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Ergrautes Haar

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Das Ergrauen steht in Zusammenhang mit Vererbung, Fehlernährung, Neuralgien oder Infektionskrankheiten. Mit durchblutungsfördernden Maßnahmen kann der Pigmentstoffwechsel gefördert werden. Das pigmentlose Haar kann aber seine Farbe von innen her nicht mehr ändern, eine Repigmentierung ist unmöglich.

Seit einigen Jahren ist ein Mittel auf dem Markt, das mittelblondem bis schwarzem Haar seine "Naturfarbe" zurückgibt, der Nachwuchs ist aber wieder grau. Das Produkt arbeitet mit einem Indol-Farbstoff (DIHYDROXYINDOLINE …), der durch Luftsauerstoff oxidiert und dessen Oxidationsprodukt strukturell den braunschwarzen Melaninen (Eumelanine) von dunkelhäutigen Menschen ähnlich ist. Die Pheomelanine von hellhäutigen Menschen (blondes und rotes Haar) werden nicht synthetisch erzeugt. Sie werden durch UV-Licht abgebaut, wobei die Abbauprodukte im Verdacht stehen, hautkrebserregende und erbgutverändernde Eigenschaften aufzuweisen, weil Hautkrebs bei hellhäutigen, rötlich-blonden Menschen häufiger auftritt als bei dunkelhäutigen.

Der Farbverlust des Haares geht neuesten Forschungsberichten zufolge auf einen hohen Anteil von Wasserstoffsuperoxid im Haar als Folge von oxidativem Stress zurück. Es hemmt die Wirkung des Enzyms Tyrosinase, das für die Bildung des Haarpigments Melanin benötigt wird. Außerdem geht mit dem Alter die Zahl der Enzyme zurück, die das Wasserstoffsuperoxid zerlegen und geschädigte Proteine rekonstruieren.

(J. M. Wood, H. Decker, H. Hartmann, B. Chavan, H. Rokos, J. D. Spencer, S. Hasse, M. J. Thornton, M. Shalbaf, R. Paus, K. U. Schallreuter: Senile hair graying: H2O2-mediated oxidative stress affects human hair color by blunting methionine sulfoxide repair. In: The FASEB Journal 23 (7) 2009, S. 2065 - 2075. http://www.fasebj.org/content/23/7/2065.full)

Das Wasserstoffsuperoxid zerlegende Enzym Katalase findet sich in Lebensmitteln wie Honig, Milch, Mais, Weintrauben, Erbsen, Kartoffeln, Mangos und Sojabohnen sowie in antioxidativ wirksamen Nahrungsergänzungsmitteln.

Auch das menschliche Wachstumshormon Somatropin soll graue Haare verschwinden lassen. Seine Ausschüttung aus der Hirnanhangdrüse findet um 23 Uhr statt und wird durch abendliches Fasten, mäßige sportliche Betätigung am Abend und Zu-Bett-Gehen vor 22 Uhr gefördert.

Bei grauem Haar empfiehlt sich eine gesunde Ernährung mit reichlich Antioxidantien (Vitamin C und E, Carotinoide, Flavonoide u. a. Polyphenole), Stress muss gemieden werden. Äußerlich aufgetragen könnten durchblutungsfördernde Substanzen sowie an Vitamin E reiche Pflanzenöle den Pigmentstoffwechsel aufrechterhalten. Ein Mittel der Volksheilkunde ist frischer Zwiebelsaft, der in die Kopfhaut einmassiert wird.

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