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12. Erste Spuren zu Ireen

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Als Lotte an diesem Abend nach Hause kam, sie von der verlorengegangenen Leiche immer noch keine Spur hatten, das ungute Gefühl in ihr immer noch nicht verschwunden war, kramte sie erneut nach einem Karton. Dieses Mal waren es Briefe, die sie suchte. Briefe, die ihr Ireen einmal geschrieben, und die sie aufbewahrt hatte. Auf einen von diesen musste Ireens neuer Nachname stehen. Dabei ließ sie sich nochmals das Gespräch mit Jesse Dump durch den Kopf gehen. Sie hörte sich fragen, und Jesse antworten:

»Jesse, diese Frau, die Leiche..., bist du dir ganz sicher, dass sie so ausgesehen hat?«

»Ich glaube schon.« Jesse hatte sie dabei überrascht angesehen. »Wieso, gefällt dir die Phantomzeichnung nicht?«

»Nein, nur, irgendwie kommt mir die Frau bekannt vor.«

»Ehrlich! Wow, dann kannst du uns doch sagen, wor wir mit der Suche anfangen sollen.« platzte Jesse überascht heraus.

Lotte hatte daraufhin den Kopf geschüttelt. »Nein, wohl kaum. Außerdem hoffe ich, dass ich mich irre.«

»Irren? Weshalb? Kennst du sie etwa?« Das wäre natürlich Mist, überlegte Jesse, wenn Lotte die Leiche kennen würde.

»Ich weiß es nicht, Jesse.«

»Wer, glaubst du denn, wer sie ist?«, fragte Jesse, und war ganz dicht vor Lotte hingetreten.

Lotte machte einen Schritt zurück. »Ich bin mir nicht sicher.«

»Trotzdem... Sag schon!«

»Nein, es ist noch zu früh, um ihr einen Namen zu geben.«

»Zu früh, Lotte? Wie das?«

»Weil ich hoffe, dass ich mich irre, Jesse. Und wie sehr ich hoffe, mich zu irren.« hatte sie geantwortet und war ohne ein weiteres Wort aus dem Büro gegangen.

Den Rest des Tages verbrachte sie im Archiv, in der Hoffnung, dort etwas über den Kreuz As Mörder zu finden.

Pete hatte ihr erzählt, dass er glaubte, dass es vor Jahren schon einmal einen Fall, dem ihren ähnlich, gegeben hätte. Dass auch damals eine Spielkarte, so wie Pete meine, sich zu erinnern, ebenfalls eine Kreuz As, am Tatort zurückgelassen worden war.

Dummerweise hatten sie unterdessen in der EDV eine Systemumstellung gehabt, bei der einige Daten verlorengegangen waren, so dass Lotte auf das altmodische, aber zum Glück noch vorhandene Papierarchiv zurückgreifen musste. Da sie aber weder wusste, nach welcher Fall Akte, noch nach welchem Jahr oder Namen sie zu suchen hatte, verbrachte sie unnötige, ergebnislose Stunden in dem miefigen Archiv, um gegen Abend entmutigt aufgegeben zu haben.

Folglich blieb ihr nichts andres übrig als nach Ireens Briefen zu suchen. Als sie schon im Bett lag, niedergeschlagen, weil sie auch keinen Brief gefunden hatte, fiel ihr plötzlich etwas ein. Ein Buch! Sie hatte den letzten Brief, den sie von Ireen bekommen hatte, damals in das Buch gelegt, in welchem sie seinerzeit gelesen hatte.

Lotte dachte nach. Welches war es nur. Oh nein, nun musste sie auch noch die Buchkartons suchen und ausräumen! Wenn sie nur wüsste, wie das Buch geheißen hatte. Morgen, sie musste morgen danach suchen. Vielleicht würde ihr während des Schlafens ja einfallen, wie das Buch hieß.

Lotte brauchte an diesem Abend lange, bis sie in den Schlaf kam. Ihre Gedanken drehten sich um Ireen. Darum, wie es ihr heute ging, und wie es ihr in den letzten Jahren ergangen war.

Das schrille Läuten des Telefons weckte sie. Es war Pete. Es hatte wieder einen Mord gegeben. Und dieses Mal hatten sie auch eine Leiche.

Eiligst machte sich Lotte fertig, ließ Odin noch kurz vor die Tür, sie wusste ja nicht, wann sie wieder zurück sein würde, und der arme Hund sollte nicht über Stunden seine Blase zusammenkneifen müssen.

Danach fuhr sie wieder mit quietschenden Reifen in Richtung Tatort davon.

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