Читать книгу Kosmetika - Angelika Glauninger - Страница 39

Fette, Öle und Wachse

Оглавление

Öle, Fette und Wachse bilden die fettende Komponente in Pflegeprodukten. Sie werden aber auch als sogenannte "Rückfetter" Reinigungsprodukten beigefügt, die Menge wird jedoch niedrig gehalten, weil Fettstoffe die Schaumkraft der Tenside hemmen.

Mineralische Kohlenwasserstoffe, Mineralöle, MHC (Mineral Hydrocarbons)

CERA MICROCRISTALLINA

CERESIN

DEODORIZED KEROSENE

ISODODECANE

ISOHEXADECANE

MINERAL SPIRITS

MONTAN ACID WAX

MONTAN CERA

OZOKERITE

PARAFFIN

PETROLATUM

PETROLEUM

SYNTHETIC WAX

UNDECANE

u. a.

sind flüssige bis feste Kohlenwasserstoffe, die im Rahmen der Erdölverarbeitung erzeugt werden wie z. B. Vaseline. Sie sind unbegrenzt haltbar, nicht hautreizend oder allergieauslösend und preiswert.

Mineralöle können Rückstände von polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) beinhalten, daher darf für Kosmetika nur gereinigte, medizinische Qualität verwendet werden.

MHC werden von der Haut nicht aufgenommen, sondern bilden eine wasserundurchlässige Schicht, die zu einem Hitzestau auf der Haut und einer Verstopfung der Poren führen kann. Der Verdunstungsstau, der mit einem leichten Aufquellen der Haut verbunden ist, lässt diese dann prall aussehen und macht sie durchlässiger, was vor allem in medizinischen Salben genutzt wird. Im Extremfall stören sie den Feuchtigkeitshaushalt der Haut, weil sie durch Zurückhaltung von Wasser in der Epidermis die Calciumkonzentration verdünnen, welche u. a. die Produktion von Ceramiden steuert, was zu einer Verminderung der Lipidproduktion führt. Dadurch bekommt der Anwender das Gefühl, wieder nachcremen zu müssen. So entsteht der Teufelskreis, der besonders von Lippenpflegestiften bekannt ist. Auch sollen Mineralöle die Hautfunktion und Zellentwicklung derart stören, dass es zu vorzeitiger Hautalterung kommt.

Der Einsatz von mineralischen Kohlenwasserstoffen ist nur in Kälte- und Nässeschutzpräparaten zu befürworten. Auch von der Verwendung von Melkfett als Sonnenschutzmittel muss abgeraten werden, weil die Haut unter der Mineralölschicht nahezu zu schmoren beginnt.

Noch problematischer ist der Einsatz in Lippen- und Mundpflegeprodukten, über die die Mineralöle in den Körper gelangen. Da sich bestimmte kurzkettige mineralische Kohlenwasserstoffe bei Ratten in verschiedenen Organen (Leber, Nieren, Lymphknoten) ablagerten, wurden diesen sowie einigen mittelkettigen Mineralölen ADI(Acceptable Daily Intake)-Werte zugeordnet. Cosmetics Europe (COLIPA-Empfehlung Nr. 14 v. 26. 4. 2004) empfiehlt seinen Mitgliedern, in Lippen- und Mundpflegeprodukten nur solche mineralischen Kohlenwasserstoffe einzusetzen, für die ein ADI-Wert festgelegt ist.

Silicone

DIMETHICONOL

... METHICONE

POLYSILICONE-15

... SILAN ...

... SILOXANE ...

... SILOXY ...

... SILYLATE ...

u. a.

sind kautschukartige, harzige, flüssige bis wachsartige und zum Teil leicht flüchtige Kunststoffe. Ihr Hauptbestandteil ist Silicium.

Silicone haben eine wasserabstoßende Wirkung, fühlen sich nicht fettig an, dringen mit den Wirkstoffen leicht in die Haarfollikel ein, sind temperaturbeständig und behindern die Hautatmung und Wasserverdunstung nicht. Gerne werden sie als "Faltenfüller" verwendet. Die leicht flüchtigen Siliconöle werden vor allem in "long-lasting"-Schminkprodukten eingesetzt, wo sie das Auftragen erleichtern und nach ihrem Verdunsten eine Art Film der übrigen Inhaltsstoffe hinterlassen.

Bei der Herstellung der Silicone wird umweltgefährliches Chlor eingesetzt und die biologische Abbaubarkeit der Silicone ist schlecht. Auch lassen sie sich von Haut und Haar schwer abwaschen, machen daher in Haarpflegeprodukten bei häufiger Anwendung das Haar schwer und schmälern die Wirkung von Dauerwellen, Tönungen oder Färbungen.

Pflanzliche und tierische Fette und Öle

sind Verbindungen von Glycerol mit Fettsäuren (Triglyceride, Triacylglycerole), weiters enthalten sie freie (nicht mit Glycerol verbundene) Fettsäuren, Fettalkohole, Lecithin, Cholesterol bzw. Phytosterole, Vitamine und Farbstoffe. In den Pflanzenölen findet sich überwiegend Provitamin A sowie - vor allem in den Keimölen - Vitamin E. Butter ist reich an Vitamin A, Lebertran an den Vitaminen A, D und E.

Die bei Raumtemperatur flüssigen Fette werden als fette Öle (im Gegensatz zu ätherischen Ölen) und die bei Raumtemperatur (halb)festen Fette als Fette bezeichnet. Die tierischen Fette werden meist „Schmalz“, „Talg“ oder "Butter" genannt, die pflanzlichen Fette „Butter“ oder „Fett“.

Gewinnung der pflanzlichen Öle und Fette

Pflanzliche Fette und Öle werden durch Auspressen oder durch Extrahieren mit Lösemitteln (z. B. Leichtbenzin, Hexan) gewonnen.

Kalt gepresste und naturbelassene Öle liegen im Preis höher, weil die Ausbeute geringer ist. Für den Begriff "kalt gepresst" gibt es keine rechtsgültige Definition. Leitsätze der einzelnen Gesetzgeber geben üblicherweise vor, dass kalt gepresste Öle ohne äußere Hitzezufuhr gepresst und dabei im auslaufenden Öl maximal 40 ° C erreicht werden. Keine Vorgaben gibt es sowohl für Hitze, die während des Pressens ohne äußeres Zutun entsteht als auch für Hitze, die vor oder nach dem Pressen entsteht oder zugeführt wird. Um das Saatgut zu reinigen, wird es üblicherweise schon vor dem Pressen entweder mit Wasserdampf erhitzt oder aus Geschmacksgründen geröstet. Auch können kalt gepresste Öle nach dem Pressen mit heißem Wasserdampf bei bis zu 160 ° C gedämpft werden, um Geruchsstoffe zu entfernen.

Nur für Olivenöl gelten gemäß EU-Verordnung (EU) 29/2012 genaue Etikettierungsvorschriften: Native und extra native Öle werden ausschließlich durch mechanische Verfahren gewonnen, aber nur die Zusätze „erste Kaltpressung“ oder „Kaltextraktion“ garantieren, dass dabei eine Temperatur von 27 ° C nicht überschritten wird.

Warm gepresste und extrahierte Öle sind im Preis billiger. Da sie zur Genießbarmachung raffiniert, d. h. mit verschiedenen Chemikalien unter hoher Temperatur und hohem Druck von Verunreinigungen, Farb- und Geruchsstoffen, freien Fettsäuren u. a. befreit werden, enthalten sie nicht nur weniger Fettbegleitstoffe als kalt gepresste Öle, sondern wenn bei zu hoher Temperatur entsäuert wird, bilden sich aus den ungesättigten Cis-Fettsäuren Trans-Fettsäuren (TFS), die neben anderen gesundheitlichen Auswirkungen für Allergien und Entzündungen der Haut verantwortlich zeichnen. Durch die Raffination werden aber auch Schadstoffe (Pestizide, Umweltgifte) aus dem Öl entfernt.

Trans-Fettsäuren entstehen auch bei der Härtung (Hydrierung) von Ölen. Dabei werden die ungesättigten Fettsäuren in gesättigte umgewandelt, wodurch zusätzlich die Haltbarkeit des Öls erhöht wird. Das Öl wird dazu mit Nickel – als Katalysator - vermischt, unter erhöhter Temperatur und Druck wird Wasserstoff eingeleitet und das Nickel abschließend wieder entfernt. Rückstände von Nickel im hydrierten Öl (HYDROGENATED …) können bei empfindlichen Personen eine Kontaktdermatitis hervorrufen.

Manche Öle enthalten Giftstoffe und müssen raffiniert werden- wie z. B. das Baumwollöl (GOSSYPIUM, COTTONSEED OIL).

Saaten, die sehr wenig Öl enthalten, wird durch eine kostenaufwendige Kohlendioxid-Extraktion das Öl entzogen. Hier bringt unter hohem Druck verflüssigtes Kohlendioxid die Samen zum Platzen. Wenn der Druck nachgelassen wird, verflüchtigt sich das CO2.

Teure, seltene oder stark nachgefragte Öle werden häufig mit billigeren gestreckt, so z. B. Arganöl oder Mandelöl mit Sonnenblumenöl.

Manche Ölsaaten wie z. B. Kürbiskerne und Sesam werden vor dem Pressen geröstet. Dadurch entstehen neue Inhaltsstoffe wie z. B. das antioxidativ wirksame Sesamol im dunklen Sesamöl.

Fettalkohole

ARACHIDYL ALCOHOL

BEHENYL ALCOHOL

C9-11 ALCOHOLS

CAPRYLIC ALCOHOL

CETEARYL ALCOHOL

CETYL ALCOHOL

DECYL ALCOHOL

LAURYL ALCOHOL

MYRISTYL ALCOHOL

OLEYL ALCOHOL

PALM ALCOHOL

UNDECYL ALCOHOL

u.a.

sind ölige bis weiche Massen und werden aus Ölen oder Fetten oder synthetisch hergestellt. Sie sind einwertige Alkohole mit 6 - 22 Kohlenstoff-Atomen.

Fettalkohole werden zur Verbesserung oder Verfestigung von Cremen eingesetzt, wirken hautglättend und sind nicht fettend; Cetylalkohol und Stearylalkohol stehen jedoch im Verdacht Mitesser auszulösen. Einige Fettalkohole wie z. B. Lauryl- oder Undecylalkohol werden aufgrund ihres Duftes auch in Puder- und Seifenparfüms eingesetzt.

Die INCI-Bezeichnung leitet sich von der jeweiligen Fettsäure ab (z.B. STEARYL ALCOHOL), vom Ursprungsöl/fett (z.B. COCONUT ALCOHOL) bzw. von der Anzahl der Kohlenstoff-Atome (z.B. HEXYL ALCOHOL). Fettalkohole werden auch weiterverbunden (z. B. OCTYLDODECANOL).

Fettsäuren

Fettsäuren mit 4 - 7 Kohlenstoff-Atomen gelten als niedere Fettsäuren, solche mit 8 - 12 Kohlenstoff-Atomen als mittlere und solche mit über 12 Kohlenstoff-Atomen als höhere Fettsäuren. Je mehr Kohlenstoff-Atome eine Fettsäure hat, desto hautfreundlicher ist sie. Sie können synthetisch hergestellt werden, die höheren Fettsäuren fallen auch oft als Nebenprodukt der Seifenerzeugung an.

Nach der Anordnung der Kohlenstoff-Atome unterscheidet man gesättigte sowie einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Eine gesättigte Fettsäure weist keine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoff-Atomen auf:

4:0 Butan- oder Buttersäure (BUTYRIC ACID)

6:0 Hexan- oder Capronsäure (CAPROIC ACID)

8:0 Octan- oder Caprylsäure (CAPRYLIC ACID)

9:0 Nonan- oder Pelargonsäure (PELARGONIC ACID)

10:0 Decan- oder Caprinsäure (CAPRIC ADID)

12:0 Dodecan- oder Laurinsäure (LAURIC ACID)

14:0 Tetradecan- oder Myristinsäure (MYRISTIC ACID)

15:0 Pentadecansäure (… PENTADECANOATE)

16:0 Hexadecan- oder Palmitinsäure (PALMITIC ACID)

18:0 Octadecan- oder Stearinsäure (STEARIC ACID)

20:0 Eicosan/Icosan- oder Arachinsäure (ARACHIDIC ACID)

22:0 Docosan- oder Behensäure (BEHENIC ACID)

24:0 Tetracosan- oder Lignocerinsäure (… LIGNOCERATE)

26:0 Hexacosan- oder Cerotinsäure (CEROTIC ACID)

30:0 Triacontan- oder Melissinsäure (MELLISIC ACID)

Caprin-, Laurin- und Myristinsäure wirken antimikrobiell, entzündungshemmend und kühlend auf die Haut. Sie eignen sich für fette Haut, Kopfschuppen, Desodorantien und After-Sun-Produkte.

Palmitin- und Stearinsäure zählen zu den hauteigenen Lipiden. Da sie einen schützenden Film auf der Haut bilden, kann der Talg jedoch nicht so leicht abfließen und Mitesser können entstehen.

Ungesättigte Fettsäuren besitzen eine bis mehrere Doppelbindungen:

einfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-9-Fettsäuren)

11:1 Undecaen- oder Undecylensäure (UNDECYLENIC ACID)

16:1 Hexadecaen- oder Palmitoleinsäure (… PALMITOLEATE)

18:1 Elaidinsäure (… ELAIDATE)

18:1 Octadecaen- oder Ölsäure (OLEIC ACID)

18:1 Hydroxyoctadecen- oder Ricinolsäure (RICINOLEIC ACID)

22:1 Docosaen- oder Erucasäure (ERUCIC ACID)

Palmitoleinsäure ist ebenfalls ein hauteigenes Lipid und findet sich vor allem in tierischen Fetten, was die Verwendung von Nerzöl für reife Haut erklärt.

Ölsäure verstärkt das Eindringen fettlöslicher Wirkstoffe. Massageöle sind ölsäurebetont, weil sich solche Öle sehr leicht auf der Haut verteilen lassen und langsam einziehen.

Erucasäure ist nur in der Ernährung problematisch. Da sie Veränderungen des Herzmuskels hervorrufen kann, wurde ihr Gehalt im Rapsöl durch Zuchtauslese drastisch gesenkt. In jüngster Zeit wird das Brokkolisamenöl (BRASSICA OLERACEA ITALICA SEED OIL) als Ersatz für Silicone vor allem in der Haarpflege gepriesen. Es enthält ca. 48 % Erucasäure.

mehrfach ungesättigte Fettsäuren

18:2 Octadecadien- oder Linolsäure (LINOLIC ACID)

18:3 Octadecatrien- oder Alpha-Linolensäure (LINOLENIC ACID)

18:3 Octadecatrien- oder Gamma-Linolensäure (LINOLENIC ACID)

20:4 Eicosatetraen- oder Arachidonsäure (ARACHIDONIC ACID)

20:5 Eicosapentaensäure (EICOSAPENTAENOIC ACID)

Je nach der Position der ersten Doppelbindung werden 2 Gruppen unterschieden: die Omega-6- (Linolsäure, Gamma-Linolensäure) und die Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure). Linol- und Alpha-Linolensäure sind für den Menschen essentiell, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann (essentielle Fettsäuren).

Omega-6-Fettsäuren sind überwiegend in pflanzlichen Ölen enthalten. Fettsäuren der Omega-3-Gruppe finden sich in Fischöl (... FISH …, … PISCES …) wie z. B. Lachs- (SALMO OIL) oder Menhadenöl (BREVOORTIA OIL,... MENHADEN …) und in einigen pflanzlichen Ölen wie z. B. Schwarznesselsamenöl (PERILLA OCYMOIDES SEED OIL) und Chiaöl (SALVIA HISPANICA SEED OIL).

Die essentiellen Fettsäuren sind wesentlicher Bestandteil aller Zellmembranen, denen sie Durchlässigkeit und Flexibilität verleihen. Sie regulieren den Stoffwechsel der Hautzellen und die Talgdrüsenfunktion, wirken zellregenerierend und entzündungshemmend. Bei einem Mangel ist die Haut trocken und fahl, Haar und Nägel sind stumpf und brüchig. Auch das äußere Auftragen von Ölen mit einem hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren beeinflusst den Hautzustand positiv.

Alle hoch ungesättigten Fettsäuren sind Muttersubstanzen von Gewebshormonen, die an lebenswichtigen Prozessen (Blutgerinnung, Entzündungen, allergische Reaktionen, Zellfunktion) beteiligt sind.

Eine große Bedeutung kommt der Gamma-Linolensäure (GLA) bei entzündlichen Krankheiten der Haut zu: Im Körper werden aus ihr jene Gewebshormone gebildet, die Entzündungen der Haut entgegenwirken. Doch der Körper kann nur mit Hilfe eines bestimmten Enzyms aus der Cis-Linolsäure die Gamma-Linolensäure herstellen. Einerseits kann dieses Enzym dem Körper fehlen, andererseits kann der Körper oftmals die Gamma-Linolensäure nicht herstellen, weil ihm nur Trans-Fettsäuren zur Verfügung stehen. Diese führen aber sogar zur vermehrten Bildung von jenen Gewebshormonen, die für Allergien und Entzündungen verantwortlich zeichnen.

Die innere und äußere Verabreichung von Ölen, die reich an Gamma-Linolensäure sind, regulieren die Entzündungsbereitschaft der Haut.

Die folgenden Zahlen stellen Richtwerte dar und wurden der jeweils jüngsten Analyse der SOFA-Datenbank (siehe Literaturverzeichnis) entnommen und auf ganze Zahlen gerundet.

Borretsch(samen)öl

BORAGO OFFICINALIS

BORAGE SEED OIL

ca. 12 % Palmitinsäure, 4 % Stearinsäure, 19 % Ölsäure, 39 % Linolsäure, 22 % Gamma-Linolensäure, 2 % Erucasäure

trocknend, mittlere Spreitung

Johannisbeer(samen)öl

RIBES NIGRUM

BLACK CURRENT SEED OIL

ca. 6 % Palmitinsäure, 2 % Stearinsäure, 14 % Ölsäure, 48 % Linolsäure, 13 % Alpha-Linolensäure, 12 % Gamma-Linolensäure, 2 % Stearidonsäure (18:4)

trocknend, mittlere Spreitung

Nachtkerzen(samen)öl

OENOTHERA BIENNIS

EVENING PRIMROSE OIL

ca. 6 % Palmitinsäure, 2 % Stearinsäure, 8 % Ölsäure, 74 % Linolsäure, 10 % Gamma-Linolensäure

trocknend, mittlere Spreitung

Echiumöl, Natternkopfsamenöl

ECHIUM PLANTAGINEUM SEED OIL

ca. 6 % Palmitinsäure, 13 % Ölsäure, 14 % Linolsäure, 37 % Alpha-Linolensäure, 9 % Gamma-Linolensäure, 13 % Stearidonsäure (18:4)

trocknend, mittlere Spreitung

Hanf(samen)öl

CANNABIS SATIVA

HEMP SEED OIL

ca. 6 % Palmitinsäure, 3 % Stearinsäure, 12 % Ölsäure, 56 % Linolsäure, 20 % Alpha-Linolensäure, 3 % Gamma-Linolensäure, 1 % Unverseifbares

trocknend, mittlere Spreitung

Im Samen finden sich keine Cannabinoide.

Neben den bereits erwähnten Fettsäuren werden in Kosmetika auch Kombinationen mehrerer Fettsäuren (C18-36 ACID u. a.) oder einzelne Fettsäuren eines Öles bzw. Fettes (COCONUT ACID u. a.) eingesetzt.

Das Chaulmoograöl (TARAKTOGENOS KURZII) enthält zu ca. 65 % Cyclopentenfettsäuren und wird aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung in Indien traditionell bei Lepra und Hautkrankheiten eingesetzt. Es wird nur in geringer Dosierung als Wirkstofföl bei fetter Haut oder Kopfschuppen eingesetzt.

Pflanzliche Öle und Fette mit einem hohen Anteil (über 50 %) an mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden schnell ranzig, sie werden als "trocknende" Öle bezeichnet und bilden auf der Haut eine filmartige, trockene Oberfläche, weshalb sie sich besonders für fette Haut eignen. Ihre Jodzahl (= Menge in Gramm Jod, die an 100 g Fett addiert werden kann) liegt über 140.

"Halbtrocknende" Öle enthalten unter 50 % Linol- und Linolensäure und werden langsam ranzig. Ihre Jodzahl liegt zwischen 100 und 140.

Sehr langsam ranzig werden "nichttrocknende" Öle, die unter 20 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten und auf der Haut einen Ölfilm bilden, der vor allem trockene Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützt. Ihre Jodzahl liegt unter 100.

Unverseifbares, UV

… UNSAPONIFIABLES

Die nicht verseifbaren Anteile von Fetten und Ölen werden nach der Verseifung mit Lösemitteln extrahiert. Vor allem Shea- und Mangobutter (7 %), Kaffeebohnen- (10 %), Amaranth- (9 %), Reis- (7 %), Weizenkeim- (5 %), Avocado- (4 %), Andiroba- (4 %), Soja- (2 %) und Hagebuttenkernöl (2 %) enthalten größere Mengen, ansonsten liegen die Gehalte bei den pflanzlichen Ölen und Fetten bei ca. 1 %.

Das Unverseifbare besteht aus Cholesterol (bei tierischen Fetten) bzw. Phytosterolen (bei pflanzlichen Ölen und Fetten), Squalen, Lecithin, Carotinoiden, Fettalkoholen, Vitaminen u. a.

Das Unverseifbare wirkt feuchtigkeitsspendend, schützt vor UV-Licht und soll eine positive Wirkung auf das lösliche Kollagen der Haut haben, weshalb es auch bei Cellulite empfohlen wird. Außerdem ist es ein Radikalfänger, stärkt das Immunsystem, verbessert den Reparaturmechanismus der Zellen und erhöht deren Aktivität.

Das Unverseifbare des Avocadoöls ist als Avocadin® erhältlich.

Lecithin

LECITHIN

findet sich in allen pflanzlichen und tierischen Zellen, so auch im Eidotter und in Pflanzensamen. Hohe Gehalte weisen Avocado- (6 %), Soja- (3 %), Lein- (2 %) und Sonnenblumenöl (1 %) auf.

Rohlecithin enthält vor allem Phospholipide (Phosphoglyceride). Hier ist das Glycerol mit zwei Fettsäuren, Phosphorsäure und Cholin verbunden.

Sojalecithin wird mit Hexan aus Sojabohnen extrahiert und ist als Pulver, wachsartige Masse oder 60 - 70%ige Lösung in Pflanzenöl im Handel. Es enthält ca. je 20 % Phosphatidylcholin (PHOSPHATIDYLCHOLINE), Phosphatidylethanolamin (PHOSPHATIDYLETHANOLAMINE) und Phosphatidylinositol, 3 – 4 % Phosphatidylserin (PHOSPHATIDYLSERINE), 30 % Sojaöl und ca. 10 % Fettbegleitstoffe (Phytosterole, Tocopherole u. a.).

Durch Acetylierung (Anlagerung von Essigsäure) entsteht Lysolecithin (LYSOLECITHIN), das O/W-Emulsionen hervorbringt.

Lecithin fördert das Eindringen von Wirkstoffen in die Haut, wirkt antioxidativ, erweichend und reizlindernd, steigert das Wasserbindungsvermögen der Haut und soll aufgrund seines Gehalts an Inositol bei Haarausfall wirksam sein. In Tensidlösungen verstärkt Lecithin die Schaumkraft. In Haarpflegeprodukten wirkt es in einer sauren Lösung konditionierend auf das Haar und zieht gut auf geschädigtes Haar auf.

Lecithin ist in erwärmten Ölen löslich, in Wasser quillt es, breitet sich aus und bildet eine durchsichtige Lösung, daher dient Lecithin in Naturkosmetika vorwiegend als Lösungsvermittler.

Auch als Emulgator kann es verwendet werden, da es - im Unterschied zu den üblichen Emulgatoren - kein Konsistenzgeber ist, entstehen aber puddingartige Cremen. Je nachdem, welcher Phase das Lecithin beigefügt wird, bilden sich W/O- oder Mischemulsionen. Für O/W-Emulsionen müssen modifizierte Lecithine (z. B. Lysolecithin) eingesetzt werden. Bei diesen als FluidlecithinHT erhältlichen Produkten ist auf die INCI zu achten, weil zum Teil synthetische Emulgatoren bzw. Lösungsvermittler beigefügt sind.

Cholesterol, Cholesterin

CHOLESTEROL

... CHOLESTERYL ...

ist ein fettähnlicher Alkohol, der sich in tierischen Fetten, in allen Zellen des menschlichen Körpers und in Spuren auch in einigen pflanzlichen Fetten findet. Die Herstellung erfolgt aus Wollwachs oder tierischem Rückenmark.

Cholesterol macht die Haut zart, wirkt entzündungshemmend, hemmt übermäßige Talgproduktion, erhöht die Spannung der Zellen, fördert den Haarwuchs und transportiert Wirkstoffe durch die Haut. Aufgrund seiner Wasseraufnahmefähigkeit kann Cholesterol auch als Emulgator eingesetzt werden.

7-Dehydrocholesterol (7-DEHYDROCHOLESTEROL) ist Bestandteil der Oberhaut und wird bei UV-Bestrahlung in Vitamin D3 umgewandelt.

Phytosterole, Phytosterine

PHYTOSTEROLS

… STEROLS

BETA-SITOSTEROL

sind ebenfalls fettähnliche Alkohole und finden sich in pflanzlichen Fetten und Ölen, in größeren Mengen im Avocado-, Kürbiskern-, Maiskeim-, Reis-, Sesam-, Soja-, Sonnenblumen- und Weizenkeimöl.

Phytosterole dringen leicht durch die Haut, schützen vor UV-A-Strahlung, wirken entzündungshemmend und juckreizstillend, machen die Haut geschmeidig und dienen auch als Emulgatoren.

Das häufigste Phytosterol ist das Sitosterol, das aufgrund seiner antiandrogenen Wirkung auch bei männlichen Glatzen, fetter Haut und übermäßiger Körperbehaarung hilfreich sein kann. Es findet sich in größeren Mengen in Schwarzkümmel-, Nachtkerzen-, Sanddornkern- und Sojaöl sowie in Sägepalmenextrakt.

Hydrierte Phytosterole werden als Phytostanole (... PHYTOSTANOLS, STIGMASTANOL) bezeichnet.

Squalen,

SQUALENE

die Vorstufe des Cholesterols, findet sich in Fischlebertranen (30 %) und Ziegenmilch, in geringen Mengen auch in Pflanzenölen wie Amaranth- (8 %), Oliven- (0,7 %), Argan- (0,3 %), Weizenkeim- und Reisöl (0,03 %) sowie im menschlichen Hauttalg.

Da dieser ungesättigte Kohlenwasserstoff an der Luft leicht verharzt, wird er durch Fetthärtung in Squalan (SQUALANE) übergeführt, das besser haltbar ist, chemisch behandelt (PENTAHYDROSQUALENE) oder durch einen Kunststoff ersetzt (HYDROGENATED POLYISOBUTENE).

Squalen bzw. Squalan wirkt antioxidativ, hautglättend und erhöht das Einzieh- und Spreitvermögen einer Emulsion. Es schützt die Haut vor Lichtschäden und vorzeitiger Faltenbildung, stärkt die Immunabwehr und wirkt hautregenerierend.

Auswahl der Öle und Fette für selbst gemachte Kosmetika

Um ein angenehmes Hautgefühl und eine langanhaltende Hautpflege zu erreichen, sollten in Pflegeprodukten jeweils ein trocknendes, halbtrocknendes und nicht trocknendes Öl bzw. Fett kombiniert werden.

Ein weiteres Auswahlkriterium ist das Spreitverhalten der Öle bzw. Fette. Schnell spreitende Öle verteilen sich sehr gut auf der Hautoberfläche, dringen rasch ein, erzeugen ein schnelles Glättegefühl und fetten kaum. Mittelmäßig spreitende Öle vermitteln für längere Zeit ein angenehmes Hautgefühl. Langsam spreitende Öle bewirken erst nach längerer Zeit ein Glättegefühl. Da sie sich sehr schlecht verteilen, eignen sie sich besonders für die Augenpflege.

Verglichen mit den von der Industrie eingesetzten synthetischen Fetten und Ölen wären alle Pflanzenöle langsam spreitend und Pflanzenöle und -fette mit einem hohen Anteil an kurz- und mittelkettigen Fettsäuren mittlere Spreiter. Schnell spreitende Öle wären nicht vorhanden.

Sinnvoll erscheint daher Heike Käsers Einteilung (siehe Literaturverzeichnis): Das naturkosmetische Spreitmodell nach Olionatura® (siehe Literaturverzeichnis) unterscheidet schnell spreitende Öle mit einem hohen Anteil an kurz- und mittelkettigen Fettsäuren, mittlere Spreiter mit einem hohen Gehalt an langen, ungesättigten Fettsäuren sowie langsam spreitende Pflanzenbutter.

Weiters sollten bei der Auswahl der Öle und Fette der ökologische und sozioökonomische Aspekt berücksichtigt werden. Oft kann ein exotisches, über den halben Globus gereistes Öl einfach durch ein Öl aus unseren Breiten ersetzt werden. Einige Ölpflanzen – vor allem des Regenurwalds – stehen bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen wie z. B. der Paranussbaum (BERTHOLLETIA EXCELSA) oder werden auf gerodeten Flächen von Regenurwald angebaut wie z. B. Ölpalmen. Auf solche Öle sollte verzichtet oder zumindest Öle aus nachhaltigem Anbau gewählt werden. Zusätzlich sollten Fairtrade-Produkte bevorzugt werden.

Aufstellung der pflanzlichen Öle und Fette

Neuerdings werden die Samen von Obst- und Gemüsepflanzen zur Ölherstellung herangezogen. Eigentlich handelt es sich hier um eine Abfallverwertung: Nach dem Pressen der Früchte bleiben die Samen im Trester und können leicht gepresst bzw. mit Hilfe eines Lösemittels extrahiert werden.

Ein solches klassisches Öl ist das Weintraubenkernöl. Weiters zählen das Himbeersamenöl (RUBUS IDAEUS SEED OIL, RASBERRY SEED OIL), das Passionsfruchtkernöl (Maracujaöl, PASSIFLORA … SEED OIL), das Tomatenkernöl (SOLANUM LYCOPERSICUM SEED OIL), das Zitronenkernöl (CITRUS LIMON SEED OIL), das Kaktusfeigen(kern)öl (OPUNTIA FICUS-INDICA) und das Wassermelonenkernöl (Ootangaöl, Kalahariöl, CITRULLUS LANATUS), die reich an Linolsäure sind, sowie das an Ölsäure reiche Papaya(kern)öl (CARICA PAPAYA SEED OIL) dazu. Das Kiwisamenöl (ACTINIDIA CHINENSIS SEED OIL) sticht durch seinen hohen Gehalt an alpha-Linolensäure (ca. 65 %) hervor.

Ob ihre Verwendung – im Vergleich mit Ölen aus herkömmlichen Ölpflanzen und angesichts ihres hohen Preises – gerechtfertigt ist, bleibt dem Einzelnen überlassen.

Die folgenden Zahlen stellen Richtwerte dar und wurden - sofern nicht anders angegeben - der jeweils jüngsten Analyse der SOFA-Datenbank (siehe Literaturverzeichnis) entnommen und auf ganze Zahlen gerundet.

Trotzdem dienen sie nur der Orientierung, die tatsächlichen Werte schwanken je nach Sorte der Ölpflanze, der Bodenbeschaffenheit, dem Klima und der Verarbeitung. Vertrauenswürdige Händler stellen dem Käufer jedoch auf Wunsch das Analysezertifikat der jeweiligen Charge zur Verfügung.

NICHT TROCKNENDE ÖLE UND FETTE – schnelle Spreitung

Kokosfett

COCOS NUCIFERA OIL

COCONUT OIL

Laurinsäure (48 %), Myristinsäure (19 %), Palmitinsäure (9 %), Caprylsäure (8 %), Caprinsäure (7 %), Ölsäure (6 %), Stearinsäure (3 %), Linolsäure (2 %)

Palmkernfett

ELAEIS GUINEENSIS KERNEL OIL

PALM OIL

Laurinsäure (46 %), Myristinsäure (18 %), Ölsäure (16 %), Palmitinsäure (8 %), Caprinsäure (4 %), Caprylsäure (4 %), Linolsäure (3 %), Stearinsäure (2 %)

Murumuru-Butter

ASTROCARYUM MURMURU SEED BUTTER

Laurinsäure (43 %), Myristinsäure (37 %), Ölsäure (11 %)

Babassu(frucht)fett

ORBIGNYA OLEIFERA SEED OIL

BABASSU OIL

Laurinsäure (34 %), Myristinsäure (19 %), Ölsäure (17 %), Palmitinsäure (11 %), Caprinsäure (6 %), Caprylsäure (6 %), Stearinsäure (4 %), Linolsäure (3 %)

Ucuúba-Butter, Talgmuskatnussbutter

VIROLA SURINAMENSIS SEED BUTTER

Myristinsäure (73 %), Laurinsäure (15 %), Palmitinsäure (9 %), Ölsäure (8 %), Linolsäure (5 %)

Der hohe Myristinsäure-Gehalt ist für den starken Geruch nach Muskat - wie bei der Muskatbutter (MYRISTICA FRAGRANS KERNEL OIL) - verantwortlich.

Palm(frucht)öl, Palmbutter

ELAEIS GUINEENSIS OIL

PALM OIL

Palmitinsäure (44 %), Ölsäure (39 %), Linolsäure (11 %), Stearinsäure (4 %), Carotinoide

Lorbeer(frucht)öl

LAURUS NOBILIS FRUIT OIL

Laurinsäure (30 %), Linolsäure (26 %), Ölsäure (22 %), Palmitinsäure (15 %), Unverseifbares (3,5 %), ätherisches Öl mit Cineol (2,5 %, eventuell Kontaktallergen!)

Das Öl ist Bestandteil der klassischen Aleppo-Seife und wird auch in Mitteln gegen Rheuma eingesetzt. Ihm wird eine antiandrogene Wirkung nachgesagt.

NICHT TROCKNENDE ÖLE UND FETTE – mittlere Spreitung

Sanddornfruchtfleischöl

HIPPOPHAE RHAMNOIDES FRUIT OIL

SEABUCKTHORN OIL

Palmitinsäure (27 %), Palmitoleinsäure (26 %), Linolsäure (16 %), Ölsäure (15 %), Alpha-Linolensäure (9 %), Ölsäure (7 %), Carotinoide

Kamelien(samen)öl, Teesamenöl, Tsubakiöl

CAMELLIA … SEED OIL

TSUBAKI OIL

Ölsäure (57 - 84 %), Linolsäure (6 - 25 %), Palmitinsäure (7 – 16 %), Stearinsäure (2 %)

Das Öl wird aus verschiedenen Kamelienarten gewonnen.

Haselnussöl

CORYLUS AMERICANA SEED OIL

CORYLUS AVELLANA SEED OIL

HAZELNUT OIL

Ölsäure (83 %), Linolsäure (9 %), Palmitinsäure (5 %), Stearinsäure (3 %)

Mandelöl

PRUNUS AMYGDALUS DULCIS OIL

SWEET ALMOND OIL

Ölsäure (82 %), Linolsäure (20 %), Palmitinsäure (7 %)

Im unraffinierten Bittermandelöl (PRUNUS AMYGDALUS AMARA KERNEL COLD PRESSED OIL) findet sich – abhängig vom Restwassergehalt des Öls - das wasserlösliche Glycosid Amygdalin, welches durch Enzyme zu Blausäure und Benzaldehyd gespalten werden kann.

Das Pistazienöl (PISTACIA VERA SEED OIL) und das Cashewnussöl (ANACARDIUM OCIDENTALE SEED OIL) ähneln dem Mandelöl in ihrer Zusammensetzung.

Olivenöl

OLEA EUROPAEA FRUIT OIL

OLIVE OIL

Ölsäure (73 %), Palmitinsäure (12 %), Linolsäure (9 %), Stearinsäure (3 %)

Das Fettsäurespektrum des Erdmandel- oder Chufa-Öls (CYPERUS ESCULENTUS ROOT OIL) ist ähnlich.

Buritifruchtöl

MAURITIA FLEXUOSA FRUIT OIL

Ölsäure (71 %), Palmitinsäure (18 %), Linolsäure (7 %), Stearinsäure (2 %), Carotinoide

(Analyse der Amazon Oil Industry, Brasilien. http://www.amazonoil.com.br/de/Produkte/Oele/buriti.htm)

Behen(nuss)öl, Moringaöl

MORINGA OLEIFERA SEED OIL

MORINGA OIL

Ölsäure (68 %), Palmitinsäure (8 %), Behensäure (6 %), Arachinsäure (4 %), Stearinsäure (8 %), Linolsäure (1 %)

Marula(samen)öl

SCLEROCARYA BIRREA SEED OIL

Ölsäure (65 %), Palmitinsäure (14 %), Stearinsäure (10 %), Linolsäure (4 %)

Der hohe Gehalt an Phenolsäuren macht das Öl stark antioxidativ wirksam.

Macadamianussöl

MACADAMIA TERNIFOLIA SEED OIL

Ölsäure (58 %), Palmitoleinsäure (20 %), Palmitinsäure (8 %), Stearinäure (3 %), Linolsäure (2 %)

Andiroba(samen)öl

CARAPA GUIANENSIS SEED OIL

ANDIROBA OIL

Ölsäure (49 %), Palmitinsäure (28 %), Linolsäure (11 %), Stearinsäure (9 %)

Das Öl wirkt aufgrund seines Gehalts an Terpenen (Gedunin) und Limonoiden (Andirobin) antiparasitär, entzündungshemmend, antimikrobiell und insektenabwehrend, kann die Haut aber auch irritieren.

(Analyse der Amazon Oil Industry, Brasilien. http://www.amazonoil.com.br/de/Produkte/Oele/andiroba.htm)

Argan(kern)öl

ARGANIA SPINOSA KERNEL OIL

ARGAN OIL

Ölsäure (46 %), Linolsäure (34 %), Palmitinsäure (12 %), Stearinsäure (5 %)

Avocado(frucht)öl

PERSEA GRATISSIMA OIL

AVOCADO OIL

Ölsäure (46 %), Linolsäure (26 %), Palmitinsäure (18 %), Alpha-Linolensäure (5 %), Palmitoleinsäure (3 %), Stearinsäure (2 %)

Calophyllum(frucht)öl, Tamanuöl, Forahaöl

CALOPHYLLUM INOPHYLLUM SEED OIL

TAMANU OIL

Ölsäure (45 %), Stearinsäure (20 %), Linolsäure (20 %), Palmitinsäure (13 %)

Die Pflanze war früher durch ihr aromatisches Harz (Gummi Tacamahaca) bekannt, welches zu Pflastern und Räuchermitteln verarbeitet wurde. Es ist zu 14 - 20 % im Öl enthalten und weist antibakterielle und immunsystemstärkende Eigenschaften auf.

Avellanaöl, chilenisches Haselnussöl

GEVUINA AVELLANA SEED OIL

Ölsäure (39 %), Palmitoleinsäure (23 %), Linolsäure (6 %)

Baobaböl

ADANSONIA DIGITATA SEED OIL

Ölsäure (25 %), Linolsäure (19 %), Palmitinsäure (16 %), Stearinsäure (3 %), Alpha-Linolensäure (2 %)

Amaranth(samen)öl, Fuchsschwanzöl

AMARANTHUS CAUDATUS SEED OIL

Linolsäure (45 %), Ölsäure (30 %), Palmitinsäure (15 %), Stearinsäure (4 %)

Rizinusöl

RICINUS COMMUNIS SEED OIL

CASTOR OIL

besteht zu 80 % aus Ricinolsäure. In der Hautpflege würde es auf Dauer die Haut zu sehr austrocknen, es wird aber aufgrund seines Glanzes in Lippenpflegeprodukten eingesetzt. Das giftige, wasserlösliche Ricin der Samen wird durch Extraktion und/oder Erhitzung des Öls entfernt.

NICHT TROCKNENDE ÖLE UND FETTE – langsame Spreitung

Palmitin- und stearinsäurereiche Pflanzenbutter kristallisieren ausgeprägt polymorph, d. h. in verschiedenen Kristallformen, deren Schmelzpunkte in einem mehr oder weniger großen Temperaturbereich liegen (je nach Butter zwischen 30 - 40 ° C).

Wird die Butter über ihren höchsten Schmelzpunkt hinaus erhitzt, liegt ihr Schmelzpunkt nach dem Aushärten – was einige Tage dauert – einige Grad darunter, was dann z. B. zu weiche Körperbutter ergibt. Daher muss die Pflanzenbutter vorsichtig geschmolzen werden und darf dann nicht länger erhitzt werden.

Bei Emulsionen ist das nicht so von Bedeutung und die Butter kann höher erhitzt werden. Immer jedoch muss die Rezeptur langsam auskühlen bzw. kalt gerührt werden, damit sich die höher schmelzenden Kristallstrukturen mit den bei tieferen Temperaturen schmelzenden Strukturen verbinden, andernfalls könnten sich Klümpchen bilden.

Fulwabutter

BASSIA BUTYRACEA SEED BUTTER

Palmitinsäure (58 %), Ölsäure (34 %), Stearinsäure (5 %), Linolsäure (3 %)

Bacuri-Butter

PLATONIA INSIGNIS SEED BUTTER

Palmitinsäure (44 %), Ölsäure (38 %), Palmitoleinsäure (13 %)

Salbutter

SHOREA ROBUSTA SEED BUTTER

Stearinsäure (57 %), Ölsäure (52 %), Palmitinsäure (23 %), Arachinsäure (8 %)

Illipébutter, Borneotalg, Shoreabutter

SHOREA STENOPTERA SEED BUTTER

Stearinsäure (45 %), Ölsäure (37 %), Palmitinsäure (15 %)

Die Pflanze steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Kakaobutter

THEOBROMA CACAO SEED BUTTER

COCOA BUTTER

Stearinsäure (36 %), Ölsäure (34 %), Palmitinsäure (25 %), Linolsäure (3 %)

Die Cupuaçu-Butter (THEOBROMA GRANDIFLORUM SEED BUTTER) stammt vom Großblättrigen Kakaobaum und kann – ebenso wie die Kokumbutter (GARCINIA INDICA) – die echte Kakaobutter ersetzen.

Indische Illipébutter, Mowrahbutter

ILLIPE BUTTER

BASSIA LATIFOLIA SEED BUTTER

Ölsäure (45 %), Stearinsäure (25 %), Palmitinsäure (24 %), Linolsäure (14 %)

Mango(kern)butter

MANGIFERA INDICA SEED BUTTER

MANGO SEED OIL

Ölsäure (48 %), Stearinsäure (39 %), Palmitinsäure (7 %), Linolsäure (4 %)

Sheabutter, Karitébutter

BUTYROSPERMUM PARKII BUTTER

SHEA BUTTER

Ölsäure (50 %), Stearinsäure (41 %), Palmitinsäure (8 %), Linolsäure (8 %)

Im Gegensatz zur Sheabutter wird das Sheaöl (BUTYROSPERMUM PARKII OIL) maschinell gepresst und raffiniert und fraktioniert. Es besteht zur Hälfte aus Ölsäure und zu einem Drittel aus Stearinsäure.

Die Kpangnan (gesprochen “painya”)-Butter (PENTADESMA BUTYRACEA SEED BUTTER) ähnelt in der Zusammensetzung der Sheabutter ohne deren hohen Anteil an Unverseifbarem. Sie wird auch als "gelbe" oder "goldene" Sheabutter bezeichnet.

HALB TROCKNENDE ÖLE – mittlere Spreitung

Aprikosenkernöl, Marillenkernöl

PRUNUS ARMENIACA KERNEL OIL

APRICOT KERNEL OIL

Ölsäure (66 %), Linolsäure (27 %) , Palmitinsäure (4 %), Palmitoleinsäure (1 %), Stearinsäure (1 %), Spuren von Amygdalin

Amygdalin ist ein wasserlösliches Glycosid, das von Enzymen in Benzaldehyd und Blausäure aufgespalten werden kann.

Das Pfirsichkernöl (PRUNUS PERSICA KERNEL OIL, PEACH KERNEL OIL) ist in seiner Zusammensetzung sehr ähnlich.

Rapsöl

BRASSICA NAPUS SEED OIL

CANOLA OIL

Ölsäure (60 %), Linolsäure (22 %), Alpha-Linolensäure (10 %), Palmitinsäure (5 %), Stearinsäure (2 %), Erucasäure (0,5 – 5 %)

Erdnussöl

ARACHIS HYPOGAEA OIL

PEANUT OIL

Ölsäure (56 %), Linolsäure (26 %), Palmitinsäure (12 %)

Bei einer Erdnussallergie muss auf das raffinierte Öl zurückgegriffen werden, das – bis auf einen geringen Restgehalt – von den allergieauslösenden Proteinen befreit wurde.

Pekannussöl

CARYA ILLINOENSIS SEED OIL

Ölsäure (55 %), Linolsäure (34 %), Palmitinsäure (6 %), Stearinsäure (2 %)

Açai(beeren)öl

EUTERPE OLERACEAE FRUIT OIL

Ölsäure (53 %), Palmitinsäure (26 %), Linolsäure (10 %), Palmitoleinsäure (5 %), Vaccensäure (3 %), Anthocyane

(Analyse der Amazon Oil Industry, Brasilien. http://www.amazonoil.com.br/de/Produkte/Oele/acai.htm)

Reis(keim)öl, Reiskleieöl

ORYZA SATIVA GERM OIL

ORYZA SATIVA BRAN OIL

RICE OIL

Ölsäure (42 %), Linolsäure (35 %), Palmitinsäure (18 %), Stearinsäure (2 %), Gamma-Oryzanol (1 – 2 % in nativem Öl)

Aufgrund des hohen Gehalts an freien Fettsäuren sowie Fettbegleitstoffen und der daraus resultierenden dunklen Farbe wird das Öl meist raffiniert.

Gamma-Oryzanol (ORYZANOL) ist eine Verbindung von Phytosterolen mit Ferulasäure. Es filtert UV-A- und UV-B-Strahlen, wirkt als Antioxidans, schützt die Haut vor Sonnenschäden und aktiviert die Talgdrüsen.

Sanddornkernöl

HIPPOPHAE RHAMNOIDES SEED OIL

SEABUCKTHORN OIL

Linolsäure (39 %), Alpha-Linolensäure (29 %), Ölsäure (19 %), Palmitinsäure (8 %)

Weizenkeimöl

TRITICUM VULGARE GERM OIL

WHEAT GERM OIL

Linolsäure (44 %), Ölsäure (30 %), Palmitinsäure (13 %), Alpha-Linolensäure (11 %), Stearinsäure (1 %)

Mohn(samen)öl

PAPAVER SOMNIFERUM SEED OIL

Linolsäure (45 %), Ölsäure (32 %), Palmitinsäure (16 %), Stearinsäure (3 %), Alpha-Linolensäure (2 %)

Sesamöl

SESAMUM INDICUM SEED OIL

SESAME OIL

Linolsäure (45 %), Ölsäure (40 %), Palmitinsäure (10 %), Stearinsäure (5 %)

Phenole und Lignane (jeweils ca. 0,5 % Sesamol und Sesamin) wirken stark antioxidativ.

Schwarzkümmel(samen)öl

NIGELLA SATIVA SEED OIL

Linolsäure (48 %), Ölsäure (20 %), Palmitinsäure (11 %), Myristinsäure (11 %), Stearinsäure (4 %), bis 1 % Gamma-Linolensäure, bis 2,5 % ätherisches Öl

Das ätherische Öl enthält u. a. Thymochinon, Cymen und Pinen. Es wirkt antiallergisch und entzündungshemmend. Schwarzkümmelöl wird in geringer Dosierung als Wirkstofföl eingesetzt.

Kürbiskernöl

CUCURBITA PEPO SEED OIL

PUMPKIN SEED OIL

Linolsäure (51 %), Ölsäure (26 %), Palmitinsäure (13 %), Stearinsäure (9 %), Chlorophyll

Sojaöl

GLYCINE SOJA OIL

SOYBEAN OIL

Linolsäure (52 %), Ölsäure (24 %), Palmitinsäure (11 %), Alpha-Linolensäure (8 %), Stearinsäure (4 %)

Maiskeimöl

ZEA MAYS GERM OIL

CORN OIL

Linolsäure (56 %), Ölsäure (28 %), Palmitinsäure (12 %), Stearinsäure (2 %)

Weintraubenkernöl

VITIS VINIFERA SEED OIL

GRAPESEED OIL

Linolsäure (65 %), Ölsäure (18 %), Palmitinsäure (5 %), Stearinsäure (2 %)

Polyphenole (oligomere Proanthocyanidine OPC, Resveratrol) wirken antioxidativ, antimikrobiell und entzündungshemmend.

Sonnenblumenöl

HELIANTHUS ANNUUS SEED OIL

SUNFLOWER OIL

Linolsäure (66 %), Ölsäure (22 %), Palmitinsäure (6 %), Stearinsäure (5 %)

Neben der „klassischen“ Sonnenblume existieren Neuzüchtungen, in deren Ölen das Fettsäurespektrum verschoben ist. Das ergibt Öle mit einem höheren Linol- und/oder Palmitinsäuregehalt zu Lasten des Gehalts an Ölsäure sowie Öle mit einem höheren Öl- und/oder Palmitin- bzw. Stearinsäuregehalt zu Lasten des Gehalts an Linolsäure.

Walnussöl

JUGLANS REGIA SEED OIL

WALNUT SEED OIL

Linolsäure (74 %), Alpha-Linolensäure (10 %), Palmitinsäure (10 %), Stearinsäure (4 %)

Distel(samen)öl, Safloröl

CARTHAMUS TINCTORIUS SEED OIL

SAFFLOWER SEED OIL

Linolsäure (76 %), Ölsäure (13 %), Palmitinsäure (7 %), Stearinsäure (3 %)

Es gibt auch ein ölsäuredominiertes Öl ("high oleic").

TROCKNENDE ÖLE – mittlere Spreitung

Granatapfelkernöl

PUNICA GRANATUM SEED OIL

POMEGRANATE SEED OIL

Punicinsäure (83 %), Ölsäure (6 %), Linolsäure (5 %), Palmitinsäure (3 %), Stearinsäure (2 %), Phytoöstrogen

Die Punicinsäure ist eine mehrfach ungesättigte Omega-5-Fettsäure, ein Isomer der Gamma-Linolensäure, mit antioxidativen Eigenschaften.

Zedernnussöl, Zirbelkiefernussöl

PINUS SIBIRICA SEED OIL

Linolsäure (43 %), Ölsäure (25 %), Pinolensäure (18 %), Palmitinsäure (4 %), Stearinsäure (3 %)

Pinolensäure ist eine mehrfach ungesättigte Omega-5-Fettsäure, ein Isomer der Gamma-Linolensäure, mit antientzündlichen Eigenschaften.

Kukuinussöl

ALEURITES MOLUCCANA SEED OIL

KUKUINUT OIL

Linolsäure (43 %), Alpha-Linolensäure (33 %), Ölsäure (16 %), Palmitinsäure (6 %), Stearinsäure (3 %)

Hagebutten(kern)öl, Wildrosenöl

ROSA … SEED OIL

ROSE HIP OIL

Linolsäure (44 %), Alpha-Linolensäure (33 %), Ölsäure (14 %), Palmitinsäure (4 %), Stearinsäure (2 %), Vitamin A-Säure

Für die Ölgewinnung werden unterschiedliche Rosenarten herangezogen.

Holunder(samen)öl (SAMBUCUS NIGRA SEED OIL) und Preiselbeersamenöl (VACCINIUM MACROCARPON SEED OIL, CRANBERRY SEED OIL) ähneln dem Wildrosenöl. Das Preiselbeersamenöl weist den höchsten Gehalt an Tocotrienolen unter den Speiseölen auf.

Leindotter(samen)öl, "Dotteröl"

CAMELINA SATIVA SEED OIL

GOLD OF PLEASURE OIL

Alpha-Linolensäure (38 %), Ölsäure (19 %), Linolsäure (16 %), Eicosensäure (12 %), Palmitinsäure (5 %), Erucasäure (3 %)

Sacha-Inchi-Öl (gesprochen "satcha inschi"), Inka-Erdnuss-Öl

PLUKENETIA VOLUBILIS SEED OIL

INCA PEANUT OIL

Alpha-Linolensäure (51 %), Linolsäure (34 %), Ölsäure (9 %), Palmitinsäure (4 %), Stearinsäure (3 %)

Lein(samen)öl

LINUM USITATISSIMUM SEED OIL

LINSEED OIL

Alpha-Linolensäure (55 %), Ölsäure (18 %), Linolsäure (17 %), Palmitinsäure (6 %), Stearinsäure (3 %)

Tierische Fette

werden - mit Ausnahme von Butter - durch Ausschmelzen gewonnen. Sie enthalten Cholesterol und die Vitamine A und D. Aus Gründen des Tierschutzes und aus Angst vor BSE geht der Einsatz von tierischen Fetten zurück, obwohl gerade sie in ihrer Zusammensetzung sehr große Ähnlichkeit mit unserem Hautfett haben wie z. B. das Schweinefett (ADEPS SUILLUS, LARD).

Einsatz finden noch das Nerzöl (MUSTELA OIL, MINK OIL) mit seinem Gehalt an ca. 75 % ungesättigten Fettsäuren und das Murmeltieröl (MARMOT OIL), welche aufgrund ihres Gehaltes an Cortison aber eher im Bereich der Medizin angesiedelt sind. Das australische Emufett (DROMICEIUS OIL) ist reich an Öl- und Palmitinsäure.

Das Klauenöl (BUBULUM OIL) aus Rinder- oder Hammelklauen oder Pferdefüßen und das Eieröl (OVUM OIL) aus dem Eigelb von Hühnereiern finden ebenfalls kaum Verwendung. Das Eieröl besteht aus Glyceriden der Palmitin-, Stearin-, Öl-, Linol- und Clupanodonsäure (22:5) mit einem hohen Gehalt an Lecithin und Cholesterol, weshalb es als W/O-Emulgator eingesetzt werden kann. Die Färbung ist durch den Gehalt an Carotinoiden bedingt.

synthetische Öle und Fette

Fettsäure-Ester

BENZYL LAURATE

BUTYLENE GLYCOL MONTANATE

BUTYL ACETYL RICINOLEATE

BUTYL OLEATE

C18-36 ACID GLYCOL ESTER

CETEARYL OLIVATE

DICOCOYL PENTAERYTHRITYL DISTEARYL CITRATE

DIHYDROXYETHYLAMINO HYDROXYPROPYL OLEATE

ETHYL PALMITATE

ETHYLHEXYL STEARATE

GLYCOL STEARATE

HEXYL LAURATE

ISOPROPYL MYRISTATE

METHYL COCOATE

PENTAERYTHRITYL TETRACOCOATE

PENTAERYTHRITYL TETRAISOSTEARATE

u. a.

werden aus Alkoholen (ausgenommen Fettalkohole) und Fettsäuren hergestellt. Die Verbindungen mit Polyethylen- und Propylenglycol sowie Glycerol werden vorrangig als Emulgatoren eingesetzt.

Fettsäure-Ester dringen leicht in die Haut, erzeugen kein fettig-klebriges Gefühl und werden nicht ranzig. Die Glycolverbindungen dienen vor allem als Perlglanzmittel in Duschbädern und Haarshampoos.

Fettalkohol-Ether

DICAPRYLYL ETHER

DIDECYL ETHER

DILAURYL ETHER

DIMYRISTYL ETHER

u. a.

werden aus Fettalkoholen hergestellt.

synthetische Triglyceride, Neutralöle

C10-18 TRIGLYCERIDES

C18-36 ACID TRIGLYCERIDE

CAPRYLIC/CAPRIC/LINOLEIC GLYCERIDES

CAPRYLIC/CAPRIC TRIGLYCERIDE

COCOGLYCERIDES

FISH GLYCERIDES

TRIBEHENIN

TRIHYDROXYMETHOXYSTEARIN

TRIISOSTEARIN

u. a.

Zur Herstellung der Neutralöle werden aus Fetten und Ölen gewonnene Fettsäuren wieder mit Glycerol verbunden. Sie enthalten im Gegensatz zu natürlichen Ölen und Fetten keine freien Fettsäuren und keine Fettbegleitstoffe und bestehen meist aus mittelkettigen und gesättigten Fettsäuren, um sie dünnflüssig bzw. gut haltbar zu machen.

acetylierte Fette, Öle und Wachse

ACETYLATED...

Durch Behandlung mit Essigsäure kann man die Haltbarkeit von Ölen und Fetten und die Öllöslichkeit von Wachsen verbessern.

Ester verschiedener Säuren

C12-15 ALKYL BENZOATE

DIETHYLHEXYL CARBONATE

u. a.

sind Verbindungen einer Säure mit Fettalkoholen.

pflanzliche und tierische Wachse

Wachse bestehen zum größten Teil aus Verbindungen höherer Fettsäuren (ab 18 Kohlenstoff-Atomen) mit höheren Fettalkoholen (Wachsalkohole) und geringen Mengen an Kohlenwasserstoffen, freien Wachssäuren und Wachsalkoholen sowie Cholesterol bzw. Phytosterolen.

In Hautpflegemitteln stabilisieren Wachse den Fettfeuchtigkeitsmantel der Haut und dienen als Konsistenzgeber, die zugesetzte Menge wird jedoch niedrig gehalten, um eine Verstopfung der Poren zu verhindern.

Bienenwachs

CERA ALBA

BEESWAX

ist die Ausscheidung aus den Drüsen der Honigbiene, aus der die Honigwaben gebaut werden. Nach dem Ausschleudern des Honigs werden die Waben in Wasser geschmolzen, das Wachs setzt sich nach Erkalten des Wassers auf der Oberfläche ab.

Das durch Pollenbestandteile gelb gefärbte Rohwachs (Cera flava) wird mit Bleichmitteln (z.B. Peroxide, Schwefelsäure) oder Adsorbentien (z. B. Kohle) entfärbt (Cera alba), schonender wäre die Sonnenbleichung. Neben Pollen können sich im Bienenwachs auch Rückstände von Pestiziden und Antibiotika finden.

Bienenwachs ist ein Konsistenzgeber, in geringem Maße wirkt es als Emulgator. Die entstehenden Emulsionen sind aber nicht stabil, sondern zerfallen auf der Haut und lassen das Wasser verdunsten ("Cold Cream").

Der Schmelzpunkt des Bienenwachses liegt bei 62 - 65 ° C.

Blütenwachse

... FLOWER CERA

sind Nebenprodukte der Parfümherstellung, die sich nach dem Herauslösen des Absolue aus dem Concrète ergeben und nach dem Entfernen von Verunreinigungen in den Handel kommen. Beispiele:

Mimosenwachs (ACACIA DEALBATA FLOWER CERA)

Ginsterwachs (CYTISUS SCOPARIUS FLOWER CERA)

Iriswachs (IRIS FLORENTINA FLOWER CERA)

Narzissenwachs (NARCISSUS POETICUS FLOWER CERA)

Lotosblumennwachs (NELUMBO NUCIFERA FLOWER CERA)

Bürzeldrüsenfett

ist das ölige Sekret aus der Bürzeldrüse der Wasservögel, mit dem sie ihr Gefieder wasserabweisend machen. Es ist gut haltbar und behindert die Hautatmung kaum, wird aber heutzutage durch ein synthetisches Wachs (CETEARYL OCTANOATE, STEARYL HEPTANOATE) ersetzt.

Candelillawachs

EUPHORBIA CERIFERA CERA

CANDELILLA CERA

Dieses besonders harte Wachs wird aus den Blättern des mexikanischen Candelillabusches durch Auskochen mit wässriger Schwefelsäure gewonnen. Es gibt vor allem Schminkstiften die nötige Härte. Der Schmelzpunkt liegt bei 67 - 79 ° C.

Carnaubawachs

COPERNICIA CERIFERA CERA

CARNAUBA

stammt von der brasilianischen Carnaubapalme, wo es sich in Form von Schuppen auf den Blättern absondert und abgebürstet werden kann. Es wird zur Farbaufhellung manchmal mit Bleicherden behandelt. Das Wachs hat den höchsten Schmelzpunkt (80 - 87 ° C) unter den natürlichen Wachsen und findet für Schminkstifte Verwendung.

Das braune Ouricuriwachs (OURICURY WAX), das auch von einer südamerikanischen Palme stammt, dient als Ersatz für das Carnaubawachs. Es sondert sich ebenfalls von den Palmwedeln ab.

Fruchtwachse, Schalenwachse

... FRUIT CERA

... PEEL CERA

Die Schale von Früchten und Getreide ist mit einer Wachsschicht bedeckt. Diese Wachse sind infolgedessen natürliche Öl- bzw. Fettbegleitstoffe. Sie fallen bei Abkühlung des Öls als Wachs aus und können abfiltriert werden wie z. B. Sonnenblumen- und Reiswachs.

Weiters können Fruchtwachse aus den Rückstanden der Saftpressung durch Extraktion gewonnen werden wie z. B. Apfelwachs (PYRUS MALUS PEEL CERA). Vor der Weiterverwendung werden diese Rohwachse mit Hexan und Bleicherde von Resten des Chlorophylls, Duftstoffen und anderen Verunreinigungen befreit.

Das Beerenwachs (RHUS VERNICIFLUA PEEL CERA) der Früchte des japanischen Lacksumachbaumes enthält vor allem Palmitin- und Stearinsäure sowie Japansäure (21:0).

Japanwachs (RHUS SUCCEDANEA FRUIT CERA, JAPAN WAX) wird aus den Früchten des japanischen Wachsbaumes durch Pressen und Auskochen oder Lösemittelextraktion gewonnen. Es enthält zu 80 % Triglyceride der Palmitinsäure und ist chemisch gesehen ein Fett.

Das Bayberry- oder Myrtenwachs oder Gagelöl (MYRICA CERIFERA FRUIT CERA) ist das an der Oberfläche der Früchte abgeschiedene und durch Auskochen oder Extraktion gewonnene Fett. Es enthält vor allem Triglyceride der Palmitin-, Myristin- und Stearinsäure.

Jojobaöl (gesprochen "Hohoba")

SIMMONDSIA CHINENSIS SEED OIL

JOJOBA OIL

ist das aus den Früchten des südamerikanischen Jojobastrauches gewonnene Wachs. Da es vor allem aus Verbindungen höherer Fettsäuren mit Fettalkoholen besteht, ist das Wachs flüssig wie ein Pflanzenöl. Bei Temperaturen unter 7 ° C erstarrt es, wird bei Zimmertemperatur aber wieder flüssig.

Aufgrund seines hohen Anteils an Unverseifbarem (50 %) wird es in Sonnenschutzmitteln (LSF 4) eingesetzt. Gadoleinsäure (20:1) kommt nur im Jojobaöl in nennenswerter Konzentration (bis zu 70 %) vor. Wegen seines hohen Gehalts an Erucasäure (15 %) ist Jojobaöl für den Verzehr nicht geeignet. Da das Wachs auf der Haut als wenig fettend empfunden wird, eignet es sich vor allem als "Öl" für fette Haut.

Als Ersatz und zur Streckung des Jojobaöls dient ein halbsynthetisches Wachs (OLEYL ERUCATE).

Walrat(öl), Spermaceti

wurde aus den Schädelhöhlen, Rückgratknochen und dem Speck des Pottwales gewonnen. Die Verwendung ist seit dem Artenschutz-Abkommen im Jahr 1982 verboten.

Als Ersatz werden synthetische Wachse (CETYL PALMITATE, CETYL LAURATE, CETYL MYRISTATE, CETYL ESTERS) eingesetzt, die den Emulsionen auch einen gewissen Perlglanz verleihen.

Als pflanzlicher Ersatz können Jojobaöl oder das amerikanische Sumpfblumen- oder Wiesenschaumkrautsamenöl, Shambrillaöl (LIMNANTHES ALBA, MEADOWFOAM SEED OIL) verwendet werden. Letzteres enthält ca. 63 % Gadolein- (20:1), 16 % Docosadien- (22:2) und 12 % Erucasäure (22:1).

Wollwachs

LANOLIN CERA

... LANOLIN …

wird fälschlicherweise auch als "Lanolin anhydrid" bezeichnet und ist das Sekret der Talgdrüsen des Schafes. "Lanolin" nach dem Österreichischen Arzneibuch ist eine Mischung aus 70 % Wollwachs, 20 % Wasser und 10 % Paraffin.

Nach Entfernen der Wolle wird das Waschwasser abgeschleudert und das Rohwollwachs gewonnen. Billigere Qualitäten aus Fernost verwenden Lösemittel, um das Wachs aus der Wolle zu extrahieren. Dann wird das Rohwollwachs mit verdünnter Salz- oder Phosphorsäure gekocht, um alle Seifen zu spalten und die säurelöslichen Verunreinigungen zu entfernen. Die freien Fettsäuren werden dann durch Beifügung von Natriumcarbonat oder Natronlauge verseift. Durch Behandlung mit heißem Wasser oder Ethanol werden diese Seifen ausgewaschen. Waschmittelrückstände werden noch mit Ethanol, Propanol, Aktiverde oder -kohle entfernt, wobei bei Verwendung von letzteren noch filtriert werden muss. Abschließend wird das Wollwachs mit Aktivkohle, Bleicherde, Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit oder Natriumchlorit gebleicht. Eine Kurzwegdestillation unter Hochvakuum entfernt Pestizide und desodoriert zugleich. Abschließend wird dem Wollwachs meist das Antioxidans BHT beigefügt. Der Gehalt an Pestiziden im Wollwachs wird vom Europäischen Arzneibuch begrenzt, denn vor allem australisches Wollwachs ist stark verunreinigt, weil dort gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Schafe vor der Schur durch ein Pestizidbad geschickt werden.

Wollwachs besteht vor allem aus Estern von aliphatischen Alkoholen (C 14 – C 36), Sterolen (Cholesterol, Lanosterol u. a.) und Fettsäuren (C 8 – C 41). Es wirkt hautglättend und feuchtigkeitsspeichernd und wird als Konsistenzgeber sowie Emulgator eingesetzt. Das enthaltene Cholesterol (2 – 2,5 %) ermöglicht ein Wasseraufnahmevermögen von 200 – 300 %.

Das Unverseifbare des Wollwachses sind die Wollwachsalkohole (LANOLIN ALCOHOL), eine gelbliche, wachsartige Masse, die aufgrund ihres Gehalts an 30 % Cholesterol und 27 % Lanosterol (LANOSTEROL) eine starke Emulgierwirkung haben. Durch Zusatz von 5 - 20 % Wollwachsalkoholen zum Wollwachs erhöht sich die Wasserbindefähigkeit auf 1000 %.

Durch Hydrierung (HYDROGENATED …) verliert das Wollwachs seine Klebrigkeit, durch Acetylierung (ACETYLATED …) kann es für O/W-Emulsionen verwendet werden.

Allergische Reaktionen auf Wollwachs werden den Reinigungsmittelrückständen, dem Antioxidans und/oder den freien Wollwachsalkoholen zugeschrieben. Aber Allergien auf Wollwachsalkohole treten in der Regel erst ab einer Einsatzkonzentration von 3 % auf. Wenn auch im Wollwachs bis zu 12 % freie Wollwachsalkohole enthalten sind, so wird doch selten mehr als 20 % Wollwachs in einem kosmetischen Mittel verwendet. Somit bleibt der Wollwachsalkoholgehalt immer unter 3 %. Es ist aber auch bereits Wollwachs im Handel, bei dem der Gehalt an freien Wollwachsalkoholen gesenkt wurde, was natürlich das Emulgiervermögen mindert.

(Deutsche Lanolin Gesellschaft, Frankfurt am Main. http://www.lanolin.de)

synthetische Wachse und wachsähnliche Verbindungen

ARACHIDYL PROPIONATE

BATYL ISOSTEARATE

BEHENYL BEESWAX

CETEARYL PALMITATE

CETYL ACETATE

CETYL ESTERS

CHIMYL STEARATE

COCO-CAPRYLATE/CAPRATE

DECYL OLEATE

DIOCTYL SUCCINATE

HEXYLDECYL LAURATE

ISONONYL ISONONANOATE

MYRISTYL MYRISTATE

OCTYLDODECYL OCTANOATE

OLEYL LINOLEATE

STEARYL CAPRYLATE

SYNTHETIC BEESWAX

TETRA-DECYLEICOSYL STEARATE

TRIISOSTEARYL CITRATE

u. a.

können rekonstruierte Naturwachse sein oder rein synthetische Produkte, d. h. Verbindungen aus Fettalkoholen und Fettsäuren.

Auch Alkohole wie Batylalkohol (BATYL ALCOHOL) und Chimylalkohol (CHIMYL ALCOHOL), die sich in größeren Mengen in Fischleberölen finden, werden verwendet.

Kosmetika

Подняться наверх