Читать книгу Das geheimnisvolle Kleekreuz - Andreas Max Allemann-Fitzi - Страница 11

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Dieses Kapitel, einer Vorliebe Klees folgend, beenden wir mit einem vorläufig zusammenfassenden „Rückblick.“

Klar ist - was übrigens längst mehrfach entdeckt -, Paul Klee war nicht nur ein eigenständiger, eigentümlicher und unverwechselbarer Maler, er war nicht nur Geiger von hoher Virtuosität, er war nicht nur ein Poet von besonderer Begabung.

Ich wage es gar, ihn als Genius universalis zu nennen.

Klee kann nur ganzheitlich durch die Schrift, das Bild und die Musik gedeutet, erkannt und verstanden werden. Seine Hinterlassenschaft besteht aus diesen drei umfassenden und zusammenhängenden Einheiten seines gesamten Lebenswerkes und dessen Ausserordentlichkeit, was folgendes unterstreicht:

Gotthold Ephraim Lessings „Laokoon: oder über die Grenzen der Mahlery und Poesie“ (1766), wo Lessing, aufklärend wertende Abgrenzungen von Literatur und bildnerischen Darstellungen zu vermitteln suchte. Das löste bei Paul Klee in IV. der „Schöpferische Konfession“ mehrheitlich erhebliches, unmutiges Stirnrunzeln aus.

„Bewegung liegt allem Werden zugrunde. In Lessings Laokoon, an dem wir einmal jugendliche Denkversuche verzettelten, wird viel Wesens aus dem Unterschied von zeitlicher zu räumlicher Kunst gemacht. Und bei genauerem Zusehen ist’s doch nur gelehrter Wahn. Denn auch der Raum ist ein zeitlicher Begriff. Wenn ein Punkt Bewegung und Linie wird, so erfordert das Zeit.“ […]

Klee selbst befasste sich unermüdlich mit dem Gegenteil, nämlich die Musik, die Schrift mit dem Bild zu verknüpfen und in Einklang zu bringen. Graphik, Poesie, textliche Erklärungen und die Aussagekraft der Musikalität, verschmilzt Paul Klee zu einer noch nie dagewesenen Bildsprache.

2 Felix Klee: „Seine Tagebucheintragungen waren wohl ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für seine Rechenschaft bestimmt. Mein Vater gewährte zu seinen Lebzeiten niemandem, also auch mir nicht, Einblick in sein persönlichstes Bekenntnis.“

Herausgegeben und eingeleitet im Verlag M. Dumont Schauberg Köln (Originalskriptum F. Klee) Es ist die erste getreue Schreibmaschinen-Abschrift der durchnummerierten, handschriftlichen Bekenntnisse seines Vaters, Paul Klee

3 Paul Klee schreibt im Tgb. 685: „Rousseaus, Bekenntnisse haben schon von vornherein den Fehler, dass er sie seinen Freunden vorlas.“ Rousseaus Bekenntnisse gefielen Paul Klee weniger, Grillparzer fand er beispielhaft.

Das geheimnisvolle Kleekreuz

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