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Aufzeichnungen

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1 Louisa Burns, DO, Basic Principles (Nachdruck), Editions Spirale, Montreal, 2007, S.102f. Dt. Übers. v. C. Hartmann

2 Trowbridge, Andrew Taylor Still 1828-1917, JOLANDOS, Pähl, 2005, S. xiii.

3 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Osteopathie_(Alternativmedizin), 15.09.2013. Einige Aussagen zu Still sind übrigens nachweislich falsch. Mit historischen Quellen eindeutig belegbare Gegendarstellungen werden konsequent ignoriert, was eine berufspolitisch handelnde Redaktion vermuten lässt. Interessierte finden die korrekten Darstellungen der fehlerhaften Aussagen im Diskussionsbereich (2013). Interessierten an diesem Themenkomplex sei an dieser Stelle The DOs: Osteopathic Medicine in America (Gevitz) wärmstens ans Herz gelegt. Auch Gevitz stellt am Ende des brillanten Buches die sarkastische Frage, was denn eigentlich der Unterschied zwischen osteopathischer und allopathischer Medizin sei und Osteopathie keine Zukunft hat, wenn sie diese Frage nicht beantworten kann.

4 Siehe hierzu insbesondere die Einleitung des Übersetzers im Anschluss.

5 [Anm. d. Hrsg.:] Auf Wunsch der Verfasserin wird das Vorwort im Englischen Original abgedruckt. Die Deutsche Übersetzung folgt im unmittelbaren Anschluss.

6 Es ist möglicherweise hilfreich, wenn ich betone, dass diese auf der Unabhängigkeitserklärung, dem ‚Amerikanischen Transzendentalismus‘ und der pragmatistischen Weiterentwicklung (s. dazu gleich) basierende Bewegung der Aufklärung in den Vereinigten Staaten in einem beachtlichen politischen und religiösen Gegensatz zu der heute in den Vereinigten Staaten dominierenden politischen und religiösen Strömung protestantischer Fundamentalisten steht. Man sollte Still, der beispielsweise Freimaurer war, nicht mit derartigen Positionen in Verbindung bringen.

7 Carl P. McConnell, DO, The Teachings of Dr. Still, Third Paper, JAAO August 1915, 641 – 651. Er bringt Stills Konzept besonders mit dem neu entstandenen Pragmatismus zusammen. Da Charles Peirce damals schon aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden war, übersieht McConnell die Beziehungen, die auch zu diesem Philosophen bestehen. – Der Pragmatismus unterstellt, dass sich die Wahrheit von Überzeugungen, Behauptungen, Lebensentwürfen, Philosophien usf. nur so zeigt, dass man sich ihre praktischen Wirkungen genau vorzustellen vermag und wenn möglich, auch überprüft. Schon Aristoteles hatte daraufhin gewiesen, man erkenne am besten, was eine Badewanne sei, wenn man sich hineinlege…

8 Wilborn Deason, DO, Dr. Still – Nonconformist. How the ‚Old Doctor‘ reached His Conclusions on Osteopathy, The Osteopathic Profession August 1934, 22 – 25, 44 – 46; ders., Body Fluids. The Original Osteopathic Concept: The Influences Behind Dr. Still ’s Theories as Revealed in His Writings and Interviews. Part II, Mai 1940, 20 – 23.43 – 45.

9 Carol Trowbrigde, Andrew Taylor Still (1828 – 1917), Pähl 2003.

10 James und Rene McGovern, Dein innerer Heiler! Pähl 2003.

11 Walter Llewellyn McKone, DO, Osteopathic Medicine. Philosophy, Principles and Practice, Oxford u. a. 2001.

12 Jane Stark, Still ’s Fascia, Thesis Toronto 2003. Sie steht derartigen Interpretationen wie in Anm. 8 eher skeptisch gegenüber, weil sie den Sinn von Texten in der hinter ihnen liegenden Intention eines Autors oder einer Autorin sieht. Dabei ist sie davon überzeugt, dass diese Intention in den Texten Stills bislang wenig entdeckt worden sei. – Einen Überblick über den Diskurs der letzten 200 Jahre zum grundlegenden hermeneutischen und historischen Thema findet sich bei Martin Pöttner, Art. Wirkungsgeschichte, Theologische Realenzyklopädie (36) 2004, 123 – 131.

13 Martin Pütz, Einleitung, in: Ralph Waldo Emerson, Die Natur. Ausgewählte Essays, Stuttgart 2000, 9 – 81, insbesondere 27 – 51 zum ‚Amerikanischen Transzendentalismus‘.

14 Vgl. Emerson, Natur (s. Anm. 13), 85. Emerson (1803 – 882) war als poetischer Philosoph eine der Hauptfiguren des Transzendentalismus. Mit dem teilweise anders gesonnenen Herbert Spencer verband ihn eine Mitgliedschaft im Twilight Club.

15 Vgl. Pütz (s. Anm. 13) mit einigen instruktiven Beispielen.

16 Vgl. z. B. Andrew Taylor Still, Philosophy of Osteopathy, Kirksville/Missouri 1899, 26. Vgl. hierzu auch Christian Hartmann/Martin Pöttner, Triune Osteopathy, Osteopathische Medizin 6/2 (2005), 19 – 23. Einschränkend muss aber darauf hingewiesen werden, dass Still in Research and Practice das Modell explizit nicht wiederholt hat.

17 Zum Verfahren Stills aus einem grundlegenden Gegensatz (life is dual) eine dreifach differenzierte Einheit zu bilden, vgl. insbesondere Stark (s. Anm. 12), 178f. Dabei ist der Mann/Frau-Gegensatz wichtig, aber auch der Gegensatz von himmlischen und irdischen Körpern. Dies wird vor einem romantischen bzw. transzendentalistischen Hintergrund reflektiert und bildet den Spannungsbogen, woraus Leben entsteht. Hieraus erklärt sich entsprechend die Verwendung des Ausdrucks biogen bei Still. Vgl. auch den anregenden Versuch von Peter Wührl in: Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 1/2005, 34f.

18 Nach McKone (s. Anm. 11), 148ff, sieht dies bei John Martin Littlejohn dann schon anders aus. Zu betonen ist hierbei freilich, dass Littlejohn keine dreifach differenzierte, sondern nur eine zweifach differenzierte Einheit (body/mind) kennt.

19 Thomas A. Sebeok, Jean Umiker-Sebeok, Du kennst meine Methode. Charles S. Peirce und Sherlock Holmes, Frankfurt/M. 1982 (es NF 121).

20 Vgl. Thure von Ueküll u. a., Psychosomatische Medizin, München u. a. 1996, 13 – 62 u. ö. Dabei wäre diese Medizin über Stills mechanistisches Konzept mutmaßlich ebenso erstaunt und würde es kritisieren wie sie dies auch für den Mainstream der Schulmedizin tut.

21 Autobiografie, Kapitel XXIX u. ö. Vgl. z. B. den Swedenborgianer und Spiritisten Andrew Jackson Davis, The Great Harmonia (Vol. I). The Physician, Boston o. J., 70ff, als Parallele; zu ihm vgl. Jane Stark (s. Anm. 12), 172f, 222, 226 ff u. ö. Sie hat mir freundlicherweise den Zugang zu diesem Buch ermöglicht.

22 Er denkt vor allem an Johann Wolfgang von Goethe und Edmund Husserl. Amerikatypischer wäre aber der auch dort immer noch zu wenig bekannte Charles Peirce gewesen. McKone hat das große Verdienst auf den Zusammenhang der Tradition deutscher Auswanderer im Kontext des Vormärz und der gescheiterten Revolution von 1848 hinzuweisen. Ähnlich schon John Martin Littlejohn, Lectures in Psycho-Physiology, Kirksville, Missouri, 1899, 2: German philosophy then made its way to America chiefly through the writings of Coleridge and Emerson.

23 Herbert Spencer, Die ersten Prinzipien der Philosophie, Pähl 2003. Zu einer allgemeinen Charakteristik vgl. dort meine Einleitung.

24 Deason, Dr. Still – Nonconformist (s. Anm. 12), 22.

25 Rudolf Virchow, Cellularpathologie, Berlin 1858. Es handelt sich um Vorlesungen, die Virchow vor allem vor Ärzten in Berlin vorgetragen hat. Sie erschienen in englischer Übersetzung 1860 in London. Der Herausgeber besitzt ein Exemplar aus den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts aus Beständen der medizinischen Abteilung der U. S. Army. Auch so könnte Still mit diesem Buch in Kontakt gekommen sein.

26 Deason, Dr. Still – Nonconformist (s. Anm. 8), 24.

27 Autobiography, Kirksville 1908, 214; Philosophy of Osteopathy (s. Anm. 16), 228; The Philosophy and Mechanical Principles of Osteopathy, Kansas 1902, 178.

28 Body Fluids (s. Anm. 8).

29 Autobiography (s. Anm. 37), 137; vgl. aber Philosophy of Osteopathy (s. Anm. 16), 14. Nach McKone (s. Anm. 11), 17, hieß er freilich Neal, wie dies auch der Philosophy of Osteopathy zufolge vielleicht der Fall ist (mit entsprechend einschlägigen Hinweisen). Er soll nach der Rückkehr nach Schottland die First Principles für Still gekauft und in die Vereinigten Staaten gesandt haben. Die entsprechende Passage in der Autobiography steht zudem innerhalb einer allegorisch-fiktiven Passage.

30 Virchow (s. Anm. 25), 353 u. ö.

31 Virchow (s. Anm. 25), 356.

32 Virchow (s. Anm. 25), 359.

33 Die etwas gezwungene Verwunderung bei Charles Peirce, Herbert Spencers Philosophy (1890), Writings of Charles Peirce. Volume 6, 39 – 09, die als Zeitdokument auf eine breite Akzeptanz Spencers in den Vereinigten Staaten schließen lässt. Peirce trat 1890 eine Artikelkampagne in der New York Times los, hatte aber keinen Erfolg. – Zur Rezeption Spencers in Nordamerika vgl. auch Littlejohn (s. Anm. 22), 4 u. ö.

34 Spencer (s. Anm. 23), 427f.

35 Vgl. Nicholas Handoll, Die Anatomie der Potency, Pähl 2004, 53ff.

36 Still, Philosophy of Osteopathy (s. Anm. 16), 201.

37 Herbert Spencer, First Principles, London 61900, 457 (§ 175). Die Paragrafennennung erlaubt leichter die Auffindung des Textes in der deutschen Übersetzung. Für das aktuelle Argument ist aber die Wahrnehmung des englischen Textes notwendig.

38 Spencer (s. Anm. 37), 451 (§ 173).

39 Vgl. nur τέχνη (techne; Kunst bzw. Kunstlehre, englisch art) im hippokratischen Eid: Hippocrates Volume I, with an English translation, Cambridge/London 1923 u. ö., 298 – 300.

40 Still, Autobiography (s. Anm. 27), 241.

41 Der Ausdruck Jehovah zeigt im Übrigen, dass Still eher kein Hebräisch konnte und einem verbreiteten christlichen Vorurteil aufgesessen war, der von den Juden verehrte Gott besitze biblisch einen lesbaren und aussprechbaren Namen. Das ist jedoch nicht der Fall. Das biblische Tetragramm JHWH, das an der Stelle des Gottesnamens steht, kann nicht ausgesprochen oder gelesen werden – und genau darin besteht die Pointe.

42 Still, Autobiography (s. Anm. 27), 241.

43 Dies zu zeigen, ist der Sinn der §§ 11 – 13 in den First Principles.

44 Diesen Aspekt kann man als pantheistisches Element bei Still bezeichnen. Ebenso scheint Gott im Gesetzesaspekt der Natur gegenwärtig zu sein. Dies scheint er durch die häufige und merkwürdige Formulierung vom Gott der Natur (God of nature) andeuten zu wollen.

45 Nähe in manchen praktisch-medizinischen Fragen, aber noch größere Entfernung in grundsätzlichen Auffassungen zeigt die jetzt bei JOLANDOS erschienene Übersetzung von John Wesleys Primitive Physick: Natürliche Arzneien. Dort heißt es im Vorwort:

[1.] Als der Mensch aus den Händen des großen Schöpfers entstanden war, in Körper und Geist vollkommen, mit Unsterblichkeit beschenkt und ohne Sünde, gab es keine Notwendigkeit für Arznei oder die Heilkunst. Da der Mensch keine Sünde kannte, kannte er auch keinen Schmerz, keine Krankheit, keine Schwachheit und keine körperlichen Beschwerden. Die Wohnstätte, in der die engelsgleiche Seele, die göttliche Aura, weilte, war keinem Verfall unterworfen, obwohl aus dem Staub der Erde geformt. Sie trug keine Samen der Verdorbenheit oder Auflösung in sich. Und es gab nichts, was sie hätte beschädigen können: Himmel und Erde und alles Leben, das sie bewohnte, waren mild, gütig und freundlich zum Menschen. Die gesamte Schöpfung lebte in Frieden mit dem Menschen, so lange wie der Mensch Frieden mit Gott hatte. So konnte man sagen ‚die Morgensterne singen zusammen, und alle Söhne Gottes rufen laut vor Freude‘.

[2.] Aber wie sehr hat sich die Szenerie gewandelt, seitdem der Mensch gegen den Schöpfer des Himmels und der Erde rebellierte! Die Unverderblichkeit hat sich die Verderblichkeit übergestreift, die Unsterblichkeit zog sich die Sterblichkeit an. Die Samen der Schwachheit und des Schmerzes, der Krankheit und des Todes sind nun ausgesät in unserem tiefsten Inneren. So entstehen beständig Tausende Krankheiten, sogar ohne das Zutun von Gewalt, die von außen kommt. Und wie sehr wird diese Zahl noch erhöht durch alles um uns herum! Der Himmel, die Erde, und alles was die Erde bewohnt, haben sich zusammengeschlossen diejenigen zu bestrafen, die sich gegen ihren Schöpfer auflehnten.“

Still akzeptierte als Aufklärer mit freimaurerisch-deistischer Prägung den ersten Teil als grundsätzliche Beschreibung des Verhältnisses von Gott, Welt und Mensch. Den zweiten Teil, die Sünde und ihre Folgen, der folglich mit einer Auffassung der Erlösung verbunden sein musste, akzeptierte er nicht. Dieser zweite Teil existierte für Still überhaupt nicht. Folglich musste es auch aus aufklärerisch-religiösen Gründen eine andere Medizin als die methodistische Wesleys und seines eigenen Vaters geben. Formuliert man jenseits des religiösen Dissenses Stills Position allgemein-philosophisch, muss er anders als z. B. Spencer aktiv die Katastrophen in der Evolution leugnen, wofür es reiche Beispiele in der Autobiografie gibt.

46 In Die Philosophie der Osteopathie und in Die Philosophie und die mechanische Prinzipien der Osteopathie sind es noch fünf Bereiche, wobei Still stets die Willkürlichkeit dieser Unterteilung betont.

47 William James, Was ist Pragmatismus?, Weinheim 1994, 90f (die Übersetzung von W. Jerusalem wurde an einigen Stellen leicht angepasst). James spricht davon, dass truth is what pays.

48 Jedenfalls habe ich diesen Eindruck während meiner Zeit als Physiotherapeut und Arzt gewonnen.

49 Trowbridge, C., Andrew Taylor Still 1828 – 1917, 2. Aufl., JOLANDOS, Pähl 2003.

50 Wesley, J., Natürliche Arzneien – Leichte und natürliche Methoden zur Heilung der meisten Krankheiten, JOLANDOS, Pähl, 2005, S. 24.

51 Spencer, H., Die ersten Prinzipien der Philosophie, JOLANDOS, Pähl, 2003.

Das große Still-Kompendium

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