Читать книгу Star Wars. 100 Seiten - Andreas Rauscher - Страница 7

Die kurze Blüte des New Hollywood

Оглавление

1967 leitete der unerwartete Erfolg der Gangster-Ballade Bonnie and Clyde und der Tragikomödie The Graduate (Die Reifeprüfung) den zeitweiligen Siegeszug des New Hollywood ein. Besiegelt wurde der Generationswechsel in Hollywood durch das Road Movie Easy Rider (1969), das mit geringem Budget produziert worden war und ein Vielfaches an Gewinn einspielte. Easy Rider entwickelte sich zum Kultfilm einer ganzen Generation und wurde zum indirekten ästhetischen Manifest der poetisch-realistischen Strömung des New Hollywood, ähnlich, wie es Star Wars knapp zehn Jahre später für den modernen Genrefilm werden sollte.

New Hollywood setzte sich aus zwei konstituierenden Strömungen zusammen: Eine Fraktion interessierte sich im Zug der europäischen Neuen Wellen für ein anderes, aufrichtigeres und aufregenderes Verhältnis zur Wirklichkeit. Entgegen der Hollywood-Ideologie einer in sich geschlossenen Erzählung, in der alles am Ende nachvollziehbar aufgehen muss, bleiben die Geschichten häufig einfach offen. Die Charaktere sind keine mustergültigen Helden. Sie verstricken sich in Widersprüche und lassen sich treiben. Die Handlung bringen andere voran, manchmal mit fatalen Auswirkungen für die Protagonisten. Die in den realistischen Filmen des New Hollywood eingesetzte Musik spielt häufig eine zentrale Rolle. Die Entdeckungsreisen der Road Movies führen geographisch immer häufiger in die von Hollywood bisher ignorierten Ecken Amerikas. Die zweite, sich immer wieder auch mit der ersten überschneidende Tendenz nutzt hingegen die intensive Auseinandersetzung mit der Genregeschichte und mit den erfinderischen Möglichkeiten des Kinos. Spielberg konnte auf einem einsamen Highway eine intensive Verfolgungsjagd zwischen einem einfachen Handelsreisenden und einem dämonischen LKW (Duel, 1971) inszenieren, Lucas hingegen die Jugenderinnerungen an nächtliche Touren durch eine kalifornische Kleinstadt in American Graffiti (1973). Im Unterschied zu den ständig on-the-road-and-on-the-run arbeitenden Kollegen fühlten sich die sogenannten movie brats (von engl. brat, ›ungezogenes Kind‹) um George Lucas aber auch im Studio wohl. Die Sets dekorierten sie nach eigenen Vorlieben um. Ohne es direkt zu beabsichtigen, fanden sie dabei die Formel für zukünftige Erfolge.

Star Wars. 100 Seiten

Подняться наверх