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3. Kindheit und Jugend von Franziskus

Franziskus wurde um 1181 als Sohn eines reichen Tuchhändlers geboren. Seine Mutter mit Namen Pica (Elster) stammte wahrscheinlich aus Südfrankreich. Sie gab ihrem Kind den Namen Johannes Baptista, doch der Vater, der während der Geburt in Frankreich weilte, nannte nach der Rückkehr seinen Sohn „Francesco“ (= der Franzose). Als Heranwachsender half Franziskus im Geschäft seines Vaters mit und lernte lesen, schreiben und rechnen. Wahrscheinlich kannte er auch die Erzählungen aus dem ritterlichen Frankreich (Artussage, Rolandslied). Er sang gerne Lieder in französischer Sprache und träumte von Heldentaten und Rittertum. Aufgrund des väterlichen Reichtums konnte Franz eine sorglose Jugend genießen. Er leistete sich teure Kleider und lud Freunde zu aufwändigen Gelagen ein. In diesen großzügigen bis verschwenderischen Gesten wollte er die höfische Kultur nachahmen.

Einen entscheidenden Einschnitt brachte die Kriegsgefangenschaft im Jahr 1202. Doch selbst im Kerker von Perugia blieb Franziskus fröhlich und guter Laune. Seine Mitgefangenen hielten ihn deshalb für etwas verrückt. Nach dem Freikauf durch seinen Vater blieb Franz für längere Zeit krank. Die Kerkerhaft forderte ihren Tribut, und so war Franziskus für den Rest seines Lebens ein von Krankheiten gezeichneter Mensch. Die körperlichen Leiden, aber auch die Erschütterung durch den Krieg führten Franziskus in Grenzerfahrungen, die sein bisheriges Weltbild ins Wanken brachten.

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