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Östliche Obersteiermark

Im Vergleich zur westlichen Ober­steiermark geht es hier deut­lich ruhiger zu. Eine Ausnahme bildet der quick­leben­dige Wallfahrtsort Maria­zell. Als Highlight der Industrie­kultur ent­puppt sich der Erzberg. Der geo­grafische Ankerpunkt der Region ist das Hochschwab-Massiv.


Wahrzeichen der östlichen Ober­steiermark ist der Erzberg bei Eisenerz. Weil die Ressourcen zahlreiche Menschen in Lohn und Brot brachten, wird er von Ein­heimischen häufig als „steirischer Brotleib“ bezeichnet.

Örtliche Broschüren bezeichnen den öst­li­chen Teil der Obersteiermark als Hoch­steiermark. Hinter dem Label steckt mehr als eine schlichte Urlaubs­re­gion, denn die Hochsteiermark deckt ein riesiges Terrain ab, das sich vom Ge­säuse bis zum Semmering an der Gren­ze zu Niederösterreich erstreckt (www.hochsteiermark.at).

Verbindendes Kennzeichen der Ge­birgs­region ist die Industriekultur. Der Reichtum an Bodenschätzen beförderte seit der frühen Neuzeit die Ansiedlung von verarbeitenden Betrieben; ober­stei­ri­sche Edelmetalle und Erze waren vie­ler­orts in Europa Basis für die In­dus­tr­i­a­li­sie­rung. Eine spannende Zeitreise hef­tet sich heute auf die Spuren des vor­maligen Booms: Besonders ergiebig ist die Suche nach Relikten der In­dus­trie­kultur an der Steirischen Eisen­stra­ße, die von Leoben in die Eisenwurzen führt. Im Jahr 2018 wurden die berg­männi­schen Traditionen entlang der Rou­te in das nationale Verzeichnis des im­ma­teriellen Kulturerbes in Öster­reich aufgenommen (www.eisenstrasse.co.at).

Die wirtschaftliche Blüte ist Ver­gan­gen­heit. Heute offenbart die Hoch­steier­mark eine nicht zu übersehende Struk­turschwäche, die zum Wegzug der Bewohner aus den Alpentälern führte. Die Bergwelt ist weniger gut er­schlos­sen als im Westen der Ober­steier­mark, die touristische Infrastruktur vie­ler­orts lückenhaft. Wanderer sind nicht selten allein auf weiter Flur, be­son­ders im abgelegenen Hochschwab-Gebiet. Rund um den 2277 m hohen Gipfel führte die Abwesenheit von Menschen dazu, dass Alpenflora nach Kräften gedeiht und Gäm­sen sich ungehin­dert ausbreiten.

Eine Ausnahme­er­schei­nung ist das Maria­zeller­land ganz im Nord­osten. Rund um die Wall­fahrts­metropole Ma­ria­zell führte die Nähe zu Wien und zum Donautal zu einem tou­ristischen Aufschwung, der ei­nen Vergleich mit Ge­bieten der west­li­chen Ober­steier­mark nicht zu scheuen braucht.

Was anschauen?

Basilika Mariazell: Das spirituelle Herz der östlichen Obersteiermark schlägt ganz weit im Nordosten − in Mariazell. Ma­rienwunder waren in der Ver­gan­gen­heit der Grund für den Zustrom der Pil­ger und für den Bau der grandiosen Kirche.

Radwerk IV in Vordernberg: Das ein­drucks­volle Denkmal der In­dus­trie­kul­tur an der Eisenstraße sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Tour durch das Radwerk entführt auf sinnliche Weise in die Welt der Hochöfen und Mon­tanverarbeitung.

Rosegger-Gedenkstätten in und um Krieg­lach: Wer sich auf den Spuren des stei­rischen „Nationaldichters“ Peter Ro­seg­ger bewegt, kommt um die Ge­denk­stät­ten und die Museen in der „Wald­hei­mat“ nicht herum. Auch das Ge­burts­haus des Dichters in den Fisch­bacher Al­pen kann man besichtigen.

Stift Neuberg an der Mürz: Der go­ti­sche Sakralbau im Oberen Mürztal zählt zu den schönsten Kirchen der öst­li­chen Obersteiermark. Im Stift­s­ge­bäu­de befinden sich eine Glasbläserei und ein Naturkundemuseum.

Was unternehmen?

Erzberg: Der Tagebau prägte die Gestalt der Bergpyramide bei Eisenerz. Heute ist das Wahrzeichen an der Ei­sen­straße Zen­trum und Ausgangs­punkt vieler Ak­tivitäten. Wie wäre es mit einem Gang durch den Stollen oder einer Fahrt mit dem Hauly-Bagger auf den Erzberg-Stufen?

Palfauer Wasserloch: Die Eisenwurzen sind reich an geologischen Attrak­tio­nen. Am bekanntesten ist das Palfauer Was­serloch. Die Karstquelle ist über eine Klamm zugänglich, durch die ein gut aus­gebauter Steig verläuft.

Semmering-Bahn: Seit 1998 ist die Bahntrasse von Niederösterreich auf den Semmering-Pass ein Weltkultur­er­be der UNESCO. Wer nicht im Zug sit­zen möchte, kann Brücken und Via­duk­te alternativ vom Wanderweg aus be­gutachten.

Rafting auf der Salza: Vielen gilt der türkisfarbene Fluss in den Eisenwurzen als schönste Gewässerperle in der Ober­steier­mark. Am besten lässt sich die fan­tas­tische Landschaft auf einer Boots­fahrt erleben.

Museumsstadt Mürzzuschlag: Falls das Wetter zu schlecht für ein Aktiv­pro­gramm in freier Natur ist, empfiehlt sich die Fahrt nach Mürzzuschlag. Die Industriestadt punktet mit gleich drei über­aus interessanten Museen: dem Win­ter­sportmuseum, dem Brahms­muse­um sowie dem Südbahnmuseum.

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