in Gößl.
Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Ausseerland. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preiswerter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.
Baden Der schönste Strand am Grundlsee befindet sich in Gößl. FKK-Baden ist am Nordufer in der Nähe der Murbodenhütte gestattet.
Bootstouren Ein Klassiker ist die 3-Seen-Tour mit dem Motorschiff nach Gößl und dann zu Fuß zum Toplitzsee, um schließlich per Boot zum Kammersee weiterzufahren. 25 €, erm. 15 €. Mitte April bis Anfang Nov. tägl. je nach Saison 4−6 Abfahrten. Tel. 03622-86044333, www.schifffahrt-grundlsee.at.
Bootsverleih: Eine Fahrt mit einer Plätte aus Holz ist ein besonderes Erlebnis. Der Anleger befindet sich am Wirtshaus zum Rostigen Anker in Gößl. Auch Verleih von Elektro-, Ruder- und Tretbooten. 25 €/Std. für die Plätte. Tel. 0664-5695294, www.boote-salzkammergut.at.
Radeln Der Grundlsee ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung. Sportlich Veranlagte schaffen es mit dem Mountainbike bis auf die Tauplitz. Leihräder gibt es bei den unten genannten Hotels und Pensionen.
Veranstaltungen SEER Open Air. Die Kultband aus dem Ausseerland wechselt seit Jahren erfolgreich zwischen Mundart und Popmusik. Open-Air-Event in der Naturarena Zloam mit viel Prominenz, u. a. 2013 mit dem Liedermacher Wolfgang Ambros. Ende Juli/Anfang Aug. (www.dieseer.at).
Wandern Ein Klassiker ist die Seeumrundung, wobei die schönsten Abschnitte am gering bebauten Südufer liegen. Wer mag, kann abkürzen und von Gößl mit dem Boot zurückfahren (Gehzeit: ca. 4-5 Std.).
Von Gößl führen anspruchsvolle Wege ins Tote Gebirge, u. a. zu den Lahngangseen, zur Salzofenhöhle (es handelt sich um die höchstgelegene Alpenhöhle) oder zur Pühringer Hütte (Gehzeit: ca. 7 Std.). Die ÖAV-Schutzhütte ist eine Etappenstation am Nordalpenweg (Weitwanderweg 01).
Übernachten/Essen **** Mondi-Holiday. Traumhaft über dem Westufer des Grundlsees gelegene Luxus-Ferienanlage mit Zimmern und Suiten im Haupthaus und Apartments in Bungalows aus Holz. Pool, Sauna, Radverleih, Restaurant mit schöner Terrasse. Hier schwingt der bekannte Koch Stefan Haas das Szepter. DZ ab 130 €. Archkogl 31, Tel. 03622-84770, www.seeblickhotel-grundlsee.at.
JUFA. Gut geführtes, freundliches Jugend- und Familiengästehaus in Alleinlage über dem Südufer des Grundlsees. 24 Doppel- und Mehrbettzimmer, teils mit getrenntem Schlafbereich für die Kleinen. Restaurant, Fußballplatz und Radverleih. DZ ab 76,40 €. Gößl 149, Tel. 05708-3530, www.jufa.eu.
Camping Gößl. Von der kleinen, familiären Platzanlage eröffnet sich ein Traumblick auf das Tote Gebirge. Von zahlreichen Automobilclubs empfohlene Anlage, guter Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung. Nur wenig Schatten, kein Seeblick. Mai bis Okt. offen. 2 Pers. mit Zelt ab 18 €. Gößl 17, Tel. 03622-20155, www.campinggoessl.com.
Restaurant Seeplatz’l. Hochwertige Einkehr im Seehotel gegenüber dem Infobüro in Grundlsee. Modernes Ambiente drinnen, hinreißende Terrasse direkt am Seeufer, die niveauvolle Küche veredelt Steirisches mit kreativen Akzenten. Hauptgerichte ab 17 €. DZ im Seehotel ab 180 €. In der Saison tägl. mittags und abends offen. Mosern 22, Tel. 03622-860444, www.seehotelgrundlsee.at.
Max Schraml. Beliebter Alpengasthof mit schattigem Kastaniengarten in etwas erhöhter Lage am Nordufer. Bester Seeblick, auch Zimmervermietung (DZ ab 70 €). Gutbürgerliche Küche, u. a. leckerer Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln und Salat. Bodenständige Preise. Do Ruhetag, im Winter auch Mi zu. Bräuhof 14, Tel. 03622-8642, www.grundlsee.at/alpengasthofschraml.html.
Mein Tipp Veit. Landgasthof in traumhafter Lage am Wanderweg von Gößl zum Toplitzsee. Stube mit hoher Holzdecke, Terrasse mit einfachem, ländlichem Charme. Zimmervermietung (DZ ab 80 €). Leckere, bodenständige Küche mit Hauptgerichten um 12−15 €. Di Ruhetag. Gößl 13, Tel. 03622-8212, www.gasthof-veit.com.
Bio/Regional Fischerhütte. Die gastronomische Institution am Toplitzsee wurde mit dem AMA-Siegel für Verwendung regionaler Produkte ausgezeichnet. Kein Geheimtipp mehr, hier wurden sogar mehrere Filme gedreht. Die Hausspezialität sind Forellen und Saiblinge frisch aus dem Wasser. Souvenirkiosk und hübscher Gastgarten. Kaffee und Kuchen, am Nachmittag kleine Jausen. Mi Ruhetag, Nov./Dez. geschlossen. Gößl 172, Tel. 03622-8296, www.toplitzsee.at.
Bad Mitterndorf
Wintersportler wissen um den ausgezeichneten Ruf des Kur- und Ferienorts in der Skibranche. Auch im Sommer ist Bad Mitterndorf ein exzellenter Ausgangspunkt zur Erkundung des Hinterberger Tals.
Bad Mitterndorf, im Hintergrund der Grimming
Vom 800 m hoch gelegenen Kurort ist der Blick auf das Massiv des Grimming atemberaubend. Dass dieser Berg seine Umgebung nicht gänzlich erdrückt, ist der weiten und offenen Landschaft geschuldet, die Engegefühl überhaupt nicht entstehen lässt. Das Ortszentrum selbst gibt sich bei näherem Hinsehen unspektakulär. Viel zu entdecken gibt es rund um Hauptplatz und Pfarrkirche nicht, sieht man einmal vom kuriosen Sammelsurium im Museum Strick ab. Es befindet sich in einer Seitengasse etwas oberhalb der Ortsdurchfahrt, der Eintritt erfolgt gegen Spende (Okt. bis Mai Di 10−17 Uhr oder nach telefonischer Anmeldung; Bad Mitterndorf 67, Tel. 0664-2217).
Dass Bad Mitterndorf dennoch über ein prallvolles Quartierverzeichnis verfügt, hat zwei Gründe: erstens die Therme, zweitens der Wintersport. Das Hinterberger Tal ist ein Loipenparadies, zudem sind die Wege zum Skigebiet auf der Tauplitz kurz . Hinzu kommt der Kulm, steirisches Skiflieger-Mekka und sportliches Aushängeschild mit erklecklicher Strahlkraft. Es verwundert daher kaum, dass hier bekannte Wintersportgranden zu Hause sind, u. a. Wolfgang Loitzl, mit beeindruckenden neun Goldmedaillen einer der erfolgreichsten österreichischen Athleten. Seit 1972 darf sich die Ortschaft mit dem Prädikat „Bad“ schmücken, was ein wenig darüber hinwegtäuscht, dass bereits die Kelten die Heilquelle kannten und wohl zu kultischen Zwecken nutzten. Während das ehrwürdige Vitalbad Heilbrunn am Eingang zur Salzaschlucht bereits bessere Tage erlebt hat, erfreut sich die 2009 eröffnete GrimmingTherme regen
Alpenidyll im Hinterberger Tal
Zuspruchs. Neun Jahre zuvor war man bei einer Tiefenbohrung in 2413 m Tiefe auf Thermalwasser gestoßen. Der Mineraliengehalt wirkt wohltuend auf erkrankte Muskeln, Knochen und Gelenke und lindert Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Rund um Bad Mitterndorf
Naturdorf Krungl: Der hübsche Bauernweiler Krungl unterhalb des Grimming liegt 3 km von Bad Mitterndorf entfernt im Hinterberger Tal. Friedlich plätschert der Brunnen in der Dorfmitte, ein Schild weist auf natürlich-artgerechte Hochlandrinderzucht hin, die Loipe und der Salzkammergut-Radweg sind bequem erreichbar. Kurioserweise liegt die Ortschaft auf einem bajuwarischen Gräberfeld: Bislang identifizierte man über 250 Gräber aus dem 8.-10. Jh., die Fundobjekte geben Historikern und Archäologen wertvolle Aufschlüsse über die Besiedelung der Ostalpen im frühen Mittelalter. Das Urlaubsidyll ist von der Salzkammergutstraße (B 145) über eine eigene Ausfahrt erreichbar.
Ödensee: Der friedliche Waldsee mit Badestegen, Picknickplätzen und einer zünftigen Hütte zur Einkehr liegt 10 km westlich von Bad Mitterndorf. In der 20 ha großen Wasserperle tummeln sich u. a. Hechte, Rotaugen, Regenbogenforellen, Barsche und Seesaiblinge. Westlich des Sees schließt sich ein Hochmoor an, durch das Spazierwege führen. Bis 1975 wurde hier Torf als Heizmaterial für die Bevölkerung gestochen. Die Zufahrt von der B 145 ist ab Pichl-Kainisch ausgeschildert.
Basis-Infos Bad Mitterndorf
Information Das Infobüro befindet sich im Gemeindeamt. Mo-Fr 8-12 und 14-18, Sa 16-18 Uhr. Hauptstraße 58, Tel. 03623-2444, www.bad-mitterndorf.at.
Hin & weg Ein günstig gelegener Parkplatz ist über die Ausfahrt Mitterndorf-Zentrum von der B 145 erreichbar. Vom Pendlerparkplatz sind es 10 Min. zu Fuß ins Zentrum.
Mautstraße: Im Ortsteil Zauchen zweigt die Straßenzufahrt zur Tauplitzalm von der Ortsdurchfahrt ab.
Bus: Mitterndorf ist Haltepunkt des ÖBB-Postbusses vom Ennstal nach Bad Aussee.
Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Ausseerland. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preiswerter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.
Bahn: Der Bahnhof liegt 1,5 km östlich vom Hauptplatz auf der anderen Seite der B 145. Mit der Salzkammergutbahn nach Stinach-Irdning und in die Gegenrichtung nach Bad Aussee.
Baden/Wellness GrimmingTherme. Der Neubau im Grünen mit Luxushotel öffnet sich nach hinten mit einer Glasfassade zum Grimming. Innen- und Außenbecken, großzügige Saunalandschaft, Liegewiese, getrennter Kinderbereich, Café und Bistro. Tägl. 8-21 Uhr. Tageskarte 21 €, erm. 12 €, mit Sauna teurer, diverse Ermäßigungen. Der Fußweg vom Kurpark im Ortszentrum ist ausgeschildert. Neuhofen 182, Tel. 03623-21010, www.grimming-therme.com.
Blick ins Heimatmuseum Strick
Einkaufen Wochenmarkt. Mitte Mai bis Mitte Sept. auf dem Hauptmarkt, im Sommer wöchentlich, sonst alle 2-3 Wochen. Sa 9-12 Uhr.
Radeln Der Salzkammergut-Radweg (R19) vom Ennstal nach Bad Aussee geht durch das Hinterberger Tal. Eine weitere Strecke verbindet das Zentrum mit dem Grundlsee (Einstieg ist die Bäckerei Reisinger).
Mountainbiking: Die anspruchsvolle Tour um den Grimming (70 km) existiert auch als abgespeckte Variante für Tourenräder (48 km). Zudem bietet sich Bad Mitterndorf als Einstieg zur Dachsteinumrundung an (182 km).
Radverleih: Ein Verleihservice befindet sich in der GrimmingTherme. E-Bikes 40 €/Tag, MTBs 28 €. Auch geführte Radtouren. Mai bis Mitte Nov. tägl. 8.45−9.45 und 15−17 Uhr geöffnet. Neuhofen 183, Tel. 03623-21000, www.aldiana-salzkammergut.com.
Veranstaltungen Nikolospiel. Seit über 100 Jahren führen Männer in geschnitzten Holzmasken mit Hörnern ein bäuerliches Jedermannspiel vor, in dem sich christliche Vorstellungen mit heidnischen vermischen. Schwarze Dämonen, Krampen genannt, bilden mit ihren weiß gewandeten Antagonisten eine heilig-unheilige Allianz und wagen sich auch in Obersdorf und Tauplitz auf die Straße. Masken und Kostüme zeigt die heimatkundliche Sammlung der Familie Strick. 5. Dez.
Wintersport Ein Loipennetz von 130 km Länge, ausgezeichnet mit dem steirischen Loipen-Gütesiegel, spricht für sich. 10 verschiedene Loipen von leicht bis anspruchsvoll.
Alpin: Das Skigebiet Tauplitz ist von Bad Mitterndorf bequem erreichbar. Im Winter fährt der Skibus von der Mautstelle in Bad Mitterndorf-Zauchen auf die Tauplitzalm hinauf.
Übernachten/Essen & Trinken in und um Bad Mitterndorf
Als Kur- und Wintersportmekka verfügt Bad Mitterndorf über große Hotelkapazitäten. Im Vergleich zu Altaussee und Bad Aussee ist das Preisniveau jedoch moderat. Wer größtmögliche Nähe zur Therme wünscht, ist im ultramodernen Clubhotel Aldiana bestens aufgehoben (www.aldiana-salzkammergut.at).
Schloss Grubegg. Exklusives und stilvolles Landpalais im ehemaligen Forsthaus nahe der GrimmingTherme. Antiquitäten und Möbel mit Stil satt, 8 Zimmer, jedes davon anders eingerichtet und geschnitten. Himmlische Ruhe, kinderfreundlich, Garten. Kein Restaurant. DZ ab 200 €. Neuhofen 23, Tel. 0664-3413536, www.schlossgrubegg.at.
***S Kanzler. Das gediegene Nichtraucherhotel liegt im Naturdorf Krungl. 18 behagliche und komfortable Zimmer, kompetente Beratung bei Wanderungen, großzügige Sauna- und Wellnesslandschaft mit Teich und Aussichtsturm. Restaurant mit anspruchsvoller Regionalküche (Mo-Mi ab 15.30 Uhr, sonst mittags und abends). DZ ab 132 €. Krungl 2, Tel. 03623-2260, www.landhotel-kanzler.at.
*** Ausseerland. Mittelklassehotel an der Ortsdurchfahrt im Zentrum, gut geführt und freundlich. 14 Zimmer teils mit Balkon, gut-bürgerliches Restaurant „Kirchenwirt“ (So Ruhetag), Privatparkplatz. Mitte Nov. 3 Wochen geschlossen. DZ ab 78 €. Bad Mitterndorf 242, Tel. 03623-21150, www.hotel-ausseerland.at.
Camping Grimmingsicht. Familiäre Anlage mit nur 35 Stellplätzen mit fideler holländischer Inhaberin, die Loipe führt am Zeltplatz vorbei. Angeschlossen ist eine preiswerte Pension mit 5 einfachen Zimmern und Dusche/WC auf dem Gang. Ganzjährig geöffnet. 2 Pers. inkl. Zelt und Auto ab 19 €, DZ ab 50 €. Bad Mitterndorf 338, Tel. 03623-2985, www.grimmingsicht.at.
Mein Tipp Steirerhütte. „Gourmet-Atelier“ mit Pfiff am Campingplatz. Neue Jausenhütte, herrlich unaufgeräumter Garten, mehrere Grills, Tische drinnen und draußen. Täglich wechselnde Fixmenüs, kreative Rezepte, Hausspezialität sind Fisch und Steaks. Alles andere als preiswert! Di−Sa ab 17 Uhr. Am Sonnenplatzerl 1 (vom Ortszentrum 10 Min. zu Fuß), Tel. 0664-4380730, www.gourmet-atelier.at.
Schupfer’s Dorfschmiede. Niveauvolle Einkehr an der Ortsdurchfahrt im Zentrum neben dem Infobüro. Historisches Holzhaus, kleiner Außenbereich, die Küche kredenzt Traditionelles mit internationalen Akzenten, auf der Karte stehen auch Fischgerichte. Hauptgerichte ab 15 €. Do−Mo 17−22 Uhr, So mittags nach telefonischer Vereinbarung. Hauptstr. 56, Tel. 03623-29717. www.schupfers-dorfschmiede.at.
Genuss am See. Feines Ausflugsrestaurant in der rustikalen Kohlröserlhütte am herrlich gelegenen Ödensee. Speiseterrasse mit Seeblick. Österreichische Spezialitäten mit kreativem Einschlag und ausgewählten Zutaten. Auch einfache Jausen für den kleineren Hunger. Mai bis Okt. tägl. ab 11 Uhr. Tel. 03624-213, www.genussamsee.com.
Bio/Regional Knödl-Alm. Von hier oben hat man das Hinterberger Tal und den Grimming fest im Blick. Zünftige Alm mit romantischer Terrasse. Biobauernhof mit einfacher Pension und eigener Schnapsbrennerei (2013 wurde der Bio-Wacholder-Schnaps prämiert). Hausspezialität sind Knödel, die in allen erdenklichen Varianten auf den Tisch kommen. Hier herrscht stets beste Stimmung! Do-Sa ab 17, So ab 12 Uhr. Knoppen 3 (von Pichl-Kainisch ausgeschildert), Tel. 03624-21132, www.urig.at.
Tauplitz und Tauplitzalm
Tauplitz ist der Ausgangspunkt für Abstecher zur Tauplitzalm. Letztere liegt auf einer natürlichen Geländestufe am Rand des Toten Gebirges und ist im Winter ein populäres Skigebiet.
Das Plateau der Tauplitzalm liegt auf 1600-1800 m. Bis in den Juni hinein liegt Schnee, der Ausblick auf den Grimming, die Tauern und auf den Dachsteingletscher ist berückend. Im Sommer laden die zahlreichen Bergseen zu Wanderungen und Spaziergängen ein, im Winter ist die Tauplitz ein beliebtes Ski- und Langlaufgebiet. Eine zu jeder Jahreszeit befahrbare Mautstraße führt von Bad Mitterndorf auf die Alm. Zusätzlich ist das Gebiet durch eine bereits 1954 errichtete Sesselbahn mit dem Talort Tauplitz verbunden. Sie war mit einer Länge von 4 km lange Zeit die längste Sesselliftanlage der Welt. Das Plateau verfügt über ein engmaschiges Netz von Wegen,
Frühlingsbeginn auf der Tauplitzalm
zahlreiche Lifte, mehrere Hotels sowie Almhütten. Der Talort Tauplitz wiederum befindet sich auf einer kleinen, leicht zugänglichen Anhöhe oberhalb des Hinterberger Tals und ist nicht viel mehr als eine Ansammlung einiger Unterkünfte und Wohngebäude. Außerhalb der Wander- und Skisaison haben zahlreiche Quartiere geschlossen und es herrscht eine beinah schon gespenstische Stille.
Praktische Infos
Information Das Infobüro befindet sich in der Poststelle im unteren Ortsteil von Tauplitz an der Durchgangsstraße. Mo-Fr 8-12 und 14-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr. Tauplitz 70, Tel. 03688-2446, www.dietauplitz.com.
Hin & weg Bahn: Der Bahnhof der Salzkammergutbahn liegt im Hinterberger Tal unterhalb von Tauplitz.
Bus: Zwischen Bad Mitterndorf und der Tauplitzalm verkehrt ein öffentlicher Bus. Juni bis Sept. Mo-Sa 4-mal tägl., Ende Dez. bis Mitte April 5-mal. 8 €, erm. 4,50 €. Auch zur Skisaison bis 7-mal tägl. (teils von/nach Bad Mitterndorf Ortszentrum). Tel. 03623-2264, www.alpenstrasse.at.
Mautstraße: Die 10 km lange Zufahrt von Bad Mitterndorf auf die Tauplitzalm ist ganzjährig befahrbar. 12 €/Pkw bis 5 Pers. Tel. 03623-2264, www.alpenstrasse.at.
Bergbahn Der Vierer-Sessellift der Tauplitzbahn von Tauplitz zur Tauplitzalm ist in der Skisaison ab Anfang Dez. tägl. 9-16 Uhr und im Sommer Mitte Juni bis Anfang/Mitte Sept. 8.30-12 und 13-16.30 Uhr in Betrieb (nur bei Wanderwetter). Im Sommer 16 €, erm. 9 €, im Winter ist die Fahrt im Skipass inbegriffen. Tel. 03688-2252, www.dietauplitz.com.
Klettern Der Gamsblick-Klettersteig führt aussichts- und erlebnisreich vom Steirerseethörl auf den 1984 m hohen Traweng (Schwierigkeitsgrad C).
Wandern Wanderwege verbinden die Tauplitzalm mit Tauplitz und dem Grundlsee. Beliebt ist die Besteigung des 1965 m hohen Lawinenstein (Gehzeit: ca. 2 Std.). Familiengerecht wandern lässt es sich zudem auf der Gnanitzalm (Zufahrt von Tauplitz).
Wintersport Ob nordisch oder alpin, die Tauplitzalm erweist sich als Skigebiet mit hoher Schneesicherheit.
Nordisch: Die Spechtensee-Loipe ist 7 km lang (mittlerer Schwierigkeitsgrad) und 6 km von Tauplitz entfernt.
Alpin: Neben der Tauplitzbahn gibt es eine Kabinenbahn, zwei Sessellifte und zwölf Schlepp-, Teller- und Seillifte. 30 Pisten von leicht bis schwierig. Skischulen, Skiverleih und Kinderland.
Übernachten/Essen Mein Tipp ***s Der Hechl. Familiäres Komforthotel im Ortszentrum von Tauplitz. 30 Gästezimmer und Suiten, die schönsten mit Südblick und Balkon. Kleiner Pool, Wellnessbereich, Sonnenterrasse und Restaurant. Herzliche Gastfreundschaft, professionell geführt. Zum Hotel gehört eine Almwirtschaft auf der Gnanitzalm. DZ ab 114 €. Tauplitz 64, Tel. 03688-2268, www.hotel-hechl.at.
*** Dachsteinblick. Bodenständiger Gasthof in erhöhter Alleinlage zwischen Tauplitztal, Pürgg und Spechtensee. Traumblick auf Dachstein und Grimming, vielfältige Wanderoptionen. 5 Zimmer und 2 Apartments, einfach, aber ordentlich. Solides Restaurant mit steirischer Küche und leckeren Mehlspeisen (Hauptgerichte um 12 €, Mi Ruhetag). DZ 68 € (Mindestaufenthalt 2 Nächte). Wörschachwald 87 (5 km vom Bhf. Tauplitz), Tel. 03688-2328, www.gasthof-dachsteinblick.at.
Hollhaus. Berggasthof des ÖAV oberhalb des Parkplatzes am Ende der Mautstraße zur Tauplitzalm. Ski- und Wanderhütte, an guten Tagen viel Betrieb mit bombiger Stimmung. Professioneller Service, Skiverleih, deftige österreichische Küche (Kasnocken, Kaiserschmarrn, Germknödel, Mohr im Hemd). 18 Doppel- und Mehrbettzimmer mit Dusche/WC auf dem Gang. DZ 78 €. Tauplitzalm 1, Tel. 03688-2302, www.hollhaus.at.
Grazer Hütte. Beliebte Einkehr auf der Tauplitzalm, nur zu Fuß erreichbar. Die Hütte liegt an der 6-Seen-Wanderung. Heinrich Harrer („Sieben Jahre in Tibet“) wirkte hier 1933/34 als Hüttenwirt, Skilehrer und Bergsteigerpionier. Rustikales Ambiente, gekocht wird mit Herz, auf der Karte stehen die üblichen Klassiker. Doppelzimmer (74 €) und Bettenlager (29 €). In der Skisaison und Juni bis Mitte Okt. geöffnet, im Sommer Di geschlossen. Tauplitzalm 34, Tel. 03688-29397, www.grazerhuette.at.
Johnsleitnerhütte. Unprätentiöse, freundliche Jauseneinkehr auf der Gnanitz. Zünftige Stube, Terrasse, kleine Jausen und Getränke sowie hausgebrannter Schnaps. Auch uriges Bettenlager (bis 15 Pers.). Pfingsten bis Okt. tägl. ab 12 Uhr. Lessern 48 (Zufahrt von Tauplitz zum Parkplatz im Gnanitztal, dann 45 Min. zu Fuß), Tel. 0664-5737759.
Wanderung 1: Tauplitzalm - die 6-Seen-Wanderung
Überwiegend leicht zu bewältigender Wanderklassikerim Toten Gebirge
Pürgg
Abseits der Durchgangsstraßen hat der kleine Weiler den Charakter eines Museumsdorfs. Hier ist die Welt noch in Ordnung! Wichtigste Attraktion ist die Johanneskapelle mit ihren sehenswerten romanischen Fresken.
Ein für Außenstehende unwichtiger Streit dreht sich um die Frage, ob der Weiler Pürgg zum Ausseerland gehört oder ob er bereits dem Ennstal zugeschlagen werden muss. Für Ersteres spricht die Zugänglichkeit vom Hinterberger Tal, für Letzteres die geografische Lage auf einem natürlichen Absatz oberhalb der Enns. Wie auch immer, der Abstecher nach Pürgg lohnt sich. Mittelalterliche Häuser im alpenländischen Stil mit Sgraffito und hölzernen Speichern gruppieren sich zu einem malerischen und beinahe schon museal anmutenden Flecken. Kein Wunder, dass der Schriftsteller Peter Rosegger diesen Ort als „Kripperl der Steiermark“ bezeichnete. Sehenswert sind zwei Sakralbauten: Die Pfarrkirche aus dem 12. Jh. im romanisch-gotischen Stil steht auf einem älteren Beinhaus und ist von einem wehrhaften Pfarrhof umgeben. Bemerkenswert sind die 1953 freigelegten Fresken im Turm, zugänglich von der Katharinenkapelle, und das Westportal mit den schmiedeeisernen Spiralen zur Abwehr böser Kräfte. Äußerlich etwas unscheinbarer, jedoch fast noch bemerkenswerter ist die Johanneskapelle auf einem abseits gelegenen Hügel. Die romanischen Fresken im Innern zählen zu den bedeutendsten und ältesten im nördlichen Alpenraum. Einige Motive führen immer wieder zu Spekulationen: das seltsame Geplänkel zwischen Katz und Maus (die Allegorie gründet auf die Fabelwelt Äsops) oder die nicht minder merkwürdigen arabischen Zeichen am Chorbogen. Sogar Allah höchstselbst wird wortwörtlich genannt! Vermutlich gehörte die Kapelle einstmals zur heute nicht mehr existierenden Burg Grauscharn, die Sitz einer Grafschaft war. Es handelt sich um eines der ältesten Herrschaftszentren der Steiermark. Zur Zeit der letzten Recherche 2019 wurde die Kapelle restauriert und konnte nicht besichtigt werden. Ab wann sie wieder öffentlich zugänglich sein wird, stand noch nicht fest.
Das Zentrum von Pürgg vor dem Hintergrund des Grimming
Praktische Infos
Hin & weg Bahn: Der Bahnhof befindet sich im Tal und ist mit Pürgg durch einen Fußweg verbunden (ca. 20 Min. zu Fuß).
Baden Das Naturbad Pürgg mit Blick auf Grimming ist ein Kleinod. Das Wasser stammt aus einer eigenen Quelle und wird mit Solarzellen erhitzt. Liegewiese, Restaurant und Café. Pfingsten bis Mitte Sept. tägl. 9-19 Uhr. 4 €, erm. 2.50 €. Pürgg 70, Tel. 03682-24800.
Bio/Regional Übernachten/Essen *** Mössner. Die bodenständige und familiäre Pension liegt im oberen Ortsteil von Pürgg. 8 einfache, aber ordentliche Zimmer mit kleinen Bädern. Die Küche verarbeitet Bioprodukte aus der eigenen Landwirtschaft. Mi zu, ab 14 Uhr Kaffee, Kuchen und kleine Jausen. Die Eigentümer vermieten auch 2 Ferienapartments. DZ ab 84 €. Pürgg 26, Tel. 03682-22472, www.landgasthof-moessner.at.
Mein Tipp Krenn. Vorzeigegasthaus der Region mit hohem Kultfaktor, erstmals erwähnt wird ein Gastbetrieb im alten Schuhmacherzunfthaus im 14. Jh. Urige Nostalgiestube, Garten, steirische Schmankerln in bester Qualität, bereitet nach alten Hausrezepten (Brun’schuster Schnitzel, Schafkasstrudel, Vogerlsalat mit Speck, Gammelknödel). Hauptgerichte 10-20 €. Ein Spross der Familie, Natalie Krenn, ist seit 2007 mit Klaus Maria Brandauer verheiratet. Mit Gästehaus, Café und Feinkostladen. Mo/Di zu, Mi ab 16 Uhr, sonst mittags und abends geöffnet. Pürgg 11, Tel. 03682-22274, www.gasthauskrenn-puergg.at.
Ramsau am Dachstein
Das durchschnittlich 1150 m hoch gelegene Almplateau zwischen dem Ennstal und dem Dachstein ist im Sommer wie im Winter ein viel besuchtes Ferienziel. Die touristische Infrastruktur ist hervorragend, Skilanglauf- und Wandermöglichkeiten sind schier unbegrenzt.
Es ist sehr erstaunlich, was sich auf dem Ramsauer Plateau abspielt. Die Statistik verzeichnet pro Jahr ca. 650.000 Übernachtungen, die Infrastruktur ist bis zur Perfektion ausgereift, die Möglichkeiten für sportlich-aktive Erholung haben ein fast schon beängstigendes Ausmaß erreicht. Wandern, Skilanglaufen, Bogenschießen, Mountainbiken, Gleitschirmfliegen, Klettern, Schwimmen - jeder klassische Freizeitsport und beinah alle Trendsportarten sind vertreten. Hotels und Pensionen, dazu Restaurants, Alm- und Berghütten kümmern sich um das Wohl der Gäste und erreichen hier ein Niveau, das in der gesamten Steiermark seinesgleichen sucht. Angesichts dieses Booms verwundert es, dass die Ramsau sich selbst treu blieb: ein wunderbarer Flecken Erde, überragt von der Traumkulisse des Dachstein und frei von landschaftsfressenden Bausünden. Die Lage über dem Ennstal vermittelt ein Gefühl der Weite, der Blick schweift in die Ferne und verliert sich am Kamm der Zentralalpenkette.
Die Ramsau ist eine Streusiedlung mit einem erkennbaren Zentrum, Ramsau-Ort, und abgelegenen Teilorten. Den Namen erhielt die Aue von der Hohen Rams (2551 m), die zum Dachsteinmassiv gehört. In der Umgangssprache hieß die Gegend früher „Ahorntal“. Hin und wieder treffen Spaziergänger noch auf die typischen Ahornreihen, die einst die Gemarkungen zerteilten und die Höfe gegen den Westwind schützten. Auch Film- und Fernsehmacher haben den Ort für sich entdeckt: Seit Jahren werden hier die Staffeln der TV-Serie „Die Bergretter“ gedreht; wer mag, pilgert zu den Originaldrehorten und hält dabei nach den Lieblingsstars Ausschau.
Geschichte
Das berühmte Lied „Die Gedanken sind frei“ steht symptomatisch für die wichtigste Periode der Ortsgeschichte. Bergleute aus Sachsen hatten im 16. Jh. neben ihrem beruflichen Know-how die lutherische Lehre in die Ostalpen gebracht. Im Zuge der Gegenreformation wurde diese von den Habsburgern verboten, woraufhin man sich nach außen zum Katholizismus bekannte, in Wirklichkeit jedoch weiterhin protestantisch blieb. Dieser Geheimprotestantismus blieb bis zum Erlass des Toleranzpatents 1781 bestehen. Noch heute leben in der Ramsau 78 % Protestanten und 18 % Katholiken. Und selbstverständlich handelt es sich beim Gotteshaus in Ramsau-Ort mit seinen hübschen Holzemporen um eine evangelische Kirche. Auch ein Kapitel der Alpingeschichte wurde hier geschrieben: 1909 bezwangen die Brüder Georg und Franz Steiner als Erste die Dachstein-Südwand - mit einem Stock als einziges Hilfsmittel! Das Alpinmuseum in der Austriahütte illustriert diese Episode. In die Wintersporthistorie trug sich der Ort ein, als hier 1999 die nordische Skiweltmeisterschaft stattfand. Aus jener Zeit stammt auch die Sprungschanze am Kulm. Die ältesten Siedlungsspuren stammen übrigens aus römischer Zeit. Sie befinden sich am Burgstall oberhalb der Straße nach Weißenbach bei Haus. Ein Lehrpfad vermittelt Wissenswertes aus jener Epoche.
Sehenswertes
St. Rupert am Kulm: Wer auf direktem Weg von Schladming hoch zur Ramsau fährt, gelangt zunächst in den Ortseil Kulm. Gegenüber dem 1610 erstmals urkundlich erwähnten Kulmwirt liegt die katholische Kirche St. Rupert. Es handelt sich um den ältesten Sakralbau im Hochtal. Bemerkenswert im Innern sind spätromanisch-gotische Fresken im Chor und im Langhaus.
Museum Zeitroas: Das ansprechend gestaltete Heimatmuseum in Ramsau-Ort illustriert verschiedene Aspekte der Ortsgeschichte. Eine wichtige Stellung nimmt der Protestantismus ein, weitere Themeninseln beschäftigen sich mit der Jagd, mit dem Alpinismus und mit der touristischen Erschließung des Ramsauer Plateaus. Sehenswert ist überdies das dreidimensionale Landschaftsrelief der Dachstein-Salzkammergut-Region aus den 1960er-Jahren.
♦ Weihnachten bis Ostern und Mai bis Okt. Di/Mi 10-12.30, Mi−Fr 15-18 Uhr. 5 €, erm. ab 3 €. Ramsau 227, www.zeitroas.at.
Rittisberg
Der Kulmberg (1245 m) und der Rittisberg (1565 m) trennen mit ihren bewaldeten Kuppen das Ramsauer Plateau vom tiefer gelegenen Oberen Ennstal ab. Der Rittisberg präsentiert sich heute als Freizeitpark für Familien mit Kindern - mit Sessellift, Sommerrodelbahn, Waldhochseilgarten, Barfuß- und E-Bike-Parcours sowie einem Märchenweg für die ganz Kleinen. Vom Aussichtsturm am Gipfelkreuz fällt der Blick auf Kalk- und Zentralalpen. Trotz Kommerz finden auch Naturliebhaber hier das eine oder andere ruhige Fleckchen und an der Südseite des Bergs laden hinreißend gelegene Almhütten zur Mittagseinkehr und Kaffeepause ein (Informationen im Internet: www.rittisberg.at).
Dachstein
Paradeblick von der Neustattalm auf den Dachstein
Die Ramsau liegt auf der südlichen Sonnenseite der Kalkalpen, die vom mächtigen Dachstein dominiert werden. Dabei unterscheidet man das gesamte Bergmassiv vom eigentlichen „Hohen Dachstein“, der mit einer Gipfelhöhe von exakt 2995 m zum Verdruss vieler Einheimischen die 3000-Meter-Marke nur denkbar knapp verfehlt. Der Hohe Dachstein ist Teil eines Dreigestirns von Gipfeln, die sich die Steiermark mit den Nachbarbundesländern Oberösterreich und Salzburg teilen muss. Ähnliches gilt auch für den Dachsteingletscher − den östlichsten Gletscher der Alpen! Alpine Pfade und Klettersteige verbinden die Ramsau mit dem Gletscherplateau und dem Hauptgipfel. Die meisten Besucher wählen allerdings die bequeme Variante und fahren mit der Gletscherbahn nach oben. Diese katapultiert die Besucher in kürzester Zeit nach oben und bewältigt ohne Stützstreben eine Höhendifferenz von ca. 1000 m. Rundverglaste Gondeln − eine der beiden Gondeln verfügt sogar über einen durchsichtigen Boden − und schwindelnde Abgründe sorgen für den Zusatz-Thrill. Oben erwartet Gäste die Aussichtsplattform Skywalk, ein Bistro mit Selbstbedienung, eine Hängebrücke sowie der Eispalast, über dessen Nutzen und Schönheit man geteilter Meinung sein mag. Professionelle Eisschnitzer aus China schufen den unterirdischen Dom mit mystisch illuminierten Skulpturen in wochenlanger Arbeit. Überdies kann man auf dem Gletscher in einer Loipe in 45 Min. zur modernen Seethalerhütte wandern und dort auf 2740 m Höhe am Rand des Gletschers einkehren. An der Fassade des futuristischen ÖAV-Hauses klebt eine Fotovoltaikanlage, im Keller befindet sich ein Blockheizkraftwerk, das mit Rapsöl betrieben wird. Neben dem Neubau steht die meist zur Hälfte unter Schnee- und Eismassen begrabene Dachsteinwarte. Die 1929 erbaute Hütte drohte wegen des Klimawandels ins Tal zu rutschen, weshalb ein Neubau nötig wurde.
♦ Seethalerhütte: Juni bis Mitte Okt. und 25. Dez. bis Ende April geöffnet. Tel. 03687-81209, www.alpenverein.at/seethalerhuette.
Eispalast, Hängebrücke und „Treppe ins Nichts“: Ende Juni bis Anfang/Mitte Sept. tägl. 8.30−16.30 Uhr, Anfang/Mitte Sept. bis Nov. 8.30−16.15 Uhr. 10 €, erm. ab 5,50 €. Empfohlen werden gutes Schuhwerk und warme Kleidung. Tel. 03687-22042810, www.derdachstein.at.
Gedenken, um zu vergessen: das Dachstein-Projekt von Ai Weiwei
In einem Interview sagte der chinesische Künstler Ai Weiwei einmal, dass wir in einem „Zeitalter der Verrücktheit“ lebten (fünf Tage danach wurde er in Peking von der Polizei festgenommen). Verrückt klingt auch die Geschichte, die sich mit seiner Beteiligung im Sommer 2010 am Dachstein zutrug. Beim Kunstfestival Regionale X ließ Ai Weiwei einen 4 t schweren Felsbrocken auf dem Gipfel installieren. Der Felsblock stammt aus der chinesischen Provinz Sichuan und hatte sich bei einem schweren Erdbeben 2008 aus einer Wand gelöst. Bei dem Beben starben 70.000 Menschen. Ai Weiwei gab an, er wolle mit dieser Aktion vor der menschenverachtenden Fortschrittsgläubigkeit in einem autoritären, von Korruption zerfressenen Schwellenland warnen sowie zum Nachdenken über das Verhältnis von Mensch und Natur anregen. Nach besagtem Beben in tektonisch sensiblem Gebiet zeigten sich nämlich gefährliche Risse an Staudämmen. Auch fielen einige der liederlich zusammengeschusterten Schulgebäude wie Kartenhäuser in sich zusammen und begruben chinesischen Quellen zufolge 5000 Kinder.
Doch das von Ai Weiwei geforderte Nachdenken erwies sich als Bumerang für das Kunstprojekt am Dachstein: Beim ÖAV gingen massive Beschwerden gegen das Projekt ein. Der Verband forderte daraufhin die Gipfelinszenierung aus ökologischen Gründen zu verbieten, denn für den Transport des Felsens seien Schwerlasttransporter sowie Spezialhelikopter vonnöten, der CO2-Bilanz der Dachsteinregion sei beides nicht zuträglich. Die Beschwerde wendete sich auch grundsätzlich gegen den Trend alpiner Gipfelinszenierungen, die sich auf die natürlichen Ökosysteme auswirkten. Was letzteren Punkt betrifft, beruhigten sich die Gemüter immerhin wieder. Denn das umstrittene Corpus Delicti, das natürlich trotzdem auf den Dachsteingipfel gebracht wurde, ist weder gekennzeichnet noch äußerlich von den abertausend übrigen Kalksteinen zu unterscheiden. Doch wie lässt sich eine solche Kunst dann noch wahrnehmen? Ai Weiweis Antwort ist verblüffend einfach: Man solle den Stein schlicht vergessen.
Basis-Infos Ramsau und Dachstein
Information Das Infobüro befindet sich in Ramsau-Kulm. Das Prospekt-Foyer ist rund um die Uhr offen. Mo-Fr 8-12 und 14-18, Sa 10-12 und 16-18 Uhr, in der Hauptsaison durchgehend und So vormittags geöffnet. Ramsau 372, Tel. 03687-818338, www.ramsau.com, www.derdachstein.at.
Hin & weg Die meisten Gäste fahren auf der B 320 bis Schladming und folgen dann der Ausschilderung zur Ramsau. Alternativ über die Tauernautobahn bis zur Ausfahrt Eben im Pongau und danach über Filzmoos weiter. Landschaftlich reizvoll ist auch die Nebenstrecke von Weißenbach im Ennstal.
Mautstraße: Die Dachsteinstraße von Ramsau zur Talstation der Dachstein-Gletscherbahn ist ganzjährig befahrbar. Pkw 14 €, Motorrad 6 €, 3 €/Pers. im Linienbus (erm. 1,40 €), kostenlos im Winter bei Benutzung der Seilbahn bzw. mit der Gästekarte. Tel. 03687-81222, www.rvb.at.
Bus: effiziente Verbindung zwischen dem Bahnhof Schladming und der Talstation der Dachsteinbahn via Ramsau-Kulm und Ramsau-Ort (Linie 960). Seltener fahren Busse zur Silberkarklamm, zum Wanderausgangspunkt am Gasthaus Dachsteinruhe und zur Reiteralm in den Tauern. Gäste mit Winter- und Sommerkarte nutzen Busse kostenlos. Tel. 03687-81870, www.rvb.at.
Bergbahn Dachstein-Gletscherbahn. Abfahrt der Großraum-Kabinen alle 20 Min. von der Talstation Türlwandhütte. In der Hauptsaison u. U. lange Wartezeiten (bis zu 2 Std.). In Stoßzeiten ist eine Reservierung dringend geraten! Febr. bis Mitte April und Mitte Mai bis Nov. ca. 8-17 Uhr. Berg- und Talfahrt 39 €, erm. ab 19,50 €. Tel. 03687-22042810, www.derdachstein.at.
Rittisbergbahn. Der Sessellift an der Sommerrodelbahn verkehrt nur bei gutem Wetter. Ende Mai bis Mitte Sept. Mi−So 9-16.30 Uhr, Mitte Sept. bis Mitte Okt. Mi/Do und Sa/So 9-16.30 Uhr. Berg- und Talfahrt 13 €, erm. 9 €, mit Gästekarte frei. Tel. 03687-81776, www.rittisberg.at.
Einkaufen Verweilzeit. Feinkostgeschäft im Zentrum von Ramsau-Ort mit Café und Bistro. Salate, leckere Kuchen, guter Kaffee. Modernes Design. Zu kaufen gibt es steirische Spezialitäten wie Weine, Öle, Schokolade und Schinken. Yogakurse und Vermietung von Apartments. Tägl. außer Mi 10-19 Uhr. Ramsau 193, Tel. 0664-5011177, www.verweilzeit.at.
Mein Tipp Lodenwalker. Der bereits 1434 erwähnte Meisterbetrieb gilt als eine der ältesten Manufakturen der Steiermark. Nach dem Walken wird hier die Schurwolle zu hochwertiger Kleidung verarbeitet. Ein Betriebsrundgang bietet Einblicke in den Herstellungsprozess. Im Shop gibt es nicht nur traditionelle Walkjanker, sondern auch Hosen und Jacken in zeitgemäßem Chic. Mit Restaurant und Café. Mo-Do 8-12 und 13-17 Uhr, Fr 8-11 Uhr (Betrieb), Mo-Fr 8-18, Sa 8-13 Uhr (Shop). Rössing 122 (3 km in Richtung Weißenbach/Enns), Tel. 03687-81930, www.lodenwalker.at.
Veranstaltungen Frühlingsfest der Pferde. Das wichtigste Jahresevent in der Ramsau ist zugleich das größte Frühlingsfest der Region. Seit über 25 Jahren mit viel Blumenschmuck, der Wahl der Dachsteinkönigin und als Höhepunkt eine große sonntägliche Pferdeparade mit Festwägen und Rahmenprogramm. Mitte Juni.
Sport und Aktivitäten in der Ramsau und am Dachstein
Urlauber im Besitz einer Gästekarte (Winter- und Sommerkarte) nutzen auch die vielen Aktivangebote rund um Schladming (Bergbahnen, Mautstraßen und Busse). Allerdings stellt nicht jeder Übernachtungsbetrieb eine Gästekarte aus (Sommerkarte: Juni bis Mitte Okt., www.sommercard.info).
Gleitschirmfliegen Verschiedene Absprungrampen von einfach bis schwierig, u. a. vom Rittisberg und vom Dachstein-Massiv.
Eine Flugschule vermittelt in mehrtägigen Kursen die Grundlagen des Gleitschirmfliegens. Auch Schnupper- und Auffrischkurse sowie Tandemsprünge. Der Basiskurs kostet 390 €, erm. 340 €. Ramsau 269, Tel. 03687-81880, www.aufwind.at.
Klettern Ramsau am Dachstein gilt als Wiege der Klettersteige, bereits 1843 entstand hier der erste Klettersteig der Alpen, benannt nach dem Geografen und „Dachstein-Professor“ Friedrich Simony. Heute gibt es 19 Klettersteige, darunter auch welche für Kinder. Kombiniert man den Anna- mit dem Johann-Klettersteig (Schwierigkeitsgrad C/D) von der Dachsteinsüdwandhütte zum Gipfelgrat, begeht man den längsten Klettersteig Österreichs!
Radeln Durch Ramsau-Ort führen zwei leicht zu bewältigende Mountainbike-Strecken: die Ramsau-Runde (38,7 km) und die Panorama-Runde (56,6 km). Obendrein führt die anspruchsvollere Dachsteinrunde durch das Ramsauer Plateau (182 km).
Radverleih: Das Sporthaus Bacheler in Ramsau-Ort vermietet MTBs (25 €/Tag) und E-Bikes (35 €). Mo-Fr 8.30-12 und 14.30-18, Sa 8.30-12 Uhr. Ramsau 167, Tel. 03687-81914, www.intersport-bachler.at.
Reiten Ramsau wurde 2010 von der Plattform PferdAustria der Titel „pferdefreundlichste Gemeinde Österreichs“ verliehen. Neben Ausritten und Kutschfahrten werden auch Spring-, Dressurreiten und Reitunterricht mit Ponys angeboten. Eine empfehlenswerte Adresse für Reiterferien ist der Brandstätterhof (www.reiterlebnis.at).
Wandern Ramsau ist mit dem österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet, 200 km umfasst das markierte Wegenetz. Wandern kann man auf drei Ebenen: auf dem Ramsauer Plateau, in der Almenregion und im hochalpinen Bereich der Kalkfelsen. Relativ einfache Übungen sind die Rundwege am Kulm- und Rittisberg (Gehzeit: jeweils ca. 3:30 Std.).
Jungfrauensteig: anspruchsvoller Steilaufstieg zur Austriahütte mit Alpinmuseum. Auf dem Weg trifft man auf die „Steinernen Jungfrauen“ - bizarre Türme aus Konglomeratgestein (Gehzeit: 3-4 Std.).
5-Hütten-Weg: Der Klassiker unter den Rundwegen verbindet alle drei Wanderebenen und führt, wie der Name schon sagt, an zahlreichen Einkehrmöglichkeiten vorbei (Gehzeit: ca. 6 Std.).
Silberkarklamm: Das Wasser in der Schlucht stammt aus dem Silberkar- oder Höllsee auf dem Dachsteinplateau; über unterirdische Karstklüfte gelangt es ins Tal. Der Holzsteg zur Erschließung der Klamm wurde 1928 angelegt. Auf der anderen Seite liegt die Silberkarhütte mit Einkehrmöglichkeit. Eintritt 4,20 €, erm. 2,50 € (Gehzeit mit Rückweg über Wurzelsteig: ca. 2-2:30 Std.).
Königsetappe: Der Rundwanderweg für Geübte führt durch die Silberkarklamm hinauf aufs Dachsteinplateau und zum Guttenberghaus. Hinunter geht’s dann über die Lärchbodenalm zum Wanderparkplatz Feisterer (Gehzeit: ca. 6-8 Std.).
Gletscherwanderung: Von der Bergstation der Gletscherbahn führen gespurte Routen zum Guttenberghaus, der höchstgelegenen Alpenvereinshütte der Steiermark, und zur ultramodernen Seethalerhütte (Gehzeit zur Seethalerhütte und zurück: ca. 1:30 Std.).
Dachstein-Rundwanderweg: In 7 Etappen rund um den Dachstein von Hütte zu Hütte. Bei einer Steigvariante fakultativ sogar mit Gepäcktransport! Länge: 126,1 km, Gehzeit: 46 Std., www.dachsteinrundwanderweg.at.
Wintersport Die Ramsau zählt zu den wichtigsten nordischen Wintersportorten der Alpen, das Loipennetz hat eine Gesamtlänge von 220 km. Zentrum aller nordischer Aktivitäten ist das Langlaufstadion bei Ramsau-Ort mit einer tägl. bis 21 Uhr ausgeleuchteten Nachtloipe. In der Ramsau gibt es 13 Loipen bis zu 30 km mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und einen Langlaufpark für Kinder.
Skitouren werden immer beliebter, ein Klassiker ist die - relativ einfach zu bewältigende - Dachstein-Überquerung von der Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn zum Hallstätter See in Oberösterreich (Dauer: ca. 3-5 Std.).
Alpin: Die berühmteste Abfahrt am Dachsteinmassiv führt vom Dachsteinplateau über das Edelgrieß hinunter ins Ramsauer Tal. Weitere Pisten befinden sich auf dem Dachsteingletscher und können z. T. auch noch im Sommerhalbjahr befahren werden.
Übernachten/Essen & Trinken in der Ramsau und am Dachstein
Hinweis zu einer urigen Almhütte unterhalb des Dachstein
Eine Spezialität des Ortes sind Krapfen. Anders als im katholischen Ennstal werden sie traditionell aus Weizen statt Roggen gefertigt. Die Zubereitung der „Heilig-Geist-Krapfen“, die zu Pfingsten sehr beliebt sind, erfordert besondere Sorgfalt: Der ausgerollte Mürbeteig wird mit Rum, Schmalz und Anis versetzt und dann solange gewendet, bis die typische Wellenform entsteht.
Mein Tipp **** Hotel Annelies. Die gepflegte, familiengeführte Komfortherberge liegt in Ramsau-Kulm. Das einzige Manko, die Ortsdurchfahrt vor der Nase, wird durch die Bushaltestelle gleich um die Ecke wettgemacht. Professionell geführt. Schmucker Wellnessbereich, Pool, 50 Zimmer überwiegend mit Balkon, ausgezeichnetes Restaurant, das Frühstücksbuffet lässt nur wenige Wünsche offen. DZ ab 140 €. Leiten 214, Tel. 03687-817750, www.hotel-annelies.at.
*** Peter Rosegger. Sympathisches und kultiviertes Alpengasthaus in ruhiger Alleinlage westlich von Ramsau-Ort. Familiär und freundlich, nostalgiegetränkte Stube, behagliche Sonnenterrasse mit Dachstein-Blick. Wenige Zimmer im Obergeschoss, ordentlicher Gesamteindruck, kleine Bäder. Ausgezeichnetes Restaurant, der Klassiker am Abend ist der Hirschbraten mit Rotkraut und Schupfnudeln. Auch kleine Jausen mit Bio-Zutaten. Di Ruhetag, in der Nebensaion Do−So (mittags). DZ ab 115 €. Ramsau 233, Tel. 03687-812230, www.alpengasthof-peter-rosegger.at.
*** Haus am Bach. Das sympathische Quartier mit Bauernhofflair liegt einsam und ruhig unterhalb von Ramsau-Ort und etwa 15 Gehminuten von Ramsau-Beach entfernt. 25 Zimmer und Apartments mit Balkon, teils mit Selbstversorgerküche. Restaurant, großer Garten mit Teich, ideal für Familien mit Kindern. DZ ab 112 €. Vorberg 6, Tel. 03687-81258, www.hausambach.at.
Bio/Regional ** Waldhof. Die rustikale und urgemütliche Pension entpuppt sich als Holzblockhaus mit hohem Romantikfaktor. Ruhige Alleinlage, die Zimmer sind individuell mit Bauernmöbeln ausgestattet, Dusche/WC meist auf dem Gang. Naturbelassener Garten, Jausenstation. Die Zutaten - auch fürs Frühstück - kommen vom eigenen Biobauernhof. DZ ab 68 €. Leiten 49, Tel. 03687-81545, www.waldhof-ramsau.at.
Camping Dachstein. Die Anlage mit relaxter Atmosphäre ist unter holländischer Leitung und liegt etwas ab vom Schuss Richtung Filzmoos. Wem dies zu einsam ist, sollte den anderen Zeltplatz in Ramsau-Beach wählen. 25 Plätze, himmlische Ruhe, angeschlossen ist eine bescheidene Frühstückspension. Ganzjährig geöffnet. 2 Pers. inkl. Stellplatz ab 25 €. Hierzegg 26, Tel. 0664-75038183, www.camping-dachstein.at.
Waldschenke. Bodenständiges Restaurant neben der Sprungschanze am Kulmberg in einer rustikalen Holzhütte. Solide steirische Küche zu zivilen Preisen, hurtiger Service. Auch für Kaffee und Kuchen eine Option. Innen zünftig, Plätze auf der Veranda und auf der Wiese nebenan. Großer Parkplatz. Mi Ruhetag, ansonsten warme Küche ab 11.30 Uhr. Ramsau 91, Tel. 03687-81993, www.waldschenke-ramsau.at.
Gruberstube. Idyllisch gelegene Jausenstation oberhalb von Ramsau-Ort, bereits im 15. Jh. erstmals erwähnt. Innen fast wie ein Museum, die Stube mit Kachelofen wurde bis heute kaum verändert. Drehort der Serie „Die Bergretter“, hier fanden die Innenaufnahmen statt. Süßes (Krapfen) und Deftiges (z. B. frische Ofenkartoffeln mit Speck), ausgewählte österreichische Weine und Schnäpse. Do Ruhetag. Vermietung von Apartments. Gruberhof 51, Tel. 03687-81759, www.gruberhof-ramsau.at.
Austriahütte. Die sympathische ÖAV-Berghütte auf 1638 m Höhe ist von der Talstation der Dachsteinbergbahn zu Fuß in 30 Min. erreichbar. Einschlägige Jausenklassiker mit frischen Zutaten, Kaffee und Kuchen. DZ ab 60 €, Bett im Lager ab 20 €. (ohne Alpenvereinsmitgliedschaft teurer). Im UG präsentiert das Alpinmuseum Szenen aus der Bergsteigerszene und geologische Aspekte (tägl. 10-17 Uhr, 3,50 €, erm. 2,50 €). Juni bis Ende Okt. geöffnet. Schildlehen 48, Tel. 0670-6019161, www.austriahuette.at.
Sonnenalm. Beliebte Almwirtschaft am aussichtsreichen Rittisberg-Südhang und zu Fuß über die Rittisberg-Runde erreichbar. Der Hüttenwirt erzählt zotige Witze oder greift zur Ziehharmonika. Almklassiker vom Gröstl bis zum Kaiserschmarrn (jeweils um 8 €) in der Stube oder auf der Terrasse. Auch im Winter offen. Tel. 06454-72614, www.die-sonnenalm.at.
Mein Tipp Halseralm. Die rustikale Wirtschaft liegt nur einen Steinwurf von der Sonnenalm entfernt. Hier ist alles noch so wie früher: einfaches Holzhaus, gemütliche Stube und frei umherlaufende Tiere. Herzliche Gastlichkeit, im Sommer Liegestühle im Garten. Herzhafte Jausenkarte zu kleinen Preisen, eine Spezialität ist flambierter Kaiserschmarrn. Dez. bis Ostern und Mai bis Okt. (in der Nebensaison Mo geschlossen). Vorberg 101, Tel. 0664-3921441, www.waldesruh-halseralm.at.
Walcheralm. Ein Almidyll wie aus alten Zeiten an der Mautstraße zur Gletscherbahn. In der Käserei wird ab Ende Juni schmackhafter Bergkäse produziert. Erdäpfelnudeln, Bratwurst mit Kraut und andere deftige Spezialitäten in einem 300 Jahre alten Holzhaus. Mai bis Okt., Almabtrieb Mitte Sept. (großes Fest). Schildlehen 10, Tel. 03687-81243, www.walcherhof.at.
Wanderung 2: Rundweg im Schatten der Dachstein-Südwand
Almen, Hütten und faszinierende Ausblicke auf schroffe Kalksteinwände
Schladming
Das renommierte Wintersportzentrum im Ennstal ist nicht zuletzt dank mehrerer sportlicher Großereignisse einer der bekanntesten Orte der Steiermark. Zwischen dem Dachstein im Norden und den Tauern im Süden gelegen, ist Schladming ein exzellenter Ausgangspunkt für Bergtouren.
Morgenstimmung in den Tauern
Während oberhalb in der Ramsau die nordischen Disziplinen beheimatet sind, hat sich Schladming den alpinen Abfahrtsläufen verschrieben. Der erste Wintersportverein wurde 1908 gegründet und 1973 fand hier das erste Weltcuprennen statt. Zweimal, 1982 und 2013, war Schladming Austragungsort der alpinen Skiweltmeisterschaft. Die Stadt ist Sitz einer Skihandelsschule und hat im Lauf ihrer Geschichte mehrere Sportgrößen hervorgebracht. Sepp Walcher, Weltcupsieger und dreifacher österreichischer Meister, ist ebenso ein Schladminger wie der Skirennläufer Charly Kahr, der nach dem Ende seiner aktiven Karriere die österreichischen Nationalmannschaften betreute. Heute betreibt er einen Skiverleih und zwei gastronomische Betriebe.
Das aufälligste Gebäude im Zentrum ist ausnahmsweise kein Gotteshaus, sondern die Planai-Talstation, die vor der letzten Weltmeisterschaft 2013 feierlich eröffnet wurde. Im Winter wie im Sommer bringt die Kabinenseilbahn die Gäste direkt vom Stadtzentrum auf die 1906 m hohe Planai. Der Schladminger Hausberg ist den Tauern vorgelagert und Teil der „Schladminger Skischaukel“, einem Zusammenschluss vier benachbarter Skiberge zu einem Mega-Wintersportgebiet. Zu den Vorzügen Schladmings zählt zweifellos der Umstand, dass sich auch außerhalb der Schneesaison einiges abspielt. Der Hauptplatz strahlt reichlich Atmosphäre aus, an sonnigen Tagen stellen die Cafés und Restaurants hier Tische und Stühle nach draußen. Viel gibt es hier ansonsten nicht zu tun, sieht man einmal vom Stadtmuseum in der beschaulichen westlichen Vorstadt ab: Die Ausstellung über Bergbau und Volkskultur im Ennstal befindet sich im denkmalgeschützten Haus der „Bruderlade“. Das 1661 errichtete Haus diente ursprünglich der Unterbringung erkrankter Bergleute und den Witwen in den Stollen (→ Geschichte) verunglückter Knappen (Juni, Sept./Okt. Di-Do 9-12, Di/Do 14-16 Uhr; Juli/Aug. Di-Fr 9-12, Di/Do 13-16 Uhr. 3 €, erm. 2,50 €. Talbachstr. 110, museum.schladming.at).
Geschichte
Dass Schladming im 14. Jh. das Stadtrecht erhielt, hatte man dem Bergbau zu verdanken. Abgebaut wurde hier so ziemlich alles, was damals von Wert war, außer Gold. Eine überregionale Bedeutung erlangte 1408 der Schladminger Bergbrief, der die Rechte der Knappen schriftlich fixierte und sogar einige Spurenelemente demokratischer Selbstverwaltung enthielt. Der Vertrag diente anderen Bergbaugemeinden in Europa als Vorbild. Nichtsdestotrotz wurde der Abbau in Schladming im Verlauf des 19. Jh. eingestellt.
1525 war das Jahr der Bauernkriege und wirkte sich auf Schladming verheerend aus: Um den Aufstand der Landarbeiter und Bergleute zu unterdrücken, machte Erzherzog Ferdinand I. die Stadt dem Erdboden gleich. Anschließend entzog er den Bürgern noch das Stadtrecht, ein Denkmal auf dem Hauptplatz verweist auf diese Episode. Die Reste der Stadtbefestigung, v. a. das Salzburger Tor an der katholischen Kirche, stammen aus dem 16. Jh., als Schladming wieder aus den Trümmern erstanden war.
Rund um Schladming
Viele übernachten nicht in Schladming, sondern in umliegenden Ortschaften: in der Ramsau am Dachstein, in Haus an der Enns und in Pichl-Preunegg. Ein im Winter überaus beliebter Standort ist Rohrmoos, ein ehemaliges Bauerndorf über dem Ennstal und inzwischen stark vom Tourismus überformt. Rohrmoos ist ein ausgezeichnetes Basislager für Touren in die Tauern. Nebenstraßen führen ins Unter- und Obertal sowie hinauf zur Ursprungalm. Kürzer ist der Weg mit der Gondelbahn auf die 1850 m hohe Hochwurzen. Wie von den anderen Gipfeln der Schladminger Skischaukel, ist von hier der Blick auf Dachstein und nördliche Kalkalpen fantastisch.
Preuneggtal und Reiteralm: Von Salzburg bzw. von Radstadt kommend ist Pichl der erste Ort im Ennstal auf steirischem Gebiet. Pichl ist Ausgangspunkt für Abstecher zur Reiteralm und ins Preuneggtal. Mächtig ragt am südlichen Ende des Tals die 2459 m hohe Steirische Kalkspitze auf. Sie ist bemerkenswert, weil der Kalk im Urgestein der Tauern eigentlich nichts zu suchen hat. Unterhalb liegt in einem romantischen Kessel die Ursprungalm, die 1988 Drehort für den Heimat- und Abenteuerfilm „Heidi auf der Flucht“ („Courage Mountain“) war. In der Tat entpuppt sich die Alm als echtes Idyll aus vergangenen Tagen und ist zudem Start- und Endpunkt für Wanderungen zu den Giglachseen in grandioser Landschaft auf ca. 2000 m Höhe. Ein zweiter Abstecher führt, per Seilbahn oder auf der Straße, zur Reiteralm hinauf. Meist steuern Besucher vom westlichen Ende der Schladminger Skischaukel sogleich den Spiegelsee an und genießen von dort den Paradeblick auf den Dachstein. Im Spätsommer allerdings, wenn der Pegel sinkt, verschwindet mit dem Spiegelbild des Berges auch der grandiose Effekt.
Obertal: Die Erzlager im Obertal waren für den wirtschaftlichen Aufstieg Schladmings im Mittelalter und in der frühen Neuzeit verantwortlich. Bereits im 3. Jh. v. Chr. wurden Kupfererze gefördert, nach der Zeitenwende folgte der Abbau von Silber, Bleierz und Nickel. Die mit Abstand wichtigste Hinterlassenschaft ist ein Nickelschmelzofen. Bei dem Industriedenkmal aus dem Jahr 1840 handelt es sich um die einzige erhaltene Schmelzanlage für Nichteisenmetalle im Ostalpenraum.
Überdies kann man im Rahmen einer geführten Tour nach Voranmeldung über das Infobüro (→ S. 57) einen Silberstollen besichtigen (Juni bis Sept. jeweils Mi 13.45 und Fr 9.30 Uhr). Am hinteren Ende des Tals führen vielversprechende Einstiege in die höheren Regionen der Tauern: zum Duisitzkarsee, zu den Giglachseen oder via Keinprechthütte zum Hochgolling.
Wanderung 3: Zum Duisitzkarsee in den Schladminger Tauern
Hinreißend gelegener Bergsee mit Blick auf den Hochgolling
Der Riesachsee in den Schladminger Tauern
Untertal: Während es im Obertal eher beschaulich zugeht, kann sich das Untertal an guten Tagen vor Besuchern kaum retten. Grund für den Auftrieb sind die Riesachfälle, die als höchste Wasserfälle der Steiermark gelten, sofern man den kleinen und großen Riesachfall zusammenrechnet. Ziemlich spektakulär ist der Steig durch „die Höll“, ein gut ausgebauter Weg an den Wasserfällen entlang. Das Erlebnis komplettiert eine 50 m lange Stahlseil-Hängebrücke. Oben angekommen, weitet sich das Sichtfeld, bewirtschaftete Almen rund um den Riesachsee laden zur Rast ein. Der See wiederum ist Ausgangspunkt für Bergtouren zur Hochwildstelle und ins Naturschutzgebiet Klafferkessel. Der Kessel ist das eigentliche Herz der Schladminger Tauern, eine majestätische Urlandschaft mit zahlreichen eiszeitlichen Seen und kleinen Tümpeln auf 2000 m Höhe. Der Schladminger Höhenweg durchquert das Naturschutzgebiet - ein Abschnitt, der nicht ohne Grund als Königsetappe gilt.
Basis-Infos Schladming und UmgebungKarte
Information Das Infobüro befindet sich in der Nähe der B 320 im Haus des ÖAMTC. Mo−Fr 8−18, Sa 9−13, So 9−12 Uhr. Das Prospektfoyer steht rund um die Uhr offen. Ramsauer Str. 756, Tel. 03687-23310, www.schladming-dachstein.at.
Gleichwertige Alternative ist das Infobüro von Rohrmoos-Untertal in der Nähe der Schladminger Brauerei. Rohrmoosstr. 234, Tel. 03687-2277722, www.wildewasser.at.
Darüber hinaus gibt es einen Infopoint in der Planai-Talstation.
Hin & weg Der Parkplatz (P3) liegt günstig in Gehentfernung zur Planai-Talstation. Ein Parkhaus befindet sich in der Talstation.
Bahn: Der Bahnhof bietet Anschluss an den überregionalen Bahnverkehr und liegt 500 m westlich des Zentrums.
Bus: Wichtigste Umsteigeknoten sind der Lendplatz zwischen Zentrum und Bahnhof und die Planai-Talstation („Planet Planai“). Effiziente Verbindungen nach Ramsau am Dachstein (www.rvb.at). Seltener fährt der Bus ins Untertal, Obertal bzw. Preuneggtal (www.planaibus.at).
Mautstraße: Die Straßen zur Ursprung- und Reiteralm sowie auf die Planai sind mautpflichtig.
Taxi/Mietwagen: Kuschargasse 170, Tel. 0664-88332750, www.hechl.at.
Bergbahn Planai. Die Gondelseilbahn mit moderner Talstation im Zentrum mit Sportkaufhaus („Planet Planai“) eröffnete 2010 zur Ski-WM. Dez. bis Mitte April 8-16 Uhr, Anfang Juni bis Anfang Okt. 9-17 Uhr. Berg- und Talfahrt im Sommer 19 €, erm. 11 €. Tel. 03687-22042, www.planai.at.
Hochwurzen. Kabinenbahn mit Talstation in Rohrmoos-Untertal. Dez. bis Ostern 8-16 Uhr, Juni bis Mitte Okt. 8.30-17 Uhr. Berg- und Talfahrt im Sommer 15 €, erm. 8,30 €. Tel. 03687-22042, www.planai.at.
Reiteralm. Zwei Seilbahnen verbinden Pichl im Ennstal mit der Reiteralm. Die Talstation der Silver-Jet-Bahn liegt an der B 320, die der Preunegg-Jet-Bahn oberhalb von Pichl Richtung Preuneggtal. Letztere fährt auch im Sommer. Juni bis Mitte Okt. Di, Fr und So 8.45-17 Uhr, Juli bis Sept. Fr−Di 8.45-17 Uhr. Berg- und Talfahrt 17,50 €, erm. 11 €. Tel. 06454-73570, www.reiteralm.at.
Ärztliche Versorgung Das Krankenhaus liegt westlich des Zentrums. Salzburger Str. 777, Tel. 03687-20200, www.schladming.diakonissen.at.
Bio/Regional Einkaufen Biochi 9 Bioladen bei der evangelischen Kirche mit viel Gutem und Gesundem aus der Region. Angeschlossen ist ein Bistro mit preiswerten Mittagsgerichten und leckeren Gemüsesäften. Auch Bio-Kochkurse. Mo-Fr 8-18, Sa 8-12 Uhr. Martin-Luther-Str. 32, Tel. 03687-23927, www.biochi.at.
Heimatgold 2 Modern ausgestattetes Spezialitätengeschäft mit den Flaggschiffen steirischer Lebensmittelprodukte − Fink’s Delikatessen, Felber-Schokolade, Vulcano-Schinken, Fandler-Öle, Kernöle und Weine. In der Hauptsaison Mo−Fr 9−18, Sa 9−13 Uhr, sonst Mo−Fr 9−12 und 14.30−18, Sa 9−12 Uhr. Coburgstr. 49, Tel. 03687-22505350, www.heimatgold.at.
Bauernmarkt. Jeden Fr vormittags ab 8 Uhr am Hauptplatz.
Veranstaltungen Nightrace. Der traditionsreiche Nachtslalom an der Planai ist seit Jahren der Höhepunkt der Schladminger Wintersportsaison, es kommen bis zu 50.000 Besucher. Tickets ab 12 €, Kinder frei. Ende Jan. (www.thenightrace.at).
Mid Europe. Bedeutendes internationales Blasmusikfestival mit 2500 Künstlern. Konzertiert wird an unterschiedlichen Standorten. Mitte Juli (www.mideurope.at).
Sport und Aktivitäten in und um Schladming
Klettern/Canyoning/Rafting „Dachstein Tauern Adventure“ betreibt u. a. einen Park im Großsölktal (Klettern, Canyoning) sowie eine Raftingstation in Pichl. Kletterpark 25 €, erm. 15 €; Rafting 35 €, erm. 29 €. Das Büro befindet sich neben dem Billa-Markt in der Rohrmoosstraße. Tel. 0676-6370970, www.dt-adventure.at.
Radeln Schladming liegt am Ennstal-Radweg (R7).
Bikepark: Ein Paradies für Mountainbiker sind die Downhillstrecken der Planai. Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen, mit der Seilbahn geht es zum Start auf 1830 m Höhe. Mai bis Anfang Okt. Coburgstr. 52, Tel. 03687-2410030, www.bikeparkplanai.at.
Weitere Mountainbikestrecken gibt es an der Reiteralm. Infos und Radverleih an der Preunegg-Jet-Talstation in Pichl (→ oben).
Radverleih: Das Bike-Center vor der Planai-Talstation vermietet MTBs (ab 25 €/Tag) und E-Bikes (ab 35 €). Ende Mai bis Anfang Okt. tägl. 9-17 Uhr. Coburgstr. 52, Tel. 03687-2410030, www.bikeparkplanai.at.
Wandern Reiteralm: Stark frequentiert ist der Kurzabstecher von der Bergstation zum Spiegelsee (Gehzeit: 1:30 Std.). Man kann diesen Spaziergang zu einer Rundtour über die aussichtsreiche Gasselhöhe zurück zum Start erweitern (Gehzeit: ca. 2:30-3 Std.).
Giglachseen: Die Ursprungalm am oberen Abschluss des Preuneggtals ist Ausgangspunkt für Expeditionen in die Schladminger Tauern. Den Unteren und Oberen Giglachsee erreicht man bereits nach einer Stunde (zwei Hütten zur Einkehr mit Übernachtungsmöglichkeit).
Planai: Der bestens erschlossene „Abenteuerberg“ bietet mannigfaltige Möglichkeiten für jede Alterstufe. Kinderwagentauglich ist die ca. einstündige Planai-Runde auf überwiegend eben verlaufenden Schotterwegen. Anspruchsvoller ist der Abstecher entlang dem Kamm zum 2134 m hohen Krahbergzinken (Gehzeit: ca. 2:30 Std.).
Riesachfälle: Vom Wanderausgangspunkt am Ende des Untertals (gebührenpflichtige Parkplätze!) führen ein bequemer Forstweg und ein abenteuerlicher Alpinsteig (Letzterer entlang der „wilden Wasser“) zum Riesachsee (Gehzeit hin und zurück: ca. 2-2:30 Std.).
Schladminger Höhenweg: Für versierte Berggeher geht’s in 5 Etappen von Hütte zu Hütte durch die Schladminger Tauern, ein Höhepunkt ist der Klafferkessel. An- und Abstieg: bis 1000 m/Tag, Gehzeit: 5−7 Std. Als Paket ist die Tour auch beim Infobüro buchbar (→ S. 57).
Wintersport Das Premium-Skigebiet mit Planai, Hochwurzen und Reiteralm (hinzu kommt noch der Hauser Kaibling) bietet unzählige Möglichkeiten. Mit den Skigebieten jenseits der „Grenze“ im Bundesland Salzburg bildet das Schladming-Dachstein-Gebiet einen größeren Verbund mit insgesamt 760 km Skipisten und 270 Liften. Die längste Talabfahrt ist knapp 8 km lang und befindet sich an der Hochwurzen (www.skiamade.com).
Nachtrodeln: An der Hochwurzen befindet sich die längste Nachtrodelstrecke der Alpen. Die 7 km lange Naturrodelbahn ist bis 23.30 Uhr beleuchtet; eine weitere, 3 km lange Piste ist dem Nachtskilauf vorbehalten (www.nachtrodeln.at).
Übernachten/Essen & Trinken in und um Schladming
Seit Gründung der „Ersten Alpenländischen Volksbrauerei“ anno 1909 ist Schladminger Bier ein Markenartikel. Ein Klassiker ist der goldgelbe Schladminger Märzen, jüngste Innovation das naturtrübe Bio-Zwickl. Seit 1994 existiert im Zentrum zudem eine Privatbrauerei, in der Schwalbenbräu, ein naturtrübes Weizenbier, ausgeschenkt wird.
**** Schütterhof 10 Gut geführte Komfortbleibe in einem gelb getünchten Haus im alpenländischen Stil in Rohrmoos. Ruhige Lage, Piste und Loipe gleich vor der Türe. Freundlich möblierte, komfortable Doppel- und Familienzimmer, großzügiger Sauna- und Wellnessbereich, Restaurant mit guter Küche. Bushaltestelle nicht weit entfernt. DZ ab 200 €. Wiesenweg 140, Tel. 03687-61205, www.schuetterhof.com.
*** Tetter. Gemütlicher, exzellent geführter Alpengasthof im traditionellen Stil weit vom Schuss im Untertal. 14 behaglich möblierte Zimmer, die meisten mit Balkon. Das gute Restaurant serviert landestypische Gerichte, der Saibling kommt frisch aus dem eigenen Teich, z. B. mit Zitronenbutter und Basmatireis. Rindfleisch aus der eigenen Biolandwirtschaft. Innen- und Außenplätze. Mo Ruhetag. DZ ab 125 €. Untertalstr. 24, Tel. 03687-215991, www.tetter.com.
*** Zirngast 1 Das gute Mittelklassehotel in einem modernen Haus liegt ruhig an der Enns in Gehdistanz zum Schladminger Zentrum. 30 modern ausgestattete Zimmer, mit angeschlossenem Campingplatz. Das Restaurant bietet steirische Küche mit Zutaten aus der Region sowie internationale Gerichte (mittleres Preisniveau). DZ ab 120 €, 2 Pers. und Zelt ab 15 €. Linke Ennsau 633, Tel. 03687-23195, www.zirngast.at.
Bio/Regional Bio-Pension Tiefenbach 8 Zentrale Lage in der Stadt und dennoch ruhig. Neubau im alpenländischen Stil, 4 modern möblierte Zimmer und 3 Apartments, nach vorne raus mit Holzbalkon. Sauna, gutes Frühstück mit Bioprodukten, auf Wunsch am Abend Biovollwertküche (für Hausgäste). DZ ab 90 €. Vorstadtgasse 118, Tel. 0664-1022865, www.biohotel-tiefenbach.at.
Camping Reiteralm. Neben dem zentral in Schladming gelegenen Campingplatz (→ Hotel Zirngast) gibt es diesen weiteren Zeltplatz in Pichl, unweit der Reiteralm-Lifte. Rezeption im angeschlossenen Hotelrestaurant, das für Camper ein Frühstücksbuffet anbietet. Spielplatz, Ski- und Schuhraum. Sommer und Winter geöffnet. 2 Pers. mit Zelt ab 30 €. Gleiming 1, Tel. 06454-7312, www.hotel-reiteralm.at.
Übernachten
1 Zirngast 5 Brunner 8 Tiefenbach 10 Schütterhof
Essen & Trinken
1 Zirngast 3 Tischlerei 4 Stadtbräu 5 Brunner 6 Schladminger Hütte 9 Biochi
Cafés
Shopping
Die Tischlerei 3 Das vielleicht beste Restaurant Schladmings erhielt zahlreiche Prädikate, eine Reservierung ist empfehlenswert. Gediegene Ausstattung mit viel modernem Design, wenige Innenplätze. Kreative österreichische Küche mit internationalen Akzenten. Hauptgerichte um 20 €, Mehrgang-Menüs 30−45 €, preiswerter mittags, auch Café und Bar. Tägl. außer So ab 17 Uhr geöffnet, Mitte Mai bis Mitte Juli zu. Roseggerstr. 676, Tel. 03687-22192, www.dietischlerei.co.at.
Brunner 5 Stilvolles Gasthaus mit Freiplätzen auf dem Hauptplatz und niveauvoller steirischer Küche. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch Kaffeehaus, Wein- und Bierbar draußen auf dem Trottoir oder im kühlen Gewölbe. Tägl. außer So 9-23 Uhr. Vermietung von schicken Gästezimmern im edlen Nussholzdesign und meditativer Zen-Atmosphäre (DZ ab 168 €). Hauptplatz 14, Tel. 03687-22513, www.stadthotel-brunner.at.
Stadtbräu 4 Das einstige Schwalbenbräu-Brauhaus (eine Privatbrauerei) wurde einem Facelifting unterzogen und unter neuem Inhaber wiedereröffnet. Edelschick im stimmungsvollen und hellen Gewölbe, die Küche kredenzt steirisch-österreichische Klassiker mit internationalen Anklängen. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Tägl. außer Mo ab 10 Uhr. Siedergasse 89, Tel. 03687-24459, www.tennestadl-schladming.com.
Niederl 7 Gemütliches Café mit Freiplätzen auf dem Hauptplatz unter schattigen Kastanien. Leckeres Speiseeis aus eigener Herstellung, verschiedene Kaffee- und Teesorten, Kuchen, Salate und andere Gerichte. Mo−Sa 9-22, So ab 14 Uhr. Hauptplatz 42, Tel. 03678-23164.
Schladminger Hütte 6 Das Traditionsgasthaus des ÖAV auf der Planai ist bekannt für gute Küche. Steirerkasnockerl mit Krautsalat u. a. steirische Hüttenklassiker (um 10 €). Große Sonnenterrasse, keine Übernachtungsmöglichkeit! Planaistr. 35 (an der Bergstation der Planai-Bahn), Tel. 03687-22639, www.schladmingerhuette.com.
Gfölleralm. Ursprünglich gebliebene Jausenstation oberhalb der Riesachwasserfälle, nur zu Fuß zu erreichen (1 Std. vom Parkplatz am Ende des Untertals). Von der Terrasse fällt der Blick auf den Riesachsee. Freundlicher Empfang, auf der Karte stehen u. a. Biomilchprodukte sowie Enzian- und Lärcherlschnaps. 3 Zimmer bietet das Haus Alpenfrieden im Untertal. Mai bis Okt. ab 9 Uhr. Tel. 0676-5908068, www.gfoelleralm.at.
Waldhäuslalm. Familienfreundliches Almidyll im Untertal, Terrasse direkt am Forellenteich. Jausenkarte und exzellente Fischgerichte, das Preisniveau ist ebenfalls familiengerecht. Anfang Mai bis Mitte Okt. tägl. ab 11 Uhr, Weihnachten bis Ostern ab 11.30 Uhr. Untertalstr. 100 (Zufahrt ist mautfrei), Tel. 03687-61592, www.waldhaeuslalm.at.
Ursprungalm. Das beinah museal wirkende Almparadies in den Niederen Tauern ist die Mutter der steirischen Almen. Steirerkäse, Butter, Topfen und Kuchen sind alle hausgemacht, eine Übernachtung in Privat- und Mehrbettzimmern ab 4 Pers. ist möglich. Die Mautstraße endet kurz vor der Alm auf 1610 m (in der Saison fährt 3-mal tägl. der Bus). Pfingsten bis Mitte Okt. geöffnet Tel. 0664-9038038, www.ursprungalm.at.
Haus im Ennstal
Der sympathische Wintersportort liegt in Sichtweite von Schladming im Oberen Ennstal. Die wichtigsten Ausflugsziele sind der Hauser Kaibling und der Steirische Bodensee.
Das durch den Alpinsport überregional bekannte Dorf besticht durch sein hübsches und gepflegtes Zentrum. Häuser im alpenländischen Stil gruppieren sich um eine Barockkirche, die allein schon deshalb erwähnenswert ist, weil Haus älteste Pfarre im Ennstal ist. Das wichtigste sakrale Kleinod ist ein Kruzifix aus romanischer Zeit (um 1150). Es handelt sich angeblich um das älteste in der Steiermark und befindet sich neben der Kirche in der Katharinenkapelle.
Die Anziehungskraft gewinnt Haus aber eher mit vielfältigen Freizeitangeboten: Zwei Seilbahnen verbinden den Ort mit dem 2015 m hohen Hauser Kaibling in den Schladminger Tauern. 1914 führte hier oben die Wiener Alpingesellschaft Krummholz das erste Abfahrtsrennen durch und schuf die Grundlage für eine Tradition, die bis heute ausstrahlt. Das Wintersportmuseum im Ortszentrum dokumentiert die Entwicklung des Alpinsports (Jan. bis Ostern und Juli bis Mitte Sept. Di 10-12 und Mi 16.30-18.30 Uhr; 2 €, erm. 1 €). Aufgrund der guten Infrastruktur sowie fantastischer Fernsicht ist der Kaibling aber auch im Sommer ein beliebtes Ziel. Ein zweites Ausflugsziel von Rang ist der Steirische Bodensee in den Tauern östlich von Haus. Das fischreiche, ca. 1150 m hoch gelegene Gewässer ist von Hochgebirge umgeben und über zwei Mautstraßen zugänglich. Der Genuss einer frischen Forelle ist hier beinah schon ein Muss, derweil der Blick auf einen imposanten Wasserfall im Hintergrund fällt.
Basis-Infos Haus im Ennstal und Umgebung
Information Das Infobüro befindet sich im Gemeindeamt. Mo-Fr 9-12 und 14-18 Uhr, in der Hauptsaison zusätzlich Sa 9-12 Uhr. Schlossplatz 47, Tel. 03686-223434, www.haus.at.
Hin & weg Haus liegt 7 km östlich von Schladming und ist über zwei Ausfahrten von der B 320 erreichbar. Vom Ortsteil Weißenbach bei Haus auf der anderen Talseite führt eine Nebenstrecke zum Dachstein.
Mautstraße: Eine 8 km lange und im oberen Abschnitt mautpflichtige Straße verbindet den Ortsteil Ruperting mit dem Bodensee, die Ausfahrt von der B 320 ist beschildert. 4,20 €/Pers., Motorräder 3,20 €. Eine weitere Mautstraße verbindet den See mit Aich. Mitte Mai bis Mitte Okt. geöffnet.
Bergbahn Tauernseilbahn. Kabinenbahn auf den Kaibling mit der Talstation oberhalb des Ortszentrums. In der Skisaison und Ende Mai bis Mitte Okt. tägl. 8-12 und 14-16.45 Uhr geöffnet. Sommerpreise: 19,50 €, erm. 12,30 € für die Berg- und Talfahrt. Tel. 03686-3030, www.hauser-kaibling.at.
Die Hauser-Kaibling-Bahn ist eine weitere Kabinenbahn mit der Talstation direkt an der B 320. Gondeln für 8 Per. Winterbetrieb und Ende Juni bis Sept. geöffnet. Preise im Sommer: 19,50 €, erm. 12,30 € für die Berg- und Talfahrt. Tel. 03686-3030, www.hauser-kaibling.at.
Wandern Eine der leichtesten Übungen ist die Umrundung des Steirischen Bodensees (Gehzeit: ca. 1 Std.).
3-Seen-Wanderung: ein klassischer Einstieg vom Bodensee in die Schladminger Tauern, vorbei am Schleierwasserfall zum Hütten- und zum Obersee mit tollen Ausblicken auf die Hochwildstelle (Gehzeit: ca. 3:30 Std.).
Hochwildstelle: Der zweithöchste Gipfel der Schladminger Tauern ist für geübte Berggeher ebenfalls vom Bodensee erreichbar (Gehzeit zur Hans-Wödl-Hütte und zurück: ca. 7:30 Std.).
Hauser Kaibling: Von der Bergstation der Seilbahn sind es 30 Min. bis zum Gipfel. Von dort führt u. a. ein aussichtsreicher Höhenweg zum idyllisch gelegenen Moaralmsee (Gehzeit: ca. 3 Std.).
Herbst am Steirischen Bodensee
Wintersport Der Kaibling bildet den östlichen Abschluss der Schladminger Skischaukel. Er ist gleichzeitig auch der höchste der vier Skiberge rund um Schladming und am Sendeturm erkennbar. Neben den zwei Kabinenbahnen aus dem Tal gibt es 7 Sesselbahnen und 2 Schlepplifte. Von den 16 Pisten sind die Hälfte leichte Abfahrten, zwei Pisten sind schwierig, die übrigen sind mittelschwer (www.hauser-kaibling.at).
Übernachten/Essen & Trinken in und um Haus im Ennstal
****S Höflehner. Das luxuriöse Hotel im alpenländischen Stil befindet sich in erhöhter Warte über dem Ennstal auf 1117 m. Traumblick auf die Kalkalpen, ausgezeichnet geführt, prämierter Spa- und Wellnessbereich mit Innen- und Außenpool. Die Küche verarbeitet Naturprodukte aus der Region. Geeignet als Sommer- und Winterquartier. DZ ab 260 €. Gumpenberg 2, Tel. 03686-2548, www.hoeflehner.com.
Linharterhof. Der Bauernhof eignet sich für Familienferien mit Kindern. Ruhige Lage im hübschen Teilort Weißenbach an der Enns. Milchwirtschaft seit drei Familiengenerationen. Ein Großereignis ist der Almabtrieb im September. 3 DZ ab 82 € sowie 4 großzügig geschnittene Ferienwohnungen ab 90 € (die Letzteren ohne Frühstück). Weißenbach 35, Tel. 03686-5495, www.linharterhof.at.
Kirchenwirt. Das Traditionsgasthaus mit Hotel im Ortszentrum ist in Familienhand. Gutbürgerliche Küche mit saisonal wechselnder Karte, Hauptgerichte um 10−15 €, Außenplätze auf der Veranda. In den Übergangszeiten zu, sonst tägl. mittags und abends geöffnet. Auch Gästezimmer ab 120 €. Kirchengasse 56, Tel. 03686-2228, www.familienhotel-kirchenwirt.at.
Krummholzhütte. Kultige Schutzhütte am Hauser Kaibling auf knapp 1900 m. Die Vorgängerin aus dem Jahr 1909 brannte 1921 ab, wurde aber umgehend wieder aufgebaut. Schmackhafte steirische Gerichte zu kleinen Preisen. Gästezimmer und Bettenlager, mit einer Sauna. 2013 wurde das Haus als beste Alpenskihütte prämiert. Hauser Kaibling 76, Tel. 03686-2317, www.krummholzhuette.at.
Forellenhof. Renommieradresse für guten Fisch am Steirischen Bodensee. Wintergarten und Terrasse zum Wasser, vom Parkplatz in 10 Min. erreichbar. Steirische Küche, herzhafte Jausen, Kaffee und Kuchen, Fischspezialitäten um 12−15 €. Auch Bootsverleih (im Sommer tägl. ab 8 Uhr). Auch Zimmervermietung. Warme Küche im Sommer tägl. 11-20 Uhr, im Winter Mi zu. Seewigtal 41, Tel. 03686-4697, www.forellenhof-bodensee.at.
Speckhütte. Uriges Lokal am Ortsausgang von Weißenbach in Richtung Dachstein mit zauberhafter Veranda über Forellenteichen. Herzliche Gastlichkeit, zünftiges Ambiente mit viel Holz. Diverse steirische Klassiker zu den üblichen Hüttenpreisen, ansonsten ist die Hausspezialität fangfrischer Fisch. Mitte Juni bis Sept. tägl. außer Mi ab 17 Uhr, in der Nebensaison Do−Sa geöffnet. Weißenbach 17, Tel. 03686-5517, www.abenteuerhof.at.
Gröbming
Der Kurort auf einer Anhöhe über der Enns ist ein Verwaltungszentrum mit hoher Lebensqualität. Wichtigstes Ausflugsziel ist der Stoderzinken, auf dessen Gipfel eine Mautstraße führt.
Gröbming zählt zu den wenigen Orten in der Obersteiermark, die stolz auf eine steigende Einwohnerzahl blicken. In der Schneesaison vom Skilanglaufen geprägt, sorgt in der warmen Jahreszeit u. a. ein Abenteuerpark für Zulauf. Der nach Selbstauskunft größte Kletterpark Österreichs liegt am Beginn der 13 km langen, mautpflichtigen Straße auf den Stoderzinken. Vom Parkplatz am Ende der Panoramastraße ist es nur noch ein kurzes Stück zum 2048 m hohen Gipfel, weshalb er immer stets gut besucht ist. Die meisten steuern indessen nicht das Gipfelkreuz an, sondern wandern zum Friedenskircherl. Die Kapelle aus Holz wurde 1902 erbaut und blickt von einer Felsnase auf knapp 1900 m Höhe über das Ennstal auf die Tauern. Heute steht sie unter Denkmalschutz und ist zu Fuß in 20 Minuten erreichbar. Schnellster Weg hinunter ins Tal ist übrigens die Zipline: Mit dieser Gleitfluganlage fliegt man mit vehementer Rasanz und einer Geschwindigkeit bis 115 km/h ins Tal.
Im Ortszentrum geht es ansonsten eher ruhig zu. Die Gradieranlage im Kurpark lädt, ähnlich wie in Altaussee, zu tiefenentspanntem Atmen ein. Vom Kurpark zugänglich ist auch das Heimatmuseum, dessen größter Star ein Elch namens Alex ist. Es handelt sich um ein 1000 Jahre altes Skelett, das in der Nähe der Neubergalm gefunden wurde (Mitte Juni bis Ende Okt. Do 16-19 und So 10-12 Uhr, Eintritt gegen Spende, www.museum-gb.at).
Stoderzinken: Prachtblick vom Gipfelkreuz auf die Tauernkette
Praktische Infos
Information Das Infobüro befindet sich in der Ortsmitte im ehemaligen Gasthaus zur Post. Mo-Fr 8.30-12 und 15-17 Uhr. Hauptplatz 57, Tel. 03687-2213122, www.groebmingerland.at.
Hin & weg Der Bahnhof liegt auf der anderen Seite der Enns in Moosheim. Busse fahren nach Schladming und Liezen. Zudem existieren wenige Verbindungen in die Sölktäler (www.taelerbus.at).
Mautstraße: Die Nutzung der Straße vom Abenteuerpark auf den Stoderzinken kostet 13 € (Pkw und Motorräder). Die Maut wird bei der Rückfahrt entrichtet. Tel. 0676-6000202.
Einkaufen Bauernladen. Kleines Geschäft für Bauernbrot, Steirerkäse, Obst, Gemüse und andere regionale Erzeugnisse. Ein besonderes Schmankerl sind die Produkte vom Kräuterbauernhof Precht. Di und Fr 9-12.30 und 15-18, Mi/Sa 9.30-12 Uhr. Hauptstr. 47, Tel. 03685-22751, www.bauernladen-groebming.at.
Klettern Abenteuerpark. 18 Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ergeben eine Gesamtkletterstrecke von 2 km. Anfang Mai/Juni und Mitte Sept. bis Okt. Mi-Fr 12-17, Sa/So 10-17 Uhr; Juli bis Mitte Sept. tägl. 10-18 Uhr. 25 €, erm. 17 € (keine Kartenzahlung). Stoderstr. 114, Tel. 03685-22245, www.abenteuerpark.at.
Veranstaltungen Ennstal-Classic. Große Wett- und Schaufahrt nostalgischer Flitzer auf wenig befahrenen Alpenstraßen rund um Gröbming. Seit 1993, Niki Lauda und Walter Röhrl waren auch schon dabei. Eine der wichtigsten Automobilveranstaltungen in Österreich. 3 Tage Mitte Juli. (www.ennstal-classic.at).
Wandern Der klassische Rundweg zum Stoderzinken beginnt am oberen Ende der Straße (Gehzeit mit Abstecher zum Friedenskircherl: ca. 2:30 Std.).
Auf der Tauernseite ist das 1200 m hoch gelegene Michaelerberghaus oberhalb von Moosheim (Bhf.) ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Durch das Satteltal zur Hochwildstelle ist der Weg allerdings weit (Gehzeit ab Sattelalm: ca. 7 Std.).
Wintersport DerStoderzinken und der Galsterberg in den Schladminger Tauern zählen zu den familientauglichen Geheimtipps für Skifans. Bekannter ist das Gröbmingerland aber für seine Loipen (www.galsterberg.at).
Zipline Die Anmeldung zum Seil-Gleitflug vom Stoderzinken erfolgt in der Saison im Abenteuerpark oder im Internet. 39 €, erm. 25 €. Tel. 03685-22622, www.zipline.at.
Mein Tipp Übernachten/Essen **** Schloss Thannegg. Das romantische Quartier mit Ritterflair liegt auf der anderen Seite des Ennstals unweit des Bahnhofs in einem 1150 erstmals erwähnten Schloss. 10 Zimmer und Apartments für Familien mit Kindern. Café und Restaurant heißen auch auswärtige Gäste willkommen. Plätze im kühlen Gewölbe, nettes Sitzen im Hof und Garten. Di zu. Mitte Mai bis Mitte Okt. geöffnet. DZ ab 136 €. Schloss 1 in Moosheim, Tel. 03685-23210, www.schloss-thannegg.at.
*** Steinerhaus. Der Berggasthof liegt am oberen Ende der Straße auf den Stoderzinken. 6 ordentliche Zimmer, Sauna, Panoramablick von der Terrasse auf die Hochwildstelle in den Tauern. Gutbürgerliche Küche mit üppigen Portionen, nachmittags hausgemachte Mehlspeisen. DZ ab 110 €. Stoderzinken 2 in Aich, Tel. 03686-2646, www.steinerhaus.at.
Angermaier (Winklwirt). Der gemütliche Gasthof befindet sich in einem Bürgerhaus aus dem 18. Jh. im Ortszentrum. Einladender Hinterhof, rustikales Flair, steirische Spezialitäten und hausgemachte Kuchen, Hauptgerichte um 10 €. Auch Vermietung eines Ferienhauses. Di−Sa ab 16 Uhr, So 9−14 Uhr. Hauptstr. 99, Tel. 03685-23231.
Café am Kurpark. Die freundliche Einkehr ist eine Oase der Ruhe. Bauernsalate u. a. mit steirischen Käferbohnen. Verschiedene Mittags- und Abendgerichte, schmackhafte Filetsteaks sowie Kaffee und Kuchen. Tägl. außer Mo/Di ab 14 Uhr. Dr.-Franz-Xaver-Mayr-Str. 545, Tel. 03685-22743.
Naturpark Sölktäler
Stein an der Enns ist Ausgangspunkt für Abstecher in die Sölktäler. Die beiden Tauern-Täler sind das Herzstück des 288 Quadratkilometer großen Naturparks.
Im Gegensatz zum Trubel am Dachstein geht es in den Sölktälern eher betulich zu. Wanderer sollten sich auf größere Höhenunterschiede einstellen, wenn sie die alpinen Sphären erreichen wollen. Der Naturpark ist obendrein für die ursprünglichen Almen bekannt. Ein exzellentes Beispiel ist die 1356 m hoch gelegene Putzentalalm am Abschluss des Kleinsölktals.
Durch das Großsölktal verläuft die bei Motorradfahrern beliebte Erzherzog-Johann-Straße. Sie verbindet das Enns- mit dem Murtal und überwindet dabei den 1788 m hohen Sölkpass. Es handelt sich um den höchsten Alpenübergang in der Steiermark. Auf dem Pass entdeckte man jungsteinzeitliche Pfeilspitzen und einen Brandopferplatz aus der Bronzezeit. Die Funde belegen, dass durch das Großsölktal einst eine bedeutende Handelsroute verlief. Im unteren Großsölktal befindet sich das Schloss Großsölk. Bereits um die erste Jahrtausendwende notierte man an gleicher Stelle die Veste Selchstein. Die Fluchtburg wechselte in der Folge mehrfach den Besitzer, bevor sich hier im 17./18. Jh. die Jesuiten niederließen. Eine Hinterlassenschaft der Mönche ist der Heilkräutergarten unterhalb der Anlage. Heute befindet sich im Schloss ein Naturerlebniszentrum für Kinder.
Der hintere Abschluss des Kleinsölktals ist ein Eldorado für Wanderer, die vom Ende der Mautstraße den Schwarzensee ansteuern. Am Talanfang passiert die Straße das Betriebsgelände der Sölker Marmor GmbH. Der Stein besticht durch seine nuancenreiche Farbgebung, die von Weiß über Rosé bis Jadegrün changiert (www.soelker.at).
Praktische Infos
Information Das Infobüro befindet sich in Stein an der Enns. Mo-Fr 8.30-12 und 13-15.30 Uhr. Stein a. d. Enns 107, Tel. 03685-20903, www.soelktaeler.at.
Veranstaltungen Säumerfest. Reiter aus dem Enns- und aus dem Murtal treffen am Sölkpass aufeinander und tauschen Salz gegen Wein („Säumer“ waren im Mittelalter und in der frühen Neuzeit einfache Bauern-Händler). 1. So im Juli.
In den Tauern oberhalb des Kleinsölktals
Kasfest. Der Steirerkäse steht im Zentrum des kulinarischen Spektakels im Schloss Großsölk und in den Naturpark-Almen − der traditionelle Abschluss der Sommersaison. Letzter Sa im Sept.
Wandern St. Nikolai im Sölktal. Forst- und Almwirtschaftswege führen durch ein Seitental u. a. zur Bräualm. Gehzeit: ca. 2 Std. hin und zurück. Weiter geht es über einen 400 m hohen Absatz zu einem See und der nicht bewirtschafteten Hohenalm − oder optional zum Dürrmooswasserfall.
Schwarzensee. Ebenfalls keine erheblichen Anforderungen stellt der breite Weg vom Parkplatz am Ende der Mautstraße zum Seeufer dar. Einfache Gehzeit: 2 Std.
Großer Knallstein. Der Weg zum höchsten Gipfel des Naturparks (2599 m) ist geübten und v. a. konditionsstarken Bergwanderern vorbehalten. Gehzeit von St. Nikolai: 7 Std. hin und zurück.
Übernachten/Essen *** Zum Gamsjäger. Die bodenständige Wohlfühlpension befindet sich am hinteren Ende des Großsölktals. 21 Gästezimmer mit Kiefernholz, teils mit Balkon. Sauna, gutes Restaurant mit Innenraum im alpenländischen Stil und durchgehend warmer Küche (Nebensaison Mi Ruhetag, Hauptgerichte 8−12 €). DZ 92 €. St. Nikolai im Sölktal 127, Tel. 03689-210, www.zumgamsjaeger.at.
Breitlahnhütte. Familiengeführtes ÖAV-Logis am Ende der Kleinsölktal-Mautstraße. Startpunkt für Touren zum Schwarzensee und zur Putzentalalm. Mittags und abends steirische Spezialitäten, u. a. Forellen aus dem benachbarten Teich. 2 Familienzimmer und 1 einfaches Bettenlager. Ende Mai bis Anfang Okt. geöffnet. Kleinsölk 124, Tel. 0720-517462, www.breitlahn-huette.net.
Putzentalalm. Nur zu Fuß zu erreichendes Almidyll über dem Schwarzensee (3 Std. Gehzeit vom Ende der Mautstraße). Althergebracht wirtschaftender Almbetrieb, die Hausspezialität ist Kaiserschmarrn mit Preiselbeeren, der am offenen Feuer zubereitet wird. Nach Voranmeldung auch Übernachtung möglich. Tel. 03685-22820.
Schloss Trautenfels
Trutzig bewachte das Schloss die Handelswege durch das Ennstal. Die Fassade vor dem Hintergrund des Grimming ist ein postkartentaugliches Fotomotiv. In der Umgebung von Trautenfels befinden sich weitere interessante Attraktionen.
Obwohl die Fassade in ihrer spröden Schmucklosigkeit ein wenig abweisend wirkt, kann man sich dem erhabenen Eindruck kaum entziehen. Die strategisch günstige Lage des Schlosses führte dazu, dass sich im Mittelalter Landesfürsten und Erzbischöfe um den Besitz zankten, der im 13. Jh. erstmals als „Schloss Neuhaus“ in den Annalen auftauchte. Seine heutige Gestalt erhielt es in der zweiten Hälfte des 17. Jh., als der Graf von Trauttmansdorff, der steirische Landeshauptmann, das Anwesen erwarb. Aus dieser Zeit stammt der dekorative Marmorsaal im Obergeschoss mit den Barockfresken von Carpoforo Tencalla. Heute befindet sich in den Räumen ein Museum zur Natur- und Kulturgeschichte des Ennstals und des Salzkammerguts. Die Exponate kreisen um Themen wie Brauchtum, heimische Flora und Fauna, Mineralogie, Bergbau, Kunsthandwerk und Textilien sowie um diverse Aspekte menschlichen Alltags. Abschließend winkt der Ausblick vom Turm auf Grimming und Ennstal. Der Stiegenlauf zur Plattform ist mit Klaviersaiten bespannt, ein klingendes und beschwingendes Erlebnis!
♦ Palmsonntag bis Okt. tägl. 10-17 Uhr. 9,50 €, erm. ab 3,50 €. Trautenfels 1, www.museum-joanneum.at.
Rund um Trautenfels
Wer nach dem Schlossbesuch von Kunst und Kultur nicht genug hat, kann die Rupertikirche in Niederhofen oder den Skulpturenpark Irdning aufsuchen. Naturfreunde hingegen wandern in der Wörschachklamm oder erfrischen sich im Putterersee. Trautenfels ist zudem ein guter Ausgangspunkt für Abstecher ins Donnersbachtal in den Tauern und nach Pürgg.
Grimming: Das imposante, bis zu 2351 m hohe Gebirgsmassiv ist die östlichste Erhebung der Dachstein-Gruppe und galt lange Zeit als höchster steirischer Berg (Mons Styriae altissimus). Ganze 1700 Höhenmeter liegen zwischen Enns und Gipfel, womit der grimmige Grimming zu den höchsten freistehenden Gebirgsstöcken Europas zählt. Mit einer Länge von 9,3 km und einer Breite von 5,2 km ist er von allen Seiten eine beeindruckende Erscheinung und lange Zeit war er ein beliebtes Vermessungszeichen. Die Erschließung setzte im frühen 19. Jh. ein, außerdem inspirierte der Berg zahlreiche Künstler. Anselm Kiefer fertigte 2011 ein Patchwork mit dem Titel „Il mystero delle cathedrali“ und Paula Grogger publizierte 1926 ihren Roman „Das Grimmingtor“. Grundlage des Plots ist eine Volkssage, der zufolge in den Bergtiefen märchenhafte Schätze verborgen liegen. Legt sich um den Gipfel eine Nebelbank, kann man auf Wetterwechsel rechnen: „Trägt der Grimming einen Hut“, lautet die Regel, „dann wird das Wetter gut“. Klassischer Ausgangspunkt für die anspruchsvolle Bergquerung ist die Grimming-Hütte oberhalb von St. Martin am Grimming.
Schloss Trautenfels vor dem Hintergrund des Grimming
Öblarn: Der gepflegte Ortskern mit sorgfältig in Schuss gehaltenen, denkmalgeschützten Bürgerhäusern ist ein Etappenziel am Ennstal-Radweg. Einst war Öblarn ein bedeutender Bergbauort, der Abbau von Kupfer im Walchental ist bereits Mitte des 15. Jh. belegt. Außerdem ist Öblarn die Heimat von Paula Grogger: Die Schriftstellerin ist u. a. Verfasserin des Stücks „Die Hochzeit“, das 1936 uraufgeführt wurde und alle fünf Jahre das Dorf zum unangefochtenen Zentrum des Laientheaters im Alpenraum macht.
Irdning: Abgesehen davon, dass sich im Schloss Pichlarn das luxuriöseste Hotel der ganzen Region verbirgt, erweist sich der Ort als ausgezeichnetes Basislager für Abstecher in die Niederen Tauern. Außerdem haben hier im Rahmen des „Grimming-Symposiums“ renommierte Kunstschaffende seit 1997 Skulpturen aus Holz und Stein geschaffen. Bester Ausgangspunkt für die Spurensuche in Sachen Kunst ist der Freizeitpark am Ortsausgang in Richtung Trautenfels.
Aigen im Ennstal: Der Kulm, ein bewaldeter Kogel im Ennstal, trennt die hübsch gelegene Ortschaft von der ungemütlichen Ennstalstraße. Bei Untersuchungen auf dem Berg wurden einige Gräber aus der Hallstattzeit entdeckt. Wissenschaftler vermuten hier deshalb ein Herrschaftszentrum aus der Frühgeschichte, das vom Handel mit Salz profitierte. Im Ortszentrum setzt die Florianikirche einen mutigen Akzent in Sachen moderner Architektur. Meistbesuchtes Ziel ist der Putterersee am westlichen Ortsrand. Das Gewässer gilt als wärmster steirischer Alpenmoorsee und wird von unterirdischen Quellen gespeist.
Spätgotische Wandmalereien in der Rupertikirche
Wörschach: Die über dem Ort thronende Wolkenburg war eine der ältesten und stärksten Festungen im Ennstal. Bereits 1039 vermerkten die Annalen einen gewissen Ulrich von Wolkenstein. Die Blüte lag im 16. Jh., danach fiel die Festung an das Stift Admont, bevor sie seit der Mitte des 18. Jh. verfiel. Wenige Besucher finden den Weg hierher, was für die zweite Attraktion überhaupt nicht zutrifft: Die Wörschachklamm zählt zu den spektakulärsten Naturdenkmälern der Kalkalpen. Durch die Schlucht führt ein gut ausgebauter Holzplankensteg. Wörschach war im Übrigen früher ein anerkanntes Kurbad. Die Quellen gibt es noch immer, das Schwefelbad wurde aber wegen Baufälligkeit abgerissen. Die unscheinbare Ruine am Klammeingang und das Ortswappen, ein blauer Badezuber auf goldenem Grund, erinnern heute daran.
Rupertikirche: Ob der spätgotische Sakralbau in Stainach-Niederhofen tatsächlich die „Urkirche des Ennstals“ ist, wie zuweilen gern behauptet wird, mag dahingestellt sein. Sehenswert sind die prächtigen und gut erhaltenen Fresken im Chor. Sie stammen aus dem Ende des 15. Jh. und zeigen biblische Motive. Stilistisch einzigartig, markieren sie den kunsthistorischen Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Außerdem verdient die Netzrippenstruktur des Gewölbes im Langhaus Beachtung.
Basis-Infos Trautenfels und Umgebung
Hin & weg In Trautenfels zweigt die Salzkammergut- (B 145) von der Ennstalstraße (B 320) ab. Außerdem ist das Schloss Ausgangspunkt für Abstecher ins Donnersbachtal.
Bahn: Der wichtigste Bahnhof mit Umstieg in den Fernverkehr und ins Salzkammergut befindet sich in Stainach. Weitere Haltepunkte sind St. Martin am Grimming und Wörschach.
Bus: Drehkreuz für öffentliche Busse in alle Richtungen ist der Busbahnhof Irdning.
Veranstaltungen Glöcklerlauf. Glöckler sind eigentlich eine oberösterreichische Tradition, beim Stainacher Glöcklerlauf handelt es sich jedoch um den ältesten Ritus dieser Art in der Region. Weiß gewandete Figuren tanzen in der Winternacht, die Glöckler tragen Lichtsterne und bimmeln mit Kuhglocken - ein Neujahrsbrauch. Am Vorabend von Dreikönig, 5. Jan.
Öblarner Festspiele. Mit über 300 Darstellern ist dieses Ereignis das größte Laientheater im Alpenraum. Bei der Zeitreise ins 19. Jh. wird der gesamte Ort zur Bühne. Gespielt wird „Die Hochzeit“, ein Drama von Paula Grogger, das von der Begegnung des Erzherzogs Johann mit seiner späteren Frau Anna Plochl erzählt. Zumeist sind alle Vorstellungen restlos ausverkauft. Die Festspiele finden nur alle 5 Jahre statt. Mitte Juli bis Mitte Aug., nächstes Spieljahr ist 2023 (www.festspiel.at).
Sport und Aktivitäten in und um Trautenfels
Baden Strandbad Putterersee. Mit Café, Beachvolleyball und Surfbrettverleih. Juni bis Mitte Sept. 9-19 Uhr. 4,50 €, erm. 2,50 €. Aigen im Ennstal, Tel. 03682-22520, www.putterersee.at.
Radeln Der Ennstal-Radweg (R7) führt durch Öblarn und am Schloss Trautenfels vorbei.
Rundflüge Der Flugplatz Niederöblarn ist Sitz einer Schule, die u. a. Segelflugkurse anbietet. Der 3-wöchige Kurs kostet 1950 €. Außerdem gibt es die Möglichkeit, kürzere und längere Alpenrundflüge zu buchen. Ein Hotel mit Sport- und Wellnesszentrum und ein Café runden das Angebot ab. Niederöblarn 83, Tel. 03684-6066, www.sportsarea.at.
Der idyllische Puttererseeim Ennstal
Wandern Die Wörschachklamm ist ein Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte, der Weg von Wörschach ist ausgeschildert. 4,50 €, erm. 2,50 €. Mai bis Okt. tägl. 8−18 Uhr. Ein Rundweg führt von Wörschach zur Ruine Wolkenstein (Einkehr in der Jausenstation Eselranch) und danach zum hinteren Ausgang der Schlucht (Gehzeit: ca. 1:30-2 Std.).
Langpoltenalm: Die Almen oberhalb von Wörschach sind ein guter Ausgangspunkt für Abstecher in das Tote Gebirge. Ein versicherter Steig führt auf den Hochtausing (1823 m). Etwas weiter ist der Weg zur Hochmölbinghütte, einem wichtigen Alpintreffpunkt auf dem Karstplateau (mit Übernachtung, Gehzeit von Wörschach: ca. 4-5 Std.).
Stainach ist Ausgangspunkt für einfachere Wanderungen zum Spechtensee (Baden, Einkehr in der Spechtenseehütte, Gehzeit für den Rundweg: ca. 3:30 Std.).
Grimming: Startpunkt für die anspruchsvolle Gipfeltour ist die von Trautenfels oder Niederstuttern erreichbare Grimming-Hütte (einfaches Bettenlager). Von dort geht es über den Südostgrat (schwierig) oder das Multereck (versicherte Wegabschnitte) zum Gipfel. Ein Biwak für Notfälle ist vorhanden. Hinunter ins Hinterberger Tal geht es durch den Striblinggraben.
Übernachten/Essen & Trinken in und um Trautenfels
Das Schloss Pichlarn zwischen Irdning und Aigen ist eine der nobelsten Adressen der Steiermark. Der Golfplatz liegt gleich nebenan (www.pichlarn.at). Eine ausgezeichnete Einkehroption ist der Gasthof Krenn in Pürgg.
Mein Tipp ***S Mayer. Der Gasthof unterhalb des Grimming ist ein Traditionsidyll wie aus alten Tagen (seit 1854), jedoch ausgestattet mit zeitgemäßem Schick und mit Anspruch und Niveau. Restaurant mit romantischen Außenplätzen auf dem Dorfplatz, heimeliges Stüberl, bodenständige Küche. 18 modern eingerichtete Zimmer im Haupthaus, 6 Apartments im ehemaligen Kuhstall, Sauna. DZ ab 114 €. St. Martin am Grimming 9, Tel. 03684-2203, www.mayer-grimming.at.
Im Dörfl. Das romantische Hüttendorf liegt an einem Badesee am nördlichen Ortsrand von Irdning. In den Holzblockhäusern befinden sich Apartments für 2-6 Pers. Angeschlossen sind ein Campingplatz und ein Restaurant. Schmackhafte steirische Küche mit Hauptgerichten um 12 €, nachmittags kleine Jausenkarte. Mo-Fr 8-12, Mi-Fr ab 17, Sa/So ab 8 Uhr mit Frühstücksbuffet. 2 Pers. ab 80 € (mind. 2 Nächte), in der Hauptsaison wochenweise. Falkenburg-Dörfl 273, Tel. 03682-22022, www.imdoerfl.at.
Camping Putterersee. Der wunderschöne Zeltplatz befindet sich in Aigen im Ennstal. Romantische Stellplätze am Seeufer, das Strandbad auf der anderen Seeseite ist zu Fuß erreichbar. Bistro. Mitte April bis Okt. geöffnet. 2 Pers. mit Zelt ab ca. 20 €, auch Vermietung von Zimmern und Apartments. Hohenberg 2a in Aigen/Enns, Tel. 03682-22859, www.camping-putterersee.at.
Grabenwirt. Familiäres steirisches Wirtshaus am Ortsrand von Irdning mit ausgezeichneter österreichischer und ungarischer Küche. Die Zutaten kommen teils aus eigener Landwirtschaft, preiswerte Menüs. Innen- und Außenplätze sowie Zimmer im einfachen Drei-Sterne-Standard. Mi Ruhetag. Falkenburg 7 (in Richtung Donnersbachtal), Tel. 0664-9422166, grabenwirt.business.site.
Schlossteichstüberl. Urige Einkehr an einer Fischzuchtanlage zwischen dem Schloss Trautenfels und der Ennstalstraße (von dort zugänglich). Rustikales Holzhaus mit Tischen an den Teichen. Gute Fischküche, u. a. Zanderfilet mit Mandelbutter und Gemüse. Hauptgerichte um 15 €. Mi−So 11.30−20.30 Uhr. Neuhaus 27, Tel. 03682-24767.
Donnersbachtal
Das kleine Feriengebiet in den Niederen Tauern hat sich auf Familienurlaub mit Kindern spezialisiert. Wichtigste Ausflugsziele sind die Planner- und die Riesneralm.
Das von Irdning im Ennstal zugängliche Gebiet hat sich dem Aktivurlaub sowie der Zielgruppe Familien mit Kindern verschrieben. Zu den familiengerechten Angeboten zählt der Fußweg durch die Donnersbachklamm: Am Ende der letzten Eiszeit schufen abschmelzende Gletscher die Schlucht, durch die einst Holz talwärts getriftet wurde. Der 1936 angelegte Triftsteig diente ursprünglich dazu, die Stämme, die in den Engstellen hängen geblieben waren, zu lösen. Die letzte Trift fand 1961 statt, seit 1991 ist die Klamm ein Naturdenkmal.
Vom Ferienort Donnersbachwald bringt eine Kabinenseilbahn die Besucher auf die Riesneralm: Im Sommer locken oben ein Barfußpfad auf den Riesnerkrispen, begehbare Tierskulpturen aus Holz und ein Open-Air-Pool mit Panoramablick. Im Winter wird das Almengebiet zum Kinderskiareal mit mehreren Liften und Pisten. Ein Skigebiet mittlerer Größe ist auch die von Donnersbach per Straße erreichbare Planneralm. Sie gilt als höchstgelegenes Skidorf der Steiermark (1600 m). Ausnahmsweise stehen hier einmal nicht Kind und Kegel im Fokus, sondern Aktivurlauber - Skifahrer im Winter, Wanderer im Sommer. Ganz im Süden, am Glattjoch auf 1988 m Höhe, markiert eine Kapelle den Übergang zwischen Rottenmanner und Wölzer Tauern. Über die Passroute, die Mitteleuropa mit dem Süden verband, transportierte man im Mittelalter Speik und Salz.
Praktische Infos
Information Das Infobüro befindet sich in Donnersbachwald. Mo/Di und Do/Fr 8.30-13.30 Uhr. Donnersbachwald 85, Tel. 03682-23999, www.grimming-donnersbachtal.at.
Hin & weg Donnersbach ist vom Schloss Trautenfels im Ennstal auf der B 75 erreichbar.
Bus: Von Stainach und Idning fährt der Bus nach Donnersbachwald und zur Planneralm (www.taelerbus.at).
Bergbahn Die Talstation der Kabinenbahn zur Riesneralm mit Winter- und Sommerbetrieb liegt hinter Donnersbachwald. In der Mittelstation steigt man in einen Sessellift um (Krispenbahn). Im Winter tägl., Juli bis Mitte Sept. Fr-Mo 9-16.30 Uhr. 19 €, erm. 11 €. Donnersbachwald 89, Tel. 03680-606, www.riesneralm.at.
Bogenschießen Beliebter, 3,5 km langer Parcours auf der Planneralm mit Scheiben und dreidimensionalen Zielen. Außerdem kann man die Kunst des Bogenschießens in Kursen lernen. Anfang Juni bis Mitte Okt. 14 €, erm. 10 € inkl. Ausrüstung, Tageskurse 25 €, erm. 17 €. Planneralm 26, Tel. 03683-8175, www.bogenschiessen.at.
Einkaufen Latschenbrennerei. Die Brennerei in der Ewis-Hütte verarbeitet das Latschenkieferöl zu Salben, Tees sowie Bade- und Saunazusätzen. In der Skisaison (jeden Do) sowie Anfang Juni bis Okt. geöffnet. Planneralm 26, Tel. 03683-8175, www.latschenbrennerei.at.
Wandern Der Einstieg für den Weg durch die Donnersbachklamm befindet sich am Gasthof Leitner in Donnersbach (Gehzeit: ca. 2 Std.).
Wandersteg in der Donnersbachklamm
Planneralm: Die kurze Planneralmrunde steuert den Plannersee an (Gehzeit: ca. 1 Std.). Ein Klassiker für geübte Berggeher ist der Kammwanderweg mit tollen Ausblicken (ca. 5 Std.).
Riesneralm: Eine kürzere Tour führt mit zahlreichen Einkehroptionen von der Riesner- über die Mörsbachalm zurück nach Donnersbachwald (Gehzeit: 2:30 Std.).
Wintersport Planneralm. Ein relativ schneesicheres Skigebiet mittlerer Größe mit fünf Liften und einem Kinderskigebiet (www.planneralm.at).
Riesneralm. Ebenfalls recht schneesicheres Skigebiet mit 30 km Piste, die längste Abfahrt ist 7 km lang. Mehrfach mit dem internationalen Pistengütesiegel ausgezeichnet (www.riesneralm.at).
Übernachten/Essen **** Stegerhof. Gut geführtes Landhotel in Donnersbachwald. Kinderfreundlicher Betrieb, Naturbadeteich und Sauna. Hochwertige Komfortzimmer im modernen Hotelanbau, etwas einfacher ist der Standard im älteren Stammhaus. Ausgezeichnetes Restaurant, ein Klassiker ist der Buernbratl mit Knödel. DZ ab 160 €. Donnersbachwald 46, Tel. 03680-287, www.stegerhof.at.
*** Grimmingblick. Bodenständiger Berggasthof auf der Planneralm. Die Atmosphäre ist familiär, die frisch renovierten Zimmer machen insgesamt einen etwas nüchternen Eindruck. Gute Küche, die Gäste fühlen sich sommers wie winters wohl. Biosauna, Dampfbad. Pisten und Wanderwege gleich vor der Haustür. DZ ab 140 € inkl. Halbpension. Planneralm 18, Tel. 03683-8105, www.grimmingblick.at.
JUFA. Das Jugend- und Familiengästehaus liegt am Ortsrand von Donnersbachwald. 3 Einzelgebäude mit viel Holz in der Nähe der Riesneralm, Wanderwege und Pisten sind bequem erreichbar. Außerdem betreibt der gleiche Betreiber je eine Bergunterkunft auf der Planner- und auf der Riesneralm. DZ ab 80 €. Donnersbachwald 190, Tel. 05708-3400, www.jufa.eu.
Mörsbachwirt. Die Almenhütte mit Restaurant ist beliebter Treff zum Abschluss der Bergwanderung. Der Saibling kommt frisch auf den Tisch, dazu gibt es die steirischen Hüttenklassiker (Hauptgerichte um 12 €). Die Inhaber vermieten 4 tadellose Zimmer mit viel Holz. Pfingsten bis Okt. und in der Skisaison tägl. geöffnet. 1 Std. zu Fuß vom Parkplatz, Übernachtungsgäste werden auf Wunsch abgeholt. Donnersbachwald 184, Tel. 03680-211, www.moersbachwirt.at.
Schrabachalm. Zünftiges Hüttenparadies auf 1336 m Höhe an der Auffahrt zur Planneralm. Nur wenige Plätze innen, rustikale Holztische auf der Veranda. Buttermilch und Steirerkäse stammen aus eigener Produktion, leckere Krapfen und authentische Gastfreundschaft. Mitte Mai bis Mitte Sept. geöffnet. Erlsberg 14 in Donnersbach, Tel. 0664-3889150, www.schrabachalm.at.
Burg Strechau
Die Wehranlage auf einem Sporn über dem Paltental ist die zweitgrößte Festung der Steiermark. Einen Steinwurf von Liezen und vom Gesäuse-Nationalpark entfernt, gibt sie vor dem Hintergrund der Rottenmanner Tauern ein eindrucksvolles Bild ab.
Prächtige Deckenmalerei im Atelier
Im Kern ist die 1074 erstmals urkundlich erwähnte Anlage romanisch und gotisch, jedoch mit bedeutenden Hinzufügungen späterer Epochen: Aus der Zeit, als Strechau Hochburg des Protestantismus war, stammt der grandiose, italienisch anmutende Arkadenhof mit dem gusseisernen Brunnen. Der im 16. Jh. erbaute Renaissancetrakt um den Hof kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Drinnen sind der Festsaal mit barocker Stuckdecke (und Motiven aus Ovids Metamorphosen) und das Atelier des vormaligen Schlossherrn zu sehen: Die 1579 entstandenen Deckenmalereien wurden nie erneuert und leuchten noch wie am ersten Tag − ein einzigartiges künstlerisches Juwel! Zur 330 m langen und nur 40 m breiten Gesamtanlage, die in Teilen noch heute bewohnt ist, gehören ferner ein Biedermeiergarten, ein alter Weinkeller und ein Oldtimermuseum. Herzstück der Sammlung sind eine Handvoll Steyr-Limousinen, z. B. aus den 1930er-Jahren ein Steyr 30. Alle Ausstellungsstücke sind fahrtüchtig und werden ab und an für Hochzeiten und andere Anlässe vermietet.
Geschichte: Eine häufig kolportierte Sage handelt von der Burgherrin, die einst auf ihren Geliebten wartete, der auf Kreuzzug im Heiligen Land weilte. Für den Fall, dass er nicht mehr zurückkehre, gelobte sie, ins Kloster zu gehen. Indessen brach sie den Schwur und nahm sich bald einen anderen Mann, worauf beim Hochzeitsfest zum Schrecken aller Gäste ihr Kopf die Gestalt einer Totenkopffratze annahm. Teuflische Kräfte zerrten sie danach in die Hölle. Ein Gemälde aus dem 17. Jh. im Stift Admont porträtiert die Strechauer Adelige mit Totenkopf. Historisch verbürgt ist die Begebenheit natürlich nicht, ebenfalls nicht eine Burgfrau oder ein in Glaubenskämpfen verstrickter Gatte. Der erste historisch notierte Lehnsherr war der Salzburger Erzbischof. Seit dem 13. Jh. trat das Stift Admont als Verwalter in Erscheinung. Interessant wird es in der Reformation, als nach mehreren Besitzerwechseln die Burg in Besitz Hanns Hofmanns von Grünbühel gelangte. Als bekennender Protestant musste er in der Zeit der Glaubenskämpfe das Land verlassen, worauf die Admonter wieder das Ruder ergriffen. Im 19. Jh. traf sich in Strechau Erzherzog Johann mehrfach mit Anna Plochl. Ursprünglich beabsichtigten die beiden in der Burgkapelle zu heiraten, mussten ihren Plan aber aus bekannten Gründen verschieben. Heutiger Eigentümer der Burg ist eine private Stiftung.
♦ Mai bis Okt. tägl. außer Mo 10−16 Uhr. Führungen zu jeder vollen Stunde (letzte Führung 15 Uhr). 10 €, erm. 5 €, mit Oldtimermuseum. Tel. 0650-2348461, www.burg-strechau.at.
Der Weg von der Pyhrn-Autobahn (A 9) ist ab Ausfahrt „Rottenmann“ ausgeschildert. Alternativ führen Nebenstraßen von Liezen und Aigen/Enns über Lassing zur Burg.
Das Wunder von Lassing: Ende einer Bergbautradition
Zugänglich ist die Burg Strechau über ein abgeschiedenes Hochtal am Rand der Rottenmanner Tauern. Der Hauptort Lassing geriet am 17. Juli 1998 in internationale Schlagzeilen, als eine Sohle des Talkbergwerks einbrach und zehn Menschen das Leben kostete. Es handelte sich seinerzeit um das größte Grubenunglück in Österreich seit 1945. Dass nach zehn Tagen einer der elf Verschütteten unversehrt gerettet werden konnte, galt danach als „Wunder von Lassing“. Das Unglück zeitigte Konsequenzen: Es bedeutete erstens das Ende der Talkförderung im Lassingtal, zweitens führte man in den österreichischen Bergwerken neue Sicherheitsstandards ein.
Admont
Das Benediktinerstift mit dem grandiosen Bibliothekssaal setzt einen kulturellen Paukenschlag vor dem malerischen Hintergrund der Gesäuseberge. In der Umgebung lockt die Kaiserau zu Wanderungen und Spaziergängen.
Bereits von Weitem sind die schlanken Türme der Stiftskirche von Admont zu erkennen. Der neugotische Sakralbau gehört zur Benediktinerabtei, die mit dem barocken Bibliothekssaal ein kulturhistorisches Kleinod birgt. In den Stiftsgebäuden befinden sich mehrere Museen und Ausstellungen, sodass man für den Besuch in Admont genug Zeit einplanen sollte. Überdies verdienen die Klostergärten Beachtung: der barocke Löschteich, der achteckige Pavillon und der Kräutergarten mit 1000 Nutz-, Heil- und Zierpflanzen. Zudem befinden sich auf dem Stiftsgelände eine Apotheke, ein Restaurant und die Gärtnerei. Etwa 30 Mönche wohnen und arbeiten hier nach den Regeln des hl. Benedikts von Nursia. Während sich östlich die grünen Ennsauen anschließen, blickt die Westfassade der Kirche zur Admonter Ortsdurchfahrt. Das öffentliche Leben spielt sich fast ausnahmslos links und rechts der Straße mit einer Handvoll Hotels und Cafés ab. Erreichbar ist das Ortszentrum von Norden über das enge Nadelöhr der Ennsbrücke.
Geschichte
Das Stift Admont, gesehen vom Klostergarten
Das älteste bestehende Kloster der Steiermark wurde 1074 vom Salzburger Erzbischof gegründet. Anlass war eine Stiftung der Kärntner Gräfin und Landespatronin Hemma von Gurk, die 1938 heiliggesprochen wurde. Das Admonter Benediktinerkloster entwickelte sich in der Folge zum religiös-spirituellen Zentrum der Obersteiermark und zu einem Mittelpunkt der Gelehrsamkeit und des künstlerischen Schaffens. Die Bibliothek, die auch mittelalterliche Handschriften der Klosterschreibschule verwahrt, ist dem Streben nach Wissen und Erkenntnis geschuldet. Über die vielseitigen künstlerischen Tätigkeiten geben die Stiftsmuseen Auskunft: Einen hohen Stellenwert genoss im 17./18. Jh. die Stickerei der Kunstgewerbeschule unter der Leitung des aus Kopenhagen stammenden Bruders Benno Haan. Im gleichen Zeitraum profitierte auch die Bildhauerkunst von Umbauten, die das mittelalterliche Kloster in eine Barockanlage verwandelten. Ein bedeutender Künstler war Josef Thaddäus Stammel, der von 1726 bis zu seinem Tod im Stift wirkte. Von ihm stammen die Skulpturen der Bibliothek, in denen - typisch für sein Werk - alpenländische und italienische Einflüsse verschmelzen. Ein verheerendes Feuer zerstörte 1865 das Kloster mit Ausnahme der Bibliothek. Mit dem Wiederaufbau wurde umgehend begonnen.
Sehenswertes
Stiftskirche: Der große Brand im Jahr 1865 verschonte auch die Kirche nicht, was ihr neugotisches Erscheinungsbild erklärt. Sie wurde vier Jahre nach der Katastrophe geweiht und gehört zu den erhabensten steirischen Sakralbauten. Lediglich Teile des Fundaments und die Seitenportale der Westfassade stammen aus romanischer Zeit. Bemerkenswert ist die stilistische Geschlossenheit des dreischiffigen Raums: Das Mittelschiff strebt dem Altar aus Carrara-Marmor zu, flankiert von Wandteppichen aus der Stickereischule des Stifts. Zu den wertvollsten Ausstattungsstücken zählt das Kruzifix unter dem Chorbogen aus dem Jahr 1518. Am Kreuzaltar befindet sich eine Kopie der Admonter Madonna. In der Großen Depression in den 1930er-Jahren sollte das Original nach Nürnberg verkauft werden. Die Landesregierung schaltete sich darauf ein und erwarb das wertvolle Stück aus dem frühen 14. Jh., weshalb es heute im Schloss Eggenberg in Graz zu sehen ist. Sehenswert sind überdies die Werke des Bildhauers Josef Thaddäus Stammel: am Marienaltar die handgeschnitzten Rosenkranz-Medaillons und die großartige Weihnachtskrippe in einer Seitenkapelle.
Stiftsbibliothek: Der Büchersaal im Stil des Barocks gehört zu den bedeutendsten Kunstschätzen in der Steiermark. Allein die Maße lassen staunen: Der Raum ist 70 m lang und 14 m breit, die Kuppel im Zentrum erreicht eine Höhe von ca. 13 m. Der weltweit größte klösterliche Büchersaal beherbergt 70.000 Bände, die allerdings nur einen Teil des Gesamtbücherbestands ausmachen. Die weiß-goldenen Bücherschränke an den Seitenwänden verschmelzen mit den Deckenfresken und mit der üppigen Skulpturenausstattung zu einem Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen sucht. 48 Fenster sorgen im Sinne des von der Aufklärung beeinflussten Architekten Josef Hueber für Licht, sodass die Dreigliederung des 1776 vollendeten Saals mit seinen Kuppelgewölben hervorragend zur Geltung kommt. Vom Geist der Aufklärung beseelt sind auch die sieben Deckenfresken des Meisters Bartolomeo Altomonte. Sie illustrieren die verschiedenen Stufen der menschlichen Erkenntnis, die - folgerichtig für eine christliche Institution dieser Art - bei der göttlichen Offenbarung endet. Von den Skulpturen des Stiftsbildhauers Josef Thaddäus Stammel sind die „Vier letzten Dinge“ unter der Zentralkuppel hervorzuheben. Die Allegorien stellen den Tod, das Jüngste Gericht sowie Himmel und Hölle dar. Um den vielen Geheimnissen dieses Büchermekkas auf die Schliche zu kommen, empfiehlt sich ein geführter Rundgang!
Die Museen im Stift
Der prunkvolle Bibliothekssaal
Das Naturmuseum präsentiert einige Raritäten, u. a. 200 Wachsfrüchte aus der Sammlung des 1864 verstorbenen Benediktiners Constantin Keller. Auch die Insektenpräparate lohnen näheres Hinsehen, wobei nur ein kleiner Teil der rund 250.000 Exemplare ausgestellt ist. Die Fliegensammlung gehört zu den größten in Europa. Darüber hinaus sind Präparate einheimischer und exotischer Tiere sowie Mineralien und Gesteine zu sehen.
Das kunsthistorische Museum zeigt bedeutende Exponate aus dem Klosterfundus: Skulpturen und Gemälde vom Mittelalter bis zum Barock, Altarbilder und Glasmalerei aus spätgotischer Zeit, ein Prunkstück der Sammlung sind die „Schönen Madonnen“ aus der einstigen Sammlung Kuno Mayer. Seit dem Ende des letzten Jahrtausends baut das Stift obendrein eine Sammlung österreichischer Gegenwartskunst auf. Eine multimediale Schau über die Geschichte der Benediktiner und Wechselausstellungen ergänzen das üppige Angebot. Für die vorbildliche Präsentation der natur- und kulturhistorischen Sammlungen erhielt das Stift den Österreichischen Museumspreis.
♦ Mitte März bis Anfang Nov. tägl. 10-17 Uhr, Nov. bis Febr. Fr 10-12, Sa/So bis 14 Uhr. Betriebspause Anfang/Mitte März. 11,50 €, erm. ab 5 € inkl. einer ca. 45-minütigen Führung durch die Bibliothek. Admont 1, www.stiftadmont.at.
Rund um Admont
Stadt und Stift sind auf drei Seiten von schroffen Kalkalpengipfeln eingerahmt. Ein schöner Blick auf die Berge eröffnet sich vom Stiftsteich aus: Der Admonter Reichenstein (2251 m) spiegelt sich im Wasser, auf der anderen Seite grüßt aus der Ferne der schroffe Kamm der Haller Mauern. Kulissenhaft ragen östlich vom Admonter Becken die gezackten Gipfel der Hochtor- und Buchsteingruppe auf. Unmittelbar über dem Städtchen thront das Schloss Röthelstein auf einer Nase: Die barocke Sommerresidenz der Äbte von Admont aus dem 17. Jh. beherbergt ein Jugend- und Familiengästehaus (→ Übernachten/Essen & Trinken). Die rechteckige Schlossanlage birgt einen Arkadenhof mit modernem Glasdach, eine Kapelle sowie den freskengeschmückten Rittersaal.
Frauenberg: 6 km westlich von Admont ruht auf einem Hügel über dem Ennstal die Wallfahrtskirche Mariä Opferung. Der Pilgerstrom setzte zu Beginn des 15. Jh. ein, nachdem das Ennshochwasser eine Marienfigur aus Holz mit sich geführt hatte, die sich just am Hügel im Gesträuch verfing − und hängen blieb. Göttliche Fingerzeige im Anschluss an das wundersame Ereignis führten zu dem Entschluss, auf dem Kulm eine Gnadenkapelle zu errichten. Während der Gegenreformation wurde das Pilgerziel im zeitgemäßen Stil des Barock umgestaltet, wobei einmal mehr der Admonter Haus- und Hofbildhauer Josef Thaddäus Stammel einen Teil beitrug, indem er für das Gnadenbild den Hauptaltar fertigte. Innen sind darüber hinaus der Stuckschmuck von Giovanni Battista Carlone und die Deckenfresken von Bedeutung. Überlebensgroß wacht eine Madonnenfigur aus dem frühen 15. Jh. über das Langhaus. Die ebenfalls gotische Schutzmantelmadonna auf der gegenüberliegenden Seite ist jedoch nur eine Kopie, das Original befindet sich in der Alten Galerie in Graz.
Kaiserau: Das 1100 m hoch gelegene Plateau zwischen Admont und dem Paltental ist ein Eldorado für Wintersportler und Wanderer. Mitten auf der Alm steht das Jagdschloss der Äbte von Admont, in dem einst kaiserliche Gäste zu Besuch weilten. Doch dies war für das Plateau nicht namensgebend: Das Wort Kaiserau leitet sich von den Käsereien der Almbetriebe ab. Vom Parkplatz an der Sportalm fällt der Blick auf Rottenmanner Tauern und Dachsteingletscher. Vom Parkplatz führt eine Mautstraße zur Oberst-Klinke-Hütte - Startpunkt für Bergtouren zur Mödlinger Hütte oberhalb des Johnsbachtals und auf den Admonter Kaibling (2196 m).
Hall und Weng im Gesäuse: 3 km nördlich von Admont entpuppt sich der Ort Hall als älteste urkundlich belegte Salzquelle Österreichs. Die Sole wurde vor 2000 Jahren auch als Salzglasur für Keramik verwendet. Im 15./16. Jh. nahm die Salzproduktion stetig ab und wurde schließlich ganz eingestellt. Gemeinsam mit dem östlichen Nachbarort Weng ist Hall Ausgangspunkt zur Erkundung der Haller Mauern. Das steile Grenzgebirge zu Oberösterreich ist ein Paradies für Kletterer und Wanderer. Höchste Erhebung ist der Große Pyhrgas (2244 m). Einfacher zu erreichen sind die Admonter Warte oder der Mittagskogel. Das Admonter Haus zu Füßen der beiden letztgenannten Aussichtsgipfel ist die höchstgelegene bewirtschaftete Schutzhütte im Gesäuse.
Basis-Infos Admont und Umgebung
Die Haller Mauern im Spiegel des Stiftsteichs
Information Das Infobüro für das gesamte Gesäuse liegt an der Ortsdurchfahrt. Mo-Fr 9-17 Uhr, Mai bis Okt. auch Sa/So 10-16 Uhr. Hauptstr. 35, Tel. 03613-2116010, www.gesaeuse.at.
Hin & weg Bus: Die Postbuslinie 910 verbindet Admont mit Liezen (seltener mit St. Gallen und Altenmarkt), die Linie 912 fährt nach Hieflau, die Linie 917 (Anrufbus) nach Johnsbach.
Sammeltaxi (Gseispur): Von Mai bis Okt. tägl. 8−20 Uhr. 1 Std. vorher anrufen. 9,50 € pro Pers., Bahnhofstransferpauschale 40 €. Tel. 03613-2100099, www.gesaeuse.at/mobil.
Mautstraße: Die Nutzung der Straße von der Kaiserau zur Oberst-Klinke-Hütte ist gebührenpflichtig. Mai bis Nov. 7 € pro Pkw. Tel. 0664-60353550, www.kaiserau.at.
Klettern Admonter Reichenstein und Haller Mauern sind Kletterparadiese. Der Jungfernsteig einfachen und mittleren Schwierigkeitsgrads (A/B) führt vom Admonter Haus zum Grabnerstein (1847 m). Etwas länger ist der Zustieg vom Admonter Haus zum Hexensteig (B/C). Letzterer ist nicht durchgehend versichert und steuert den Hexenturm (2172 m) an.
Radeln Admont liegt am Ennstal-Radweg (R7).
Veranstaltungen Fotofestival. Zahlreiche Workshops, Ausstellungen und Fotokurse in Admont und im Nationalpark. Ende Juni bis Aug. (www.fotofestival-gesaeuse.at)
Klostermarkttage. An zwei Hochsommertagen belebt sich das Stiftsgelände mit Ständen, regionaler Kulinarik, Musik und Kulturveranstaltungen. Mitte Aug.
Adventmarkt. Weihnachtszauber rund ums Stift mit kulinarischen Schmankerln und viel Kunsthandwerk. Fr-So Mitte Dez. (www.advent-admont.at).
Wandern Kaiserau: Die 1,5 km lange Panoramarunde ist kinderwagentauglich. Von der Oberst-Klinke-Hütte führt ein Alpinsteig auf den Kaibling (2196 m). Wer will, kann auf dem Kamm bis zum Sparafeld (2247 m) weiterwandern (Gehzeit zum Kaibling hin und zurück: ca. 4 Std.). Kürzer und einfacher ist der Weg zur Mödlinger Hütte, der identisch mit dem Nordalpenweg ist (einfache Gehzeit: ca. 2 Std.).
Haller Mauern: Die klassische Aufstiegsroute zum Admonter Haus via Grabneralm beginnt am Buchauer Sattel oberhalb von Weng an der B 117 nach St. Gallen. Von Hall dauert der Aufstieg etwas länger. Am Admonter Haus gibt es diverse Optionen, z. B. der Aufstieg zum Mittagskogel (Gehzeit vom Buchauer Sattel und zurück: ca. 5:30-6 Std.). Wegen der Narzissen von Mai bis Juli schön ist der Almlehrpfad, der an der Grabneralm beginnt.
Wintersport Die Kaiserau ist ein kleines Skigebiet mit Liften, Beschneiungsanlagen und Abfahrtspisten für Anfänger und Fortgeschrittene. Außerdem gibt es eine gebührenpflichtige Loipe (www.kaiserau.at).
Übernachten/Essen & Trinken in und um Admont
**** Hotel Spirodom. Das Komforthotel in einem Neubau unmittelbar nördlich des Stiftsgartens ist ein klostereigener Betrieb. Tadellose Zimmer mit Balkon, eingerichtet im modernen Stil, die besseren blicken nach hinten raus. Schickes Restaurant, Pool und Wellnessbereich. DZ ab 190 €. Eichenweg 616, Tel. 03613-36600, www.spirodom.at.
*** Buchner. Gepflegte und familiäre Stadtpension in zweiter Reihe, daher unbehelligt vom Verkehr der Hauptstraße. 10 freundlich eingerichtete Zimmer, empfehlenswertes Restaurant mit gutbürgerlicher steirischer Küche, eine Spezialität ist das Xeis-Schnitzel mit Schinken und Käse überbacken. Gerichte um 12 €. Terrasse vor dem Haus, Mo Ruhetag. DZ ab 78 €. Schmiedgasse 65, Tel. 03613-2801, www.landgasthof-buchner.at.
Mein Tipp Schloss Röthelstein (JUFA). Das Jugend- und Familiengästehaus im schmucken Schloss oberhalb von Admont ist faktisch ein gutes Mittelklassehotel. 40 tadellose Zimmer, Sauna, gutes Café mit romantischen Außenplätzen im Hof, Restaurant, Seminarräume, Spiel- und Tennisplatz. Ein Hingucker ist der barocke Rittersaal. DZ ab 96 €. Aigen 32, Tel. 0570-83320, www.jufa.eu.
Villa Elisabeth. Die liebenswerte Privatvilla aus dem 19. Jh. befindet sich in einer ruhigen Seitenstraße südlich des Stifts. Die stilvoll und mit Geschmack möblierten Zimmer sind alle unterschiedlich, teils mit Dachschräge und teilweise mit Balkon. Reichhaltiges Frühstück, kein Restaurant. DZ ab 60 €. Paradiesstr. 86, Tel. 0664-4002703, www.villa-elisabeth.at.
Zur Ennsbrücke. Das gutbürgerliche Restaurant auf der anderen Seite der Enns serviert steirisch-österreichische Klassiker mit vielen Zutaten aus der Gesäuseregion. Ein Klassiker sind die Schweinsmedaillons mit Kroketten, auf der saisonal wechselnden Karte stehen u. a. auch Fischgerichte und Salate sowie Desserts. Kleiner Gastgarten. Hauptgerichte 10−15 €. Di Ruhetag. Hall 300, Tel. 03613-2291, www.pirafelner.at.
Stockhammer. Straßencafé im Admonter Ortszentrum. Leckeres hausgemachtes Eis, Kuchen- und Lebkuchenspezialitäten. Auch Snacks für den kleinen Hunger, Bruschetta, u. v. m. Tägl. außer Di 7.30-18.30, Sa ab 9, So ab 10 Uhr. Hauptstr. 346, Tel. 03613-2425, www.konditorei-stockhammer.at.
Grabneralm. Typische Almhütte auf knapp 1400 m Seehöhe, in ca. 1:30 Std. von Weng im Gesäuse zu Fuß erreichbar. Von der Terrasse fällt der Blick auf Hochtor und Reichenstein. Die Alm ist logischer Startpunkt für Touren in die Haller Mauern. Zum Zeitpunkt der letzten Recherche 2019 war die Alm wegen Renovierung geschlossen. Ein Termin für die Wiedereröffnung stand noch nicht fest.
Nationalpark Gesäuse
Der 2002 gegründete Nationalpark erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 120 km² nördlich und südlich des Ennsdurchbruchs. Lästerlich kühn recken sich die Gipfel der Kalkalpen in die Höhe. Bis heute ist das Gesäuse eine Region für Alpinisten geblieben.
Fußgängersteg über die Enns im Schatten der Hochtor-Gruppe
Während das Ennstal von Schladming bis Admont von großer Weite geprägt ist, rücken östlich der Klostermetropole die Kalkwände zusammen. Sie bilden ein enges Durchbruchstal, durch das sich der Fluss mühsam den Weg nach Osten bahnt. Die Enns bildet dabei Stromschnellen, der Fluss tost, schäumt und gurgelt. Das „Säuseln“ verhalf einer ganzen Region zu ihrem Namen. Streng genommen bezieht sich das „G’seis“, wie die Einheimischen sagen, lediglich auf das 16 km lange West-Ost-Tal vom Gesäuseeingang bei Admont bis zum Gesäuseausgang bei Hieflau. Den besten Blick auf die Nationalpark-Szenerie am Gesäuseeingang genießt man vom Holzsteg, der am Gasthaus Bachbrücke die Enns überquert. Das Hochtor ist mit 2369 m die höchste Gesäuse-Erhebung und lässt die Herzen der Alpinkletterer angesichts fast senkrecht in die Höhe ragender Felsen höherschlagen. Jenseits des Flusses gibt der 2224 m hohe Große Buchstein eine nicht minder imposante Erscheinung ab. Ein idealer Platz für ein Picknick ist das Naturerlebniszentrum Weidendom gegenüber dem erwähnten Gasthaus. Ansonsten machen sich die Siedlungsspuren in der steilen Schlucht rar, sieht man einmal von den wenigen Häusern um den Nationalpark-Pavillon in Gstatterboden ab. Luxuriöse Hotels, Seilbahnen und die übrigen Errungenschaften des modernen Alpintourismussucht man im Nationalpark vergebens. Abgesehen von der spektakulären Berglandschaft macht genau das den Reiz der Region aus. Wer ins Gesäuse fährt, möchte aktiv sein und sich bewegen: auf hohe Gipfel steigen, sich an steilen Felsen im Klettern üben oder Skitouren machen. Bewirtschaftete Schutzhütten gibt es auch hier - klein, familiär und gastfreundlich. Ein Beliebter Treffpunkt der Kletterer und Bergwanderer ist die Hesshütte zwischen Hochtor und Planspitze. Das ÖAV-Haus ist nach dem österreichischen Alpenpionier und „Vater des Gesäuses“ Heinrich Hess benannt (→ Kasten).
Gstatterboden
Dorfkirche von Johnsbach
Die Siedlung entpuppt sich als kaum mehr als eine Handvoll alpenländischer Gehöfte auf halber Strecke zwischen Gesäuseeingang und -ausgang. Die Lage im Zentrum des Nationalparks macht andererseits Gstatterboden zu einem perfekten Ausgangspunkt für Touren: vom Parkplatz Kummerbrücke auf dem Wasserfallweg zur Hesshütte; über das Buchsteinhaus zu den Klettersteigen in der Buchstein-Gruppe; über die Ennstaler Hütte - die älteste Gesäuse-Schutzhütte - auf den aussichtsreichen Tamischbachturm (2035 m). Außerdem befindet sich der moderne Nationalpark-Pavillon in Gstatterboden. Der Holz- und Glasbau beherbergt neben einem Café-Restaurant eine interaktive Wechselausstellung zur Topografie und Geologie der Gesäuseregion.
♦ NP-Pavillon: Anfang Mai bis Ende Okt. tägl. 10-18 Uhr. Gstatterboden 10, www.nationalpark.co.at.
Johnsbach
Das Johnsbachtal ist der Prototyp eines paradiesisch-ursprünglichen Alpentales mit zwei unterschiedlichen Gesichtern: Vom erwähnten Wirtshaus Bachbrücke am Gesäuseeingang bis nach Johnsbach zwängen sich Bach sowie Straße durch eine enge, raue Schlucht, die zwischen Hochtor- und Reichenstein-Gruppe im rechten Winkel von der Enns südwärts führt. In Johnsbach, nur eine Handvoll Häuser um das Traditionsgasthaus zum Donner, lohnt neben der Kirche eine Besichtigung des Bergsteigerfriedhofs(→ Kasten). Hinter Johnsbach ändert sich die landschaftliche Szenerie: Das Tal knickt nach Osten ab, das Gebirge zeigt sich von seiner sanften Seite. Die waldreiche Gebirgskette südlich des Johnsbachtals besteht aus Grundgestein (Granit und Gneis) und zählt daher bereits zu den Zentralalpen, wohingegen der Admonter Reichenstein im Westen aus Kalk besteht. Die meisten Quartiere befinden sich in diesem Talabschnitt auf ca. 850 m Höhe. Schlackenfunde aus der Bronzezeit im Almgebiet am hinteren Talschluss verweisen auf den Abbau von Kupfer und Erz. Bergmännische Spuren finden sich ebenfalls in der Odelsteinhöhle, die wegen ihrer grünlich-blauen Aragonitkristalle bei Mineralienfreunden bekannt ist und im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.
♦ Odelsteinhöhle: Führungen Mai bis Okt. Mi/Sa 9.30-13 Uhr. Der Ausflug dauert 3 Std. 15 €, erm. 12 €. Nach Voranmeldung mind. 1 Tag vorher unter Tel. 03611-216, im Infobüro Admont oder beim Kölblwirt (→ Übernachten/Essen & Trinken).
Die Erschließung des Gesäuses und der Johnsbacher Bergsteigerfriedhof
Trotz der Adelung zum Nationalpark ist das Gesäuse eine beschauliche Region geblieben, die von den touristischen Massen verschont wird. Dies war früher anders, denn das Gesäuse ist eine Wiege des Alpinismus. Als „Universität des Bergsteigens“ wird die steile Gebirgswelt mit ihren mannigfaltigen Herausforderungen für Alpinkletterer häufig bezeichnet. Gründe für den Aufschwung gegen Ende des 19. Jh. waren die romantische Sehnsucht der Städter nach unverfälschter Natur und die Eröffnung der Kronprinz-Rudolfs-Bahn im Jahr 1872. Vor dem Zeitalter des Tourismus streiften hier lediglich Almbauern, Mönche aus Admont oder Wilderer umher. Ein legendärer Wilderer war der „Schwarze Peter“, der seit 1850 immer wieder den Rosskuppengrat am Hochtor durchstieg, um erfolgreich zu fliehen. Vor seinem Tod soll er das Geheimnis dem Forstmeister preisgegeben haben, der wiederum 1877 den Bergsteigerpionier Heinrich Hess auf diesen „Pfad“ hinwies. Heinrich Hess führte erstmals eine touristische Begehung des „Peternpfads“ durch, wie die technisch anspruchsvolle Strecke auf den Spuren des Wilderers heute heißt. Dem Wiener Alpinisten gelangen zudem zahlreiche Erstbegehungen, durch die er das Gebirge für kommende Generationen erschloss. Sein 1884 erschienener „Special-Führer durch das Gesäuse“ ist das erste deutschsprachige Handbuch über eine Alpenregion! Trotz des zuverlässigen Gesäuse-Führers blieben Unglücke nicht aus: Den Pionieren mangelte es nicht nur an geeigneter Ausrüstung, sondern auch an der Erfahrung, schwierige Passagen oder die Witterungsverhältnisse vernünftig einschätzen zu können. Der erste tödliche Unfall geschah 1885, Auftakt einer langen Serie weiterer Tragödien. Weil aber für den Transport der Toten in deren Heimatstädte das Geld fehlte, wurden sie auf dem Johnsbacher Gottesacker begraben. Alsbald musste der Friedhof neben der Pfarrkirche zum hl. Ägidius erweitert werden. Die Einheimischen wurden weiter auf dem südlichen Areal bestattet, während die Fremden ihre Plätze hauptsächlich im östlichen und nördlichen Teil des Friedhofs erhielten. Bis 1958 waren es 300 namentlich bekannte Verunglückte, etwa ein Drittel von ihnen fand auf dem Johnsbacher Bergsteigerfriedhof seine letzte Ruhe. Der prominenteste Bergpionier, der hier bestattet liegt, ist der Maler Gustav Jahn, der in Wien die Akademie der Künste absolviert hatte und mit plakativen Alpenansichten im Auftrag der Staatsbahnen einem weiteren Kreis bekannt geworden war. Am 17. August 1919 stürzte er an der Ödsteinkante mit seinem Seilgefährten ab und starb im Alter von 40 Jahren. Wie viele Alpinisten damals war Gustav Jahn ohne Bergführer unterwegs, eine Absicherung erfolgte nur, wenn sie unumgänglich war. Der Friedhof ist heute ein nationales Kulturgut mit einem Sammelsurium unterschiedlicher Grabkreuze und -steine. Die Gedenkstätte für die Bergtoten an der Mauer wurde 1958 von der Gesellschaft der Alpinen Vereine Österreichs errichtet.
Basis-Infos Gesäuse
Information Das Nationalpark-Infobüro ist in Admont. Als Infopoint fungiert ebenfalls der Nationalpark-Pavillon in Gstatterboden. Tel. 03613-2116020, www.nationalpark.co.at.
Hin & weg Die Gesäusestraße (B 146) trifft hinter dem Gesäuseausgang in Hieflau auf die Steirische Eisenstraße.
Bahn: Die Bahn durch das Ennstal verkehrt Sa/So 1-mal in beide Richtungen mit Halt in Hieflau, Gstatterboden, Johnsbach und Admont.
Bus: Die Linie 912 verbindet Admont mit Hieflau, Linie 917 Admont mit Johnsbach. Letztere ist ein „Rufbus“ und muss mind. 1 Std. vorher bestellt werden (Tel. 03613-4170).
Sammeltaxi (Gseispur): Von Mai bis Okt. tägl. 8−20 Uhr. 1 Std. vorher anrufen. 9,50 € pro Pers., Bahnhofstransferpauschale 40 €. Tel. 03613-2100099, www.gesaeuse.at/mobil.
Veranstaltungen Advent im Weidendom. Stimmungsvoller Weihnachtszauber mit Basteln, Lagerfeuer, Wanderungen und Schlittenfahrten. Kostenloser Busshuttle von Admont und St. Gallen/Hieflau. Sa/So um den Krampustag am 5. Dez.
Sport und Aktivitäten im Gesäuse
Klettern Wasserfallweg. Der versicherte Steig ist bereits 1891 erbaut worden, Alpinpionier Heinrich Hess vollbrachte (noch ohne Versicherungen) die Erstbegehung. Für geübte Wanderer machbar. Start ist an der Kummerbrücke im Ennstal, Ziel ist die Hesshütte.
Buchstein Südwandband. Vom Buchsteinhaus erreicht man den Einstieg zum Klettersteig in einer Stunde, das Buchsteinhaus ist von Gstatterboden oder vom Naturerlebniszentrum am Weidendom erreichbar (Schwierigkeitsstufe A/B).
Teufelsteig. Der Klettersteig ist nur für Geübte zu empfehlen (Schwierigkeitsgrad B/C), der Einstieg erfolgt in 30-45 Min. von der Ennstalerhütte oberhalb von Gstatterboden.
Radeln Der Ennstal-Radweg (R7) führt durch die Ennsschlucht.
Hochscheibentour. Die ausgewiesene Mountainbikestrecke führt von Gstatterboden auf Forstwegen zur Hochscheibenalm unterhalb des Tamischbachturms und von dort hinunter nach Hieflau (15 km). Geöffnet Juni bis Aug. 7-20 Uhr, Mai und Sept./Okt. bis 18 Uhr.
Radverleih. MTBs (15 €/Tag) sowie E-Bikes (25 €) verleiht im Sommer der Nationalpark-Pavillon in Gstatterboden.
Rafting Rafting- und Kajaktouren auf der Enns bieten mehrere Agenturen von Mai bis Mitte Okt. an, u. a. Outdoor-Adventures für 55 € (Dauer: 4 Std.). Tel. 03612-25343, www.rafting.at.
Wandern Bergtouren sind hier ohne Zweifel lohnend, aber fast immer mit der Bewältigung großer Höhenunterschiede verbunden. Neben Trittsicherheit ist eine gute Kondition daher unabdingbar.
Bachbrücke/Weidendom: Für Familien mit Kindern bietet sich der Au-Erlebnisweg und der Sagenweg an. Letzterer führt ins Johnsbachtal, Schautafeln erzählen von Geschichten um den „Wilden John“. Ebenfalls familientauglicher Wanderweg nach Gstatterboden (Gehzeit: ca. 1:30 Std.).
Wanderung 4: Im Gesäuse - über die Gsengscharte ins Haindlkar
Rundwanderung für trittsichere Berggeher mit fantastischen Ausblicken
Gstatterboden: Der 2035 m hohe Tamischbachturm ist ein klassischer Aussichtsgipfel (u. a. Hochschwab-Blick), der auch für Normalgeübte problemlos erreichbar ist, wenn man von dem Höhenunterschied von 1500 m einmal absieht (Gehzeit via Ennstaler Hütte: ca. 7 Std.).
Johnsbach: Vom Donnerwirt sind es ca. 2:30 Std. zur Mödlinger Hütte auf dem Kamm des Johnsbacher Höhenwegs. Von der Einkehr gelangt man auf dem Nordalpenweg in 2 Std. zur Oberst-Klinke-Hütte in der Kaiserau. Ein empfehlenswerter Abstecher führt von der Mödlingerhütte zum Aussichtspunkt Heldenkreuz (Gehzeit hin und zurück: ca. 1 Std.).
Kölblwirt/Oberes Johnsbachtal: Der Almrundweg verläuft großteils auf Forstwegen und ist auch mit mittlerer Kondition zu meistern. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten (Gehzeit: ca. 3 Std.). Der Aufstieg zur Hesshütte dauert ca. 3 Std. (www.hesshuette.at).
Übernachten/Essen & Trinken im Gesäuse
Kölblwirt. Traditioneller Familienbetrieb am Ende des Johnsbachtals. Viele Wanderwege beginnen hier, u. a. der Aufstieg zur Hesshütte. Gemütliche Gästezimmer mit Bauernstubenflair, gutbürgerliche Küche. Beliebt ist das Styria-Beef mit Fleisch aus hauseigener Biolandwirtschaft, z. B. gegrillt mit Erdäpfeltascherl (Hauptgerichte um 15 €). DZ ab 78 €. Johnsbach 65, Tel. 03611-216, www.koelblwirt.at.
Gesäuse-Lodge. 4 modern ausgestattete Apartments für 2−6 Pers. mit Küchenzeile für Selbstversorger. Das Haus in Alleinlage liegt oberhalb von Gstatterboden, teils mit Balkon und Ausblick auf die Planspitze. Auf Wunsch Frühstücksbuffet. DZ ab 86 € inkl. Frühstück. Der NP-Pavillon mit Restaurant und Café ist 5 Gehmin. entfernt. Ganzjährig geöffnet. Gstatterboden 3, Tel. 0664-4625956, www.gesaeuse-lodge.at.
Camping Forstgarten. Großzügige Anlage in naturschöner Waldlandschaft, Betreiber sind die Steiermärkischen Landesforste. Beachvolleyball, Spielplatz, Lagerfeuerstelle, einfache Sanitäreinrichtungen. Mai bis Okt. 2 Pers. mit Zelt 19 €. Johnsbach 105 (10 Gehmin. westlich von Gstatterboden am anderen Ufer des Flusses), Tel. 0664-8252323, www.landesforste.at.
Zum Donner. Das volkstümliche Dorfgasthaus im Johnsbacher Ortszentrum ist Ausgangs- und Endpunkt für Touren zur Mödlinger Hütte. Gemütliche Stube, schattiger Gastgarten unter Kastanien, ein Klassiker ist das mit Zwiebeln, Schinken und Pilzen gefüllte Donner-Schnitzel. Hauptgerichte ca. 10 €. Okt. bis Mai Mo/Di geschlossen. Auch Gästezimmer (DZ 76 €). Johnsbach 5, Tel. 03611-218, www.donnerwirt.at.
Zur Bachbrücke. Ausflugsgaststätte am Weidendom in der Nähe des Gesäuse-Eingangs, besonders Sa/So ein beliebter Bikertreff, mit Pension. Großer und schattiger Biergarten mit zünftigen Holztischen und -bänken. Traditionelle Hausmannskost zu kleinen Preisen, auch Kaffee und Kuchen. Mai bis Okt. tägl. ab 9 Uhr. Krumau 97, Tel. 03611-50036, www.bachbruecke.at.
Bio/Regional Kölblalm. Ein Almidyll oberhalb des Johnsbachtals wie aus guten alten Zeiten auf 1100 m Höhe. Urig, gemütlich und bio-zertifiziert. Sehenswert ist im Innern die Rauchküche mit geschwärztem Gewölbe. Kleine Jausen, leckerer hausgemachter Kuchen, Almbuttermilch u. v. m. Mitte/Ende Mai bis Ende Sept., in der Vor- und Nachsaison nur am Wochenende. Herrliche Lage am Almrundweg, kurzer Aufstieg in 30 Min. vom Wanderparkplatz Ebnerhof am hintersten Abschluss des Johnsbachtals. Tel. 03611-216.
Haindlkarhütte. Herzlicher Empfang auf 1100 m Höhe nach schweißtreibendem Anstieg vom Parkplatz Haindlkar in der Ennsschlucht (Gehzeit: ca. 1:30 Std.). Fantastischer Blick von der Terrasse auf die Hochtorwand. Schmackhafte Jausen mit einem Schuss Kreativität, z. B. Schafskäse im Speckmantel mit Gemüse. Zimmer und Bettenlager (DZ 68 €, Bett im Lager 20 €). Mai bis Mitte Okt. geöffnet. Tel. 0664-1140046, www.alpenverein.at/haindlkarhuette.
Mödlinger Hütte. ÖAV-Schutzhütte in aussichtsreicher Lage am Nordalpenweg bzw. am Johnsbacher Höhenweg, bekannt für gute Küche. Gemütliche Stube, die Küche verarbeitet vorzugsweise regionale Zutaten, eine Spezialität ist Xseis-Wildbrettl. Leckere Strudel, Weine und Schnäpse. Das Haus ist die einzige umweltzertifizierte Berghütte im Gesäuse. Von Johnsbach in ca. 2:30 Std. zu Fuß erreichbar. Übernachtung im DZ (66 €) oder Bettenlager (ab 11 €). Mitte Mai bis Okt. und Silvester/Neujahr. Tel. 0676-7888825, www.moedlingerhuette.at.