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1 – Knuth Neumann

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Der Mann schob den Teller von sich, die zusammengeknüllte Serviette lag gleich neben dem Besteck.

Er ging und holte die Zeitung aus dem Flur, wo er sie morgens abgelegt hatte.

Mit Zeitung und Cognacschwenker in der Hand setzte er sich auf die Couch. Das Glas zur Hälfte geleert, stellte er es auf den Tisch zurück, dabei klirrten die beiden Eiswürfel, die auf dem Cola-Cognac schwammen.

Neugierig durchblätterte er die Anzeigen. Im lokalen Teil suchte er nach einem neuerlichen Mord.

Frauenmorde, die sich in der letzten Zeit mehrten, erregten seine Aufmerksamkeit.

Kopfschüttelnd faltete er die Zeitung wieder zusammen. Nichts, er hatte nichts gefunden. Konnte doch aber gar nicht sein, dass es keinen neuerlichen Mord gegeben haben sollte; immerhin, der Mann tötete schon seit einer Weile und das in einer fast regelmäßigen zeitlichen Wiederkehr.

Neumann stand auf. Er warf die Zeitung in den Karton fürs Altpapier, den er in einer versteckten Ecke in der Diele stehen hatte. Meist nahm er den Karton morgens mit hinunter und leerte ihn im Papiercontainer aus, um ihn abends geleert wieder mit nach oben zu nehmen.

Knuth Neumann schaute auf die Uhr. Kurz vor zwanzig Uhr. Eigentlich noch recht früh am Abend. Er blickte an sich herunter und überlegte, ob er noch ausgehen, oder besser zuhause bleiben sollte.

Für diesen Abend entschied er sich für Letzteres.

Zurück im Wohnzimmer legte er sich auf die Couch und zappte mit der Fernbedienung durch die Sender. Auf Die Stunde des Jägers, einem Klassiker mit Robert Mitchum und Shelly Winters in den Hauptrollen, blieb er stehen.

Dies war ein guter Film und er hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, und war es schon von daher wert, wieder einmal angeschaut zu werden.

Adda Fried

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